Community / / Berlin will Flughafengebühren stär...

Beitrag 1 - 7 von 7
Beitrag vom 04.07.2018 - 08:03 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Interessante Idee.
Gerade tiefe und schnelle Abflüge im "Flachstart"-Verfahren erzeugen am Boden vermeidbaren Lärm.
Hier könnte bei den verursachenden Airlines ein finanzielles Regulativ ein Umdenken bewirken.
Bei der Landung stelle ich mir das aber schwierig vor.
Die sehr Lärmrelevanten Geschwindigkeitsvorgaben kommen ja von den Lotsen. Wenn dann in kurzer Zeit im Sinkflug gebremst werden muss, muss früh das Fahrwerk und Störklappen raus.
Der dadurch erzeugte Lärm am Boden macht die Landung dann teurer.
Aus Sicht der Anwohner sicher OK, aber die DFS müsste dann zumindest auch möglichst leise Landungen auf Anfrage ermöglichen.
Beitrag vom 04.07.2018 - 09:48 Uhr
Usermaussuam
Simulatorfuzzi
User (72 Beiträge)
Es gibt kein "Flachstartverfahren". Es gibt zwei sogenannte Noise Abatement Departure Procedures, bei denen die Höhe variiert, in dem der Schub von Takeoff auf Climb zurückgenommen wird. Das kann man frühestens in 800ft über dem Boden machen. Dann steige ich flacher, habe aber auch weniger Lärm durch die Triebwerke. Je nach Verfahren beschleunige ich dann, um die Landeklappen (die ja auch Lärm erzeugen) einfahren zu können.
Bei der Landung werden nur wenn es sein muss (Seperation) Geschwindigkeiten vorgegeben.
Ein Ansatz für lärmarme Anflüge sind Continous Descent Approaches. Die werden aber meistens nur Nachts gemacht, weil sie die Kapazität einschränken.
Beitrag vom 04.07.2018 - 14:47 Uhr
Userfbwlaie
User (4870 Beiträge)
Zudem sollte man berücksichtigen, dass die meisten grossen Flieger ab 1000 ft über der Schwelle mit vollen Klappen usw. fliegen.

Die An- und Abflugverefahren kann der Flughafenbetreiber nicht beeinflussen. Er könnte höchstens erhöhte Gebüren erheben, falls ein Nichteinhaltung der Verfahren oder eine zuvor festgelegte Mindeststeigrate nicht eingehalten werden.

Die Regelung richtet sich wohl primär gegen "alte laute" Flugzeuge. Z. B. ist eine 747-400 nun mal lauter als die 747-8! Die Idee ist nicht neu. Oft dürfen laute Flugzeuge zu bestimmten Zeiten nicht starten oder landen.


Dieser Beitrag wurde am 04.07.2018 14:49 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 04.07.2018 - 17:21 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Es gibt kein "Flachstartverfahren". Es gibt zwei sogenannte Noise Abatement Departure Procedures, bei denen die Höhe variiert, in dem der Schub von Takeoff auf Climb zurückgenommen wird.

Genau. Und dasjenige bei dem der Schub früher zurückgenommen wird, hat den Spitznamen "Flachstartverfahren".
Und da beim Überfliegen bewohnter Gebiete in beiden Fällen der Schub bereits auf Climb reduziert und die Maschine clean konfiguriert ist, unterscheiden sich beide Verfahren dort nur in der Überflughöhe und der Geschwindigkeit der Maschine.

Der "Flachsstart" führt dabei am Boden zu bis zu 3dB(A) (30%) mehr Lärm, da die Maschine niedriger und schneller vorbei kommt.

Bei der Landung werden nur wenn es sein muss (Seperation) Geschwindigkeiten vorgegeben.

Das dürfte in FRA während der Stosszeiten mit maximal belegten Anflügen somit generell der Fall sein.

Beitrag vom 04.07.2018 - 17:27 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Die Regelung richtet sich wohl primär gegen "alte laute" Flugzeuge. Z. B. ist eine 747-400 nun mal lauter als die 747-8! Die Idee ist nicht neu. Oft dürfen laute Flugzeuge zu bestimmten Zeiten nicht starten oder landen.

Denke ich nicht, da dieser Unterschied zw. 744 und 748 heute schon in verschiedenen Lärmklassen abgebildet wird.
Ebenso wie die Ausrüstung früher mit sog. Hush-Kits oder heute mit Wirbelgeneratoren bei A3xx.

Es geht denke ich um tatsächlich gemessenen Lärm.
Und wenn es jemand schafft eine alte 744 leise zu landen, egal wie, spart er.
Klingt doch fair.
Beitrag vom 04.07.2018 - 19:33 Uhr
Userfbwlaie
User (4870 Beiträge)
"klingt doch fair."

Sicher - aber nur, falls auch das Messverfahren fair ist!
Da sehe ich das Problem und die Kostern für einen Flugplatz.
Beitrag vom 04.07.2018 - 19:45 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
"klingt doch fair."

Sicher - aber nur, falls auch das Messverfahren fair ist!
Da sehe ich das Problem und die Kostern für einen Flugplatz.

Die Kosten sind in Zeiten von Kleinstcomputern und flächendeckendem LTE heute eigentlich selbst für einen kleineren Platz tragbar.

Lärm "fair" zu messen, mag das größere Problem sein, speziell dort wo Wohnbebauung zu Reflektionen von Schall führen kann.
Andererseits: Wenn alle Maschinen vom gleichen Messnetz gemessen werden, wird keiner bevor- oder benachteiligt.


Dieser Beitrag wurde am 04.07.2018 21:31 Uhr bearbeitet.