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Community / / Wohin fliegt Condor unter polnischer...

Beitrag 1 - 15 von 22
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Beitrag vom 01.02.2020 - 09:10 Uhr
User4UPilot
User (426 Beiträge)
"Das war schon bei der Expansion von Turkish Airlines so. Letztlich könnte die Condor-Übernahme durch LOT zu einem weiteren Sargnagel für die Star Alliance werden."

Ja solange die Star Alliance der Lufthansa keinen Vorteil bietet, ist sie beerdigt. Wenn nicht Lufthansa profitiert, warum sollten die anderen dann? Wer glaubt die LH würde bei den aktuellen Beispielen um LOT und die Rolle der TK bei Condor anders agiert haben, der täuscht. Bei LH geht es knallhart ums Geld. Condor zahlt LH ordentlich für die Zubringer und überweist der LH für die Mitgliedschaft im Miles and More Programm. Ich finde LOT sollte sich wieder ein eigenes FF Programm zulegen, an das dann Condor oder Croatia auch andocken können.

Dieser Beitrag wurde am 01.02.2020 12:13 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 01.02.2020 - 10:45 Uhr
UserLHB748
User (145 Beiträge)
"Polnische Firmen übernehmen mächtige ausländische Firmen"
Wenn das der Hauptgrund war Condor zu übernehmen, dann scheint es da ein größeres Ego-Problem zu geben...

"An eine massenhafte Verlagerung von Jobs ins billigere Polen glaubt er nicht: "Solche Modelle haben schon bei anderen Gesellschaften nicht funktioniert.""
Tja, und trotzdem wird damit munter weiter gemacht.... solange es in den nächsten Quatalszahlen ein bischen besser aussieht dann zäehlt nur das für die "Shareholder".

Dieser Beitrag wurde am 01.02.2020 12:13 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 01.02.2020 - 17:16 Uhr
Usernighthawk
EDDF
User (352 Beiträge)
Condor ist alleine nur so lange überlebensfähig, wie man altes Gerät mit niedrigen Leasingkosten fliegt und die Spritkosten nicht zu stark ansteigen. Diese Firma zu kaufen macht ökonomisch eigentlich keinen Sinn, weil man den Invest in neue Flugzeuge zu Lebzeiten in diesem Geschäftssegment nicht mehr herausbekommt -- außer man spart massiv bei den Personalkosten. Dass Condor profitabel ist, täuscht über die Tatsache hinweg, dass die Airline jahrelang von der Substanz gelebt hat. "Echte" Profitabilität mit Spielraum für Investitionen sieht anders aus. Den Überbrückungskredit hätte Condor z.B. aus eigenen Mitteln nicht zurückzahlen können.
Insofern macht der Deal für LOT nur Sinn, wenn damit ein Ego-Thema der PiS befriedigt wird. Ich glaube ebenfalls nicht, dass Condor/LOT die Flottenerneuerung von Condor alleine stemmen können, aber dann hat man sofort die Beihilfe-Diskussion. Auch LOT dürfte spätestens dann bei der Verlagerung von Personal nach Polen und weiteren Kosteneinschnitten ankommen.
Beitrag vom 01.02.2020 - 17:20 Uhr
UserA320Fam
User (1735 Beiträge)
"Polnische Firmen übernehmen mächtige ausländische Firmen"

Ich lach mich kaputt ... Condor und mächtige Firma ...
Beitrag vom 01.02.2020 - 19:00 Uhr
UserMHalblaub
User (763 Beiträge)
Condor wird wohl weiterhin in den Süden fliegen.
Beitrag vom 01.02.2020 - 21:42 Uhr
UserScripted Reality
User (3 Beiträge)
Condor wird wohl weiterhin in den Süden fliegen.
Da in der BRD der CO2 Wahn ausgebrochen ist und in Zukunft alles hoch besteuert wird, ist es nur logisch und gut, daß LOT sich Condor gegriffen hat, denn mittel- bis langfristig wird den BRD Bürgern die Flucht in den Süden nur über ausländische Drehkreuze ermöglicht.

Es zählt der Preis für's Ticket und vielen geht es um's Prinzip.

Von Berlin nach Warschau ist es nicht all zu weit, da bietet es sich an, Warschau als Drehkreuz mit Condor als dann degradierter Laufbursche einzusetzen bzw. im besten Falle als Ausweichstation für Kurzstrecken-Auslandsflüge vom Hochsteuerland BRD.

Warschau benötigt als Zubringer jetzt noch eine gute Bahnverbindung mit Hochgeschwindigkeitszügen.

Polen übernimmt dann praktisch unsere Versorgung mit Kohlestrom und Flugverbindungen der östlichen und mittleren BRD, damit die BRD eine gute Satistik aber auch immer mehr Arbeitslose hat.

Wie der Flughafen, so das Land - Berlin haben fertig.

Dieser Beitrag wurde am 01.02.2020 21:43 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.02.2020 - 00:24 Uhr
User
User ( Beiträge)
Von Berlin nach Warschau ist es nicht all zu weit, da bietet es sich an, Warschau als Drehkreuz mit Condor als dann degradierter Laufbursche einzusetzen bzw. im besten Falle als Ausweichstation für Kurzstrecken-Auslandsflüge vom Hochsteuerland BRD.
Gibt es denn in Berlin und Umlang genügend zahlungskräftige Kundschaft oder ist dort immer noch alles arm aber sexy?


Dieser Beitrag wurde am 02.02.2020 00:24 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.02.2020 - 00:35 Uhr
UserEricM
User (5488 Beiträge)
Condor wird wohl weiterhin in den Süden fliegen.
Da in der BRD der CO2 Wahn ausgebrochen ist und in Zukunft alles hoch besteuert wird, ist es nur logisch und gut, daß LOT sich Condor gegriffen hat, denn mittel- bis langfristig wird den BRD Bürgern die Flucht in den Süden nur über ausländische Drehkreuze ermöglicht.

Es zählt der Preis für's Ticket und vielen geht es um's Prinzip.

Von Berlin nach Warschau ist es nicht all zu weit, da bietet es sich an, Warschau als Drehkreuz mit Condor als dann degradierter Laufbursche einzusetzen bzw. im besten Falle als Ausweichstation für Kurzstrecken-Auslandsflüge vom Hochsteuerland BRD.

Warschau benötigt als Zubringer jetzt noch eine gute Bahnverbindung mit Hochgeschwindigkeitszügen.

Polen übernimmt dann praktisch unsere Versorgung mit Kohlestrom und Flugverbindungen der östlichen und mittleren BRD, damit die BRD eine gute Satistik aber auch immer mehr Arbeitslose hat.

Wie der Flughafen, so das Land - Berlin haben fertig.

Als Satire auf AfD Denkweisen vielleicht eine Spur zu dick aufgetragen... aber gar nicht schlecht... :)
Beitrag vom 02.02.2020 - 08:46 Uhr
Usercontrail55
User (4626 Beiträge)
Nachdem sich alle möglichen Beteiligten zur Condor und Polen geäußert haben scheint sich wohl auch LH demnächst dazu zu äußern, siehe Süddeutsche. Scheint, die Samthandschuhe werden ausgezogen. Dürfte spannend werden, welchen Plan die Polen für dieses Szenario vorbereitet haben, ohne Feed und M&M und dann noch die EU Beschwerden der LH und Wizz.

Die Aussage der UFO hört sich für mich an wie das Pfeifen im Walde. Die PGL spricht von beträchtlichen Synergieeffekten. Heißt das nicht, das man nichts mehr doppelt macht? Was macht man denn in D, außer OPS und Crews? Alles andere hat die LOT selbst und wohl eher günstiger.

Vor dem Hintergrund der TUI Expansion, LH Touristik und dem Feedproblem erwarte ich nach dem Aufräumen eine beträchtliche Reduktion der Langstrecke ex D. LH sagt, außer NYC gibt es keine Strecke in D die ohne Feed zu füllen ist. Das dürfte ex Osteuropa Metropolen noch schwerer werden. Also Feed muss her. Nicht alle LS Strecken der Condor dürften sich gerechnet haben, man hatte Flieger und Apparat der beschäftigt werden muss. 8% Rendite ist das Minimum um nachhaltig operieren zu können. Das schafft selbst LOT nicht. Daher 20 neue Langstreckenflugzeuge?

Mal schauen was da kommt.


Dieser Beitrag wurde am 02.02.2020 09:29 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 03.02.2020 - 01:20 Uhr
User
User ( Beiträge)
Ich bin sicher dass uns der Herr Kollege B757767 aus vorderster Sitzreihe auf dem Laufenden halten kann.
Beitrag vom 03.02.2020 - 05:37 Uhr
User
User ( Beiträge)
Nachdem sich alle möglichen Beteiligten zur Condor und Polen geäußert haben scheint sich wohl auch LH demnächst dazu zu äußern, siehe Süddeutsche. Scheint, die Samthandschuhe werden ausgezogen. Dürfte spannend werden, welchen Plan die Polen für dieses Szenario vorbereitet haben, ohne Feed und M&M und dann noch die EU Beschwerden der LH und Wizz.

Die LH wird sich das anschauen, und wenn ihnen das nicht passt was LOT mit Condor vor hat wird es ganz schnell ganz schön krachen.
Und dann bin ich gespannt was passiert, denn das Lot und Condor in Frankfurt eine Konfrontation mit der LH überleben, wage ich zu bezweifeln.


Die Aussage der UFO hört sich für mich an wie das Pfeifen im Walde. Die PGL spricht von beträchtlichen Synergieeffekten. Heißt das nicht, das man nichts mehr doppelt macht? Was macht man denn in D, außer OPS und Crews? Alles andere hat die LOT selbst und wohl eher günstiger.

Ich sehe garkeine Synergie zwischen den beiden Airlines. 0.
Wenn LOt wirklich einen Charter aufziehen will, dann kann das Condor Know how nützlich sein. ABer für Osteuropa? Charter und Urlaub ist hochzyklisch, die letzte Krise war 08-10 mit Auswirkungen bis in die erste Hälfte des letzten Jahrzehnts.
Wenn es dann jetzt mal wieder kriselt, dann ist das genau das Geschäft das man nicht haben will.

Gründe für Krisen gibt es genug:
Brexit, Trump & Handelskrieg, Nah-Ost Konflikte, jetzt Corona, zu billiges Geld für zu lange.
An der Touristik kann man als erstes sparen.

Vor dem Hintergrund der TUI Expansion, LH Touristik und dem Feedproblem erwarte ich nach dem Aufräumen eine beträchtliche Reduktion der Langstrecke ex D. LH sagt, außer NYC gibt es keine Strecke in D die ohne Feed zu füllen ist. Das dürfte ex Osteuropa Metropolen noch schwerer werden. Also Feed muss her. Nicht alle LS Strecken der Condor dürften sich gerechnet haben, man hatte Flieger und Apparat der beschäftigt werden muss. 8% Rendite ist das Minimum um nachhaltig operieren zu können. Das schafft selbst LOT nicht. Daher 20 neue Langstreckenflugzeuge?

Bin ich voll bei ihnen.
Condor hat 15 B753 mit 275 Plätzen die innerhalb der nächsten 5 Jahre ersetzt werden müssen. Durch was? A321neo mit anteil LR oder XLR? Kriegt man die überhaupt? Und dann wirklich all Eco mit 220 oder wie Cebu Pacific mit 239 Sitzen?
Dann hat man 16 B767-300er mit 3 weiteren zulaufend, mit 250 Plätzen.
Und eben 10 A321 sowie 10 A320.
Im Grunde keine eigenen Feeder, aber eine uralte Flotte, für deren Arbeitspferde B757 und B767 kein passender Ersatz zur Verfügung steht.
B788 ist länger, breiter (2 sitze pro reihe!) und hat deutlich mehr Reichweite. Ausserdem ist sie der B789 unterlegen, aber das sind nochmal 6m mehr Flugzeug die man füllen muss.

Selbes beim A330 bzw. A330neo.
Die kleinere A332/A338 ist größer, und hat eigentlich zuviel Reichweite, braucht Condor garnicht. Und ob das mit Fracht gefüllt werden kann?
Ausserdem sind sie gegenüber der A333/A339 unterlegen.
Einige A330 kann man aktuell wenigstens günstig über den gebrauchtmarkt bekommen, was die Kapitalkosten niedrig hält.
Sollte man B787 haben wollen, verändert die Leasingrate und die gestiegene Kapazität die Kalkulation von Condor massiv.

Ich sehe auch das Investment nicht: Condor ist minimal Profitabel, dank einer uralten Flotte in die jede Ersatzinvestition seit zig Jahren unterblieben ist.
Wie rechtfertigt Lot denn da eine Investition über den Kauf von Condor (min. 300 Mio. für den Kredit + Kaufpreis) und dann noch eine Investition in die Flotte? Da die gesamte Codnor Flotte alt ist, muss man im Grunde alles überholen, da werden einige hundert Mio. fällig, selbst wenn man nur least.

Und das bei einer Firma die aufgrund abgeschriebener Flieger und geringer Spritkosten profitabel ist. Steigt der Kerosinpreis um einige Prozent, schmilzt Condors gewinn schneller als die Polkappen.


Mal schauen was da kommt.


Ja, ich bin gespannt.
Im besten Fall ist die LH da irgendwie hinten rum mit involviert um die Wettbewerbskomission nicht auf die Palme zu bringen.
Falls das nicht so ist, sehe ich eher Schrecken ohne Ende, da wäre vlt. das Ende mit Schrecken besser gewesen.
Beitrag vom 03.02.2020 - 08:14 Uhr
Usercontrail55
User (4626 Beiträge)
Ich sehe garkeine Synergie zwischen den beiden Airlines. 0.
Wenn LOt wirklich einen Charter aufziehen will, dann kann das Condor Know how nützlich sein. ABer für Osteuropa? Charter und Urlaub ist hochzyklisch, die letzte Krise war 08-10 mit Auswirkungen bis in die erste Hälfte des letzten Jahrzehnts.
Wenn es dann jetzt mal wieder kriselt, dann ist das genau das Geschäft das man nicht haben will.
Ganz spontan fällt mir da die Wartung und Verwaltung ein. PGL hat selbst einen MRO Anbieter im Portfolio und auch LH hat vor mehreren Jahren ihre HR Abwicklung nach Krakow verlegt. LOT hat selbst eine OPS, wie viel die mitmachen können ohne die Kompetenz der Condor zu stark auszuhöhlen weiß ich allerdings nicht, effektiverer Spriteinkauf, ... Da dürfte sich einiges finden.
Gründe für Krisen gibt es genug:
Brexit, Trump & Handelskrieg, Nah-Ost Konflikte, jetzt Corona, zu billiges Geld für zu lange.
An der Touristik kann man als erstes sparen.
Ja, aber Risiko gibts immer.
Vor dem Hintergrund der TUI Expansion, LH Touristik und dem Feedproblem erwarte ich nach dem Aufräumen eine beträchtliche Reduktion der Langstrecke ex D. LH sagt, außer NYC gibt es keine Strecke in D die ohne Feed zu füllen ist. Das dürfte ex Osteuropa Metropolen noch schwerer werden. Also Feed muss her. Nicht alle LS Strecken der Condor dürften sich gerechnet haben, man hatte Flieger und Apparat der beschäftigt werden muss. 8% Rendite ist das Minimum um nachhaltig operieren zu können. Das schafft selbst LOT nicht. Daher 20 neue Langstreckenflugzeuge?

Bin ich voll bei ihnen.
Condor hat 15 B753 mit 275 Plätzen die innerhalb der nächsten 5 Jahre ersetzt werden müssen. Durch was? A321neo mit anteil LR oder XLR? Kriegt man die überhaupt? Und dann wirklich all Eco mit 220 oder wie Cebu Pacific mit 239 Sitzen? ...
Sehe ich alles ähnlich. Alles neuere Gerät wäre auf jeden Fall größer und muss gefüllt und bezahlt werden. Das wird nicht einfach. Schon garnicht in den Märkten Wien und Zürich, die ja auch angedacht wurden.

Ich sehe auch das Investment nicht: Condor ist minimal Profitabel, dank einer uralten Flotte in die jede Ersatzinvestition seit zig Jahren unterblieben ist.
Wie rechtfertigt Lot denn da eine Investition über den Kauf von Condor (min. 300 Mio. für den Kredit + Kaufpreis) und dann noch eine Investition in die Flotte? Da die gesamte Codnor Flotte alt ist, muss man im Grunde alles überholen, da werden einige hundert Mio. fällig, selbst wenn man nur least.
Mal vom Invest in die Flottenumstellung abgesehen muss jeder Business Case die laufenden Kosten + X einspielen. Entweder das klappt oder man lässt es. Die Frageist, wievil Geduld hat PGL wenn es nicht klappt?
Und das bei einer Firma die aufgrund abgeschriebener Flieger und geringer Spritkosten profitabel ist. Steigt der Kerosinpreis um einige Prozent, schmilzt Condors gewinn schneller als die Polkappen.
:-)
Ja, ich bin gespannt.
Im besten Fall ist die LH da irgendwie hinten rum mit involviert um die Wettbewerbskomission nicht auf die Palme zu bringen.
Falls das nicht so ist, sehe ich eher Schrecken ohne Ende, da wäre vlt. das Ende mit Schrecken besser gewesen.
Jup. Aber hier ist jeder sein eigener Produktmanager. Wie schnell das alles gehen kann hat AB gezeigt und da wusste man es eigentlich schon länger. Sitze ich das aus oder suche ich mir proaktiv etwas anderes. Keine leichte Entscheidung.
Proaktiv waren wohl die Reiseveranstalter. Die wollten zwar einen weiteren Anbieter im Markt, aber nicht mehr investieren und haben nur Buchungsgarantien als ihren Anteil an Condor in den Ring geworfen. Ist ja auch ein Statment.

Wir werden sehen was in den nächsten Wochen so passiert oder angekündigt wird.
Beitrag vom 03.02.2020 - 09:54 Uhr
UserNicci72
User (575 Beiträge)
Vieles ist ja schon erwähnt worden, deshalb nur ein paar Ergänzungen. Den Bericht in der Süddeutschen Zeitung haben, denke ich, die meisten gelesen. Ja, das könnte ich mir auch vorstellen, dass es "ganz schön krachen" könnte mit der Lufthansa. Das wäre zwar nicht im beiderseitigen Interesse, aber es würde zum Führungsstil von Carsten Spohr passen. Natürlich würde ein solches "Krachen" der Condor kurzfristig erhebliche Probleme vor allem auf der Langstrecke bereiten. Nur sollte man sich dann bei der Lufthansa im Klaren darüber sein, dass man dann riskieren würde, dass die LOT eigene Feeder-Flüge in Deutschland aufzieht und damit das weitgehende Monopol des Lufthansa-Konzerns bei innerdeutschen Flügen angreift - der Erwerb von Condor hängt bei LOT/ PGL/ der polnischen Regierung zu hoch, als dass man es einfach so widerstandslos akzeptieren würde, von der Lufthansa "fertiggemacht" zu werden. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Lufthansa bei der EU-Kommission viel Glück haben würde, kartellrechtlich ist der Deal völlig problemlos, da LOT/ Condor nirgendwo irgendeinen Markt dominiert und bei der Finanzierung sollte es für die PGL auch kein Problem sein, einen Weg zu finden, der mit dem EU-Subventionsrecht konform ist. Mit einer solchen Eskalation würde die Lufthansa auch nur entsprechende Gegenreaktionen provozieren, das Stichwort Star Alliance wurde hier ja bereits mehrfach genannt.

Zum Punkt Flottenerneuerung: Die steht natürlich vor allem auf der Langstrecke an und PGL wird da natürlich auch bei einem - zu erwartenden - Leasing-Verfahren und einer vorläufigen Konzentration auf die Substitution der 767er-Flotte erhebliche Summen investieren müssen. Wenn man die derzeitige Entwicklung der LOT-Langstreckenflotte sieht, dann halte ich eine Substitution der 767 durch Dreamliner immer noch für die wahrscheinlichere Alternative, da sie durch eine schlichte Erweiterung des derzeitigen Leasingvertrags der LOT kurzfristig und relativ problemlos umzusetzen wäre. Es war aber schon sehr interessant, dass Milczarski bei der Pressekonferenz am 24. Januar die Option Airbus (was wohl auf den A 330 hinauslaufen würde) ausdrücklich nicht ausgeschlossen hat. Sie liegt also offenbar zumindest auch auf dem Tisch.
Es ist aber natürlich absehbar, dass die PGL sich diese Investitionen mit einem systematischen Einbau der Condor in ihren Konzernverbund vergelten lassen wird - also mit einem entsprechenden Umbau der Condor nach eigenen Bedürfnissen, die sich von den Bedürfnissen des vormaligen Thomas-Cook-Konzerns deutlich unterscheiden. Darüber sollte man bei der Condor und vor allem bei den Condor-Beschäftigten keine Illusionen haben. Das für die PGL wichtige Stichwort Budapest, wo LOT vor kurzem seinen zweiten Hub eröffnet hat, wurde von Milczarski bei derselben Pressekonferenz ja ebenfalls gleich mit genannt. Auch bei den weiteren, aus polnischer Sicht zentralen Punkten wurde da ja ziemlich Klartext geredet und man sollte diese Ankündigungen ernst nehmen:
- Zunächst einmal ist die Condor natürlich sozusagen der polnische Fuß oder das Bein in der Tür des DACH-Raumes.
- Dann aber soll die Condor Kompetenz, Erfahrung und Marktzugang im Tourismus-Sektor einbringen, der in den mittelosteuropäischen EU-Ländern, vor allem in Polen selbst, aufgrund des nachhaltigen Wirtschaftswachstums dort immer wichtiger wird.
- Condor soll das Langstreckenportfolio, das die LOT bisher als einziger mittelosteuropäischer EU-Carrier anbietet, deutlich erweitern und diversifizieren.
- Und dann noch ein Punkt, der in Deutschland nach meiner Wahrnehmung bisher überhaupt nicht beachtet wird, der aus polnischer Sicht nach allen Statements, die von dort kommen, aber ebenfalls ganz wichtig ist und weit oben auf der Agenda steht: die Condor ist der derzeit schnellste und einfachste Weg, um auf der Kurz- und Mittelstrecke an Airbusse zu kommen. LOT ist seit "Wende-Zeiten" ein treuer Boeing-Exklusiv-Kunde und hat derzeit entsprechend große Probleme mit der 737 MAX, die in relativ großer Stückzahl bestellt wurde. Condor ist gerade in diesem Segment für LOT auch der Fuß in der Tür von Airbus und von einer entsprechenden Integration der Condor-Airbus-Flotte in den PGL-Konzern sollte man also gegebenenfalls nicht überrascht sein.

Ja, und um nochmals zu wiederholen was dann natürlich auch noch zum Thema Integration von Condor in den PGL-Konzern gehört: Die Arbeitnehmer-Vertreter bei Condor sollten insbesondere beim Thema Arbeitsverträge wach und aufmerksam sein. PGL/ LOT und seine derzeitige Geschäftsführung haben hier einen einschlägigen und gut begründeten Ruf.

Es sind mithin erhebliche Veränderungen bei Condor absehbar, auch wenn es mit der Lufthansa nicht "krachen" sollte. Mit dem Investor Apollo/ deutsche Reiseunternehmen wären sie wohl sicher in eine andere Richtung gegangen, aber natürlich auch vorgenommen worden, wobei das inzwischen natürlich nur noch eine Variante im historischen Konjunktiv ist (genauso wie: Man hätte auch bei "Greybull" und damit wieder mitten im Brexit-Schlamassel landen können). "Weiter so" ist bei der Condor einfach keine Option mehr, in keinem denkbaren Fall.

Dieser Beitrag wurde am 03.02.2020 10:14 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 03.02.2020 - 11:24 Uhr
Usercontrail55
User (4626 Beiträge)
Vieles ist ja schon erwähnt worden, deshalb nur ein paar Ergänzungen.
;-)
Das wäre zwar nicht im beiderseitigen Interesse, aber es würde zum Führungsstil von Carsten Spohr passen.
Was verstehen Sie unter "beiderseitigem Interesse"? Das sind zwei Unternehmen, die Beide um den gleichen Kunden buhlen.
Nur sollte man sich dann bei der Lufthansa im Klaren darüber sein, dass man dann riskieren würde, dass die LOT eigene Feeder-Flüge in Deutschland aufzieht und damit das weitgehende Monopol des Lufthansa-Konzerns bei innerdeutschen Flügen angreift - der Erwerb von Condor hängt bei LOT/ PGL/ der polnischen Regierung zu hoch, als dass man es einfach so widerstandslos akzeptieren würde, von der Lufthansa "fertiggemacht" zu werden.
Viel Spaß damit, das haben schon ganz andere Kaliber versucht. Der Feed muss zu den Anschlüssen passen, die Volumen der einzelnen Strecken auch. Hier macht Kleinvieh Mist, ein paar hier und dort, damit baut man kein System auf. Aber gut, man weiß ja nie...
...bei der Finanzierung sollte es für die PGL auch kein Problem sein, einen Weg zu finden, der mit dem EU-Subventionsrecht konform ist. Mit einer solchen Eskalation würde die Lufthansa auch nur entsprechende Gegenreaktionen provozieren, das Stichwort Star Alliance wurde hier ja bereits mehrfach genannt.
Mag sein, aber das wäre ja ein Präzedenzfall wie Staaten subventionieren können, siehe AZ. Aber ist nicht der Eintritt der Polen in den deutschen Markt und Ankündigung DACH bereits eine Eskalation für sich, auf die man reagieren muss?
Zum Punkt Flottenerneuerung...
Die Polen suchen ein Muster für die Erweiterung ihrer Langstreckenflotte, größere Modelle. Hier wurde ausdrücklich Airbus mit A350 ins Spiel gebracht und bei Condor der A320 gelobt. Damit dürfte alles rund um die zukünftige Flottengestaltung bei LOT und Condor Spekulation sein.
- Dann aber soll die Condor Kompetenz, Erfahrung und Marktzugang im Tourismus-Sektor einbringen, der in den mittelosteuropäischen EU-Ländern, vor allem in Polen selbst, aufgrund des nachhaltigen Wirtschaftswachstums dort immer wichtiger wird.
Das Stichwort ist Größe. LOT ist einfach zu klein, um ein entscheidender Player zu sein. So konnte man von 0 auf 100 schnell verdoppeln. Aber es muss sich auch rechnen. Ob der HUB BUD es bringt wird man sehen. Alles was man von irgendwo nach BUD bringen muss um die Flieger zu füllen kann auch woanders umsteigen wie FRA, MUC, CDG, LON, CPH, ... Das dürfte nur über den Preis gehen.
"Weiter so" ist bei der Condor einfach keine Option mehr, in keinem denkbaren Fall.
Darauf läuft es hinaus, das "wie weiter" ist das Spannende.

Edit- Zitatformat korrigiert

Dieser Beitrag wurde am 03.02.2020 15:51 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 03.02.2020 - 12:49 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1641 Beiträge)
Natürlich würde ein solches "Krachen" der Condor kurzfristig erhebliche Probleme vor allem auf der Langstrecke bereiten. Nur sollte man sich dann bei der Lufthansa im Klaren darüber sein, dass man dann riskieren würde, dass die LOT eigene Feeder-Flüge in Deutschland aufzieht und damit das weitgehende Monopol des Lufthansa-Konzerns bei innerdeutschen Flügen angreift - der Erwerb von Condor hängt bei LOT/ PGL/ der polnischen Regierung zu hoch, als dass man es einfach so widerstandslos akzeptieren würde, von der Lufthansa "fertiggemacht" zu werden.

Da Sie diese Theorie immer wieder gerne wiederholen, wiederhole ich auch meine Frage gerne nochmal dazu: Wie soll LOT mittelfristig, ja selbst langfristig in Frankfurt eine eigene Basis aufmachen um die nötigen Zubringer für Condor zu schaffen? Und das dann auch noch kostendeckend?
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