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Beitrag vom 23.01.2021 - 21:23 Uhr
UserV178
User (294 Beiträge)
Da kommt erst nach dem Abheben Bewegung in die Sache. Elektrisch wurde nichts getrennt, nur der Luftanschluss ist nicht mehr drauf. Anstatt den (abnehmenden) statischen Druck der Atmosphäre außerhalb des Flugzeugs misst das ADM entweder gar nichts oder den (steigenden) statischen Druck der Druckkabine. Vermute mal das letztere.

Dieser Beitrag wurde am 23.01.2021 21:24 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 23.01.2021 - 21:28 Uhr
UserV178
User (294 Beiträge)
Ok. Also Leitungen spülen heißt Schnellverschlusskupplung auf. Normal reicht nach meiner Kenntnis danach eine Doppelkontrolle dessen.
Tatsächlich kann man das System auch noch abdrücken. Heißt Druckquelle am Sensor anschliessen, Druck hochfahren und Instrumente checken.
Wenn das mit Arbeitskarten so angewiesen war weiss ich ehrlich nicht wie man das der BfU erklären will.
Ja das wäre ein großer Hammer. Aber mal ehrlich: Wer käme auf die Idee so etwas zu machen? Das ist doch jedem klar dass man das nicht nachbessern kann wenn der Flieger wieder aus Shanghai zurück ist. Was haben die beiden in der Zeit gemacht wo sie die Tests machen sollten? Da geht es doch nicht um eine halbe Stunde. Kann man das überhaupt vernünftig draußen machen oder braucht man dafür einen Hangar?
Beitrag vom 23.01.2021 - 21:29 Uhr
Usermpilot
User (382 Beiträge)
non-punitiver Umgang mit Fehlern sei die beste Methode, Fehler in der Zukunft zu vermeiden<
Wenn Fehler entstehen weil die Vorschriften dies nicht ausreichend absichern, dann ok, aber ansonsten ist dies doch falsches Mitleid. Wer Arbeitsabläufe schlampig durchführt oder sogar mißachtet, der muß mit Jobverlust rechnen, letztlich auch mit zivilrechtlicher Bestrafung. Mit der römischen Wortwahl "non-punitiv" haben sich die Piloten wahrlich verstiegen, ob Sie das auch im Fall eines Crashes so sozial formuliert hätten ?
Beitrag vom 23.01.2021 - 21:36 Uhr
UserV178
User (294 Beiträge)
Ich habe noch gar nichts mitbekommen wann das ganze denn passiert ist (vormittags/nachmittags/nachts). Am Ende sicher kein Freispruch wegen Jetlag, die nächtlichen Risiken dürften den Technikern bekannt gewesen sein, dann heißt es doppelt wachsam bleiben. Und der Abflug stand offensichtlich nicht unmittelbar an, wenn am nächsten Tag noch andere Kollegen an dem Flugzeug weitergearbeitet haben. Sehr undurchsichtige Geschichte, finde ich.
Beitrag vom 23.01.2021 - 23:02 Uhr
UserFLAPS FIVE
User (57 Beiträge)
Was haben die beiden in der Zeit gemacht wo sie die Tests machen sollten?
Sehr interessante Frage. Das hat man die beiden sicher auch schon gefragt. Die Tests brauchen ihre Zeit, wer hat zwischendurch mal nach den Kollegen gesehen?
Da geht es doch nicht um eine halbe Stunde. Kann man das überhaupt vernünftig draußen machen oder braucht man dafür einen Hangar?
Hängt bestimmt vom Wetter ab. Geht das denn überhaupt vernünftig zu zweit? Müssen zwei Leute auf die Instrumente achten während ein dritter Kollege den Tester bedient? Oder was besagt die Doppelkontrolle?
Wie wäre das wenn man den Test schon hundert mal gemacht hat und immer alles OK war? Was wäre passiert wenn man die Anschlüsse verbunden hätte und die geforderten Tests übersprungen hätte "wie schon ein paar mal"? Sicher wird man nachsehen wie oft die beiden das zusammen gemacht haben und ob es irgend etwas gibt was einen nachträglich stutzig werden lassen könnte (Betriebsmittel nicht ausgeliehen, unrealistische Erledigungszeiten) usw.
Wenn man die Behörde schon mal im Haus hat, wird sicher nachgebohrt werden. Warum die Piloten sich da so ins Zeug hängen, bleibt mir etwas undurchsichtig.
Beitrag vom 24.01.2021 - 06:03 Uhr
UserGroße Krügerkl..
User (1383 Beiträge)
Mich entsetzen die Kommentare.

Just culture und Fehlertoleranz heisst eben genau das nicht. Fehler machen, nicht prüfen, heimgehen, flieger in der Luft, schwere Störung mit etwas Pech weil Fehlerkette dann Katastrophe bis Totalverlust.

Das ist unakzeptabel, und daher sind die MAs zu recht freigestellt / entlassen und ihre Pflichtverletzungen werden Arbeitsrechtlich geklärt.
Ein ganz normaler Vorgang.

So ist das übrigens auch bei Piloten - oder denken sie, man crasht nen flieger und geht dann am nächsten Tag in die Basis ala "Moin, wohin fliegen wir heute?"
Da sind sie erstmal am Boden.

Das hier offensichtlich gegen Vorschriften und Prozesse verstossen wurde ist klar, denn der Flieger kann niemals ungetestet raus gehen. Da gibt es Protokolle und Dokumente, die sind zu unterschrieben und wenn das dann nicht gemacht wurde, haben die beiden MAs ein Problem.
Dann haben die riesigen Mist gebaut.

Das es dort keine TOleranz gibt, verstehe ich vollkommen. Denn da hängen 100derte Leben dran.
Dort zu schlampen geh einfach nicht und ich finde es goldrichtig das dann auch Konsequenzen gezogen werden.
Wichtig ist aufzuarbeiten warum das passiert ist und dann die Abläufe zu verbessern.

Aber das ist ein Fehler der darf einfach nicht passieren.
Beitrag vom 24.01.2021 - 17:32 Uhr
UserLP
User (397 Beiträge)
@Große Krügerkl..
Keine Frage, die beiden haben garantiert Mist gebaut und alles andere als unschuldig. Aber das die Piloten die beiden so unterstützen, zeigt mir, hier ist mehr dran als nur zwei MA die was vergessen haben.
Beitrag vom 24.01.2021 - 18:53 Uhr
UserA320Fam
User (1735 Beiträge)
...hier ist mehr dran als nur zwei MA die was vergessen haben.

Genau in diesem konkreten Fall, doppelkontrollpflichtige Arbeit, kann man nix vergessen. Das wurde und wird x-mal gehighlightet. Nochmal, in unserem Beruf muss man jede Arbeit abschreiben. Wenn man was vergisst, sollte es spätestens nochmal beim durchgehen und abschreiben seiner Papiere auffallen. Bestimmte sicherheitsrelevante Arbeiten sind genau deshalb nochmals Doppelkontrollpflichtig.
Also wenn ich meinen Stempel setze sollte ich nach dem Lesen auch wissen wofür ich das tue. Habe ich es nicht getan und nur gestempelt habe ich dann nur mal was vergessen oder letztlich bewusst die Regeln verletzt?
Beitrag vom 24.01.2021 - 21:04 Uhr
Userdlehmann66
User (521 Beiträge)
Die Frage für mich ist immer noch das Motiv. Warum tun 2 geschulte Techniker bewusst 2 Mal eine sehr grosse Pflichtverletzung, die sie in den Knast bringen kann? War es eine einmalige oder eine dauerhafte Drucksituation? Wie hätte ihr Altag aus gesehen, wenn sie die Pflichtverletzung nicht begangen hätten? Wer hat davon profitiert?
Wenn man diese Gründe kennt, kann man daran arbeiten. Der Prozess mit der Doppelkontrollpflicht an sich ist schon so gut.
Beitrag vom 24.01.2021 - 21:21 Uhr
UserA320Fam
User (1735 Beiträge)
Die Frage für mich ist immer noch das Motiv. Warum tun 2 geschulte Techniker bewusst 2 Mal eine sehr grosse Pflichtverletzung, die sie in den Knast bringen kann? War es eine einmalige oder eine dauerhafte Drucksituation? Wie hätte ihr Altag aus gesehen, wenn sie die Pflichtverletzung nicht begangen hätten? Wer hat davon profitiert?
Wenn man diese Gründe kennt, kann man daran arbeiten. Der Prozess mit der Doppelkontrollpflicht an sich ist schon so gut.

Wo soll da Druck herkommen? Es dauert immer solange es dauert. Gibts Delay, nicht schön, gehört aber dazu.
Niemand, auch kein Chef, kann und baut Druck auf, Arbeitschritte zu umgehen oder wegzulassen. Selbst wenn, bräuchte man keine Repressalien befürchten weil LHT/LHA ja kein kleines Internehmen ist, da gibts viele Instanzen, da kann nicht ein Chef den Larry machen. Hab ich persöhnlich auch noch nicht erlebt. Jedenfalls nicht dazu aufzurufen Arbeitsschritte zu verkürzen um Delays zu vermeiden.
Ich kann mir ne Motivation hier vorstellen, will aber nix unterstellen und behalte es lieber für mich.
Die Motivation und den Wissensstand der Piloten würde ich auch gern wissen.
Beitrag vom 25.01.2021 - 05:01 Uhr
UserGroße Krügerkl..
User (1383 Beiträge)
@Große Krügerkl..
Keine Frage, die beiden haben garantiert Mist gebaut und alles andere als unschuldig. Aber das die Piloten die beiden so unterstützen, zeigt mir, hier ist mehr dran als nur zwei MA die was vergessen haben.

Schwer zu beurteilen was da gelaufen ist.

Aber mir fällt auch schwer zu glauben das es wirklich keinem Aufgefallen ist bzw. da was gemacht wurde und es nicht getestet wurde und es nicht dokumentiert wurde.
Das ist eigentlich wirklich idiotensicher, und wenn es das nicht ist, hat man ein Problem.

@A320Fam
Spucken sie es doch aus, sie spielen im Grunde auf Schlamperei weil Feierabend an?
Beitrag vom 25.01.2021 - 07:19 Uhr
UserA320Fam
User (1735 Beiträge)

Aber mir fällt auch schwer zu glauben das es wirklich keinem Aufgefallen ist bzw. da was gemac2ht wurde und es nicht getestet wurde und es nicht dokumentiert wurde.
Das ist eigentlich wirklich idiotensicher, und wenn es das nicht ist, hat man ein Problem.


Wer sagt denn dass es nicht dokumentiert wurde? Wenn man es genau nimmt wäre das vielleicht noch die Variante, wo sie sich rauswinden könnten. Vergessen und deshalb auch nicht dokumentiert. Allerdings wenn das ne Routine-Arbeitskarte war dann gab es die klare Arbeitsanweisung. Dann bleibt auch kein Stempelpunkt offen und dann bliebe nur die Variante gestempelt aber nicht durchgeführt.

@A320Fam
Spucken sie es doch aus, sie spielen im Grunde auf Schlamperei weil Feierabend an?

...

Beitrag vom 25.01.2021 - 11:21 Uhr
UserLP
User (397 Beiträge)
Auch in einer großen Firma (LHT oder ähnlich) "kann ein Chef den Larry machen." Alles schon erlebt. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, die Arbeiten werden erst mal mündlich angewiesen und gestartet, weil "Work Planning" gerade nicht im Haus. "Papier kommt gleich nach..." usw. . Auch das schon erlebt und zwar nicht in der dritten Welt.
Das die 2 das nicht dürften, ist klar. Aber he, machen wir uns nichts vor, wir wissen ja eben gerade nicht, wie die beiden zu ihrem nächsten Vorgesetzten stehen.
Beitrag vom 25.01.2021 - 11:50 Uhr
UserFLAPS FIVE
User (57 Beiträge)
Auch in einer großen Firma (LHT oder ähnlich) "kann ein Chef den Larry machen." Alles schon erlebt. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, die Arbeiten werden erst mal mündlich angewiesen und gestartet, weil "Work Planning" gerade nicht im Haus. "Papier kommt gleich nach..." usw. . Auch das schon erlebt und zwar nicht in der dritten Welt.
Was Sie beschreiben ist aber eher das Gegenteil. Arbeit gemacht aber noch nicht dokumentiert weil "Papier kommt gleich nach". Wenn es dabei darum ginge ein wichtiges Bauteil schon mal außer Gefecht zu setzen und dann in die Pause, zwischenzeitlich wird das Flugzeug ungeplant wieder für den Flugbetrieb eingesetzt, dann wäre das ebenfalls Mist. Aber im aktuellen Fall war es doch ganz anders. Ich glaube das steht auch außer Frage, die Umstände wären aber sicher interessant zu wissen.
Das die 2 das nicht dürften, ist klar. Aber he, machen wir uns nichts vor, wir wissen ja eben gerade nicht, wie die beiden zu ihrem nächsten Vorgesetzten stehen.
Deswegen sollte nicht jeder den Job machen, man braucht schon ein gutes Rückgrat dafür. Die Crews wollen fliegen, die Passagiere haben dafür bezahlt und der Chef braucht Geld in der Kasse. Jetzt kommt der Techniker und hat eine andere Meinung. Wer steht diesen Leuten zur Seite?
Beitrag vom 25.01.2021 - 13:18 Uhr
UserLP
User (397 Beiträge)
FLAPS FIVE: gute Frage. Manchmal steht niemand den Leuten bei.
Und manche haben eben das Rückgrat nicht bis zuletzt.
Wir schauen mal, ob wir nochmal was hören von dem Vorfall.
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