Community / / Afrikas kleiner Überflieger: RwandAir

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Beitrag vom 17.02.2019 - 13:15 Uhr
Useralmostopaque
User (151 Beiträge)
Solche oder ähnliche Erfolgsgeschichten habe ich in den letzten zwanzig Jahren oder so, schon ziemlich oft gelesen.

Natürlich ist es für ein völlig am Boden liegendes Land einfach mit guten Wachstumszahlen aufzuweisen, da der Ausgangspunkt ziemlich weit unten liegt.

Ruanda und RwandAir muss in der nächsten Dekade beweisen, dass sie nachhaltig wirtschaften können, und die Gewinnzone dauerhaft erreichen.

Momentan hört es sich ja eher an, als ob wieder einmal eine Elite, bestehend aus amtierender Regierung und Fachleuten, die im Ausland eine exzellente Ausbildung erhalten haben, den Kuchen unter sich aufteilen.

Ruanda ist immer noch eines der ärmsten Länder der Welt, mit einem viel zu hohen Bevölkerungswachstum. Insgesamt krankt das Land an den üblichen afrikanischen Hemmnissen, wie viele andere Länder auch.

Bei Pressefreiheit und Menschenrechten belegt Ruanda ebenfalls einen hinteren Rang.

Man kann auch die Frage stellen, woher bislang die Gelder für den im Beitrag beschriebenen Aufschwung herkommen? Deutschland allein zahlt wo über 100 Millionen Euro im Jahr, da ist man dann auch schon ein wenig verwundert, wenn Ruanda einem britischen Fußballverein mit 35 Millionen Euro für drei Jahre sponsert, während laut Bundesamt für wirtschaftliche Zusammenarbeit, 50 Prozent der Bevölkerung in extremer Armut leben.

Turkish Airlines als Vorbild darzustellen, galt vielleicht bis zum Jahre 2016, als Erdogan über 200 Mitarbeiter wegen des Verdachtes des Putschversuches verhaften ließ, und auch Herr Kotil als CEO seinen Rücktritt erklärte.

Aber natürlich wünscht man allen Einwohnern Ruandas eine bessere Zukunft, Zweifel an einem Aufstieg, von dem auch die ärmsten Schichten etwas haben, bleiben jedoch bestehen.

Dieser Beitrag wurde am 17.02.2019 13:35 Uhr bearbeitet.