Nunja, "fertig und fliegt" ist die gröbste Anforderung, aber als Airline interessiert mich weit mehr als das. Man könnte auch sagen, dass die B787 bis dato und damit bei Auslieferung noch hinter den Erwartungen zurück bleibt. Das hat gar nicht mal was mit Häme zu tun, viel mehr mit Fakten. Und selbst wenn Schadenfreude im Spiel ist, sie ist mehr als berechtigt wenn man an das Gejohle aus USA vor Monaten zurückdenkt, als Airbus am A380 mit Schwierigkeiten zu tun hatte oder mit Ideenfindung zum A350 kämpfte. Der Dreamliner macht seinem Namen mittlerweile auf ironische Weise alle Ehre, das Erwachen setzt langsam aber sicher vollends ein, und all der hochtrabende Übermut verpufft in sehr weltlicher, ingenieurischer Hilflosigkeit es noch irgendwie hinzubekommen, oder zumindest es so aussehen zu lassen. Da kann man sich ein gewisses Grinsen nicht verkneifen, warum auch.

Dieser Beitrag wurde am 27.09.2011 13:21 Uhr bearbeitet.

Nunja, sicher kannst Du auch ein paar Belege für das Gejohle aus den USA liefern?

Nunja, "fertig und fliegt" ist die gröbste Anforderung, aber als Airline interessiert mich weit mehr als das. Man könnte auch sagen, dass die B787 bis dato und damit bei Auslieferung noch hinter den Erwartungen zurück bleibt. Das hat gar nicht mal was mit Häme zu tun, viel mehr mit Fakten. Und selbst wenn Schadenfreude im Spiel ist, sie ist mehr als berechtigt wenn man an das Gejohle aus USA vor Monaten zurückdenkt, als Airbus am A380 mit Schwierigkeiten zu tun hatte oder mit Ideenfindung zum A350 kämpfte. Der Dreamliner macht seinem Namen mittlerweile auf ironische Weise alle Ehre, das Erwachen setzt langsam aber sicher vollends ein, und all der hochtrabende Übermut verpufft in sehr weltlicher, ingenieurischer Hilflosigkeit es noch irgendwie honzubekommen, oder zumindest es so aussehen zu lassen. Da kann man sich ein gewisses Grinsen nicht verkneifen, warum auch.

Ich dachte das wäre hinlänglich bekannt...

 http://www.youtube.com/watch?v=GrECbn7kttg

Die Berichterstattung aus der Zeit hat man denke ich auch noch hinlänglich im Kopf, wenn man das Geschehen verfolgt hat.

Nun zumindest die Boeing Lesart zu den A380 Problemen war dass man selber wisse wie schwierig es sei ein grosses Flugzeug zu bauen und Hähme daher fehl am Platz sei.

 http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:problemflieger-787-boeings-dreamliner-startet-mit-uebergewicht/60109107.html

...Wie es heißt, liegt auch die Flugzeugsoftware noch nicht in der endgültige Version vor und stammt zum Teil aus dem Jumbojet.

Wenn ich solche Sätze lese, dann frage ich mich wirklich ob da nicht in letzter Zeit mit der "heissen" Nadel gestrickt wurde? Ja, als Software-Entwickler nehme ich auch wiederverwendbare Teile, aber nur dann, wenn ich sie auch dauerhaft benutzen werde, aber niemals als "Zwischenlösung".

...NCC1701

@flygrendl
Kurzstreckenflieger sind das nicht.

Kann es effektiver sein, solch viel schwerere (als spätere) Langstreckenflieger für Kurz- und Mittelsstrecken einzusetzen?

Schwer vorstellbar, daß die auf Kurzstrecken effektiver sind.
Trauen die sich damit nicht auf Langstrecken?

Die Einführung des neuen Modells geschieht umsichtig und behutsam, völlig richtig.
Was die Entwicklungskosten betrifft, da gehen die Schätzungen bis über exorbitante 30 Milliarden Dollar!
Es wird sehr lange Zeit brauchen die rein zu holen.
Experten zweifeln an monatlich 10 Auslieferungen bis 2013.
Mit weiteren Aufwendungen ist zu rechnen, vor allem bei Nachbesserungen und dem Produktionsmodell.

Passagiere können trotz sinkenden Treibstoffverbrauch und weniger Betriebskosten nicht mit sinkende Preise für Tickets rechnen. Das ist entäuschend. :-(
 http://www.huffingtonpost.com/2011/09/28/boeing-787-plane_n_985243.html

Ahoi @all

Die Pax dürfen durch größere Fenster gucken und mit weniger Kopfschmerzrisiko von billigeren Tickets träumen *-._.-*

Hmm, selbst auf 11 Stunden-Legs konnte ich bisher jeden Kopfschmerz o.ä. vermeiden, indem ich einfach genügend Flüssigkeit zu mir genommen habe. Aber gut, ein gutes Placebo ist besser als fünf kluge Ratschläge.

4-6t zu schwer, bei etwa über 60t Leergewicht, sind ja mal eben locker ~8-10%. Das ist schon mal ne Hausnummer, dazu die technischen Probleme, die Boeing Mitarbeiter immer mal wieder irgendwo posten, gerade aktuell, Abwasserdruck und IFE Stromversorgung. Und das bei 52 Monaten Verspätung.
Die A380 war damals nicht mal 3% zu schwer und alle haben gelacht und von Vertragsbruch gesprochen.
>
Um der Wahrheit die Ehre zu geben, nach meiner Kenntnis ist diese Behauptung unzutreffend. Es fehlen zwar verbindliche Werte aber das ungefähr geplante Leergewicht von B787-8 muss bei ca. 110 to liegen. (Zum Vergleich A330-200 liegt bei 120 to)

Die 4-6 to werden allgemein für die ersten Flieger angenommen und lassen sich mit der Erhöhung der Startgewichte auch einigermaßen glaubwürdig begründen. Das sind damit aber nur ca. 3,5-5,5% Mehrgewicht und keine 8-10%. Nicht schön aber alle Spekulationen das der Flieger deswegen für Langstrecke unbrauchbar ist unzutreffend.

Das der Flieger im Alltag noch seine Tauglichkeit beweisen muss stimmt allerdings. Als ANA-Chef würde ich mich Anfangs auch nicht trauen den gleich auf Langstrecke zu schicken.

@Runway
"Als ANA-Chef würde ich mich Anfangs auch nicht trauen den gleich auf Langstrecke zu schicken."

liegt das mehr an den revolutionären Neuheiten des Fliegers oder an der Pannenserie?

@Runway,

mit den Flügen zwischen Tokio und FFM wird die 787-8 ihre Langstreckenfähigkeit beweisen. Ob dabei schon die RRs mit Service pack B und sonstige "pips" zum Einsatz kommen, bleibt abzuwarten.
Sichertlich sind 158 Passagiere (und u. U. keine Fracht im Bauch) keine überzeugenden Argumente für die Langstreckenfähigkeit des Fliegers...
Falls ANA allerdings mit ihrer 158 Passagierbelegung durchhält, wäre das schon ein guter Nachweis für die Wirtschaftlichkeit des Fliegers!

Dieser Beitrag wurde am 02.10.2011 10:25 Uhr bearbeitet.

@Runway
"Als ANA-Chef würde ich mich Anfangs auch nicht trauen den gleich auf Langstrecke zu schicken."

liegt das mehr an den revolutionären Neuheiten des Fliegers oder an der Pannenserie?
>
Von beiden ein wenig. Den Hauptgrund sehe ich aber einfach im wirtschaftlichen Aspekt. Wenn ein Flieger weitab von der Heimatbasis wegen techn. Probleme strandet (und das kann bei allen neuen Fliegern mal passieren) wird es besonders teuer. Es spricht also nichts dagegen es erst einmal ganz ganz langsam anzugehen und die Zuverlässigkeit sowie alle neuen techn. Errungenschaften im Alltag zu testen.

Stimmt die kann man relativ schnell ja umsteuern. Die haben 50 Flieger bestellt. Wenn die zu schnell starten und häufige Probleme tauchen auf könnte dies den Ruf des Modells noch mehr beschädigen und damit letztlich auch den von ANA.

Lufthansa Technik ist wohl gut vorbereitet für die Wartung und Instandhaltung der 787s von JAL.
Informativer Bericht mit Teil 1 und 2 :

 http://www.lufthansa-technik.com/applications/portal/lhtportal/lhtportal.portal?requestednode=405&_pageLabel=Template5_6&_nfpb=true&webcacheURL=TV_I/Media-Relations-new/Background---Specials/In-Focus/Maintenance---Overhaul/Composite_Teil1_d.xml&setLang=german

Sorry! Kann man so eine lange Adresse auch kürzer posten?