Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Flugsicherung baut 270 Lotsenstellen ab

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Beitrag vom 22.02.2021 - 09:59 Uhr
Usermucin
User (98 Beiträge)
Naja, ganz so kurzsichtig ist das nicht. Man hat immer darauf gehofft, dass die Verschlankung des europäischen Luftraums die Personalsituation entspannt aber die Verkehrssituation hat kein langfristiges Handeln zugelassen. Die nächsten Jahre wird der Verkehr nicht auf Vorkrisenniveau zurückgehen - ich arbeite in einer Branche in der jeder Mitarbeiter wöchentlich fliegt - das wird nach der Krise nicht in gleichem Maß zurückkehren und genauso werden es andere Firmen handhaben weil die persönliche Interaktion weniger wichtig ist um produktiv zu arbeiten als bisher angenommen. Gleichzeitig wird die "Flaute" genutzt um die Lufträume in den nächsten Jahren zu harmonisieren auf EU Ebene. Es kann natürlich trotzdem eine falsche Entscheidung sein, ich kenne die genauen Zahlen und Prognosen nicht. Aber man kann sich recht sicher sein dass die ach so bösen DFS Manager nicht einfach Personal abbauen ohne sich mit Airlines bzgl. Verkehrsprognosen für die nächsten 10 Jahre abzustimmen...
Ja genau, immer die gleichen Floskeln vom europäischen Luftraum der "verschlankt" oder "harmonisiert" werden muss... kann man eigentlich nicht mehr ernst nehmen.
Und was die "bösen Manager" angeht; schauen Sie sich doch mal die Verkehrsprognosen, die Verkehrsentwicklung und die des (operativen) Personals bei der DFS der vergangenen - sagen wir 20 Jahre - an. Mit Bosheit hat das eher weniger zu tun, eher mit Kurzsichtigkeit. Ums mal höflich auszudrücken.
Beitrag vom 22.02.2021 - 10:05 Uhr
UserViri
User (1388 Beiträge)
Es ist aber auch nicht zu vertreten, etwas aufrecht zu erhalten, weil man es eventuell irgendwann mal wieder gebrauchen könnte, das aber noch gar nicht sicher ist.

Wenn man die Ressource, in diesem Fall das Personal, schnell wieder bereitstellen kann, bin ich bei Ihnen. Genau das ist aber beim Personal nicht der Fall. Die brauchen Zeit zur Ausbildung und die Zeit hat man dann nicht.
Beitrag vom 22.02.2021 - 10:09 Uhr
Userfbwlaie
User (4871 Beiträge)
Kennt sich jemand mit dem Lotsengeschäft aus?
Wie gross ist überaupt der Betreuungs- bzw. Koordinierungsbedarf in den jeweiligen Abschnitten (Flughafen, Strecke, Übergangsbereiche...)? Hat sich da etwas geändert?
Dank "GPS"-Navigation, leistungsfähigere Transponder und bessere DV am Lotsenarbeitsplatz
müssten sich doch einiges für die Lotsen geändert haben?
Beitrag vom 22.02.2021 - 10:42 Uhr
Userdlehmann66
User (519 Beiträge)
Ich kann mich noch an 2018 entsinnen, wo es doch einige Einschränkungen und flugausfälle gab wegen zu wenig Lotsen beim DFS. Damals wollte man die Ausbildung deutlich hoch fahren, was dann ab 2022 zu einer Verbesserung der Lage führen sollte. Nun ist zwar der Bedarf wegen Corona in die Knie gegangen aber es ist ja wirklich absehbar, dass der Bedarf wieder steigen wird. Vielleicht werden die Flugzahlen bei Dienstreisen in einem niedrigen einstelligen Bereich weniger sein aber private Reisezahlen werden recht schnell wieder ein altes Niveau erreichen und die Globalisierung wird auch nicht stehen bleiben. Also nach der Corona Delle werden wir recht schnell wieder alte Zahlen erreichen. Die Steigerung wird dann etwas softer sein aber hauptsächlich, weil die Airlines erst mal kein Geld haben, um neues Fluggerät zu kaufen. Eine Personal-Reduktion beim DFS halte ich für verfrüht und falsch, wenn sie auf irgendwelchen Prognosen beruht, dass die Flugzahlen nach Corona nie wieder altes Niveau erreichen wird. Eine Reduktion weil neue Techniken und Prozesse das ermöglichen, ist aber etwas anderes.
Beitrag vom 22.02.2021 - 10:43 Uhr
UserHPA
User (45 Beiträge)
Es ist aber auch nicht zu vertreten, etwas aufrecht zu erhalten, weil man es eventuell irgendwann mal wieder gebrauchen könnte, das aber noch gar nicht sicher ist.

Wenn man die Ressource, in diesem Fall das Personal, schnell wieder bereitstellen kann, bin ich bei Ihnen. Genau das ist aber beim Personal nicht der Fall. Die brauchen Zeit zur Ausbildung und die Zeit hat man dann nicht.

Gab, bzw gibt es aktuell ein offensichtliches Problem aufgrund von fehlenden Lotsen? Wie lange Dauert eine Lotsenausbildung? Wir bewegen uns hier aktuell im "hätte/könnte/wäre" Bereich, bei dem die Entscheider offenbar gar keine Ahnung haben und alles falsch machen. Würden Sie z.B. freiwillig mehr Steuern zahlen, um diese Eventualitäten finanziell abzudecken? Die Kunden hätten sich schon gemeldet, wenn sie hier gerne vorbauen würden.
Diese Entscheidungen wurden aufgrund der Aktuellen Situation bzw. der Prognosen und der zu erwartenden technischen Entwicklung getroffen und auch abgesegnet.
Beitrag vom 22.02.2021 - 11:22 Uhr
UserViri
User (1388 Beiträge)
Es ist aber auch nicht zu vertreten, etwas aufrecht zu erhalten, weil man es eventuell irgendwann mal wieder gebrauchen könnte, das aber noch gar nicht sicher ist.

Wenn man die Ressource, in diesem Fall das Personal, schnell wieder bereitstellen kann, bin ich bei Ihnen. Genau das ist aber beim Personal nicht der Fall. Die brauchen Zeit zur Ausbildung und die Zeit hat man dann nicht.

Gab, bzw gibt es aktuell ein offensichtliches Problem aufgrund von fehlenden Lotsen? Wie lange Dauert eine Lotsenausbildung? Wir bewegen uns hier aktuell im "hätte/könnte/wäre" Bereich, bei dem die Entscheider offenbar gar keine Ahnung haben und alles falsch machen. Würden Sie z.B. freiwillig mehr Steuern zahlen, um diese Eventualitäten finanziell abzudecken? Die Kunden hätten sich schon gemeldet, wenn sie hier gerne vorbauen würden.
Diese Entscheidungen wurden aufgrund der Aktuellen Situation bzw. der Prognosen und der zu erwartenden technischen Entwicklung getroffen und auch abgesegnet.

 https://www.aero.de/news-31464/Flugsicherung-Engpaesse-im-Luftraum-werden-noch-Jahre-dauern.html

Nettes Schmankerl:

Die verfehlten Personalplanungen seien Folge der wirtschaftlichen Vorgaben durch die EU-Kommission, die bei ihrer Planung von viel zu niedrigen Flugzahlen ausgegangen sei.

Nachtigall, ick hör dir trapsen. Dass man nicht aus den Fehlern der Vergangenheit lernt, sondern wieder nur den schnellen Euro sparen möchte, ist unbegreiflich.

Das war noch 2019. Dort hat man erst mit einer Entspannung 2020 gerechnet. Die kam zwar durch Corona, aber jetzt davon zu sprechen, dass man zu viele Fluglotsen hat, nachdem man die letzten Jahre stets zu wenig hatte und erst letztes Jahr die Kurve gekriegt hätte, ist einfach kurzsichtig. Da zahle ich gerne auch etwas mehr Steuern (zumal sich die DFS das auch durch Gebühren von den Airlines bezahlen lässt), bevor man in 1-2 Jahren wieder erstaunt feststellt, dass die Kapazitätsplanung an der Realität vorbeigeht.

Die "Kunden", also die Airlines, interessiert das doch herzlich wenig. Wenn sich deren Prognosen als falsch herausstellen und der Verkehr doch stärker anzieht als angenommen, wird wieder Fingerpointing betrieben wie vor der Corona-Krise. Frei nach dem Motto: "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern". Erinnert sich noch jemand daran, wie Airlines und ANSPs sich gegenseitig verantwortlich für die Verspätungen im "Chaos-Sommer 2018" gemacht haben?

Die Ausbildung selbst dauert 2-3 Jahre.

Dieser Beitrag wurde am 22.02.2021 11:37 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 22.02.2021 - 11:53 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Das war noch 2019. Dort hat man erst mit einer Entspannung 2020 gerechnet. Die kam zwar durch Corona, aber jetzt davon zu sprechen, dass man zu viele Fluglotsen hat, nachdem man die letzten Jahre stets zu wenig hatte und erst letztes Jahr die Kurve gekriegt hätte, ist einfach kurzsichtig. Da zahle ich gerne auch etwas mehr Steuern

Welche Steuern? Mehrwertsteuer, Einkommenssteuer ....?

(zumal sich die DFS das auch durch Gebühren von den Airlines bezahlen lässt),

Das ist ja den Punkt: Gleiche Kosten verteilen sich auf weniger Flüge, somit steigen die Gebühren an, die von den Airlines bezahlt werden müssen, die selbst kein Geld haben.

bevor man in 1-2 Jahren wieder erstaunt feststellt, dass die Kapazitätsplanung an der Realität vorbeigeht.

Und das wissen Sie heute schon?
Beitrag vom 22.02.2021 - 12:14 Uhr
UserViri
User (1388 Beiträge)
Welche Steuern? Mehrwertsteuer, Einkommenssteuer ....?

Das müssen Sie HPA fragen. Der brachte die Steuern ins Spiel.

Das ist ja den Punkt: Gleiche Kosten verteilen sich auf weniger Flüge, somit steigen die Gebühren an, die von den Airlines bezahlt werden müssen, die selbst kein Geld haben.

Das steht im Widerspruch zu den Aussagen des DFS-Chefs, der eine Erhöhung der Gebühren zunächst ausgeschlossen hat.

Und das wissen Sie heute schon?

Wissen die Airlines mit absoluter Sicherheit, dass die Prognose, dass sich der Markt erst in 5 Jahren erholen wird, auch tatsächlich eintritt?
Beitrag vom 22.02.2021 - 12:56 Uhr
UserHPA
User (45 Beiträge)
Welche Steuern? Mehrwertsteuer, Einkommenssteuer ....?

Das müssen Sie HPA fragen. Der brachte die Steuern ins Spiel.

Wenn die Airlines es nicht über die Gebühren tragen und die DFS ebenfalls kein Geld für die Überbrückung hat, wird es ja letzten Endes auf den Staat zurückfallen. Warum soll der sich hier länger als bei dem Rest der Wirtschaft engagieren?

Dieser Beitrag wurde am 22.02.2021 12:57 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 22.02.2021 - 13:52 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Welche Steuern? Mehrwertsteuer, Einkommenssteuer ....?

Das müssen Sie HPA fragen. Der brachte die Steuern ins Spiel.

Ich frage aber Sie, denn Sie sind ja bereit, mehr Steuern zu zahlen.

Das ist ja den Punkt: Gleiche Kosten verteilen sich auf weniger Flüge, somit steigen die Gebühren an, die von den Airlines bezahlt werden müssen, die selbst kein Geld haben.

Das steht im Widerspruch zu den Aussagen des DFS-Chefs, der eine Erhöhung der Gebühren zunächst ausgeschlossen hat.

Die DFS hat in der Vergangenheit immer ihre Kosten an die Airlines weitergegeben. Wenn nicht, soll mir das recht sein. Mutti wird's schon richten, denken ja gerade bei den Airlines viele.
Andererseits werden die Airlines auf die zukünftig geringeren Erlöse bei zeitgleich höheren Kosten (u.a. Zinszahlungen für Kredite und Anleihen) mit Kostensenkungen reagieren müssen. Daher ist es für mich unverständlich, wie man auf die Idee kommt, die Zulieferer und Dienstleister (ist ja nicht nur die DFS) sollen davon verschont bleiben.

Und das wissen Sie heute schon?

Wissen die Airlines mit absoluter Sicherheit, dass die Prognose, dass sich der Markt erst in 5 Jahren erholen wird, auch tatsächlich eintritt?

Natürlich nicht, vielleicht dauert es ja auch noch länger. Aber alle Indizien sprechen dafür, dass das nicht viel schneller geht: Geschäftsreisende werden nicht mehr so viel (und so teuer) fliegen und auch beim touristischen Verkehr ist nach zwei Jahren Kurzarbeit und zukünftig erhöhten Arbeitslosenzahlen nicht mehr so viel Geld im Markt wie vor Corona.
Und nein, auch das weiß ich nicht sicher, aber ich muss nur einmal in meinem Umfeld schauen, da spricht vieles dafür.
Beitrag vom 22.02.2021 - 14:09 Uhr
UserViri
User (1388 Beiträge)
Ich frage aber Sie, denn Sie sind ja bereit, mehr Steuern zu zahlen.

Spielt das eine Rolle? Am Ende bin ich um einen Geldbetrag X ärmer, den ich aber bereit bin, zu zahlen.

Die DFS hat in der Vergangenheit immer ihre Kosten an die Airlines weitergegeben. Wenn nicht, soll mir das recht sein. Mutti wird's schon richten, denken ja gerade bei den Airlines viele.

Das ist Ihre Meinung.

Andererseits werden die Airlines auf die zukünftig geringeren Erlöse bei zeitgleich höheren Kosten (u.a. Zinszahlungen für Kredite und Anleihen) mit Kostensenkungen reagieren müssen. Daher ist es für mich unverständlich, wie man auf die Idee kommt, die Zulieferer und Dienstleister (ist ja nicht nur die DFS) sollen davon verschont bleiben.

Was wollen die hier ansässigen Airlines denn machen, wenn sich die DFS und andere ANSPs bei den Gebühren nicht bewegen? Den Flugbetrieb einstellen? Deutschland oder Europa umfliegen? Ist halt blöd, wenn man da nicht wie beim Personal einfach die Firma A zumachen und durch Firma B ersetzen kann. Oder mal anders gefragt: was soll denn die DFS einsparen, was nicht sowieso schon am Limit gespart ist? Das Personal ist jetzt durch Corona so aufgestellt, dass es mal reicht nach Jahren des Mangels. Jetzt soll die Personaldecke wieder heruntergefahren werden, damit die Airlines 3,50€ sparen? Und in ein paar Jahren lesen wir hier wieder von dem Hickhack der diversen Beteiligten wie vorher. Lernen wir eigentlich nichts?

Natürlich nicht, vielleicht dauert es ja auch noch länger.

Vielleicht auch nicht.

Aber alle Indizien sprechen dafür, dass das nicht viel schneller geht: Geschäftsreisende werden nicht mehr so viel (und so teuer) fliegen und auch beim touristischen Verkehr ist nach zwei Jahren Kurzarbeit und zukünftig erhöhten Arbeitslosenzahlen nicht mehr so viel Geld im Markt wie vor Corona.

Indizien sind keine Fakten.

Und nein, auch das weiß ich nicht sicher, aber ich muss nur einmal in meinem Umfeld schauen, da spricht vieles dafür.

Joa, ich hab auch ein Umfeld, das eine andere Sprache spricht. Und nun?

Dieser Beitrag wurde am 22.02.2021 14:16 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 22.02.2021 - 14:20 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)

Joa, ich hab auch ein Umfeld, das eine andere Sprache spricht. Und nun?

Macht die DFS was die DFS macht. Und gut ist!
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