Community / / Air Berlin tritt geordneten Rückzug an

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Beitrag vom 13.11.2016 - 10:22 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Die Aufgabe des Wettbewerbs ist es entweder Nischenmärkte zu bedienen für die andere kein Konzept oder Kostbasis haben, oder aufgrund besserer Kostenstruktur den Markt zu vergrößern. Diese beiden Segmente treffen die angestammten Airlines aber nicht unbedingt, da im besten Fall andere Käuferschichten angesprochen werden. Wettbewerber wie Ryanair oder EasyJet machen beides und legen sich bewußt auch mit den angestammten Airlines an. Sie können das, weil sie zum Einen günstigere Kostenstrukturen besitzen und zum Anderen dabei sehr fokussiert sind. Echter Wettbewerb baut bewußt zusätzliche Strukturen auf die zwangsläufig zu einer Überkapazität im Markt führen. Air Berlin wollte in diesem Konzert mitspielen, war dabei nicht fokussiert auf das eine oder andere Geschäftsmodell und hatte oben drein nicht die Kostenstrukturen um gegen LLC erfolgreich anzutreten. Das Ganze hat sich nur deshalb bis jetzt hingezogen, weil neue Käuferschichten erschlossen wurden. Geld hat man damit bekanntlich nicht verdient weil die ganze Operation nie wirtschaftlich war. Ohne die Angebote Air Berlins würde es viele Märkte zwar so nicht oder noch nicht geben. Eine Aufgabe des Geschäfts bedeutet deshalb nicht zwangsläufig, dass in gleichem Umfang Passagiere bleiben oder Mitarbeiter gebraucht werden. Ryanair baut kontinuierlich zusätzlich Strecken auf. Für sie ist es ein Leichtes zusätzliche Flieger irgendwo zu stationieren, wenn Sie an fliegende Personal kommen. Dass das Streckennetz von Air Berlin Eins zu Eins weiter existiert wird so deshalb nicht passieren. Leider bedeutet Wettbewerb oft Resourcenverschwendung wegen der zwangsläufigen Doppelstrukturen, bis sich der Stärkere durchgesetzt hat. Danach geht das Spiel von neuem Los, bzw. ist schon losgegangen in Form des Aufbaus von Low-Cost Operations von IAG mit Vueling, Air France/KLM mit Transavia und LH mit Eurowings/Germanwings. Auch dort wird es Gewinner und Verlierer geben.

Dieser Beitrag wurde am 13.11.2016 10:24 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.11.2016 - 11:23 Uhr
UserLeffson
User (18 Beiträge)
Liebe Leserschaft, zu diesem offensichtlichen Kommentar hätte ich zwei Fragen:

1. warum schreiben Sie nicht mal was neues? - Mittlerweile langweilt es die Leute doch!! Seit drei Jahren wird die Air Berlin hier dargestellt als würde die Airline morgen nicht mehr fliegen. Dass man ein Unternehmen mit einem Umsatz von über 4 Mrd. Euro, 140 Flugzeugen und ~ 9000 Mitarbeitern nicht von heute auf morgen umstrukturieren kann sollte jedem klar sein. Eine Continental hat damals 10 Jahre gebraucht, um wieder erfolgreich zu sein. (Buchempfehlung "From Worst to First")

Stefan Pichler ist jetzt seit 1,5 Jahren CEO - dass es eine gewisse Zeit dauert die Probleme zu analysieren und effektiv zu lösen, sollte auch klar sein. Nun wurde eine radikale Umstrukturierung angekündigt. Eine Aufspaltung kann ich hier aber beim besten Willen nicht erkennen. Die Flugzeuge werden als Wet Lease an Lufthansa vermietet - wo ist das eine "Zerschlagung"? Die Flugzeuge fliegen immer noch für Air Berlin, im besten Fall decken diese nicht nur die Kosten, sondern fliegen noch Profit ein. Das Unternehmerische Risiko in Zeiten von Terror usw. geht komplett an die Lufthansa über, dabei interessiert es nicht, ob die Flieger voll sind oder nicht! Die Kohle ist meist beim Wetlease schon vorher auf dem Konto. Um es nochmal zu verdeutlichen: !!! Die Flugzeuge BLEIBEN Air Berlin Flugzeuge, nur die Lackierung ist eine andere !!!

Zusammenfassend kann man sagen, es tut sich momentan einiges bei der Air Berlin und zwar in die RICHTIGE Richtung, vllt sollten Sie sowas mal schreiben?

2. Frage: Da Sie ja anscheinend die kommenden Ereignisse in der Luftfahrt genau vorausschauen können - warum schreiben Sie nicht mal einen Kommentar über die abstrakte Unternehmensstruktur einer Ryanair, Norwegian oder Wizz Air und wie diese das Deutsche Steuer- und Sozialrecht umgehen und was das für Auswirkungen auf die Deutsche Luftfahrt und auch andere Branchen haben wird? Die Luftfahrt ist seit Jahren Vorreiter, branchenfremde Unternehmen werden in diesem Stil nachziehen.

Ich selber arbeite bei einer WP Gesellschaft und sehe diese Entwicklung bei einfachen Prüffeldern, (Verbindlichkeiten, sonstige betriebliche Erträge) die in Indien oder Polen geprüft und aufbereitet werden. Wo soll das in den nächsten Jahren noch hinführen?

Ein Kommentar wie dieser ist reine Meinungsmache gegen eigene Deutsche Unternehmen mit globalen Konkurrenten - sorry aber wir sollten unsere Luftfahrt stärken und nicht selber schwächen! Ich fliege lieber mit LH oder AB als mit Ryanair oder Wizz Air. Die Luftfahrt ist Global, aber wir sollten gut bezahlte Deutsche Arbeitsplätze erhalten, um unseren Mittelstand zu stärken, um nicht zum nächsten Niedriglohnland, ohne soziale Standards zu werden.

Viele Grüße,

Leffson - Luftfahrtfan






Beitrag vom 13.11.2016 - 13:50 Uhr
UserA_380
User (132 Beiträge)
Liebe Leserschaft, zu diesem offensichtlichen Kommentar hätte ich zwei Fragen:

1. warum schreiben Sie nicht mal was neues? - Mittlerweile langweilt es die Leute doch!! Seit drei Jahren wird die Air Berlin hier dargestellt als würde die Airline morgen nicht mehr fliegen. Dass man ein Unternehmen mit einem Umsatz von über 4 Mrd. Euro, 140 Flugzeugen und ~ 9000 Mitarbeitern nicht von heute auf morgen umstrukturieren kann sollte jedem klar sein. Eine Continental hat damals 10 Jahre gebraucht, um wieder erfolgreich zu sein. (Buchempfehlung "From Worst to First")

Stefan Pichler ist jetzt seit 1,5 Jahren CEO - dass es eine gewisse Zeit dauert die Probleme zu analysieren und effektiv zu lösen, sollte auch klar sein. Nun wurde eine radikale Umstrukturierung angekündigt. Eine Aufspaltung kann ich hier aber beim besten Willen nicht erkennen. Die Flugzeuge werden als Wet Lease an Lufthansa vermietet - wo ist das eine "Zerschlagung"? Die Flugzeuge fliegen immer noch für Air Berlin, im besten Fall decken diese nicht nur die Kosten, sondern fliegen noch Profit ein. Das Unternehmerische Risiko in Zeiten von Terror usw. geht komplett an die Lufthansa über, dabei interessiert es nicht, ob die Flieger voll sind oder nicht! Die Kohle ist meist beim Wetlease schon vorher auf dem Konto. Um es nochmal zu verdeutlichen: !!! Die Flugzeuge BLEIBEN Air Berlin Flugzeuge, nur die Lackierung ist eine andere !!!

Zusammenfassend kann man sagen, es tut sich momentan einiges bei der Air Berlin und zwar in die RICHTIGE Richtung, vllt sollten Sie sowas mal schreiben?

2. Frage: Da Sie ja anscheinend die kommenden Ereignisse in der Luftfahrt genau vorausschauen können - warum schreiben Sie nicht mal einen Kommentar über die abstrakte Unternehmensstruktur einer Ryanair, Norwegian oder Wizz Air und wie diese das Deutsche Steuer- und Sozialrecht umgehen und was das für Auswirkungen auf die Deutsche Luftfahrt und auch andere Branchen haben wird? Die Luftfahrt ist seit Jahren Vorreiter, branchenfremde Unternehmen werden in diesem Stil nachziehen.

Ich selber arbeite bei einer WP Gesellschaft und sehe diese Entwicklung bei einfachen Prüffeldern, (Verbindlichkeiten, sonstige betriebliche Erträge) die in Indien oder Polen geprüft und aufbereitet werden. Wo soll das in den nächsten Jahren noch hinführen?

Ein Kommentar wie dieser ist reine Meinungsmache gegen eigene Deutsche Unternehmen mit globalen Konkurrenten - sorry aber wir sollten unsere Luftfahrt stärken und nicht selber schwächen! Ich fliege lieber mit LH oder AB als mit Ryanair oder Wizz Air. Die Luftfahrt ist Global, aber wir sollten gut bezahlte Deutsche Arbeitsplätze erhalten, um unseren Mittelstand zu stärken, um nicht zum nächsten Niedriglohnland, ohne soziale Standards zu werden.

Viele Grüße,

Leffson - Luftfahrtfan



Sie sprechen mir offen gesagt aus der Seele. Mit ist es völlig schleierhaft wie viele hier zu einer derartigen Wahrnehmung gekommen sind - An den absolut ausbeuterischen und verantwortungslosen Arbeitsbedinngungen bei Ryanair stößt sich keiner, wenn aber die Piloten der LH sich gegen eine Verschlechterung ihrer und der Arbeitsbedingungen künftiger (LH-)Piloten wehren stehen sie gleich am Pranger.

Das Problem sind nicht die Piloten die noch unter vernünftigen Bedingungen arbeiten können, das Problem sind skrupellose Arbeitgeber wie MOL, die gesetzeswidrig über Scheinselbständigkeit und Nullstundenverträge etc. die Kostenstruktur auf ein Niveau drücken können das ein verantwortungsvoller Arbeitgeber nicht erreichen kann - und das nicht nur zu Lasten seiner eigenen Angestellten sondern auch zu Lasten der Steuerzahler.

Wenn man mit dem "System Ryanair" arbeitet ist es ehrlich gesagt keine Kunst Kostenführer zu sein.

Unglaublich dass nicht das für ein Aufschrei sorgt.

Beitrag vom 13.11.2016 - 16:23 Uhr
UserEricM
User (5494 Beiträge)
Das Problem sind nicht die Piloten die noch unter vernünftigen Bedingungen arbeiten können, das Problem sind skrupellose Arbeitgeber wie MOL, die gesetzeswidrig über Scheinselbständigkeit und Nullstundenverträge etc. die Kostenstruktur auf ein Niveau drücken können das ein verantwortungsvoller Arbeitgeber nicht erreichen kann - und das nicht nur zu Lasten seiner eigenen Angestellten sondern auch zu Lasten der Steuerzahler.

Wenn man mit dem "System Ryanair" arbeitet ist es ehrlich gesagt keine Kunst Kostenführer zu sein.

Unglaublich dass nicht das für ein Aufschrei sorgt.

Tut es nicht.
Aus dem einfachen Grund, dass viele den Zusammenhang zwischen "billig einkaufen" und dem eigenen Jobverlust nicht verstehen oder verdrängen und immer billigst einkaufen. Milch, Fleisch, Möbel, Flüge - egal.

Hierbei spielt denke ich die Werbung ein große Rolle.

Selbst jemand der eigentlich genug Geld für anständige Qualität von Waren oder Dienstleistungen zur Verfügung hätte, bekommt per Werbung derartig viele verschiedene Bedürfnisse geweckt, dass es eben nur dann langt, wenn _jedes_ Bedürfnis so billig wie möglich gedeckt wird.

Das billigste Handy, der billigste AllNet Vertrag, die billigsten Klamotten, das billgste Presspan-Möbel, der billigste Computer, das billigste Essen, das billigste Leasingauto und eben auch der billgste Flug, weil _das_alles_ zu haben ist ja wichtig.

Von diesem ich-muss-alles-haben-aber-billig Drang profitieren ja nicht nur Primark, Ryanair und die Betreiber von Sklavenfabriken in Bangladesh, sondern auch viele andere Firmen in unserer globalisierten Welt.

Aber letztendlich graben wir uns mit dem "immer billiger" selbst die Jobs ab. Irgendwann können wir uns daher nur noch "billigst" leisten, weil die verbliebenen Jobs im Hochlohnland Deutschland nicht mehr genug her geben.
So wird eine weitere Runde der "ich brauch billig" Spirale eingeleitet, diesmal mit dem Hintergrund, dass sich viele nicht mal mehr das notwendige leisten können.

Das ganze hat was von Drogensucht.
Je mehr man nimmt um sich gut zu fühlen, desto mieser wird die objektive Lage...
Beitrag vom 13.11.2016 - 16:45 Uhr
UserAlfred
User (273 Beiträge)
Sehe ich genau so. Deshalb habe ich bislang einen weiten Bogen um die LCC Linien gemacht. Für einen gewissen Aufpreis kann ich auch LH oder ähnliche Linien fliegen und dort besser bezahlte Arbeitsplätze erhalten. Und das Aufgeld für diese Flüge habe ich immer, da muss ich nur hin und wieder mal auf eine Flugreise verzichten.
Beitrag vom 13.11.2016 - 20:24 Uhr
Userzimbo
arbeite selbst und ständig
User (83 Beiträge)
Sehe ich genau so. Deshalb habe ich bislang einen weiten Bogen um die LCC Linien gemacht. Für einen gewissen Aufpreis kann ich auch LH oder ähnliche Linien fliegen und dort besser bezahlte Arbeitsplätze erhalten. Und das Aufgeld für diese Flüge habe ich immer, da muss ich nur hin und wieder mal auf eine Flugreise verzichten.

ich schließe mich dem an. Ich kann dieses "Geiz ist geil" gebrabbel nicht mehr hören.
Beitrag vom 13.11.2016 - 21:18 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Sehe ich genau so. Deshalb habe ich bislang einen weiten Bogen um die LCC Linien gemacht. Für einen gewissen Aufpreis kann ich auch LH oder ähnliche Linien fliegen und dort besser bezahlte Arbeitsplätze erhalten. Und das Aufgeld für diese Flüge habe ich immer, da muss ich nur hin und wieder mal auf eine Flugreise verzichten.

ich schließe mich dem an. Ich kann dieses "Geiz ist geil" gebrabbel nicht mehr hören.

Ich auch nicht! Aber leider müssen Fluggesellschaften sich damit täglich auseinandersetzen und Antworten finden.
Beitrag vom 13.11.2016 - 22:19 Uhr
UserKranich
User (440 Beiträge)
Ein weiterer Beschleuniger der Geiz-ist-geil-Spirale ist jetzt auch der Flughafen in Frankfurt. Die aufgebauten Überkapazitäten müssen nun verramscht werden, da andere normale Airlines nicht nach Frankfurt wollen, soll nun Ryanair Fraport vor den immer größer werdenden finanziellen Verlusten des Ausbaus retten. Wenn überhaupt, wird es nur ein marginales Wachstum an Passagieren und Flugbewegungen geben, aber Lufthansa wird massiv beschädigt. Es wird eine Umverteilung von Passagieren von LH zu Ryanair geben, mit der Folge, dass viele Arbeitsplätze der LH in Frankfurt gefährdet werden. Die hessischen Landespolitiker finden es offensichtlich gut, dass kriminelle ICH-AG`s und Dumpinglöhne dann zum normalen Beschäftigungsbild am Flughafen Frankfurt gehören. Herr Bouffier wird sicher jeden neuen Ryanair-Mitarbeiter in Frankfurt als leuchtendes Beispiel für neue Arbeitsplätze am Flughafen hervorheben, die gekündigten Mitarbeiter der LH wird er aber nicht erwähnen.

Dieser Beitrag wurde am 13.11.2016 22:19 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.11.2016 - 22:31 Uhr
Userzimbo
arbeite selbst und ständig
User (83 Beiträge)
Ein weiterer Beschleuniger der Geiz-ist-geil-Spirale ist jetzt auch der Flughafen in Frankfurt. Die aufgebauten Überkapazitäten müssen nun verramscht werden, da andere normale Airlines nicht nach Frankfurt wollen, soll nun Ryanair Fraport vor den immer größer werdenden finanziellen Verlusten des Ausbaus retten. Wenn überhaupt, wird es nur ein marginales Wachstum an Passagieren und Flugbewegungen geben, aber Lufthansa wird massiv beschädigt. Es wird eine Umverteilung von Passagieren von LH zu Ryanair geben, mit der Folge, dass viele Arbeitsplätze der LH in Frankfurt gefährdet werden. Die hessischen Landespolitiker finden es offensichtlich gut, dass kriminelle ICH-AG`s und Dumpinglöhne dann zum normalen Beschäftigungsbild am Flughafen Frankfurt gehören. Herr Bouffier wird sicher jeden neuen Ryanair-Mitarbeiter in Frankfurt als leuchtendes Beispiel für neue Arbeitsplätze am Flughafen hervorheben, die gekündigten Mitarbeiter der LH wird er aber nicht erwähnen.

Das fürchte ich auch. Und der RyanAir günstigere Lande- und Abfertigungsgebühren zu zugestehen ist dem ganzen die Krone aufgesetzt. Das gibt auch zu denken.
Beitrag vom 13.11.2016 - 22:35 Uhr
Userbahnfahrer11
User (2 Beiträge)
Es ist doch etwas zu einfach, wieder nur dem Markt und den Kunden die Schuld zu geben. Wenn ich mein Produkt immer beliebiger bzw. schlechter machen, Verzicht auf Service, braucht man sich nicht wundern, dass dann der Kunde das billigste Produkt wählt. Das Hauptproblem sind doch die Fehler des Management, mal ist man ne hippe Airline, mal die Business Airline, mal setz man auf die Fläche, dann will man sich auf die großen Hubs konzentrieren. Ich denke die Liste der Fehler lässt sich beliebig fortsetzen. Jetzt werden, die hochqualifizieren Mitarbeiter am Boden entlassen, die man eigentlich braucht um so einen Laden aus dem Dreck zu ziehen, vor allem wenn man bedenkt wie lange man brauch um gute Leute zu bekommen.

Beitrag vom 14.11.2016 - 07:19 Uhr
UserEricM
User (5494 Beiträge)
Es ist doch etwas zu einfach, wieder nur dem Markt und den Kunden die Schuld zu geben. Wenn ich mein Produkt immer beliebiger bzw. schlechter machen, Verzicht auf Service, braucht man sich nicht wundern, dass dann der Kunde das billigste Produkt wählt.

Auch nicht falsch.
Aber jeder abgebaute oder lohngedumpte Arbeitsplatz etzieht dem Wirtschaftskreislauf eben auch einen kaufkräftigen Konsumenten.
Und je mehr Konsumenten konsequent nur auf billig gehen, desto mehr dieser weggefallenen oder Billig-Arbeitsplätze wird es in DE geben.
Beitrag vom 14.11.2016 - 08:52 Uhr
UserNobbe
User (6 Beiträge)
Hallo allerseits,
ich möchte mich grundsätzlich bahnfahrer11 anschliessen.
Natürlich ist es verwerflich und letztendlich nicht gut für unsere Gesellschaft, wenn Firmen wie Ryanair ihr Personal ausbeutet. Das solllte man auch "honorieren" und andere Airlines wählen, was ich auch mache.
Aber oft, sehr oft, empfinde ich es schwierig bis unmöglich zu wissen bzw. herauszufinden, ob der höhere Preis nun aufgrund Umweltsünden oder Personalknechten erfolgt, weil sich jemand anderer die Taschen füllt oder ob es eben aus verantwortungsbewussten Verhalten ergibt.
Gutes Beispiel sind z.B. die Biolebensmittel. Kam vor einoger Zeit eine Reportage darüber, Fazit war, teuer heißt nicht bessere Qualität oder besserer Öko-Footprint usw..
Also ist doch in dem Fall logisch, dass ich das billigere Produkt wähle, wenn das teurere doch für mich und die Umwelt keinen Mehrwert bietet!

Mit anderen Worten, einmal mehr gibt es allgemein mehrere Ursachen, warum ein Preis höher oder tiefer ist.
Pauschal die "Geiz ist geil" Mentalität anzuprangern hilft da wenig.
Beitrag vom 14.11.2016 - 11:13 Uhr
UserA_380
User (132 Beiträge)
Hallo allerseits,
ich möchte mich grundsätzlich bahnfahrer11 anschliessen.
Natürlich ist es verwerflich und letztendlich nicht gut für unsere Gesellschaft, wenn Firmen wie Ryanair ihr Personal ausbeutet. Das solllte man auch "honorieren" und andere Airlines wählen, was ich auch mache.
Aber oft, sehr oft, empfinde ich es schwierig bis unmöglich zu wissen bzw. herauszufinden, ob der höhere Preis nun aufgrund Umweltsünden oder Personalknechten erfolgt, weil sich jemand anderer die Taschen füllt oder ob es eben aus verantwortungsbewussten Verhalten ergibt.
Gutes Beispiel sind z.B. die Biolebensmittel. Kam vor einoger Zeit eine Reportage darüber, Fazit war, teuer heißt nicht bessere Qualität oder besserer Öko-Footprint usw..
Also ist doch in dem Fall logisch, dass ich das billigere Produkt wähle, wenn das teurere doch für mich und die Umwelt keinen Mehrwert bietet!

Mit anderen Worten, einmal mehr gibt es allgemein mehrere Ursachen, warum ein Preis höher oder tiefer ist.
Pauschal die "Geiz ist geil" Mentalität anzuprangern hilft da wenig.


Ganz einfach ist es sicher nicht, das ist richtig. Man kann vom durchschnittlichen Verbraucher nicht immer erwarten, dass er alle nötigen Fakten für eine "korrekte" Konsumentscheidung parat hat.

Stutzig könnte man als Konsument werden wenn der Preis eines innereuropäischen Fluges niedriger ist als der Preis der Taxifahrt zum Flughafen oder der Stange Kippen im dutyfree. Soviel Abstraktionsvermögen sollte man vom mündigen Konsumenten dann doch erwarten können.

Wenn nicht, muss es die Politik richten. An sich besteht die gesetzliche Grundlage lohn- und sozialdumping zu verhindern, man muss es dann nur auch durchsetzen (wollen).


PS: Da "Bioproduktion" lediglich einen "production process claim" (Verbot der Verwendung mineralischer Dünger und Pflanzenschutzmitteln im Pflanzenbau und best. Medikamente in der Tierhaltung) und keinen "quality claim" (e.g. "besonders hoher Vitamingehalt" oder "CO2-neutral produziert) o.ä. hat ist es nicht erstaunlich, dass diese Produkte weder bessere Qualität noch einen besseren footprint haben.
Beitrag vom 14.11.2016 - 12:22 Uhr
Userdacno1982
User (35 Beiträge)
Was Airberlin hier tut, ist schon Konkursverschleppung.
Man braucht kein Betriebswirtschaftsstudium um zu erkennen, das die Außenstände mit veringerter Kapazität niemals wieder hereingewirtschaftet werden.
Ein harter Konkurs wäre auch die beste Lösung, denn bei der sich aktuell abzeichnenden Aufspaltungsstrategie werden die Mitarbeiter (siehe Tuifly) nicht mitmachen.
Dann kommt noch ein Rattenschwanz an Kündigungsschutzklagen/ Abfindungsansprüchen auf die Anteilseigner zu.
Es werden ja schon gut 1 Jahr im vorraus Flüge vermarktet, stellt man z.B. Die Langstrecke außer Zubringer nach Abu Dhabi ein, hätten die Fluggäste anspruch auf Umbuchung auf andere Gesellschaften. Das kann teuer werden.
Ich rechne mit dem großen Knall, noch im laufe des Jahres 2017.
Beitrag vom 14.11.2016 - 12:45 Uhr
UserFluglaie
User (284 Beiträge)
A_380 schrieb:

"Wenn nicht, muss es die Politik richten. An sich besteht die gesetzliche Grundlage lohn- und sozialdumping zu verhindern, man muss es dann nur auch durchsetzen (wollen)."

Das ist es, was ich nicht verstehe. Warum geht der deutsche Staat bzw. gehen die EU- Staaten nicht gegen solche Firmen wie FR vor. Entweder sie können nicht, weil alles quasi zwar unmoralisch bzw. asozial, aber eben doch "legal" ist.
Oder aber sie wollen gar nicht gegen diese Dumpingfirmen vorgehen. Und das macht mir echt Angst.
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