Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Lufthansa heizt internen Kostenwettb...

Beitrag 31 - 45 von 59
Beitrag vom 28.06.2018 - 22:50 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Die haben neue Flieger und billigeres, weil nur kurz dabei Personal... Die neuen Flieger will man nicht und die echten Personalkosten, die im Flieger sitzen, sind bei GWI/EWD/LGW auch nicht mehr der große Unterschied. Zumindest mit Nichten doppelt so hoch...
Ok, aber es gibt ja mehr Kostenverursacher. Wir haben ja mehrfachgehört, dass Cockpit nur einen kleinen Teil an den Gesamtkosten hat ;-) Hier müssen wir jetzt das erste Jahr abwarten wie sich das ausgeht. Aber die CASKs sind in der Tat höher als bei der Konkurrenz.
Also, wo sollte Herr Spohr dann ansetzen?
Das war meine Frage.

Naja, meine Antwort wäre, ein bisschen mehr Geld für eine vernünftige Organisation auszugeben, damit der Flickenteppich bereinigt wird. Dafür müsste man aber von ein, zwei Dogmen abrücken.

Entweder ich erhöhe die Erlöse, wird aber schwer im OS/SN Umfeld oder ich muss mit den Kosten runter. Oder Beides. Für die OS habe ich auch keine Lösung und für SN, da muss wohl erst eine Entscheidung fallen, wohin die Reise überhaupt geht.

Aber Hintergrund war ja das CS Bashing, weil er gnadenlos die Kosten senkt. Das ist mir aber zu einfach, was wäre denn die Alternative? Man könnte ja mal diskutieren, was unterscheidet zB LX von OS. Was funktioniert da besser?

CS ist aber ja nicht alleine. Ein paar andere müssten da auch schon mal den Mund aufmachen, wenn das eindimensionale Konzentrieren auf Kosten eben Mehrkosten verursacht.

LX ist gut nach Afrika, OS nach Osten aufgestellt. Dafür bräuchten beide ein gutes Zulieferernetz, was aber gerade auf FRA, MUC und ZRH konzentriert wird, weil man dort mehr Geld verdient. Damit erschwert man aber z.B. OS zusätzlich das Leben... Und Afrika ist zumindest aus D heraus nicht sooo sehr gefragt, sodass eine Integration in die EW da durchaus Sinn ergibt. Allerdings will man wohl vorher auf Teufel komm raus von den LX-Tarifen weg. Wobei man eben auch eine CLH für EW LR fliegen lassen könnte... Es ist und bleibt eben Airline-Monopoly...
Beitrag vom 28.06.2018 - 22:58 Uhr
UserSaintEx
User (378 Beiträge)
Der Rekord liegt in der Relation. Es ist mehr als vorher, richtig, aber es ist dennoch nur eine Marge von 7-8%. Schauen Sie sich einfch die Wettbewerber an, über 10% BA, von Easy und Ryan ganz zu schweigen.

Eine durchschnittliche Marge von 3% hat für DLH in der Vergangenheit vollkommen ausgereicht, um gesund Europas größter Airlinekonzern zu werden. Wozu sollten jetzt auf einmal 10% nötig sein?

Vielleicht für geldgierige Investoren? Die benötigt ein gesundes Unternehmen jedoch bestenfalls für eine Kapitalerhöhung, wenn überhaupt. Das hat DLH doch selbst gerade in der jüngeren Vergangenheit erst bewiesen, denn egal, ob der Aktienkurs bei € 10 oder bei € 30 lag, der innere und finanzielle Zustand des Konzerns war doch vollkommen unverändert.

Also bitte nicht immer dieses unreflektierte Analystengeschwätz wiederkäuen.
Beitrag vom 28.06.2018 - 23:09 Uhr
Userfbwlaie
User (4870 Beiträge)
Ein Grossunternehmen ist immer eine Baustelle - auch wenn alles gut läuft.
Wie dieser "Wettbewerb" ausgetragen wird, muss sich doch erst zeigen.
Ob es zum Auslagern von Dienstleistern oder nur zum Vergleich von Betriebsabläufen - siehe oben z. B. viele Postionierungsflügen - kommt, muss sich noch zeigen.
BWLer dürften doch so etwas zu genüge kennen.

Dieser Beitrag wurde am 28.06.2018 23:11 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 29.06.2018 - 07:20 Uhr
Usercontrail55
User (4581 Beiträge)
Naja, meine Antwort wäre, ein bisschen mehr Geld für eine vernünftige Organisation auszugeben, damit der Flickenteppich bereinigt wird
Stimme ich zu
CS ist aber ja nicht alleine. Ein paar andere müssten da auch schon mal den Mund aufmachen, wenn das eindimensionale Konzentrieren auf Kosten eben Mehrkosten verursacht.
Stimmt. Aber er steht nun mal vorne und bekommt es eben ab. Es geht ja nicht nur um Kosten, es passiert ja durchaus eine Menge.
LX ist gut nach Afrika, OS nach Osten aufgestellt.
OS war es mal. Gerade in dieser Region ist der Wettbewerb am härtesten. Wo man früher nur über VIE hinkam fliegt man heute direkt.
Dafür bräuchten beide ein gutes Zulieferernetz, was aber gerade auf FRA, MUC und ZRH konzentriert wird, weil man dort mehr Geld verdient. Damit erschwert man aber z.B. OS zusätzlich das Leben... Und Afrika ist zumindest aus D heraus nicht sooo sehr gefragt, sodass eine Integration in die EW da durchaus Sinn ergibt. Allerdings will man wohl vorher auf Teufel komm raus von den LX-Tarifen weg. Wobei man eben auch eine CLH für EW LR fliegen lassen könnte... Es ist und bleibt eben Airline-Monopoly...
Das ist glaube ich der Knackpunkt. Was will man eigentlich mit SN und OS? Eigenständig oder EW?
Beitrag vom 29.06.2018 - 07:23 Uhr
Usersf260
User (829 Beiträge)
Eurowings first - Brussels und Austrian werden kurz gehalten und Investitionen in eine moderne Flotte verweigert. AUA und Brussels werden weiter Verluste bzw. nur geringe Profite einfahren und werden dann in Eurowings eingegliedert weil sie es aus eigener Kraft nicht schaffen. Evtl. bleiben ein paar kleine Langstrecken erhalten, aber Feederverkehr macht zu 100 Prozent Eurowings

Die daraus resultierende Komplexität vernichtet aber zur Zeit alle Kostenvorteile, die die Konkurrenz ergeben hat. (GWI darf z.B. nur noch zu gleichen Konditionen wie EWD einstellen..., LGW laufen die A320 Piloten davon, weil sie weiterhin wie Dash Piloten bezahlt werden sollten, usw...) D.h.: die "Erpressung" von Kostenvorteilen war bei den einzelnen Flugbetrieben durchaus erfolgreich, die Folgekosten für Verspätung und Streichung sind aber horrend!


LGW laufen nicht nur die Airbus Piloten weg, sondern auch die Dash Piloten, da diesen zum einen bisher der Wechsel auf den Airbus und somit echte berufliche Perspektiven vorenthalten werden und die Dash aufgrund höher Stückkosten als der Bus durch niedrigere Personalkosten querfinanziert werden soll. Natürlich auf Kosten des Bestandspersonals. Personalführung geht anders. Brauch man sich nicht wundern, dass die Leute dort das weite suchen.
Beitrag vom 29.06.2018 - 07:25 Uhr
Usercontrail55
User (4581 Beiträge)
Der Rekord liegt in der Relation. Es ist mehr als vorher, richtig, aber es ist dennoch nur eine Marge von 7-8%. Schauen Sie sich einfch die Wettbewerber an, über 10% BA, von Easy und Ryan ganz zu schweigen.

Eine durchschnittliche Marge von 3% hat für DLH in der Vergangenheit vollkommen ausgereicht, um gesund Europas größter Airlinekonzern zu werden. Wozu sollten jetzt auf einmal 10% nötig sein?
Weil das Umfeld und die Wettbewerber sich verbessert haben. Wurde LH nicht immer gescholten das nicht investiert wurde? Flotte, Produkt?
Vielleicht für geldgierige Investoren? Die benötigt ein gesundes Unternehmen jedoch bestenfalls für eine Kapitalerhöhung, wenn überhaupt. Das hat DLH doch selbst gerade in der jüngeren Vergangenheit erst bewiesen, denn egal, ob der Aktienkurs bei € 10 oder bei € 30 lag, der innere und finanzielle Zustand des Konzerns war doch vollkommen unverändert.

Also bitte nicht immer dieses unreflektierte Analystengeschwätz wiederkäuen.
Woher kommt Ihre Aggressivität?
Beitrag vom 29.06.2018 - 08:31 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Der Rekord liegt in der Relation. Es ist mehr als vorher, richtig, aber es ist dennoch nur eine Marge von 7-8%. Schauen Sie sich einfch die Wettbewerber an, über 10% BA, von Easy und Ryan ganz zu schweigen.

Eine durchschnittliche Marge von 3% hat für DLH in der Vergangenheit vollkommen ausgereicht, um gesund Europas größter Airlinekonzern zu werden. Wozu sollten jetzt auf einmal 10% nötig sein?
Weil das Umfeld und die Wettbewerber sich verbessert haben. Wurde LH nicht immer gescholten das nicht investiert wurde? Flotte, Produkt?
Vielleicht für geldgierige Investoren? Die benötigt ein gesundes Unternehmen jedoch bestenfalls für eine Kapitalerhöhung, wenn überhaupt. Das hat DLH doch selbst gerade in der jüngeren Vergangenheit erst bewiesen, denn egal, ob der Aktienkurs bei € 10 oder bei € 30 lag, der innere und finanzielle Zustand des Konzerns war doch vollkommen unverändert.

Also bitte nicht immer dieses unreflektierte Analystengeschwätz wiederkäuen.
Woher kommt Ihre Aggressivität?

Das ist ja leider in öffentlichen Foren so üblich ;-(

Die Zielmarge wurde mal heraus gegeben, um Investitionen zu sichern. Heute hat man die Marge UND die Investitionen. Das Problem bei diesen Zielvorgaben ist, dass jeder, Controller, Manager und auch Gewerkschaftler sich das so zurecht rechnen kann, wie es gerade braucht.
Damit meine ich nicht die absoluten Zahlen, die ja größtenteils gesetzlich vorgegeben sind, sondern die Zielvorgabe, die man glaubt haben zu müssen.
Als LH "nur" 3% Marge in "schlechten" Zeiten gebracht hat, wurden aber auch Flugzeuge in nie gekannten Größenordnungen bezahlt... Das wurde gerne unter den Tisch fallen gelassen.
Die 10% waren/sind ja sogar richtig, um Investitionen tätigen zu können. Die Investitionen werden nun ja auch tatsächlich im Konzern getätigt, aber anstatt, dass man diese von den "Zielvorgaben" abzieht, wird weiterhin daran festgehalten. Warum? Aus psychologischen Gründen? Aus Tariftaktik?

Des Weiteren fragt sich natürlich auch das Bestandspersonal, wieso man den Gürtel enger schnallen sollte und es auch weiterhin tun soll, wenn nicht wenigstens ein Teil der ersparten Rendite auch an sie zurückgeht.
Sei es als Gehalt oder Perspektiven oder Investition in neues Arbeitsgerät.

Natürlich findet im LH-Konzern wesentlich mehr statt, immer wieder neue Flugzeuge, neue Sitze, neue Farben ;-), usw. Die Kostenreduzierung steht aber als größtes Ziel vor allem beim Personal über Allem. D.h. eben kein Perspektiven oder die gleiche Arbeit für weniger Geld...

Wäre es dann nicht auch mal wieder an der Zeit, in das Personal zu investieren?
Beitrag vom 29.06.2018 - 08:59 Uhr
UserRunway
User (2875 Beiträge)
Der Rekord liegt in der Relation. Es ist mehr als vorher, richtig, aber es ist dennoch nur eine Marge von 7-8%. Schauen Sie sich einfch die Wettbewerber an, über 10% BA, von Easy und Ryan ganz zu schweigen.

Eine durchschnittliche Marge von 3% hat für DLH in der Vergangenheit vollkommen ausgereicht, um gesund Europas größter Airlinekonzern zu werden. Wozu sollten jetzt auf einmal 10% nötig sein?

Ein Unternehmen dessen Marge unter einem Drittel von der Konkurrenz liegt hat einen massiven Verbesserungsbedarf. Was ist das für ein Argument das es gereicht hat größter Airlinekonzern zu werden. Aber bestimmt nicht wirklich gesund. Größe an sich ist kein Beweis für gute Verfassung. Lehmann war auch groß. Die "gute Verfassung" hat bei LH bereits 2x dazugeführt das die Dividende ausgefallen ist. Auch wenn sie das für Analistengeschwätz halten, das ist für jeden Vorstand ein glatter Offenbarungseid.

Es gilt nach wie vor der Grundsatz das eine gute Bilanz besser ist als offenbart und eine schlechte Bilanz noch viel schlechter. Um das zu vermeiden werden alle Buchhaltungstricks angewandt um noch irgendwie einen Gewinn auszuweisen. Das man die Flotte teilweise auf Verschleiß gefahren hat (mögliche Folgen siehe DDR) war ja gut zu sehen. LH war eine der relativ letzten die sich B787/A350 angeschafft haben. Nach Vietnam-Airline, Äthiopien & Co. Das sagt so einiges welchen Nachholbedarf LH hat.

Also bitte nicht immer dieses unreflektierte Analystengeschwätz wiederkäuen.
>
Über den Wolken mag die Freiheit wohl grenzenlos sein aber manchmal scheint aus dem Cockpit die Sicht auf die Realitäten was 10000 m unterhalb passiert wohl verstellt zu sein. Sofern es sich nicht um Behörden oder gemeinnützige Unternehmen handelt sitzen in Deutschland in hunderttausenden von Firmen in den Einkaufs- und Verkaufsabteilungen Leute die tagtäglich absolut die Aufgabe haben möglichst günstig einzukaufen oder optimale hohe Verkaufserlösen zu erzielen. Und dann gibt es dort auch noch Leute (innerhalb und außerhalb einer Firma) die darauf achten das unterm Strich was über bleibt um die Mitarbeiter zu bezahlen und die Zukunft der Firma im Konkurrenzkampf zu sichern. Dazu sind manchmal auch Umbrüche zu bewältigen ohne die sonst eine Firma irgendwann den Bach runter geht. Diese praktische Erfahrung im täglich überleben einer Firma fehlt ihnen ganz offensichtlich. Viel Beschäftigte in Deutschland haben da eine von ihren Vorstellungen ganz abweichende Erfahrung gemacht.
Beitrag vom 29.06.2018 - 11:05 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)

Ein Unternehmen dessen Marge unter einem Drittel von der Konkurrenz liegt hat einen massiven Verbesserungsbedarf. Was ist das für ein Argument das es gereicht hat größter Airlinekonzern zu werden. Aber bestimmt nicht wirklich gesund. Größe an sich ist kein Beweis für gute Verfassung. Lehmann war auch groß. Die "gute Verfassung" hat bei LH bereits 2x dazugeführt das die Dividende ausgefallen ist. Auch wenn sie das für Analistengeschwätz halten, das ist für jeden Vorstand ein glatter Offenbarungseid.

Sie haben ja durchaus grundsätzlich recht. Trotzdem darf man doch auch nicht vergessen, wie diese Margen sowohl bei LH, als auch bei der Konkurrenz zustande gekommen sind.
Eine Ryanair, die mit Flugzeugoptionspekulationen mehr Geld gemacht hat, als im operativen Geschäft kann doch kein seriöser Maßstab sein und eine BA, die durch massiven Rückzug erst auch Umsatz verloren hat, aber auf dem geringeren Umsatz mehr Marge macht ist doch auch komisch?

Die Dividendennummer sehe ich ähnlich, aber zumindest ein Mal war es ja fraglich, ob es tatsächlich notwendig war auf jede Dividende zu verzichten.
Bis vor 8 Wochen haben auch viele noch an die grundsätzliche Gesundheit und Zukunftsfähigkeit der LH geglaubt. Sonst wäre der Aktienkurs wohl nicht so hoch gekommen? Oder liegt der jetzige Sinkflug daran, dass bei LH keine "Schätze" mehr zu heben sind?!?


Es gilt nach wie vor der Grundsatz das eine gute Bilanz besser ist als offenbart und eine schlechte Bilanz noch viel schlechter. Um das zu vermeiden werden alle Buchhaltungstricks angewandt um noch irgendwie einen Gewinn auszuweisen. Das man die Flotte teilweise auf Verschleiß gefahren hat (mögliche Folgen siehe DDR) war ja gut zu sehen. LH war eine der relativ letzten die sich B787/A350 angeschafft haben. Nach Vietnam-Airline, Äthiopien & Co. Das sagt so einiges welchen Nachholbedarf LH hat.

Das kann man so sehen... Vielleicht wollte man aber auch das A380 Desaster nicht noch einmal erleben und ist vorsichtiger geworden? ein fast 10 Jahre verspäteter Flieger ist ja nun auch nicht das gelbe vom Ei... Der A320NEO hat nun ebenso Geburtsschwierigkeiten... Was sollte ein LH-Konzern denn da bitte besser machen?
Einfach mal auf gut Glück Flieger bestellen?


Also bitte nicht immer dieses unreflektierte Analystengeschwätz wiederkäuen.
>
Über den Wolken mag die Freiheit wohl grenzenlos sein aber manchmal scheint aus dem Cockpit die Sicht auf die Realitäten was 10000 m unterhalb passiert wohl verstellt zu sein.

Bitte beide einfach mal nen Gang zurückschalten... Das muss doch nicht sein.
Beitrag vom 29.06.2018 - 12:26 Uhr
UserEricM
User (5454 Beiträge)
Der Rekord liegt in der Relation. Es ist mehr als vorher, richtig, aber es ist dennoch nur eine Marge von 7-8%. Schauen Sie sich einfch die Wettbewerber an, über 10% BA, von Easy und Ryan ganz zu schweigen.

Eine durchschnittliche Marge von 3% hat für DLH in der Vergangenheit vollkommen ausgereicht, um gesund Europas größter Airlinekonzern zu werden. Wozu sollten jetzt auf einmal 10% nötig sein?

Vielleicht für geldgierige Investoren? Die benötigt ein gesundes Unternehmen jedoch bestenfalls für eine Kapitalerhöhung, wenn überhaupt. Das hat DLH doch selbst gerade in der jüngeren Vergangenheit erst bewiesen, denn egal, ob der Aktienkurs bei € 10 oder bei € 30 lag, der innere und finanzielle Zustand des Konzerns war doch vollkommen unverändert.

Also bitte nicht immer dieses unreflektierte Analystengeschwätz wiederkäuen.

Die Höhe der Marge bestimmt die Einnahmen der Aktionäre, also genau der Gruppe, die über Vorstandsgehälter und Incentive Bedingungen das Handeln des Vorstands direkt und indirekt beeinflusst.
Über diesen Hebel werden solche Entscheidungen uU auch gegen das langfristige Interesse des Unternehmens selbst durchgedrückt.

Es gibt viele Beispiele in der Geschichte der Hightech-Industrie, in der gut positionierte Firmen mit niedriger Marge über typischerweise Cuts in langfristigen Investitione, R&D und Personalkosten in Firmen mit kurzfristig (2-10J) höherer Marge umgewandelt wurden.

Das führt tatsächlich kurzzeitig zu höheren Aktienkursen aber die Firmen funktionieren dann schleichend immer schlechter, gutes Personal wandert ab, der Investitionsstau wird immer größer, und viele gehen sogar irgendwann in Konkurs oder werden von der Konkurrenz geschluckt.

Den Aktionären, die die höheren Margen im Management durchgesetzt haben ist das oft egal.
Sie verkaufen ihre Anteile bei Erreichen des mit der Margen-Erhöhung verbundenen Kurs-Zeniths, bevor die Folgeprobleme zu offensichtlich werden und richten da schon andere Firmen zugrunde.
Beitrag vom 29.06.2018 - 13:26 Uhr
UserPilot Response
User (357 Beiträge)
Die Höhe der Marge bestimmt die Einnahmen der Aktionäre, also genau der Gruppe, die über Vorstandsgehälter und Incentive Bedingungen das Handeln des Vorstands direkt und indirekt beeinflusst.
Über diesen Hebel werden solche Entscheidungen uU auch gegen das langfristige Interesse des Unternehmens selbst durchgedrückt.

Es gibt viele Beispiele in der Geschichte der Hightech-Industrie, in der gut positionierte Firmen mit niedriger Marge über typischerweise Cuts in langfristigen Investitione, R&D und Personalkosten in Firmen mit kurzfristig (2-10J) höherer Marge umgewandelt wurden.

Das führt tatsächlich kurzzeitig zu höheren Aktienkursen aber die Firmen funktionieren dann schleichend immer schlechter, gutes Personal wandert ab, der Investitionsstau wird immer größer, und viele gehen sogar irgendwann in Konkurs oder werden von der Konkurrenz geschluckt.

Den Aktionären, die die höheren Margen im Management durchgesetzt haben ist das oft egal.
Sie verkaufen ihre Anteile bei Erreichen des mit der Margen-Erhöhung verbundenen Kurs-Zeniths, bevor die Folgeprobleme zu offensichtlich werden und richten da schon andere Firmen zugrunde.

Fachterminus "Heuschrecken".

So etwas gibt es doch bei Lufthansa nicht, wie auffällig häufig betont wird. :-)
Beitrag vom 29.06.2018 - 14:24 Uhr
UserRunway
User (2875 Beiträge)
Sie verkaufen ihre Anteile bei Erreichen des mit der Margen-Erhöhung verbundenen Kurs-Zeniths, bevor die Folgeprobleme zu offensichtlich werden und richten da schon andere Firmen zugrunde.

Fachterminus "Heuschrecken".

So etwas gibt es doch bei Lufthansa nicht, wie auffällig häufig betont wird. :-)

Derzeit offenbar nicht. Solche Heuschrecken müssen die Führungsgewalt erringen um nicht von Miteigentümern gehindert zu werden. Dazu müßte schon viel Kapital aufgewendet werden denn oft muss dafür 50 und mehr Prozent erworben werden. Außerdem ist die Luftfahrtbranche für Heuschreckenmachenschaften nicht besonders gut geeignet um Firmen hoch zu puschen und dann auszuschlachten.Jedenfalls bisher.
Beitrag vom 29.06.2018 - 18:25 Uhr
Uservalhs
User (193 Beiträge)
... die Zukunft der Firma im Konkurrenzkampf zu sichern. Dazu sind manchmal auch Umbrüche zu bewältigen ohne die sonst eine Firma irgendwann den Bach runter geht. Diese praktische Erfahrung im täglich überleben einer Firma fehlt ihnen ganz offensichtlich.

Vielleicht interessant, warum es noch unzählige Generationen benötigt, bevor es selbstverständlich wird:
'Dazu braucht man jene "Revolutionäre der Wirtschaft", die das Risiko des Scheiterns auf sich nehmen
...
Wer freilich dem Gleichgewichtsdogma anhängt, der schreit in solchen Fällen laut "Alarm!" – und rückt an mit dem ganzen Arsenal an Krisenverhinderungs-Homöopathie, das heute an jeder Ecke angeboten wird. Denn nichts erscheint wichtiger, als das Gleichgewicht wiederherzustellen. Scheitern ist verboten. Wo Verluste anfallen, muss ausgeglichen werden.'
 Wird schon schiefgehen

Beitrag vom 30.06.2018 - 22:13 Uhr
UserSaintEx
User (378 Beiträge)
Also bitte nicht immer dieses unreflektierte Analystengeschwätz wiederkäuen.

Woher kommt Ihre Aggressivität?

Wenn Sie meinen Appell, den Mut aufzubringen und die Gegebenheiten differnzierter zu durchdenken, als Aggressivität empfinden, wie nennen Sie dann das Vorgehen der Heuschrecken und ihrer Helfershelfer in den Vorständen den Arbeitnehmern gegenüber?
Beitrag vom 30.06.2018 - 22:14 Uhr
UserSaintEx
User (378 Beiträge)
Es ist sehr enttäuschend, wie wenige Leute, die hier mitdiskutieren, sich trauen, eigene Überlegungen anzustellen und/oder die Glaubenssätze "von oben" auch einmal in Frage zu stellen. Stattdessen wird brav wiedergegeben, was man immer wieder eingetrichtert bekommt - und sei es noch so unlogisch oder fern jeglicher Realität.

Ich warte immer noch auf Antworten, inwiefern die Höhe des Aktienkurses irgendetwas über den tatsächlichen Zustand eines Konzerns aussagt. Verstehen Sie doch bitte endlich einmal, daß derjenige, der eine Aktie erwirbt, nicht in das Unternehmen investiert. Er kauft die Aktie lediglich dem Vorbesitzer ab - im Unternehmen landet kein einziger Cent davon. Die einzige Ausnahme hiervon ist die Kapitalerhöhung, aber eine solche findet in Zeiten gigantischer Gewinne und massiver Aktienrückkäufe derzeit so gut wie nirgendwo statt.

Daß bei DLH in der Vergangenheit nicht investiert worden wäre, ist einfach nicht wahr. Investitionen wurden bei DLH immer schon zyklisch vorgenommen. Nur, zuletzt hat es eben so wunderbar in die Story gepasst, daß man ohne höhere Margen nicht mehr investieren könne. Nur, wahrer werden solche Behauptungen durch ihre Wiederholung in der Endlosschleife nunmal eben nicht.

Trauen Sie sich: Denken tut nicht weh - die eine oder andere Erkenntnis als Ergebnis des eigenen Denkens allerdings gelegentlich schon.