Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Piloten stellen sich hinter gefeuert...

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Beitrag vom 23.01.2021 - 12:21 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Also eine Kündigung nach einem Arbeitsfehler trägt natürlich in keinem Berufszweig zur Weiterentwicklung des Umgangs mit zukünftigen Arbeitsfehlern bei.
Nun ist hier aber die Frage, welche Vorgeschichte hatte das ganze.
Das augenscheinlich gewisse Arbeitsschritte übergangen wurden, steht nicht zur Debatte und ist sicherlich anhand der Papierlage nachzuweisen. Da gibt’s noch keine Kündigung in einem normalen europäischen Unternehmen mit Betriebsrat usw..
Haben die Betroffenen aber vielleicht in ersten Untersuchungen dazu noch irgendwas verheimlicht, sieht die Sache anders aus.
Aber an alle, die sich hier gegenseitig an die Gurgel springen: das wissen wir hier alle nicht!

Das ist eine gute Feststellung: Wir wissen nichts über diesen Fall!

Und wer weiß, wie besch.... die internen Abläufe da waren und vielleicht üblich sind, dass so ein Fehler passiert. (Würde mich auch interessieren, was ist mit dem anschließenden Test solcher Geräte?)

Aber was sollen dann diese Andeutungen von "besch.... Abläufen, die vielleicht üblich sind"?
Beitrag vom 23.01.2021 - 12:25 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
In der Regel fährt ein LKW Fahrer nicht aus persönlicher Motivation länger als es die Lenkzeiten erlauben. Da steht meist ein Druck seitens seiner Firma dahinter.
Damit will ich sagen nur auf den Techniker zu schauen ist zu einfach. Man muss auf die Planung dahinter schauen, ob das eventuell systemisch ist.
Wird immer die Arbeitszeit inkl. der Test und alle Wege geplant? Sind die kalkulierten Zeiten realistisch d.h. kommt man in 98% der Fälle innerhalb der Zeit mit allen Tests hin oder müssen die Techniker oft ihre Pausen opfern?

Das sind nur Beispiele aber die Motivation des Technikers ist der Schlüssel. Er hätte dafür in den Knast gehen können. Warum tut er das? Ich sehe erst mal keinen persönlichen Vorteil als Motiv. Was ist dann sein Motiv oder gibt es doch einen persönlichen Vorteil für ihn?

Vielleicht war er mit seinen Gedanken aber auch nur nicht bei der Sache (Stress mit dem Partner, das Kind hatte eine fünf in der Klasssenarbeit, Kopfschmerzen ....).
WIR WISSEN ES NICHT!
Beitrag vom 23.01.2021 - 13:04 Uhr
Userdlehmann66
User (519 Beiträge)
In der Regel fährt ein LKW Fahrer nicht aus persönlicher Motivation länger als es die Lenkzeiten erlauben. Da steht meist ein Druck seitens seiner Firma dahinter.
Damit will ich sagen nur auf den Techniker zu schauen ist zu einfach. Man muss auf die Planung dahinter schauen, ob das eventuell systemisch ist.
Wird immer die Arbeitszeit inkl. der Test und alle Wege geplant? Sind die kalkulierten Zeiten realistisch d.h. kommt man in 98% der Fälle innerhalb der Zeit mit allen Tests hin oder müssen die Techniker oft ihre Pausen opfern?

Das sind nur Beispiele aber die Motivation des Technikers ist der Schlüssel. Er hätte dafür in den Knast gehen können. Warum tut er das? Ich sehe erst mal keinen persönlichen Vorteil als Motiv. Was ist dann sein Motiv oder gibt es doch einen persönlichen Vorteil für ihn?

Vielleicht war er mit seinen Gedanken aber auch nur nicht bei der Sache (Stress mit dem Partner, das Kind hatte eine fünf in der Klasssenarbeit, Kopfschmerzen ....).
WIR WISSEN ES NICHT!

Das müsste aber 2x 2 Technikern gleichzeitig passiert sein, denn jeweils an beiden Sensoren hätte ja ein zweiter Techniker den Test vom ersten Techniker bestätigen müssen. Ich denke Nachlässigkeit im Einzelfall kann man ausschliessen eher, dass es die Regel ist, dass der Gegencheck vom zweiten Techniker nie stattfindet und das in dem Team oder in der Schicht oder generell bei LHT?????
Beitrag vom 23.01.2021 - 13:41 Uhr
Usermeihan
User (75 Beiträge)
Wegen so einer "Kleinigkeit" feuert man doch keinen Mitarbeiter der Technik? Die BFU stuft diesen Vorfall als "schwere Störung" ein, das Flugzeug musste Treibstoff ablassen und wieder zurückfliegen. Und da stellen sich Piloten hinter die Technik-Mitarbeiter??das ist nicht mal so, als wenn man eine Schraube verkehrt ins Regal einschraubt! Hier gehts unter Umständen um Menschenleben, Ganz zu schweigen von den enormen Kosten des Umkehrens mit Treibstoff ablassen. Bei solchen aufwendigen Checks wurden gleich zwei Fehler nicht entdeckt. Ein No-Go in der Sicherheit der Luftfahrt!
Beitrag vom 23.01.2021 - 13:42 Uhr
Usermeihan
User (75 Beiträge)
Wegen so einer "Kleinigkeit" feuert man doch keinen Mitarbeiter der Technik? Die BFU stuft diesen Vorfall als "schwere Störung" ein, das Flugzeug musste Treibstoff ablassen und wieder zurückfliegen. Und da stellen sich Piloten hinter die Technik-Mitarbeiter??das ist nicht mal so, als wenn man eine Schraube verkehrt ins Regal einschraubt! Hier gehts unter Umständen um Menschenleben, Ganz zu schweigen von den enormen Kosten des Umkehrens mit Treibstoff ablassen. Bei solchen aufwendigen Checks wurden gleich zwei Fehler nicht entdeckt. Ein No-Go in der Sicherheit der Luftfahrt!
Beitrag vom 23.01.2021 - 16:33 Uhr
UserLP
User (397 Beiträge)

Aber was sollen dann diese Andeutungen von "besch.... Abläufen, die vielleicht üblich sind"?

Die Routine, die sich einschleicht, wie sind die Zeitpläne aufgeplant usw.. Haben die beiden schon immer oder noch nie zusammen diese Arbeit erledigt. Durfte der Mechaniker, welcher Räume schließt, vor der Prüfung der Sensoren schon seine Arbeit anfangen, dann ging der Rest unter. Ich erlebe seit etwa 27 Jahren in der Maintenance und ähnlichen Bereichen immer mal Sachen, von denen man in unsrer modernen Zeit denkt: nee, gibt’s nicht, kann nie passieren.
Ich vermute das nur, da die Piloten wahrscheinlich mehr zum Hergang wissen. (Ohne die direkte Schuld den beiden abzusprechen.)
Beitrag vom 23.01.2021 - 17:03 Uhr
UserA320Fam
User (1723 Beiträge)
Es handelt sich hierbei konkret um das Anschliessen eines Schlauches via Quickdisconnect (Schnellverschluss). Der Vorgang dauert keine 10 Sekunden, ist nix Schwieriges oder besonders Anspruchvolles. Aufgrund der Gefahr die von einem Fehlerhaften Verbinden ausgeht ist diese Arbeit mit einer unabhängigen Zweitkontrolle belegt.

Ohne Wertung, nur zum Einordnen des hier betroffenen Sachverhalts.
Beitrag vom 23.01.2021 - 17:05 Uhr
UserA320Fam
User (1723 Beiträge)
Im Prinzip kann man fast sagen eine Crew (Capt & F/O) fahren vor der Landung das Fahrwerk nicht aus, obwohl beide hingucken btw. Die Checkliste das so befiehlt ...
Beitrag vom 23.01.2021 - 19:03 Uhr
UserV178
User (294 Beiträge)
OK, und wie geht es dann nach dem Verbinden der Schnellverschlüsse weiter? Zweitkontrolle und gut oder werden danach noch weitere Tests fällig? Der BFU Report lässt das vermuten.
Beitrag vom 23.01.2021 - 19:22 Uhr
UserA320Fam
User (1723 Beiträge)
OK, und wie geht es dann nach dem Verbinden der Schnellverschlüsse weiter? Zweitkontrolle und gut oder werden danach noch weitere Tests fällig? Der BFU Report lässt das vermuten.

Die Leitung wird ja für einen Test getrennt. Danach gibts keinen Test mehr fürs richtige Wiederverbinden ausser der visuellen Kontrolle.
Es geht um Drücke im Flug, also geht das am Boden nur zu testen, wenn man ein Testgerät anschließt. Wie gesagt, Schnellverschluss ab, Testgerät dran, System abdrücken/testen, Schnellverschluss wieder dran. Doppelkontrolle ob blauer Ring am Schnellverschluss sichtbar. Fertig. Genau deshalb eben auch die Doppelkontrolle.
Beitrag vom 23.01.2021 - 19:42 Uhr
UserV178
User (294 Beiträge)
Ja danke, aber ich hatte das so verstanden dass die Static Systeme getrennt wurden um die Leitungen auszublasen. Und ein wieder angeschlossener Schnellverschluss muss doch zu testen sein, z.B. wenn man ein Testequipment außen an die Druckabnahmen anschließt. Ich hab das mal irgend wo gesehen, erinnert ein wenig an ein EKG.
Oder wie testet man einen neu eingebauten Druckabnehmer?

Dieser Beitrag wurde am 23.01.2021 19:44 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 23.01.2021 - 20:03 Uhr
UserV178
User (294 Beiträge)
Hier noch einmal die Textpassage aus dem BFU Zwischenbericht:
Für die vor dem Flug durchgeführten Instandhaltungsarbeiten am Stau-Statik-System war es vorgesehen, die pneumatischen Leitungen zu öffnen, mit trockener Luft zu spülen und anschließend wieder anzuschließen. Um eine ordnungsgemäße Funktion des Stau-Statik-Systems zu gewährleisten, waren anschließend eine Dichtigkeitsprüfung und ein Systemtest vorgesehen. Diese Arbeiten wurden auf den entsprechenden Arbeitskarten ohne Beanstandungen als durchgeführt abgestempelt und freigegeben.
Beitrag vom 23.01.2021 - 20:13 Uhr
UserHanomag
User (213 Beiträge)
Es handelt sich hierbei konkret um das Anschliessen eines Schlauches via Quickdisconnect (Schnellverschluss). Der Vorgang dauert keine 10 Sekunden, ist nix Schwieriges oder besonders Anspruchvolles. Aufgrund der Gefahr die von einem Fehlerhaften Verbinden ausgeht ist diese Arbeit mit einer unabhängigen Zweitkontrolle belegt.
Hatten denn die beiden nur den Auftrag, die Anschlüsse wieder zu verbinden oder haben die auch die Anschlüsse getrennt und das System gespült? Wie lange braucht man denn zu zweit für die komplette Arbeit und wie viel Arbeit wäre es gewesen die noch nicht durchgeführten Arbeitsschritte zu erledigen (Dichtigkeitstest, Systemtest, Abschlussarbeiten)? Das müsste doch aufgefallen sein wenn die beiden nach zwei Stunden bereits fertig sind wenn man sonst sechs Stunden benötigt. Wäre interessant wenn man wüsste ob die beiden plausibel lange gebraucht haben für nur ein Viertel der Arbeiten oder ob sie an andere Flugzeuge abberufen und dadurch abgelenkt wurden. Trotzdem seltsam etwas zu bescheinigen wenn es niemand gemacht hat. Und das gleich doppelt und von zwei verschiedenen Personen. Vielleicht erfährt man irgendwann etwas mehr.
Beitrag vom 23.01.2021 - 20:19 Uhr
UserA320Fam
User (1723 Beiträge)
Ok. Also Leitungen spülen heißt Schnellverschlusskupplung auf. Normal reicht nach meiner Kenntnis danach eine Doppelkontrolle dessen.
Tatsächlich kann man das System auch noch abdrücken. Heißt Druckquelle am Sensor anschliessen, Druck hochfahren und Instrumente checken.
Wenn das mit Arbeitskarten so angewiesen war weiss ich ehrlich nicht wie man das der BfU erklären will.
Beitrag vom 23.01.2021 - 20:23 Uhr
UserLP
User (397 Beiträge)
Wenn hier ein Pilot mit am Start ist: wenn man denn dann startet und losmacht, dass System zeigt nicht irgendwelche Ungereimtheiten an, wenn da tatsächlich 2 Verbindungen nicht geschlossen sind? Ich meine, da kommt ja vom Start weg (Oder vorher Pushback usw.) kein Signal an die entsprechenden Displays.
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