Community / / Europas Airlines vor harten Zeiten

Beitrag 1 - 6 von 6
Beitrag vom 09.09.2011 - 08:58 Uhr
UserRucola
User (8 Beiträge)
Was fuer ein einseitig, schlecht recherchierter Artikel. Kommt der aus Wien, wo man auch nach wochenlangem Diskutieren und Stimmungsmache noch immer unter 250 zusaetzlichen EK Sitzen pro Tag leidet?

Als ich den Titel sah ging ich davon aus dass einmal auf den zunehmenden Druck der Politik, Gewerkschaften, Flughafenanwohner etc. auf Europas Carrier hingewiesen wird (Luftverkehrsabgabe, Emissionshandel, Nachtflugverbote, Proteste des kleinen Michls gegen Flughafenexpansion* und/oder effizientere Flugrouten, Streiks von Cockpit, Kabine, Technik, Flugsicherung, usw. usf.).

Falsch gedacht, gleich ab Beginn wird wieder die Keule der "boesen Golfcarrier" geschwungen, bis hin zum obligatorischen Vorwurf der angeblichen "Foerderungen unbekannten Ausmasses". Auf welcher "internationalen Rechtsbasis" man in Wien gegen was genau gerne vorgehen moechte wuerde mich brennend interessieren.

Hat sich der Autor mal die Muehe gemacht in die jaehrlich veroeffentlichten Geschaeftszahlen von EK zu schauen? Mal die Betriebszeiten der Flieger pro 24h mit denen von LH, AF etc. verglichen? Mal die Personalkosten?

Auf die Maer' von billigerem Kerosin und/oder Ausbeutung von Arbeitern gehe ich jetzt nicht mehr ein, ich kann es nicht mehr hoeren und mein Niveau ist es auch nicht.

Schade aero.de, interessantes Thema ganz schwach umgesetzt.




*Besonders gut gewaehltes Beispiel des Autors ist der Kapazitaetsvergleich von Dubai mit Heathrow, wo die dritte Runway nach massiven Protesten gekippt wurde und es fuer diesen Flughafen demnach bei 68 Mio./Jahr bleiben wird. Sollen "die Scheichs" ihre Hubs nun aus Solidaritaet auch auf diese Groesse anpassen?

Dieser Beitrag wurde am 09.09.2011 09:11 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.09.2011 - 10:18 Uhr
UserSoniccruiser
User (2 Beiträge)
Hier in Wien ist die allgemeine Wehleidigkeit ausgebrochen, mit allen Mitteln versucht die Lufthansa ihr Quasi Monopol in Wien zu verteidigen.

In der Diskussion wird oft ein wesentlicher Faktor zum Erfolg von Emirates übersehen. Nein, es sind nicht Dumpinglöhne, es ist nicht subventioniertes Kerosin. Emirates hat Erfolg, weil sie ihr Geschäft verstehen und es einfach gut können.

Der Verkauf der Lufthansa strotzt vor Überheblichkeit und Ignoranz, kein Wunder, dass die wichtigsten Kunden in diesem Geschäftsbereich, nämlich die Reisebüros und Reiseveranstalter, Emirates bei jeder Gelegenheit bevorzugen. Lufthansa blutet den Vertrieb aus, Emirates lässt ihn am Erfolg teilhaben.

Für Wien kann ich mir nur wünschen, dass Emirates seine Flüge beibehält bzw. ausbaut. Und das zum Wohle der Reisenden, des Standortes und der gesamten Reisebranche.
Beitrag vom 09.09.2011 - 10:29 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
Lieber Rucola,
der Artikel ist weder ein Kommentar noch eine Recherche von aero, sondern eine (kurze) Zusammenfassung der (bekannten) Argumentation der AEA auf einer Pressekonferenz in Wien. Ich kann Ihnen aber versichern, Ihre Meinung ist hier durchaus nachvollziehbar. Dias Thema hat natürlich Brisanz, nicht nur Wien, und dementsprechend arbeiten wir auch daran, zunächst in direkten Gesprächen mit den wichtigsten Entscheidungsträgern. Und die werden wir entsprechend zusammenfassen, aus Sicht von aero. Inzwischen bitte ich aber um Geduld.
Vorab hier ein Hinweis zu einem kürzlichen Kommentar:  http://www.at.aero.de/news/Wer-hat-Angst-vor-Emirates--Co.html
Servus aus Wien
Bob Gedat
Red Wien / aero.at

Beitrag vom 09.09.2011 - 10:58 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
Hier in Wien ist die allgemeine Wehleidigkeit ausgebrochen, mit allen Mitteln versucht die Lufthansa ihr Quasi Monopol in Wien zu verteidigen.
@soniccruiser: Nicht nur die Lufthansa. Das ist ein europäisches Thema, dass da in Wien jetzt stellvertretend durchgespielt wird. Es ist ja kein Zufall, dass sich die AEA für ihre Stellungnahme gerade Wien ausgesucht hat. An der AUA wird jetzt ein Thema festgemacht, dass letztlich alle europäischen Airlines betrifft, ohne Ausnahme. Im Visier sind offensichtlich international gültige Abmachungen, dazu braucht es aber auch einen Konsens mit den Golfairlines. Ob der Stil der gegenwärtig geführten Diskussion dazu förderlich ist, bleibt freilich abzuwarten.
Beitrag vom 09.09.2011 - 11:09 Uhr
UserRucola
User (8 Beiträge)
Lieber Bob,

Danke und nichts fuer ungut - haette der Titel schon suggeriert dass es mal wieder gegen die Golfcarrier geht, haette ich ihn gar nicht erst geoeffnet. Hatte mich auf einen Bericht ueber die zunehmend schweren (EU-hausgemachten) Rahmenbedingungen gefreut und dann die ueblichen Parolen vorgefunden.
Bin ansonsten mit Eurem Angebot zufrieden, bitte weiter so.

Soniccruiser, stimme zu, gehe jetzt aber nicht weiter darauf ein da wir ansonsten die x-te EK vs. LH Diskussion anstossen. Moechte aber gerne mit einem Zitat von BA CEO Willie Walsh abschliessen, einer der wenigen in Europa die es erkannt haben und auch aussprechen: "[...] In the Middle East, governments value the contribution that airlines make to their economies. In Europe, we are undervalued and overtaxed. I would love to operate in an environment where people fully appreciate the contribution that we make to national economies."

Gruss

** Bin nicht sicher ob man hier fremde Links posten darf zur Nennung einer Quelle, obiges Zitat laesst sich googeln zur IATA Conference in Singapur 2011.



Dieser Beitrag wurde am 09.09.2011 15:40 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.09.2011 - 12:43 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
Danke und nichts fuer ungut - haette der Titel schon suggeriert dass es mal wieder gegen die Golfcarrier geht, haette ich ihn gar nicht erst geoeffnet. Hatte mich auf einen Bericht ueber die zunehmend schweren (EU-hausgemachten) Rahmenbedingungen gefreut und dann die ueblichen Parolen vorgefunden.
Bin ansonsten mit Eurem Angebot zufrieden, bitte weiter so.

@Rucola: Keine Sorge, der Bericht kommt noch, umfassend und am Punkt. Promise. :)

Dieser Beitrag wurde am 09.09.2011 12:44 Uhr bearbeitet.