Community / / Nervenkrieg um Germania

Beitrag 1 - 6 von 6
Beitrag vom 09.01.2019 - 17:23 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Vor dem Hintergrund einer sich konsolidierende Luftfahrtbranche und eine Schuldenlast vor sich herschiebend. wird es Germania recht schwer haben einerseits die Komplexität von Airbus A320 Neos zusätzlich zu schultern und gleichzeitig die Verluste zurückzufahren. Eigentlich müssten die Neos schon jetzt in der Flotte sein um die Operation schlanker und effizienter zu gestalten. Aber das Gegenteil ist der Fall. Es wird wohl auch weiterhin teures Ersatzgerät benötigt werden bei gleichzeitig wegbrechenden Marktchancen. Die Lage ist jedoch eine gänzlich andere als seinerzeit bei Air Berlin. Neben einer Verlangsamung des Wachstums ja gar einer Ausdünnung bietet es die Chance das nicht mehr passendes Gerät loszuwerden und sich rein auf Airbus zu konzentrieren. In jedem Fall wird ein Investor jedoch einen langen Atem behalten müssen und deutlich mehr als 20 Mio in das Unternehmen investieren müssen um es am Leben zu halten. Da die kommenden Jahre meines Erachtens sehr turbulent werden dürften und so manche Airlinepleite produzieren werden, wäre die beste Devise für Germania eine Konsolidierung und den Sturm aussitzen um danach sich bietende Chancen mit modernem Gerät anzugehen.
Beitrag vom 09.01.2019 - 18:09 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
Vor dem Hintergrund einer sich konsolidierende Luftfahrtbranche und eine Schuldenlast vor sich herschiebend. wird es Germania recht schwer haben einerseits die Komplexität von Airbus A320 Neos zusätzlich zu schultern und gleichzeitig die Verluste zurückzufahren. Eigentlich müssten die Neos schon jetzt in der Flotte sein um die Operation schlanker und effizienter zu gestalten. Aber das Gegenteil ist der Fall. Es wird wohl auch weiterhin teures Ersatzgerät benötigt werden bei gleichzeitig wegbrechenden Marktchancen. Die Lage ist jedoch eine gänzlich andere als seinerzeit bei Air Berlin. Neben einer Verlangsamung des Wachstums ja gar einer Ausdünnung bietet es die Chance das nicht mehr passendes Gerät loszuwerden und sich rein auf Airbus zu konzentrieren. In jedem Fall wird ein Investor jedoch einen langen Atem behalten müssen und deutlich mehr als 20 Mio in das Unternehmen investieren müssen um es am Leben zu halten. Da die kommenden Jahre meines Erachtens sehr turbulent werden dürften und so manche Airlinepleite produzieren werden, wäre die beste Devise für Germania eine Konsolidierung und den Sturm aussitzen um danach sich bietende Chancen mit modernem Gerät anzugehen.

Genau das Gegenteil ist der Fall.
Altes Gerät ist meist deutlich günstiger und v.a. weniger Cash flow intensiv als neues.

Ich sehe keine Perspektive für Germania.
Sie hat kaum Interesante Slots, kein billiges Lohnniveau und passt vom Geschäft so rech zu keiner Airline.
EW wird nicht dürfen,
Easyjet wird nicht wollen,
Ryanair passt die Flotte nicht,

und so recht passt das eigentlich nur zu Condor oder Tui - die aber eher raus als rein ins Airline geschäft wollen.

Denke das Germania auch mit der aktuellen Flotte v.a. A319 und B737-700 wenig Chancen haben wird.

Beitrag vom 09.01.2019 - 18:33 Uhr
UserDebaser
User (386 Beiträge)
Die Umstände und Ursachen mögen anders gelagert sein - aber mit solchen Meldungen hat es vor fünf bis zehn Jahren bei Air Berlin auch angefangen. Der Unterschied ist jedoch, daß die Kundschaft solche Nachrichten nach der AB-Pleite viel sensibler aufnimmt. Hat man vorher vielfach gelesen, AB wäre too big to fail, weiß man heute besser, wie schnell es gehen kann. Und Urlauber wollen nicht stranden; Vertrauen ist dabei sehr wichtig. Und so wird es kommen, daß der eine oder andere Kunde Germania meiden wird.

Jasonbourne, im Grunde sehe ich es ähnlich. Auch Condor ist einigermaßen zufrieden mit der alten B767-Flotte; neue Muster bringen immer auch mehr Komplexität und damit mehr Kosten. Ehe die sich über den eingesparten Sprit amortisiert haben, dauert es einige Zeit - Zeit, die Germania aber evtl. nicht zu haben scheint.

Was die Flotte betrifft - Niki hat auch eine Airbusflotte und Ryanair hat zugegriffen. Und das Lohnniveau bei Germania ist zählt auch eher zum unteren Bereich. Übernahmekandidaten mit noch niedrigeren Personalkosten werden, nachdem Niki weg ist, kaum zu finden sein. Davon abgesehen, Personalkosten sind bei so kapitalintensiven Branchen wie der Fliegerei nicht allzu wichtig; ich glaube nicht, daß sie bei Germania weit über 10% an den Gesamtkosten liegen werden.

Trotzdem halte ich eine Übernahme für nicht so wahrscheinlich oder zumindest schwierig. Wir haben immer noch Überkapazitäten und Preise, die unter Druck stehen; in einer solchen Gemengelage wird sich jeder Investor ein Engagement sehr genau überlegen. Condor und TUIfly hätten ein Interesse, die Urlaubsstrecken zu übernehmen, um zu verhindern, daß Slots an Billigairlines gehen, aber für beide erhöht es die Komplexität und sie werden abwinken.
Beitrag vom 09.01.2019 - 19:15 Uhr
UserCharlie-Alpha
User (307 Beiträge)
@Jasonbourne
Also, dass sich Tuifly oder Condor aus dem Markt zurück ziehen wollen halte ich für absoluten Quatsch. Aber reichlich amüsant immer die ganze Gerüchteküche :D

Debaser hat das ganze schon gut umschrieben. Darüber hinaus bedient Germania schon immer gezielt Nischenmärkte. Zwar aktuell nicht kostendeckend, dennoch einzelne Strecken höchst lukrativ. Nicht ohne Grund bedient man mit kleinerem Gerät Strecken abseits der großen Urlaubsziele oder sogar bewusst im ethnischen Verkehr (kleinere Airports in der Türkei, Kosovo, Irak,...). Auch in Gambia hatte Germania mit Gambia Bird genau ähnliches vor, verlor dort aber viel viel Geld - auch bedingt durch lokale Besonderheiten des Marktes und letztlich durch die Krise um die Ebolaepedie.


Dieser Beitrag wurde am 09.01.2019 19:23 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 10.01.2019 - 14:11 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
@Jasonbourne
Also, dass sich Tuifly oder Condor aus dem Markt zurück ziehen wollen halte ich für absoluten Quatsch. Aber reichlich amüsant immer die ganze Gerüchteküche :D

Debaser hat das ganze schon gut umschrieben. Darüber hinaus bedient Germania schon immer gezielt Nischenmärkte. Zwar aktuell nicht kostendeckend, dennoch einzelne Strecken höchst lukrativ. Nicht ohne Grund bedient man mit kleinerem Gerät Strecken abseits der großen Urlaubsziele oder sogar bewusst im ethnischen Verkehr (kleinere Airports in der Türkei, Kosovo, Irak,...). Auch in Gambia hatte Germania mit Gambia Bird genau ähnliches vor, verlor dort aber viel viel Geld - auch bedingt durch lokale Besonderheiten des Marktes und letztlich durch die Krise um die Ebolaepedie.


Lol. die Gerüchteküche war deutlich solider im Rahmen der AB Krise.
Als man den dt. Chater Fliege formen wollte aus TUI + AB Touristik Teil + Condor.

Also immer locker durch die Hose atmen, junge.

Daran denken, wie man Millionär wird.
Man nimmt einen Milliadär, verkauft ihm eine Airline, und zack hat man einen Millionär.
Beitrag vom 10.01.2019 - 14:58 Uhr
Usercontrail55
User (4581 Beiträge)
TUI hatte seinerzeit tätsächlich überlegt aus dem Fluggeschäft auszusteigen.
Die Investorenfrage ist aber spannend. Wer investiert da und mit welcher Absicht? Germania hat scheinbar noch nie Geld verdient. Nicht mal 2016. was soll da verändert werden um ein ROI zu haben. Oder Geldwäsche 😜