Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Lufthansa will nicht mehr selber kochen

Beitrag 16 - 30 von 41
Beitrag vom 11.04.2019 - 14:18 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1629 Beiträge)
Oder es findet sich ein wohlhabender Samariter, der auf Lange Sicht Milliarden seines Vermögens in das Unternehmen investiert, ohne, dass er daraus einen Vorteil hat. (außer vielleicht der gefundenen Glückseeligkeit)
Beitrag vom 11.04.2019 - 15:50 Uhr
UsercosmoB
User (228 Beiträge)
@FloCo selber Berater oder frisch aus der Berufsschule und noch ganz dem neoliberalen Credo verfallen ?

Ich fliege seit 30 Jahren mit der LH zwischendurch auch exzessiv, wo man allerdings dachte nach einem unfähigen Mayrhofer könnte es nicht mehr schlimmer kommen toppt Spohr echt alle. Massen von McKinsey und BostonConsulting Figuren dominieren das Unternehmen. Junge Burschen frisch von der Uni raten zu "Ideen" die gerade verworfen wurden, beziehungsweise vor 20 Jahren schonmal en vogue waren aber aus Kostengründen gekillt wurden. Alle Flughäfen ex DE ausser MUC und FRA bieten in der Zwischenzeit minimalen bis keinen Service zu den gleichen Premiumpreisen wie an den beiden Hubs. Wo andere wieder mehr auf Mainline setzen ( u.a. AF) baut Spohr immer weiter Eurowings und andere Billigkonzepte aus, die für Geschäftsflieger genauso oder teurer als früher sind, aber sehr viel weniger bieten. Früher oder später werden auch die ultrabehäbigen Deutschen mit den Füssen abstimmen, ich für meinen Fall nehme die LH nur noch wenn sie von den Qualitätscarriern das billigste Angebot haben, oder die Verbindung nicht zu schlagen ist, ansonsten gibt es genügend Alternativen die sehr viel besser und meist sehr viel günstiger sind. Und wenn man qualitativ ins Hintertreffen gerät (Do&Co wurde erwähnt), dann ist es für einen Manager eine Herausforderung aufzuschliessen oder zu überholen und nicht der Verkauf zur Bilanzaufhübschung und zur Trennung von altbewährten aber teuren Mitarbeitern. Ethik als Teil der Managementlehre wurde zu meinen Studienzeiten noch gross geschrieben, heute geht es nur noch ums eigene Gehalt und die Boni und die Mitarbeiter sind ein unvermeidbarer Kostenfaktor. Wer dies gut findet --> gerne, ich tue es nicht.
Beitrag vom 11.04.2019 - 16:06 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1629 Beiträge)
@FloCo selber Berater oder frisch aus der Berufsschule und noch ganz dem neoliberalen Credo verfallen ?

Ich fliege seit 30 Jahren mit der LH zwischendurch auch exzessiv, wo man allerdings dachte nach einem unfähigen Mayrhofer könnte es nicht mehr schlimmer kommen toppt Spohr echt alle. Massen von McKinsey und BostonConsulting Figuren dominieren das Unternehmen. Junge Burschen frisch von der Uni raten zu "Ideen" die gerade verworfen wurden, beziehungsweise vor 20 Jahren schonmal en vogue waren aber aus Kostengründen gekillt wurden. Alle Flughäfen ex DE ausser MUC und FRA bieten in der Zwischenzeit minimalen bis keinen Service zu den gleichen Premiumpreisen wie an den beiden Hubs. Wo andere wieder mehr auf Mainline setzen ( u.a. AF) baut Spohr immer weiter Eurowings und andere Billigkonzepte aus, die für Geschäftsflieger genauso oder teurer als früher sind, aber sehr viel weniger bieten. Früher oder später werden auch die ultrabehäbigen Deutschen mit den Füssen abstimmen, ich für meinen Fall nehme die LH nur noch wenn sie von den Qualitätscarriern das billigste Angebot haben, oder die Verbindung nicht zu schlagen ist, ansonsten gibt es genügend Alternativen die sehr viel besser und meist sehr viel günstiger sind. Und wenn man qualitativ ins Hintertreffen gerät (Do&Co wurde erwähnt), dann ist es für einen Manager eine Herausforderung aufzuschliessen oder zu überholen und nicht der Verkauf zur Bilanzaufhübschung und zur Trennung von altbewährten aber teuren Mitarbeitern. Ethik als Teil der Managementlehre wurde zu meinen Studienzeiten noch gross geschrieben, heute geht es nur noch ums eigene Gehalt und die Boni und die Mitarbeiter sind ein unvermeidbarer Kostenfaktor. Wer dies gut findet --> gerne, ich tue es nicht.

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Dann bringen Sie doch mal Beispiele, wo der Service bei EW soviel schlechter geworden ist, als er bei LH ist? Ich fliege gerne mit EW, mittlerweile auf Kurzstrecke sogar lieber als mit EW.
Die Preise sind bei EW teilweise deutlich günstiger als bei LH. Der Sitzabstand ist größer, wenn man bereit ist Geld zu zahlen und nicht für 50 € fliegen will. Man bekommt Service an Board, wo ist da dieser deutliche Qualitätsunterschied?

Und welche große Airline hat denn heute noch dezentralen Verkehr abseits der Hubs, der nicht von irgendeiner Tochter, einem Regional carrier oder sonst einem durchgeführt wird? Wer ist denn da so viel besser als LH? AF weil die gerade Ihren defizitären LCC carrier eingestellt haben, ohne aber die Routen dann komplett wieder mit AF zu fliegen? Oder AF/KLM, die mit Transavia eine LCC weiter ausbauen? IAG, die LEVEL und Vueling immer weiter ausbauen? Oder einer der großen US Carrier, die allesamt Regionalairlines haben, die den VErkehr übernehmen?

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Und ja, ich bin Berater, allerdings IT Berater. Insofern habe ich nichts mit McKinsey und Co zu tun. Daher fliege ich aber genug, egal ob Kurz-, Mittel- oder Langstrecke auf den verschiedensten Kontinenten um genug Airlines und ihr Angebot zu kennen um hier nicht mit einem voreingenommenen LH und vor allem CS Bashing aufzutreten und das alles mit haltlosen Thesen, die ich nicht begründen kann, außer mit meinem persönlichen Empfinden, das offensichtlich vor 20 Jahren hängengeblieben ist.

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Edit: Und auch damals schon, egal ob Ethik gelehrt wurde oder nicht, hat kein Unternehmer seinen eigenen Untergang besiegelt nur um seine Mitarbeiter zu schützen. Ja, ich kenne Beispiele, wo die Unternehmer auf ihr Gehalt verzichtet haben in schlechten Jahren. Wenn aber LH nur darauf aus wäre, warum gab es denn, auch in der kürzeren VErgangenheit, Jahre, in denen keine Dividende ausgeschüttet wurde? Warum gibt es denn die Luftfrachtsparte noch?

Hier wird doch auch öfters mal das "Schuster bleib bei deinen Leisten" gepredigt. Jetzt will hier eine Airline sich auf das Kerngeschäft konzentrieren und den Caterer verkaufen und dann darf er es nicht aus Nostalgischen Gründen, nur weil es hier die VErmutung einzelner Forenteilnehmer gibt, dass der neue Besitzer Mitarbeiter entlässt? Das ist nicht einmal im Gespräch, das sind reine Mutmaßungen aus denen sich hier Beleidigungen gegen das LH Management ableiten....das lässt tief blicken....

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Modhinweis: Beitrag bearbeitet
Weideblitz, Moderator

Dieser Beitrag wurde am 13.04.2019 09:04 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.04.2019 - 17:01 Uhr
UserBV 144
User (100 Beiträge)
Sehe ich auch so wie FloCo.

Technik mag bei so einer großen Flotte noch irgendwie zum Kerngeschäft zählen weil die großen Einfluss auf die Qualität der Services hat aber mittelmäßiges Catering wohl kaum.
Beitrag vom 11.04.2019 - 19:05 Uhr
UserYankeeZulu1
User (210 Beiträge)
klar, darf man ein Unternehmen verkaufen, das nicht zum Kerngeschäft gehört und das reltaiv wenig Profit bringt;
klar, der geplante Verkauf stellt nichts anderes dar, als gerade geschrieben;
klar, vor einigen Jahren hätte ma mehr erzielen können, aber "hätte, hätte, Ankerkette", es wurde eben nicht verkauft.
aber auch klar: die MitarbeiterInnen dort sehen keinen rosigen Zeiten entgegen, besonders die langjährigen und nicht so billigen. Das ist nicht Verkaufszweck, aber Folge.
und sorry - hackt nicht so auf dem CEO Carsten Spohr rum; der macht seinen Job in einer schwierigen Zeit und in einem verdammt komplexen wirtschaftlichen Marktumfeld, und hat wie kaum einer in der gesamten Branche (wohl weltweit) mit alten Zöpfen und KTV etc zu tun - das macht seinen Job nicht gerade einfacher. Und was er bis jetzt erreicht hat, kann sich durchaus sehen lassen.
Beitrag vom 11.04.2019 - 22:07 Uhr
Userfbwlaie
User (4870 Beiträge)
Falls Catering unüblich hohe Entgelte zahlt bzw. zahlen muss, ist ein Verkauf aus Kosten- bzw. Performancegründen naheliegend.
Allerdings sollte LH nicht glauben, dass anschliessend die Produkte für LH billiger werden. Falls dann noch die Tochtergesellschaften für sich selbst einkaufen....
Den Analysten wird es freuen: Immer mehr Bereiche erzielen eine hohe Performance.
Weiche Faktoren werden nicht berücksichtigt,
Weshalb soll ich LH nutzen? Für mich war LH meist viel zu teuer - andere sind preisgünstiger. Die Lounge in D ist abschreckend.

Dieser Beitrag wurde am 11.04.2019 22:14 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 12.04.2019 - 00:36 Uhr
Userwearegloballyyours
İnformatikkaufmann
User (89 Beiträge)
LH will heute nicht selbst kochen?
Not macht erfinderisch.
Das heißt aber nicht, daß es morgen in der verlassenen sehr günstigen Pampa irgendwo in Osteuropa kochen kann. Die nötige İnfrastruktur dafür wird von Brüssel aus schon gebaut und vom Michel mit bezahlt. Wo ist das Problem? İn İstanbul?;)
Beitrag vom 12.04.2019 - 00:56 Uhr
Userwearegloballyyours
İnformatikkaufmann
User (89 Beiträge)
"Die Lounge in D ist abschreckend."

Kenne nur die Lounge in FRA und im ehemaligen İST" Das busi-Ticket war nur knapp teurer wie eco. Quasi zum Fussangewöhnen. Kenne aber auch keine anderen Lounges auch nicht von TK.
Aber was ist den dort so abschreckend?
Beitrag vom 12.04.2019 - 09:14 Uhr
Userstarair
User (4 Beiträge)
Die LSG hat ja bereits damit begonnen die Produktion ins Ausland zu verlagern.
 https://www.bild.de/.../frankfurt-job-angst-bei-lsg-lufthansa-kocht-in-tschechien-606483...
Beitrag vom 12.04.2019 - 10:22 Uhr
Usercontrail55
User (4581 Beiträge)
@cosmoB
Wo sehen Sie denn im Verkauf von Betriebsteilen ein ethisches Problem? Ist das nicht ein völig normaler Geschäftsalltag?
Wo wir gerade von ethischen Grundsätzen reden, Ihr Umgangston und Wortwahl gegebüber Pesonen, die Sie wohl nicht kennen, lässt erschreckende Rückschlüsse auf Ihre persönliche Werteskala erahnen. Wer im Glashaus sitzt...

Zu LSG. LSG ist in einem Geschäft engagiert, welches immer rückläufiger ist. Der Kunde (Airlines) hat sein Geschäftsmodell geändert und braucht dieses Produkt immer weniger. Egal wie gut oder günstig es angeboten würde, er wird deshalb sein Geschäftsmodell nicht ändern. In FRA werden Werke geschlossen, da der restliche Bedarf auch von einem Werk geleistet werden kann. Der Anteil an Airlinecatering geht zurück, andere Sparten (Event, Bahnen, KKH, ...) nehmen zu. Wenn man sich die Zahlen anschaut ist der Umsatz seit Jahren gleich, aber die Passagierzahlen nehmen beträchtlich zu. Das lässt erahnen, welche Verschiebung der Märkte hier stattfindet. Das man sich daher überlegt dieses Geschäftsfeld abzugeben halte daher für einen völlig normalen, gesunden Vorgang. Das ist schon alles ziemlich optimiert und eine bessere Marge erscheint da unwahrscheinlich. Warum also den Erlös nicht woanders investieren, auch um das kerngeschäft zu schützen? Macht das nicht jeder Häuslebauer auch (sollte er zumindest)?
Das man hinter jeder Aktion Gewinnsucht oder Mitarbeiterbashing vermutet scheinen die Mitarbeiter selbst nicht so wahrzunehmen. Der unzufriedene Kunde kann ja woanders buchen um seinen Missmut auszudrücken. Wenn ich mir die Zahlen des ersten Quartals so anschaue, dann kann man ja vieles über dieses Unternehmen sagen, aber das das Management unfähig ist? Auf welcher Grundlage?
Beitrag vom 12.04.2019 - 10:55 Uhr
Userfbwlaie
User (4870 Beiträge)
Natürlich muss LSG sich an das Umfeld anpassen. Das ist ein ganz normaler Vorgang.

Die Frage ist doch, wie LH nach dem Verkauf von LSG handeln muss. Typischerweise dürfte LSG noch LH für einige Zeit als Kunden haben. Nach Ende der laufenden Verträge werden die Konditionen neu ausgehandelt.
LSG könnte das Catering für Fluggesellschaften ändern oder gar einstellen.
LH muss aber auf Langstreckenflügen bzw. für First- und Business-Kunden Essen liefern!
LH ist Dienstleister - auch in der Kabine.
Beitrag vom 12.04.2019 - 10:58 Uhr
Userfbwlaie
User (4870 Beiträge)
"Die Lounge in D ist abschreckend."

Kenne nur die Lounge in FRA und im ehemaligen İST" Das busi-Ticket war nur knapp teurer wie eco. Quasi zum Fussangewöhnen. Kenne aber auch keine anderen Lounges auch nicht von TK.
Aber was ist den dort so abschreckend?
>
Die Junckers Lounge war (ist) zu klein und duster. Es gab praktisch keinen Service.
EK kann es besser in D.

Dieser Beitrag wurde am 12.04.2019 10:59 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 12.04.2019 - 11:29 Uhr
Usercontrail55
User (4581 Beiträge)
Natürlich muss LSG sich an das Umfeld anpassen. Das ist ein ganz normaler Vorgang.

Die Frage ist doch, wie LH nach dem Verkauf von LSG handeln muss. Typischerweise dürfte LSG noch LH für einige Zeit als Kunden haben. Nach Ende der laufenden Verträge werden die Konditionen neu ausgehandelt.
Das ist auch jetzt nicht anders, da ist LH auch nur ein Kunde. Klar, im freien Markt ist das sicherlich nicht so "ein sicherer Kunde", aber EW ist da auf dem Markt völlig frei in der Auswahl von Dienstleistern.
LSG könnte das Catering für Fluggesellschaften ändern oder gar einstellen.
LH muss aber auf Langstreckenflügen bzw. für First- und Business-Kunden Essen liefern!
Keine Sorge, das werden sie. Schaffen ja alle anderen auch, die keine LSG Kunden sind.
LH ist Dienstleister - auch in der Kabine.
Beitrag vom 12.04.2019 - 13:10 Uhr
Userfbwlaie
User (4870 Beiträge)
@contrail55,
falls der LSG Geschäftsführer ein LH-Konzer-MA ist, kann man ihn kurzfristig anders einsetzen. Man kann direkt etwas anweisen. Diese Art der Besetzung von Geschäftsfüherstellen ist nicht unüblich.
Bei einem "nicht bestellten" Geschäftsführer geht das nicht so einfach. Der richtet sich nach seinem Vertrag und seinen Ideen. Er bekommt sein Entgelt von "seiner" Gesellschaft und nicht von der Muttergesellschaft!

Wie hat sich LH entschieden?
Beitrag vom 12.04.2019 - 17:16 Uhr
Userhinterfrager2
selbstständig
User (206 Beiträge)
xxxxxxxxxxxxxxxx

Zum Thema: selbstverständlich kann LH LSG jederzeit verkaufen. Das ist ihr gutes Recht. Und ich glaube auch nicht das der Sinn darin besteht "ältere (teuere) MitarbeiterInnen " los zu werden. Mal schauen, ob LH dafür noch einen guten Preis bekommt.

Und ich denke, dass LH das möglicherweise einmal bereuen wird.

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Beitrag bearbeitet.
Weideblitz, Moderator

Dieser Beitrag wurde am 13.04.2019 09:01 Uhr bearbeitet.