Die Entscheidung ist bemerkenswert. Es werden 18 70 Sitzer (76 Sitze) durch 10 180 Sitzer (168 Sitze) ersetzt. Offenbar glaubt man damit das gleiche Flugprogramm bewältigen zu können. Was pro Sitzkilometer die Bilanz theoretisch verbessert muß in der Praxis jedoch nicht zu mehr Passagieren, oder gar besseren Erlösen führen. In jedem Fall wird es weniger Frequenzen geben müssen, was nicht unbedingt mehr Premiumpassagiere bringt. Gleichzeitig setzt man wohl darauf über die Kostenschiene die Nachfrage anzukurbeln, bzw. weniger Passagiere an Low Cost Airlines zu verlieren. Ob das auf den dünnen Stecken funktioniert, die bisher von der Q 400 bedient wurden kann ich mir nur schwer vorstellen. Das sieht für mich sehr nach bevorstehendem Preiskampf aus. Womöglich ergeben sich aber neue Chancen für Regional Airlines auf jenen Strecken die für Q 400 prädestiniert waren.
Es sieht danach aus, als ob jetzt der Wettbewerb aufkommt, der einst durch die Liberalisierung gewollt war, aber nicht so recht in Gang kam, weil man sich gegenseitig nicht weh tun wollte. Bei den bestehenden Überkapazitäten im Markt, gepaart mit abflauender Konjunktur, wird es in den kommenden Jahren zwangsläufig neue Opfer geben. Der Knackpunkt ist, wer am Ende die tieferen Taschen hat und gewillt ist über längere Phasen Verluste einzufliegen. Schlußendlich wird es die Bilanzen aller Teilnehmer verhageln.
Es würde mich nicht wundern, wenn in absehbarer Zeit ein Ende der Billigtickets Realität wird. Weltwirtschaft, Ölpreisentwicklung, Handelsbeschränkungen (BREXIT) und auch Probleme wie mit der MAX 8 helfen da nicht wirklich.
Dieser Beitrag wurde am 19.07.2019 15:02 Uhr bearbeitet.