Community / / Golf Airlines: Der Kunde ist König

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Beitrag vom 26.11.2013 - 09:57 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Die Suggestion, daß die Golf Airlines lediglich 2 Prozent des Welt Passagieraufkommens stellen ist ein Vergleich von Haselnüssen mit Kokosnüssen. Der Anteil mag zwar nur bei 2 Prozent liegen, dieser wird aber gewaltig wachsen und das speziell im Segment der Langstrecke. Und hier liegt der Hase im Pfeffer. Das internationale Passagiergeschäft ist der kleinere Teil des Gesamtpassagieraufkommens. Von dieser Warte sprechen wir schon von einem wesentlich höheren Anteil. Zweitens kommt hinzu dass die Golfcarrier bekannter Massen die niedrigsten Per Seat Mile Costs haben, welches ihnen wiederum ermöglicht die Yields zu drücken und trotzdem noch Gewinn einzufliegen. Drittens entstehen weitere Player in der Region mit ähnlichen Ambitionen (Türkei). Viertens zeigt die langfristige Entwicklung der Yields stetig nach unten, und zwar für alle Streckenlängen (Ausnahmen/Nischen bestätigen die Regel).

Deshalb ist es töricht die Situation im Airlinemarkt zu beschwichtigen und die Entwicklung am Golf niedlich zu reden.

Welche Handlungsalternativen ergeben sich hieraus? Beat 'em or join' em or get beaten.
Beitrag vom 26.11.2013 - 11:56 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
@Avokus:
Das Thema Golfairlines ist in Europa hochgradig emotional besetzt, weit über die tatsächlichen Auswirkungen hinaus. Tatsache ist, dass Emirates & Co vor allem von NEUEM Wachstum profitieren, das die europäischen Airlines schon auf Grund der geographischen Lage ihrer Heimat- und Transitmärkte gar nicht abschöpfen können. Dass die Golfairlines derzeit noch günstiger produzieren, bei hoher Qualität, ändert daran gar nichts.

Anderseits ist die Reaktion der Europäer durchaus verständlich. Und begründet. Neues Wachstum via den Golf verändert natürlich deren (globale) Marktanteile. Ihre Befürchtungen sind hauptsächlich strategischer Art. Viel mehr als Emirates setzt ihnen Etihads Modell weltweiter Beteiligungen zu. Die spüren sie nämlich auch in ihren Märkten. Nicht so deren Partner. Die freuen sich natürlich, weil sie so ebenfalls die Synergien der Drehscheibe Golf nutzen können. Früher oder später wird das auch eine Lufthansa tun, Das schuldet sie schlicht in ihren Kunden. In ein paar Jahren werden alle Majors in Al Maktum landen, und das nicht nur im Q&D Verkehr. Dass Istanbul keine Alternative ist, hat sich inzwischen ja auch in Frankfurt herumgesprochen.

Das Thema des Beitrags ist aber der wachsende Einfluss der Golfcarrier auf die Technik der Flugzeuge.
An der Spezifikation der 777X kann man gut ablesen, welche Bedeutung die Hersteller deren Märkten inzwischen beimessen.

Ad Haselnüsse vs Kokusnüsse: Wachsen werden sie alle, nicht nur die Golfairlines. Ob deren Marktanteile global überproportional zunehmen, wird sich weisen. Was sicher überproportional wachsen wird, ist der Verkehr VIA die Golfairports. Das ist aber nicht nur ein Thema für Emirates & Co, das ergibt sich vor allem aus der Lage des Standorts, und den dort vorhandenen Ressourcen, diesen auch zu entwickeln..

Dieser Beitrag wurde am 26.11.2013 12:31 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.12.2013 - 14:37 Uhr
UserSpheniscidae
User (462 Beiträge)
Für Geschäftsreisende, die am nächsten Tag gleich Termine haben ist der Flug über die Wüste nichts. Das ist nur etwas für preisbewusste Kunden. 6 Stunden fliegen, umsteigen, 6-8 Stunden fliegen. In meinen Augen Horror. Selbst privat würde ich versuchen das zu vermeiden. Hinzu kommt dass in den meisten Fällen die Strecke viel länger ist. Persönlich finde ich Istanbul da wesentlich bedrohlicher für die europäischen Airlines.
Vielleicht bin ich auch etwas altmodisch, aber ich strande im Falle eines Falles lieber in London, Frankfurt oder Madrid als im nahen Osten.

Wenn der Markt weiter so stark wächst, dann ist es nur eine Frage der Zeit bis es sich für die europäischen Airlines lohnt sich von den großen Hubs zu verabschieden und auf P2P zu setzen. Das war auch irgendwann einmal die Idee hinter der 787.

Wie dem auch sei, es wird sich einiges verändern und das werden einige nicht überstehen.
Beitrag vom 14.12.2013 - 14:58 Uhr
Usertriggo
User (21 Beiträge)

Wenn der Markt weiter so stark wächst, dann ist es nur eine Frage der Zeit bis es sich für die europäischen Airlines lohnt sich von den großen Hubs zu verabschieden und auf P2P zu setzen. Das war auch irgendwann einmal die Idee hinter der 787.

Unfug. Geht erstens nicht mangels Kapazitäten der Infrastruktur, und zweitens macht es auch keinen Sinn.
Wer auch nur ein paar PDEW-Zahlen bestimmter, auch großer Städtepaare kennt, kann nicht ernsthaft glauben dass das Hubkonzept jemals abgelöst wird.
Beitrag vom 14.12.2013 - 15:07 Uhr
UserBlaudanben
User (166 Beiträge)
Wenn der Markt weiter so stark wächst, dann ist es nur eine Frage der Zeit bis es sich für die europäischen Airlines lohnt sich von den großen Hubs zu verabschieden und auf P2P zu setzen. Das war auch irgendwann einmal die Idee hinter der 787.

Abseits der HUBs wird man nicht so hohe Frequenzen anbieten können. Was für Geschäftsleute wichtig ist. Die HUBs dürften nicht an Bedeutung einbüßen. Der andere Trend geht dahin, dass man mit größeren Flugzeugen fliegt oder die Kapazitäten durch engere Bestuhlung schafft, um die Kosten zu senken. Was wiederum an den HUBs am besten möglich ist.
Beitrag vom 14.12.2013 - 17:40 Uhr
Usertriggo
User (21 Beiträge)

Abseits der HUBs wird man nicht so hohe Frequenzen anbieten können.

Wenn es nur um Frequenzen ginge... Es gibt jeden Tag etwa 30 Leute pro Richtung die die Route BHX-HKG fliegen möchten, das rechtfertigt keinen Direktflug. Addiert man die aber zu all den Leuten aus anderen Städten + denen aus London zusammen, kriegt man das Potenzial sogar einen A380 und noch 2 tägliche Flüge dahin zu schicken.
Beitrag vom 14.12.2013 - 17:52 Uhr
UserFrequentC
User (875 Beiträge)
Für Geschäftsreisende, die am nächsten Tag gleich Termine haben ist der Flug über die Wüste nichts. Das ist nur etwas für preisbewusste Kunden. 6 Stunden fliegen, umsteigen, 6-8 Stunden fliegen. In meinen Augen Horror. Selbst privat würde ich versuchen das zu vermeiden. Hinzu kommt dass in den meisten Fällen die Strecke viel länger ist. Persönlich finde ich Istanbul da wesentlich bedrohlicher für die europäischen Airlines.
Hier kann man wunderbar herauslesen, das du noch nie in der Wüste umgestiegen bist und recht viel Neid auf die da unten hast. Außerdem machst du dir was vor und akzeptierst nicht das die meisten Reisenden eh Umsteigen müßen, da sie ihre Reise nicht an einem Drehkreuz beginnen. Da ist es dann auch egal das z.B. EK an den meisten Flughäfen 2 tägliche Frequenzen anbietet und auch Flughäfen anfliegt, wo man mit mancher Allianz 2x Umsteigen muß.



Vielleicht bin ich auch etwas altmodisch, aber ich strande im Falle eines Falles lieber in London, Frankfurt oder Madrid als im nahen Osten.
Was aber an LHR, FRA, MAD im Falle des Falles besser sein soll mußt du mir mal näher Erläutern. Ich bin auch altmodisch.



Wenn der Markt weiter so stark wächst, dann ist es nur eine Frage der Zeit bis es sich für die europäischen Airlines lohnt sich von den großen Hubs zu verabschieden und auf P2P zu setzen. Das war auch irgendwann einmal die Idee hinter der 787.
Hierzu wurde ja schon was geschrieben.
Du kannst dir auch mal die EK Routemap anschauen, was da an zweitrangigen Flughäfen bedient werden. Ehe da dann ein Europäer kommt sitzen die Passagiere schon jahrelang als Stammgast bei EK in der Kiste und steigen in DXB um.
Beitrag vom 14.12.2013 - 18:19 Uhr
Usertriggo
User (21 Beiträge)

Was aber an LHR, FRA, MAD im Falle des Falles besser sein soll mußt du mir mal näher Erläutern. Ich bin auch altmodisch.

Obige Flughäfen befinden sich schonmal nicht in Unrechtsstaaten, sie wurden nicht von Sklaven erbaut und man ist keiner autokratischen Regierung inklusive Staatssicherheit ausgeliefert. Das ist schon ein schlagender Vorteil.
Beitrag vom 14.12.2013 - 18:23 Uhr
UserFrequentC
User (875 Beiträge)
Obige Flughäfen befinden sich schonmal nicht in Unrechtsstaaten, sie wurden nicht von Sklaven erbaut und man ist keiner autokratischen Regierung inklusive Staatssicherheit ausgeliefert. Das ist schon ein schlagender Vorteil.
Hallo Saftfrucht...
Beitrag vom 14.12.2013 - 18:52 Uhr
UserSpheniscidae
User (462 Beiträge)
Oje. Wenn man das was Du mir zwischen die Zeilen interpretierst ernst nähme, dann wärest Du ein super Psychologe wenn nicht gar Gedankenleser.
Leider liegst Du völlig daneben...

In einem Punkt möchte ich Dich aber nicht dumm stehen lassen: Ich strande lieber in einem Land in dem mir die Kultur und die Sprache geläufig sind. Wo ich, wenn ich auf mich alleine gestellt bin, einfach zurecht komme.

@triggo: Lies mal unter Wikipedia die Geschichte des frankfurter Flughafens nach ;)

Dieser Beitrag wurde am 14.12.2013 19:02 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.12.2013 - 19:42 Uhr
UserNok
User (1746 Beiträge)
@triggo,
hier noch was zum Thema 787 PtP, also nichts ist mit "Unfug"..
 http://www.boeingcapital.com/p2p/archive/12.2005/Realistic_Market.htm

Wie @ Spheniscidae richtig bemerkte, hat Boeing den Dreamliner mit dieser PtP-Fähigkeit beworben,
und dies immer wieder als einen großen Vorteil gegenüber dem Wettbewerber hervorgehoben..

Dieser Beitrag wurde am 14.12.2013 20:05 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.12.2013 - 23:52 Uhr
Usertriggo
User (21 Beiträge)
@triggo,
hier noch was zum Thema 787 PtP, also nichts ist mit "Unfug"..
 http://www.boeingcapital.com/p2p/archive/12.2005/Realistic_Market.htm

Auch eine 787 funktioniert nur mit feed, also natürlich Unfug. Der angegebene Link ist billiges Marketinggewäsch. Airbus GMF lesen und verstehen, das ist weitaus realistischer. Auch 200 Sitze muss man füllen können, das schaffen nur die wenigsten Stadtpaarungen mit wenig bis gar keinem Feeder-Verkehr.
Über 90% aller Langstreckenflüge fallen auf 42 Flughäfen. Das ist alles Hubverkehr. Routen abseits dieser Städte waren die ersten, die in der Krise eingestellt wurden.
Man muss sich doch nur mal angucken, welche neuen Routen die 787 bisher und in naher Zukunft geöffnet hat. LHR-AUS basiert auf LHR-Feed. Alle anderen 787-Routen bisher waren einfach nur Ersatz für altes Metall oder Frequenzerhöhungen. Das gewagteste ist DEN-NRT, wobei an beiden Enden Hubs des Betreibers sitzen.

P2P ist ein Märchen. Ohne Hubs funktionieren Langstrecken nicht, und wenn doch sind sie zu konjunkturabhängig.
Der lebendigste Gegenbeweis für Boeings P2P-Behauptung sind doch die ME3.
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Mod-Hinweis
Teil 2 des Beitrages gelöscht.
Fly-away
Moderator




Dieser Beitrag wurde am 15.12.2013 00:34 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 15.12.2013 - 06:08 Uhr
Userflo2323
User (262 Beiträge)
In einem Punkt möchte ich Dich aber nicht dumm stehen lassen: Ich strande lieber in einem Land in dem mir die Kultur und die Sprache geläufig sind. Wo ich, wenn ich auf mich alleine gestellt bin, einfach zurecht komme.

Also ich bin schon sehr viel geflogen und nicht einmal gestrandet. Vielleicht lag es an der Verlässlichkeit und guten Organisation der Golf-Airlines, mit denen ich zumeist geflogen bin.

Aber selbst wenn der worst Case eintrifft, ist man in Dubai & Co gut aufgehoben. Es gibt wahnsinig viele Hotels und natürlich wird überall englisch gesprochen.

Deine persönlich Meinung in allen Ehren, aber ich glaube nicht, dass dies ausschlaggebende Kriterien für viele Reisende sind.
Beitrag vom 15.12.2013 - 08:50 Uhr
UserSpheniscidae
User (462 Beiträge)
Das kann ja durchaus sein, deswegen hatte ich es auch als einen rein persönlichen Aspekt kenntlich gemacht. Das mit den zwei Teilstrecken, die beide nicht für einen kompletten Schlafzyklus reichen, halte ich aber auch für Allgemeingültig.

Contra P2P spricht dass man kleinere Maschinen nutzt (Skaleneffekte) und dass man den Sprit um die halbe Welt transportiert. Contra die Hubs sprechen dass man viel Sprit bei Start und Landung verbraucht und dass zum Beispiel über den Golf die Strecke schnell mal 2000km länger wird.

Auch wenn der genannte Artikel als Werbung gedacht ist, wird der Hintergedanke von Boeing gewesen sein, dass es bei bestimmten Verbrauchsdaten und Wachstum der Punkt erreicht wird, an dem sich P2P lohnt. Das ist noch nicht eingetreten, aber wer weiß was in 10 Jahren los ist. Das Ganze einfach als Unsinn abzutun halte ich für etwas gewagt, schließlich hat Boeing 12Mrd (?) in diese Vision investiert.
Beitrag vom 15.12.2013 - 13:48 Uhr
UserFrequentC
User (875 Beiträge)
In einem Punkt möchte ich Dich aber nicht dumm stehen lassen: Ich strande lieber in einem Land in dem mir die Kultur und die Sprache geläufig sind. Wo ich, wenn ich auf mich alleine gestellt bin, einfach zurecht komme.
Ich glaube bei solch einer Einstellung sollte man vielleicht zuhause bleiben.
Vielleicht bin ich auch zu Optimistisch oder Weltoffener wenn ich alleine in die weite Welt ziehe und meinen Horizont nicht nur auf bestimmte Kulturen oder Sprachen beschränken muß.

So konnte ich mich z.B. in Spanien (außerhalb vom Ballermann) schlechter verständigen als in den VAE.


Das kann ja durchaus sein, deswegen hatte ich es auch als einen rein persönlichen Aspekt kenntlich gemacht. Das mit den zwei Teilstrecken, die beide nicht für einen kompletten Schlafzyklus reichen, halte ich aber auch für Allgemeingültig.
Zum Glück für die einen und Pech für die anderen sind viele andere Reisenden nicht so engstirnig wie du. Oder woher haben die Golfairlines solche Wachstumszahlen. Und die haben sie nicht nur in der Holzklasse.

Contra P2P spricht dass man kleinere Maschinen nutzt (Skaleneffekte) und dass man den Sprit um die halbe Welt transportiert. Contra die Hubs sprechen dass man viel Sprit bei Start und Landung verbraucht und dass zum Beispiel über den Golf die Strecke schnell mal 2000km länger wird.
Du widersprichst dir doch selbst. Zum einen schreibst du das man den Sprit um die halbe Welt transportieren muß, aber auf der anderen Seite kritisierst du einen Stop auf halbem Weg mit etwas Umweg. Und nicht alle Flugstrecken von EK sind so ein Umweg oder der Stop in der Nacht bez. auf halbem Weg wie du schreibst.

Dieser Beitrag wurde am 15.12.2013 13:48 Uhr bearbeitet.
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