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Community / Allgemeines aus der Luftfahrtbranche / Entwicklung EADS / ETWAS IN EIGENER ...

Beitrag 1 - 6 von 6
Beitrag vom 13.05.2015 - 00:12 Uhr
UserStefan1823
User (1 Beiträge)
Hallo zusammen,

im Zusammenhang mit einer Studie der EADS Group würde ich mir zu 2 Bereichen gerne einmal eine andere Meinung einholen (eventuell kann mir hier ja jemand weiterhelfen  ).
Wie hat es EADS bzw. Airbus oder Eurocopter es geschafft trotz der immer wieder auftreten Probleme (im speziellen bei der Produktion der Flugzeuge oder Helikopter) nicht eine erheblichen Imageschaden zu erleiden und welche Maßnahmen hat Airbus oder Eurocopter anschließend umgesetzt um die aufgetreten Probleme zu verhindern oder zu reduzieren.
Eine weitere Frage betrifft den Korruptionsskandal (Cassidian) kann mir eventuell auch hier jemand sagen wie bzw. was EADS getan hat um das Problem zu vermeiden und den Schaden so gering wie möglich zu halten?

Viele Grüße & DANKE!!!!
Beitrag vom 13.05.2015 - 15:40 Uhr
User
User ( Beiträge)
Vielleicht weil die Probleme viel viel kleiner sind, als unsere Medienlandschaft sie dann macht und floglich normal sind, was dann auch nicht zu einem Gesichts- bzw Imageverlust führen muss.

Denn wenn man weltweit herum kommt und dort mal in den Nachrichten schaut, dann werden dort Probleme teils viel objektiver berichtet und bei weitem von weniger "Experten" kommentiert. Und natürlich haben die Kunden der Airbus Group (EADS gibt es ja nicht mehr) einen deutlich besseren Einblick als wir Normalos. Wir können nur die Medien verfolgen und kritisch hinterfragen, das was Airbus seinen Kunden erzählt, was sicher viel näher am Problem ist als das was wir wissen, wird etwas ganz anderes sein.

Als bestes Beispiel unserer "unabhängigen" Medienarbeit ist immer wieder Bundespräsident aD. Wulff zu nennen. Was blieb am Ende von dem Skandal? Nichts, Er hat sich zu privat verhandelten Zinsen von einem Freund Geld geliehen und dieses wie vereinbart zurückgezahlt. Vielleicht unglücklich, aber vollkommen legal und für ihn und seine Freunde ein lohndes Geschäft. Und er hat sich evtl in ein Hotel einladen lassen, wobei das nicht bewiesen werden konnte. Was haben die Medien vorher alles berichtet? Und warum soll das bei Airbus/EADS, Germanwings Absturz oder jedem anderen Thema auch nur einem Tick besser sein?

Von daher, auch mal auslädische Medien schauen. Der Gesamtüberblick wird dadurch nicht schlechter.

Kurzum, um auf deine Frage zurück zu kommen: Vielleicht gibt es gar keinen Grund für einen Imageverlust. Airbus bzw. EADS macht sich bei den Medien ja nicht gerade beliebt, denn wer Meldungen nicht kommentiert und dies auch vehement immer macht, ist letztlich weniger angreifbar, als jemand der auf jede Frage antwortet, denn jede Antwort kann man, wie im Beispiel Wulff, auch wieder verdrehen und für eigene Interessen umdrehen.

Ganz klar: Es gibt durchaus Probleme bei EADS/Airbus, die A380 war sicher ein perfektes Beispiel. Die A400M ist es, in meinen Augen nicht, denn dazu haben die Abnehmerländer massivst durch zunächt bewusst falsche Leistungsanforderungen schließlich beigetragen. Ich kenne durch meine ehemaligen Kollegen durchaus den Umfang der nachträglichen Änderungen und die geforderte Mehrleistung mit der erhöhten Kapazität, hätte eigentlich eine Neuentwicklung gefordert. Man kann eigentlich nicht einfach so mal eben 30% mehr Fracht (in Gewicht) in dem gleichen Design befördern und schon gar nicht geht das ohne massive Nachentwicklungen.

Dieser Beitrag wurde am 13.05.2015 15:44 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.05.2015 - 20:40 Uhr
UserVJ 101
User (1572 Beiträge)
Vielleicht weil die Probleme viel viel kleiner sind, als unsere Medienlandschaft sie dann macht und floglich normal sind, was dann auch nicht zu einem Gesichts- bzw Imageverlust führen muss.

Denn wenn man weltweit herum kommt und dort mal in den Nachrichten schaut, dann werden dort Probleme teils viel objektiver berichtet und bei weitem von weniger "Experten" kommentiert. Und natürlich haben die Kunden der Airbus Group (EADS gibt es ja nicht mehr) einen deutlich besseren Einblick als wir Normalos. Wir können nur die Medien verfolgen und kritisch hinterfragen, das was Airbus seinen Kunden erzählt, was sicher viel näher am Problem ist als das was wir wissen, wird etwas ganz anderes sein.

Als bestes Beispiel unserer "unabhängigen" Medienarbeit ist immer wieder Bundespräsident aD. Wulff zu nennen. Was blieb am Ende von dem Skandal? Nichts, Er hat sich zu privat verhandelten Zinsen von einem Freund Geld geliehen und dieses wie vereinbart zurückgezahlt. Vielleicht unglücklich, aber vollkommen legal und für ihn und seine Freunde ein lohndes Geschäft. Und er hat sich evtl in ein Hotel einladen lassen, wobei das nicht bewiesen werden konnte. Was haben die Medien vorher alles berichtet? Und warum soll das bei Airbus/EADS, Germanwings Absturz oder jedem anderen Thema auch nur einem Tick besser sein?

Von daher, auch mal auslädische Medien schauen. Der Gesamtüberblick wird dadurch nicht schlechter.

Kurzum, um auf deine Frage zurück zu kommen: Vielleicht gibt es gar keinen Grund für einen Imageverlust. Airbus bzw. EADS macht sich bei den Medien ja nicht gerade beliebt, denn wer Meldungen nicht kommentiert und dies auch vehement immer macht, ist letztlich weniger angreifbar, als jemand der auf jede Frage antwortet, denn jede Antwort kann man, wie im Beispiel Wulff, auch wieder verdrehen und für eigene Interessen umdrehen.

Ganz klar: Es gibt durchaus Probleme bei EADS/Airbus, die A380 war sicher ein perfektes Beispiel. Die A400M ist es, in meinen Augen nicht, denn dazu haben die Abnehmerländer massivst durch zunächt bewusst falsche Leistungsanforderungen schließlich beigetragen. Ich kenne durch meine ehemaligen Kollegen durchaus den Umfang der nachträglichen Änderungen und die geforderte Mehrleistung mit der erhöhten Kapazität, hätte eigentlich eine Neuentwicklung gefordert. Man kann eigentlich nicht einfach so mal eben 30% mehr Fracht (in Gewicht) in dem gleichen Design befördern und schon gar nicht geht das ohne massive Nachentwicklungen.

Dies war eine sehr gute Antwort!

Generell läßt sich sagen, dass alle Produkte/ Entwicklungen aus der Luft- und Raumfahrt äußerst komplex sind und teilweise schon beim ersten Einsatz vollständig und voll umfänglich funktionieren müssen und keine Korrekturmöglichkeit mehr besteht (z.B. wenn die Rakete gezündet ist, wird...).
Gerade hier kommen oftmals menschliche Faktoren ins Spiel, sie lassen sich nicht simulieren, höchstens minimieren (durch den vergessenen Sicherungssplint kann der Satellit sein Solarsegel nicht entfalten, usw.).

Diese Probleme und natürlich auch andere, auch echte technische Probleme haben andere Firmen auch (nicht nur in der Luft- und Raumfahrt), dabei kommt es dann natürlich darauf an, wie wird mit einem erkannten Fehler umgegangen.

Hier hat es Nachdenklich bereits auf den Punkt gebracht, ein Fehler betrifft in erster Linie den direkt betroffenen, meistens also den Kunden.
Dabei agiert EADS - nun die Airbus Group - offensichtlich, so wie es der Kunde erwartet, es ist eine Kunst die Stimme des Kunden zu hören.

Unsere üblichen Medien kaufen die Meldungen von einigen weinigen Nachrichtenagenturen (AFP, Reuters, dpa...) und extrahieren das jeweils passende - in unserer Medienlandschaft ist es bevorzugt das Technik- und auch Heimindustrie feindliche.
Beitrag vom 13.05.2015 - 21:34 Uhr
UserAILERON
User (1402 Beiträge)
Ich fasse mich kurz ...

weder eine ehemalige EADS noch eine nachfolgende Airbus Group hat für sich je eine gezielte Maßnahme ergriffen.

Wozu auch. Es gibt ja keine wirkliche Konkurrenz. Letztendlich teilen sich ja nur noch 2 große den Markt.

Die internen Probleme sind mittlerweile durch das ausgeweihte "outsourcing" abgestellt.

Unter uns, letztendlich werden die "Probleme" durch die einzelnen Personen abgestellt.

Dieser Beitrag wurde am 13.05.2015 21:50 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.05.2015 - 22:04 Uhr
User25.1309
User (412 Beiträge)
Hallo zusammen,

im Zusammenhang mit einer Studie der EADS Group würde ich mir zu 2 Bereichen gerne einmal eine andere Meinung einholen (eventuell kann mir hier ja jemand weiterhelfen  ).
Wie hat es EADS bzw. Airbus oder Eurocopter es geschafft trotz der immer wieder auftreten Probleme (im speziellen bei der Produktion der Flugzeuge oder Helikopter) nicht eine erheblichen Imageschaden zu erleiden und welche Maßnahmen hat Airbus oder Eurocopter anschließend umgesetzt um die aufgetreten Probleme zu verhindern oder zu reduzieren.
Eine weitere Frage betrifft den Korruptionsskandal (Cassidian) kann mir eventuell auch hier jemand sagen wie bzw. was EADS getan hat um das Problem zu vermeiden und den Schaden so gering wie möglich zu halten?

Viele Grüße & DANKE!!!!

Hallo Stefan1823 und willkommen in unserer munteren Diskussionsgruppe :-)

Es würde mich natürlich brennend interessieren, warum du an einer "anderen Meinung" interessiert bist. Anders als welche?

Deine beiden Fragen zu Imageschaden durch Produktionsprobleme und zu Korruptionsskandalen beinhalten ja jeweils zwei Hypothesen, bei denen ich nicht so sicher bin, ob sie stimmen.

1. Der Imageschaden wurde vermieden.

Ob dem wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen, ich habe aber schon den Eindruck, dass gewissen Vorfälle dem Imgae nicht gerade zuträglich waren. Womit man aktuell sicher punktet, ist die ja schon fast überraschend reibungslose Inbetriebstellung des A350 XWB.

Theoretisch könnte man ja annehmen, dass Boeing ein Interesse daran hat, Airbus zu schaden und umgekehrt, hier machen sich aber bestimmte Mechanismen des Duopols und die Tatsache, dass die meisten großen Kunden beide Hersteller betreiben bemerkbar. Wenn Boeing beispielsweise über den A380 herziehen würde*, würde Emirates dann evtl. zweimal überlegen, massenhaft 777 zu bestellen, da der Hersteller mal eben das eigene Flagschiff diffamierte und umgekehrt gilt wie üblich dasselbe. Die einzige Anti-Airbus-Kampagne, an die ich mich erinnern kann, folgte dem Absturz der A300 über Queens kurz nach 911. Damals hat man z.B. öffentlich die Verwendung von Verbundstoffen in der Primärstruktur angeprangert und wurde zudem von einem Airbus Insider über angeblich bei Airbus bekannte Probleme mit diesem Material informiert, die aber zum Zeitpunkt des Unglücks bereits gelöst wurden. Was Neuentwicklungen angeht, lässt man sich aber gegenseitig meistens in Frieden, weil man wahrscheinlich weiß, dass man selbst mit seiner nächsten Neuheit ähnlichen Problemen begegnen kann. Die Rivalität ist auch nicht überall im Unternehmen zu finden. Gerade die vielen Entwicklungsingenieure, mit denen ich es zu tun habe, sind sehr an den technischen Neuerungen interessiert und drücken den Entwicklern des Wettbewerbers eher die Daumen, als dass Sie Ihnen Böses wünschen. Da geht es oft verblüffend fair zu und man hat ja auch gemeinsam die Marktstudien durchgeführt und ist daraufhin unterschiedliche Wege gegangen, Stichwort Hub zu Hub (A380) vs. Point zu Point (787).
Welche Wege man einschlägt, um Produktions- bzw. Lieferprobleme zu lösen ist eine verdammt heikle Frage. Oftmals werden hier Wege eingeschlagen, die beim nächsten EASA-Audit als Finding auftauchen, also nicht ganz so richtlinienkonform sind, womit ich nicht sagen will, dass dort vermeintliche Risiken rumfliegen, aber als "astrein" kann man diese Vorgehensweisen nicht bezeichnen. Ich kann aber nur über den Entwicklungsanteil sprechen, aber da liegt meistens der Hase im Feld begraben. Wenn ein Kabel zu kurz ist, wird das zwar als Produktionsproblem veröffentlicht, hat seine Ursache aber woanders. Das Kabel wurde (hoffentlich) gemäß er Bauunterlage gefertigt, aber es passt halt nicht...
Das "Verhindern" von Problemen ist mir nicht wirklich bekannt (huch? Ich bin mit AILERON einer Meinung?). Man nimmt es in Kauf, um Termine einzuhalten, was leider daran liegt, dass in den Managementetagen kaum noch Fachkompetenz vorhanden ist. Es wird verdammt viel Druck ausgeübt und man möchte nichts von Problemen hören und wenn, dann gibt man halt eine neue Deadline vor, bis wann das Problem gelöst sein soll und fertig.

*hiermit ist "herziehen" über technische Dinge und Qualität gemeint und nicht, dass man sagt, die A380 verbraucht zu viel oder sei nicht mehr den Marktbedürfnissen entsprechend, Marketing ist halt Marketing.

2. Korruptionsskandal (Cassidian)

Ich meine, das man auf den Airbus Seiten etwas über "Ethics & Compliance" und den "Airbus Code" lesen kann. Man verpflichtet sich also selbst, z.B. keinen Insiderhandel mit Aktien zu betreiben, keine Bestechung anzunehmen (z.B. im Einkauf) und natürlich auch nicht auszuüben. Entsprechende Abteilungen zur Überwachung wurden gegründet und überall werden die Mitarbeiter darüber informiert, soviel zu den Maßnahmen.
Mir gefielen diese Korruptionsvorfälle zwar nicht, aber man kann das Thema auch nicht schwarz und weiß betrachten. In einer kleinen Runde wurde ich hier eines besseren belehrt und (widerwillig) überzeugt. Wir betrachten Korruption aus unserem Werteempfinden heraus, sie ist bei uns strafbar und daher schlecht.
Als "wir" einmal ein russisches Unternehmen beauftragten wunderten wir uns schon sehr, dass, ohne irgendein Wort darüber zu verlieren, 10% der Auftragssumme an uns zurück gegeben wurden, in bar(!) ("wir" sind nicht Airbus). Darauf angesprochen wunderten sich wiederum die russischen Kollegen, denn das ist doch ganz normal?? Wir würden das als Korruption bezeichnen und für die anderen ist es ganz normal und alltäglich.
Welcher dieser Skandale schlug die höchsten Wellen? Das müsste man zwar genau analysieren, aber die Grenzbefestigung in Saudi Arabien hat meiner Meinung für weniger Wirbel gesorgt, als die 100+ Millionen an Österreich. schaut man dann mal, auf welchen Plätzen diese beiden Länder in der Transparency International Rangliste stehen, so wird schnell klar, warum.
Wenn man mit Ländern, in denen "Korruption" an der Tagesordnung ist, Geschäfte machen will, dann muss man sich diesen "Sitten" beugen oder hat keine Chance, dort erfolgreich zu sein. Wer z.B. mal in Mexiko oder Indien von der Polizei angehalten wurde weiß, was ich meine, das findet dort halt auch im Alltag statt und wir haben ein komisches Gefühl dabei, "die" aber nicht. Ich glaube schon, dass man bei Airbus nicht aktiv korrumpieren will, aber man muss auch verstehen, dass es manchmal einfach nicht anders geht. Sowas wie in Österreich wird sich durch die durchgeführten Maßnahmen hoffentlich nicht wiederholen, in anderen Regionen der Welt, geht es aber nicht anders, da ist dann eher die Politik gefragt entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen.

Ich hoffe, dir eine "andere Meinung" geliefert zu haben und wünsche Dir für deine Studie alles Gute. Details, über die ich eigentlich nicht sprechen darf, kosten extra :-))))


Dieser Beitrag wurde am 13.05.2015 22:11 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.05.2015 - 22:20 Uhr
UserAILERON
User (1402 Beiträge)
@ 25.1309 in dem Thema bin ich voll Deiner Meinung :))))