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Beitrag vom 18.06.2012 - 14:14 Uhr
UserMistAir
User (23 Beiträge)
Wer den Wähler mit einer so komplexen Entscheidung in der Luft hängen lässt muss sich nicht wundern, das die Wähler aus speziellem und generellem Protest die dritte Bahn sausen lassen. Ernsthaft: Welcher Münchner hätte ohne den Bürgerentscheid gewußt wieviele Start und Landebahnen der Flughafen überhaupt hat. Wahrscheinlich 45%!
Wer nicht klar erläutert das das Negativwachstum am Flughafen München in erheblichem Maße von nicht vorhandenen Kapazitäten getrieben ist und nicht nur weil die Welt um Deutschland herum in einer Rezession steckt, der darf bitte nicht erwarten das in seinem Sinne entschieden wird.
Deutschland ist nicht satt oder fortschrittsfeindlich, Deutschland ist desinformiert und überheblich.
Beitrag vom 18.06.2012 - 14:53 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
Deutschland ist nicht satt oder fortschrittsfeindlich, Deutschland ist desinformiert und überheblich.
Desinformiert vielleicht (auch), sicher aber uninformiert.
Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Ausbau's wurde so gut wie nicht kommuniziert.
Das Thema lokal abzuarbeiten, grenzt freilich schon ans Unverantwortliche. Aus Überheblichkeit? Vielleicht auch, gut möglich.
Gruß aus Wien
Bob
Beitrag vom 18.06.2012 - 15:06 Uhr
Usermaestro1981
User (159 Beiträge)
Die Frage wird in der Überschrift völlig zu recht gestellt. Dass die volkswirtschaftliche Bedeutung nicht kommuniziert wurde, würde ich aber bestreiten wollen. Das bloße Argument Wirtschaftswachstum genügt aber nicht mehr, denn mittlerweile gibt es ja viele "Wachstumsskeptiker". Ich sehe das Problem eher darin, dass der Aspekt des Wachstums nicht mit allen seinen Konsequenzen und Folgewirkungen beleuchtet wurde. Denn die Aussage "Wir sind wohlhabend genug, wir wollen keine weiteren Beeinträchtigungen mehr" bleibt doch nur so lange so populär, wie man nicht (glaubwürdig!) verdeutlicht, dass bei gleichbleibender Pro-Kopf-Produktivität und unveränderten demographischen Verhältnissen die unausweichliche Konsequenz jährliches Absinken von Renten und sonstigen sozialen Transferleistungen heißt. Und DAS will dann ja doch wieder kaum einer.
Beitrag vom 18.06.2012 - 18:40 Uhr
UserEDDM08R
Bauing. Student
User (129 Beiträge)
Deutschland schafft sich ab!

Diese Wahl ist ein Witz! Auf 100% Wahlbeteiligung Hochzurechnen: 70% ist es Egal, ob dort etwas gebaut wird!
Ich fordere eine Wiederholung! Diesmal mit mindestens 75% Wahlbeteiligung, Wahlalter ab 16, ALLE betroffenen Gemeinden sollen wählen! Das ist Aussagekräftiger! In München sind eh nur Rentner zur Wahl gegangen, und diese wurden in Ortschaften wie Neufahrn b. Freising gezielt nach Gottesdiensten um Unterschriften gegen das Projekt gefragt!!! Alles selbst Miterlebt!!!!
Beitrag vom 18.06.2012 - 18:44 Uhr
UserRobR
User (775 Beiträge)
"auch Lufthansa wird ihre Strategie neu durchdenken müssen, unter Anderem auch, ob ihr globaler Führungsanspruch denn überhaupt eine Notwendigkeit und damit auch eine echte Zukunft hat. Gut möglich, dass ihr Strategiemodell noch ganz andere, vielleicht viel nachhaltigere Entwicklungspotentiale hat, als in München gegen Dubai anzuhalten."

Wie soll man denn diesen Satz verstehen? Ist das eine Aufforderung an Lufthansa, etwa die A380 zu verkaufen und künftig nur noch kleine Brötchen zu backen? Und weshalb soll ausgerechnet eine Airline aus einen Ministaat mit gerademal 2 Millionen Einwohner diesen "Führungsanspruch" aufrecht halten?
Und wenn das für Lufthansa gilt, was gilt dann für Mercedes, Deutsche Bank, Volkswagen oder BASF?
Beitrag vom 18.06.2012 - 19:23 Uhr
UserRotmilan
User (52 Beiträge)
Liebe MUC ler
Schaut mal bitte nach London Heathrow:
Die managen mit einer ähnlichen Runway-Konstellation und einen Nachtflugverbot annähernd 200.000 Flugbewegungen mehr als MUC. Heathrow 475.000 Flugbewegungen, Muc: 275.000 Flugbewegungen. Und Heathrow ist gemessen an dem Passagieraufkommen 2011 der drittgrößte Flughafen weltweit. Ich sehe bei Euch noch nicht annähernd die Kapazitätsgrenze erreicht.
Und jetzt schaut mal bitte nach FRA
In Frankfurt ging der Ärger mit dem Tag der Inbetriebnahme der Nord-West Landebahn erst richtig los, da sich die Flurouten geändert haben. Es protestierten auf einmal Menschen, die in Ihrem ganzen Leben noch nie auf einer Demo waren. Dieses Theater habt Ihr Euch jetzt gespart.
Ich bin Aviatikfan und wohne im Rhein-Main Gebiet unter einer der Abflugrouten. Mich persönlich faszinieren die Flieger und ich freue mich über jeden, der über meinen Kopf fliegt. Aus den eigenen Erfahrungen kann ich aber sehr gut die Mitmenschen verstehen, die ein Problem mit der durch Luftverkehr verursachten Geräuschkulisse haben. Durch die neue Nord-West Landebahn in FRA werden jetzt tatsächlich Bewohner überproportional mehr belastet als vorher. Ein Nicht-Aviatik-Fan leidet wirklich. Und wer das nicht glaubt, soll wirklich mal einen Tag bei Ostwind in Flörsheim-Eddersheim verbringen: ich finde es geil, Bewohner finden es zu Recht unerträglich. Der Atrikel ist gut.
Beitrag vom 18.06.2012 - 19:49 Uhr
UserMatze1904
User (48 Beiträge)
Ich finde auch, dass man aus dem Status Quo mehr machen kann. Wie wärs mit grösseren Fliegern ? Mehr PAXe, weniger Flugbewegungen. Andere Flughäfen wären froh, wenn sie zwei unabhängig nutzbare Pisten hätten. Also muss man nun das beste daraus machen. 60 Mio PAXe ist auch mit 2 RWYs machbar.
Nun wird halt FRA zum Masterhub von DE, und MUC nicht Co Hub, sondern Jr. Hub. Davon geht die Welt nicht unter, obwohl ich persönlich Luftfahrtfan bin. 2/3 der Münchner ist der Flughafen sowieso egal, siehe Wahlbeteiligung.
Beitrag vom 18.06.2012 - 19:55 Uhr
UserEDDM08R
Bauing. Student
User (129 Beiträge)
System Heathrow: 1 Piste zum Starten, 1 Piste zum Landen
Verunglückt ,gott bewahre, ein flieger kurz vor/während der landung wie vor einigen jahren eine BA B777, läuft nichts mehr- es kam zu staus in der luft, am boden, sehr sehr viele passagiere saßen fast.
Vorteil von London: Es gibt mehrere airports: heathrow,city,gtewick,luton,stansed...
Der Heathrow nachfolger wird auch schon geplant...

München ist wichtiger Regional-jet-airport, es gibt nur eine 747-verbindung, thai nach bkk, und nur eine a380, ek nach dxb (wem wunderts?)- heathrow hat eine menge 747er,a380er uvw. großraum jets, ek fliegt 4 mal täglich dorthin... wem wundert das noch mit den vielen passagieren im jahr...

Und die slots und überflugrechte für airlines über gewisse staaten machen ein willkürliches an und abfliegen unmöglich. dies zählt für alle airports in der welt.

Dieser Beitrag wurde am 18.06.2012 20:03 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 18.06.2012 - 20:22 Uhr
UserNexus
User (480 Beiträge)
Schaut mal bitte nach London Heathrow:
Die managen mit einer ähnlichen Runway-Konstellation und einen Nachtflugverbot annähernd 200.000 Flugbewegungen mehr als MUC. Heathrow 475.000 Flugbewegungen, Muc: 275.000 Flugbewegungen.
Rund 410.000 Bewegungen waren es 2011 auch in MUC. Da wird zwar noch Luft sein, beim Wachstum der Passagierzahlen werden die Grenzen aber durch FRA und die Steuerung der Umsteigepassagiere durch die LH gesteckt. Einfach mal größere Flugzeuge zu schicken, wird für die LH deshalb kaum eine Lösung sein können. Erst muss aus deren Sicht FRA gut gefüllt sein, schon um sich den Wettbewerb in der Zentrale vom Hals zu halten, und dann kommt MUC.
Kann aber auch sein, dass aufgrund der hohen Produktivität bei der Swiss mittlerweile erst Zürich kommt.

Dieser Beitrag wurde am 18.06.2012 20:27 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 18.06.2012 - 20:35 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
"auch Lufthansa wird ihre Strategie neu durchdenken müssen, unter Anderem auch, ob ihr globaler Führungsanspruch denn überhaupt eine Notwendigkeit und damit auch eine echte Zukunft hat. Gut möglich, dass ihr Strategiemodell noch ganz andere, vielleicht viel nachhaltigere Entwicklungspotentiale hat, als in München gegen Dubai anzuhalten."
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Wie soll man denn diesen Satz verstehen? Ist das eine Aufforderung an Lufthansa, etwa die A380 zu verkaufen und künftig nur noch kleine Brötchen zu backen?

@RobR: Damit ist gemeint, dass man das Signal aus München ernst nehmen sollte. Und auch muss. Der zugegebener Maßen höchst irritierende Denkzettel der Münchner kann, richtig verstanden und intelligent umgesetzt durchaus auch positive Folgen haben. Entwicklung muss nicht zwingend über Mengenwachstum gehen, wie mehr Flüge, mehr Passagiere, immer massivere Bündelung von Verkehrsströmen etc. Wachstum ist auch über mehr Nutzen möglich, mehr Kundennähe, bessere, an echtem Bedarf orientierte Produkte, durch mehr Effizienz bei Einsatz und Verteilung der Mittel, mit anderen Worten durch Entwicklung NEUER Strategien, die auf Basis loyaler, d.h. zufriedener Kunden nachhaltig, auch in Krisenzeiten tragfähige Marktanteile aufbauen, statt dinosaurier-artig wachsende Marktmacht in einem globalen, kaum kontrollierbaren Umfeld. Die Größten sind nicht automatisch auch die Stärkeren. Es ist kein Zufall, dass die Swiss wirtschaftlich besser dasteht als die fünfmal größere Mutter mit ihren globalen Ambitionen.

M.E. macht LH jetzt genau das Richtige, in dem sie ihre Aufmerksamkeit wieder verstärkt auf ihre Kernklientel richtet, und auf verbesserte Nutzung ihrer Ressourcen (Score), mit striktem Fokus auf die spezifischen Bedürfnisse ihrer Heimatmärkte. Führungsanspruch ist in erster Linie ein Kompetenzthema, dazu muss man als Airline nicht zwingend bei den RPKs weltweit die Nummer Eins sein und auch nicht unbedingt Platzhirsch in einer Allianz. Die Stärke Deutschlands war und ist ihre industrielle Kompetenz und genau so sollt's auch bleiben. Und wenn die FMG ihre dritte Bahn dann dennoch braucht, dann wird sie die auch kriegen, das trau ich den Münchnern durchaus zu.


Dieser Beitrag wurde am 18.06.2012 22:26 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 18.06.2012 - 23:42 Uhr
UserFlugente
User (395 Beiträge)
"auch Lufthansa wird ihre Strategie neu durchdenken müssen, unter Anderem auch, ob ihr globaler Führungsanspruch denn überhaupt eine Notwendigkeit und damit auch eine echte Zukunft hat. Gut möglich, dass ihr Strategiemodell noch ganz andere, vielleicht viel nachhaltigere Entwicklungspotentiale hat, als in München gegen Dubai anzuhalten."
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Wie soll man denn diesen Satz verstehen? Ist das eine Aufforderung an Lufthansa, etwa die A380 zu verkaufen und künftig nur noch kleine Brötchen zu backen?

@RobR: Damit ist gemeint, dass man das Signal aus München ernst nehmen sollte. Und auch muss. Der zugegebener Maßen höchst irritierende Denkzettel der Münchner kann, richtig verstanden und intelligent umgesetzt durchaus auch positive Folgen haben. Entwicklung muss nicht zwingend über Mengenwachstum gehen, wie mehr Flüge, mehr Passagiere, immer massivere Bündelung von Verkehrsströmen etc. Wachstum ist auch über mehr Nutzen möglich, mehr Kundennähe, bessere, an echtem Bedarf orientierte Produkte, durch mehr Effizienz bei Einsatz und Verteilung der Mittel, mit anderen Worten durch Entwicklung NEUER Strategien, die auf Basis loyaler, d.h. zufriedener Kunden nachhaltig, auch in Krisenzeiten tragfähige Marktanteile aufbauen, statt dinosaurier-artig wachsende Marktmacht in einem globalen, kaum kontrollierbaren Umfeld. Die Größten sind nicht automatisch auch die Stärkeren. Es ist kein Zufall, dass die Swiss wirtschaftlich besser dasteht als die fünfmal größere Mutter mit ihren globalen Ambitionen.

M.E. macht LH jetzt genau das Richtige, in dem sie ihre Aufmerksamkeit wieder verstärkt auf ihre Kernklientel richtet, und auf verbesserte Nutzung ihrer Ressourcen (Score), mit striktem Fokus auf die spezifischen Bedürfnisse ihrer Heimatmärkte. Führungsanspruch ist in erster Linie ein Kompetenzthema, dazu muss man als Airline nicht zwingend bei den RPKs weltweit die Nummer Eins sein und auch nicht unbedingt Platzhirsch in einer Allianz. Die Stärke Deutschlands war und ist ihre industrielle Kompetenz und genau so sollt's auch bleiben. Und wenn die FMG ihre dritte Bahn dann dennoch braucht, dann wird sie die auch kriegen, das trau ich den Münchnern durchaus zu.

Sorry, aber ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich das Problem trifft. Natürlich wäre eine Orientierung am Kunden sinnvoll, aber genau hier liegt doch das Problem! Wenn ich überlege, was allein die präsentesten TV-Werbespots bzgl. Aviation derzeit für ein Bild abgeben und damit die wahren Kundenwünsche offenbaren, wird mir schlecht... Denn da fallen mir nur folgende 2 ein:
1.) fluege.de mit Rainer Calmund, Motto: "Hauptsache billig"
2.) Swoodoo.de, Motto: "billig und nochmals billig"
Ein ähnliches Bild liefert die Entwicklung von Ryanair und Easyjet. ...und eigtl. auch Emirates! Denn wenn ich mich im Bekanntenkreis umhöre, so sind viele nur auf Emirates gekommen, weil es am billigsten war (v.a. vor 2-3 Jahren). Viele davon sind noch nie mit Lufthansa geflogen und reden trotzdem darüber!
Ok, das gilt jetzt alles vllt. eher für Economy-Class.

Aber in der Business ist es doch nicht viel anders: Lufthansa bringt ein am Kunden orientiertes Produkt und kassiert trotzdem Schelte. Hier lassen sich viele ebenfalls von dem (in meinen Augen sinnlosen) Prunkt der Asiaten und Araber blenden. Einen wirklichen Mehrwert konnte ich bisher nicht erkennen.

Insofern macht die LH in meinen Augen vieles richtig, v.a. die "Verbilligung" des Kurzstreckenverkehrs. Wenn ich bedenke, dass z.B. von Stuttgart aus viele Leute nach Karlsruhe/Baden-Baden oder Memmingen fahren, nur um 20-50€ am Flugpreis zu sparen, frage ich mich sowieso wie es um die Entwicklung in Deutschland bestellt ist. Oder gibt es die weitere Anfahrt neuerdings umsonst?

Mit einer ähnlichen Herangehensweise begegne ich dem Bürgerentscheid in MUC: Die Wahlbeteiligung spricht Bände und natürlich wurden (wie oft bei sowas) nicht unbedingt die richtigen Leute befragt, nicht alle Infos bereit gestellt und vor allem in erster Linie wieder die Gegner mobilisiert.
In Baden-Württemberg gibt es übrigens eine Verordnung, nach der Volksentscheide nur Gültigkeit haben, wenn mindestens 2/3 Wahlbeteilung (also 67%) und davon eine absolute Mehrheit von 50%, ergo mindestens 33% aller Stimmberechtigten, für oder gegen etwas stimmt. Das halte ich für sehr sinnvoll und wurde in München um Welten verfehlt.

Meine Meinung: Durch die geringe Wahlbeteiligung kann man den Volksentscheid getrost ignorieren. Denn es hat nicht das Volk entschieden, sondern nur eine Minderheit aus einem bereits zu kleinen Stimmberechtigtenkreis, die wirklich vom Fluglärm betroffen sind. Betreiber und Politik sollten die Bahn daher bei Bedarf bauen.

Außerdem können wir doch nicht immer nur von Kapazitäten reden. Was ist mit Sicherheit und Gesamtwirtschaftlichkeit? Als letztens zum Beispiel eine Landebahn bei dem Vorfall mit der kleinen Propellermaschine für 2h gesperrt war, war es sofort vorbei mit der Ordnung. Ich war zu der Zeit gerade am Stuttgarter Flughafen, da kamen wie an einer Perlenkette gezogen 7 LH-Maschinen runter und langweilten sich auf dem Vorfeld. Nochmals knapp 10 sollen auch in Nürnberg runter gekommen sein, weitere Maschinen wurden zu noch anderen Flughäfen umgeleitet. Was soll passieren, wenn in FRA und MUC mal gleichzeitig je eine Bahn ausfällt? Dann kann Deutschland doch gleich dicht machen. Die Ausweichflughäfen wie Stuttgart leiden ja ebenso unter chronischem Platzmangel und Widerstand der Bevölkerung gegen den (infrastrukturellen) Fortschritt.
...wer hat der Lufthansa eigentlich oben genannten Schaden beglichen?
Beitrag vom 19.06.2012 - 07:36 Uhr
UserNCC1701
User (287 Beiträge)
Meine Meinung: Durch die geringe Wahlbeteiligung kann man den Volksentscheid getrost ignorieren.

Diese Wahl ist ein Witz! Auf 100% Wahlbeteiligung Hochzurechnen: 70% ist es Egal, ob dort etwas gebaut wird! Ich fordere eine Wiederholung! Diesmal mit mindestens 75% Wahlbeteiligung, Wahlalter ab 16, ALLE betroffenen Gemeinden sollen wählen! Das ist Aussagekräftiger! In München sind eh nur Rentner zur Wahl gegangen, und diese wurden in Ortschaften wie Neufahrn b. Freising gezielt nach Gottesdiensten um Unterschriften gegen das Projekt gefragt!!! Alles selbst Miterlebt!!!!

Tolles Verständnis von Demokratie! Wer hat den wohl damals die entsprechenden Untergrenzen festgelegt. Jetzt passt eingigen Leuten das Ergebnis nicht und schon möchte man festgelegte Regeln ignorieren. Rentner sind danach also keine Mitbürger dieser Gemeinschaft. Ja genau so schafft sich Deutschland ab. Kein Dialog sondern ein Monolog. Demokratie und Ergebnis ist nur dann soweit in Ordung wenn es einem in den Kram passt.

Man muss mal eines anerkennen: Die Gegner haben es geschafft Ihre Anhänger zu mobilisieren und die Befürworter eben nicht. Selber Schuld und der Ude hat recht.

Denn es hat nicht das Volk entschieden, sondern nur eine Minderheit aus einem bereits zu kleinen Stimmberechtigtenkreis, die wirklich vom Fluglärm betroffen sind. Betreiber und Politik sollten die Bahn daher bei Bedarf bauen.
Die Münchener sind genau die, die vom Fluglärm nicht betroffen sind!

Außerdem können wir doch nicht immer nur von Kapazitäten reden. Was ist mit Sicherheit und Gesamtwirtschaftlichkeit? Als letztens zum Beispiel eine Landebahn bei dem Vorfall mit der kleinen Propellermaschine für 2h gesperrt war, war es sofort vorbei mit der Ordnung.
Das sind doch keine Argumente mit denen man mündige Bürger überzeugen kann ( wegen 2-4h Trouble eine 3'te Bahn oder kommt das in MUC jede Woche vor?).


Die aktuell geplanten, laufenden bzw. abgeschlossen Großprojekte in D zeigen letztendlich, dass unsere Politiker ein sehr merkwürdiges Verständis im Umgang mit den Bürgern haben. Nachflugverbot in Frankfurt und Stuttgart21 zeigen was passiert wenn man die Wähler und vorallen die Betroffenen nicht rechtzeitig einbindet bzw. später übergeht. Das es dann bei den Gegnern später zu einer vollen Mobilisierung kommt, ist nur die Konsequenz und dann ist es auch schon zu spät für sachliche Argumente (wenn es denn wirklich welche gibt). Solange die Betroffenen und Steuerzahler nicht ernst genommen werden, schaffen wir uns wirklich ab.

Gerade die Leute aus und um München wissen um den Wirtschaftstandort München und gehen da sicherlich mit sachlichen Argumenten nicht leichtfertig mit einem NEIN um.

...NCC1701


Dieser Beitrag wurde am 19.06.2012 08:03 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 19.06.2012 - 08:09 Uhr
UserGebrüder Wright
Ingenieur
User (409 Beiträge)
Für eine dritte Bahn sehe ich aktuell keine Notwendigkeit. Wenn LH wachsen möchte, wäre das in der Vergangenheit bereits möglich gewesen. Und auch in Zukunft hat MUC Potenzial für ein nachhaltiges Wachstum. Wenn der Airport irgendwann an seine Grenzen stößt, sollte man mal darüber nachdenken, unbeliebte Airlines vom Hof zu fegen.
Schaft sich Deutschland wirklich ab weil MUC keine dritte Bahn bekommt?
Müssen wir eine dritte Bahn bauen damit andere Airlines wie EK usw. öfter nach MUC kommen?
Welchen wirtschaftlichen Einfluss hätte denn diese dritte Bahn?
Besteht Nachhaltigkeit nicht darin, Ressourcen auszuschöpfen bevor ich wieder Millionen in die Hand nehme?
Handelt es sich vielleicht wieder einmal um politisches Machtgehabe?
BER Neubau, FRA vierte Bahn und neues Terminal, wir brauchen auch irgendwas!?!
Politisches Machtgehabe und das Schaffen von Prestigeobjekten kostet dem Steuerzahler jedes Jahr Milliarden. Ich sehe das so wie einige Vorredner. MUC hat durch die Volksabstimmung nun die Möglichkeit bekommen, zu beweisen, dass sie auch mit zwei Bahnen effizienter und wirtschaftlicher arbeiten kann als andere Airports mit drei Bahnen.
Das sollte das Ziel sein! Kein Schlupfloch und keine Tricksereien.
Das Volk hat gesprochen und ob es nun logisch klingt oder nicht werden hier die wenigsten nachvollziehen können da die Ambition seine Meinung durchzusetzen nicht vom Kopf aus gesteuert wird sondern aus Überzeugung im Herzen. Oder auch im Bauch… ;)
Beitrag vom 19.06.2012 - 09:43 Uhr
Userfbwlaie
User (4880 Beiträge)
In der SZ gibt/gab es eine Gegenüberstellung der Argumente MUC und der Grünen (Magerl).
Hauptkritikpunkte waren Kostenabschätzung und Bedarf. Hier hatte der Flughafenbetreiber jeweils zuwenig Konkretes vorzuweisen gehabt und es Magerl damit sehr leicht gemacht.
Selbst die Kostenschätzung hätte man detailierter darstellen können und auch auf Schwachpunkte hinweisen können.
Z. B. wie unsicher ist die Abschätzung - nur eine Zahl und Basta reicht nicht mehr!

Der Wahbürger hat sich vielleicht gedacht: Da diese Abstimmung nur für rund ein Jahr Gültigkeit hat, kann man sie doch wiederholen bzw. im Rat neu entscheiden - jetzt aber bekommen Ude, Seehofer und Co eins auf die Nase!!

Dieser Beitrag wurde am 19.06.2012 09:43 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 19.06.2012 - 10:04 Uhr
Usersixpence
*sixpence-pictures // fine art photography // design
User (727 Beiträge)
unabhängig davon, dass viele für und wider-argumente oben richtig sind: stillstand ist rückschritt. wer heute sagt, wir wollen nicht mehr, wird morgen für jemand arbeiten, der das sehr wohl will.
dass wir keine zeit haben (und keine reserven) stehen zu bleiben, zeigt die bettelrunde am gerade stattgefundenen G20 gipfel. europa ging mit dem klingelbeutel herum. werden china, brasilien und co ihre hilfe bedingungslos gewähren? nur ein verblödeter träumer kann sich das denken.
fazit: wir sind nicht dabei, uns abzuschaffen, wir haben es bereits getan. wir haben zu lange über unsere verhältnisse gelebt und bremsen uns jetzt auch noch selbst aus. armselig, kurzsichtig und lachhaft!

saludos a todos
charlie.f.kohn.@sixpence-pictures.com
fine art photography // design // madrid

Dieser Beitrag wurde am 20.06.2012 16:18 Uhr bearbeitet.
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