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Beitrag vom 07.06.2020 - 11:58 Uhr
UserBald-Lokführer
User (575 Beiträge)
@contrail & @100-58: Ich habe doch nur gefragt wie es bei genannten Airlines läuft (Gehalt, Arbeitsplatzgarantien, Verhandlungen etc.). Sie haben so getan als wüssten sie das. Also entweder wissen sie detailliert Bescheid über die Airlines oder Sie sollten sie nicht ins Spiel bringen.
Ich warte noch auf Antworten dazu.

@Hanomag: Sie wissen selber wie die Beschäftigungsbedingungen (teilweise) sind bei Ryanair und Norwegian. Und reden Sie mal mit Leuten aus dem Sand. Schade, dass Sie solche Themen klein reden und lächerlich machen. Denn dagegen müsste die Politik schon lang etwas unternehmen.
Beitrag vom 07.06.2020 - 12:12 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
@Digiflieger
Der AN kann nichts für 0% Arbeit! Der AG ist verpflichtet(!) den Lohn weiter zu zahlen, auch wenn der AG ihm keine Arbeit zuweisen kann.

Das KAG ist also in erster Linie eine (kurzfristige) Entlastung des AG aus seiner Pflicht, dem AN den vollen Lohn zu zahlen.

Wieviel der AG dann abziehen darf, ist eine Sache der Verhandlungen zwischen AN und AG. Insofern ist jeder Lohnverzicht gleichzeitig ein Goodie des AN an den AG.

Mir ist schon klar, dass, wenn der AN in diesen Corona-Zeiten nicht anteilig auf sein Recht verzichtet, es ganz schnell bedeutet, dass er nicht auf wenige Prozente, sondern auf 100% seines Einkommens verzichten wird.
Eben. Daher verstehe ich nicht, wie Sie das als Goodie des AN bezeichnen können. Das Goodie des AG ist, dass er keine betriebsbedingten Kündigungen ausspricht.
Wenn das die vorherrschende Meinung der Sozialpartnerschaft ist, dass jeder sich auf die Schulter klopft wie generös er Goodies verteilt, dann werden das schwierige Verhandlungen. Wenn man intern zwischen den Zeilen liest ist die 100% Option durchaus eine Realistische.
Mir geht es aber in dieser hypothetischen Annahme erst einmal darum, wie das grundsätzliche Verhältnis zwischen AN und AG ausgestaltet ist.
AN stellt seine Arbeitskraft zur Verfügung, der AG schuldet Gehalt. Und das unabhängig von den absoluten Gehaltszahlungen.
Dazu passt ein Auszug aus dem BR Lexikon "Kurzarbeit dient der Überbrückung von erheblichen Arbeitsausfällen im Betrieb, die auf wirtschaftlichen Gründen oder einem unabwendbaren Ereignis beruhen, sofern sie vorübergehend und nicht vermeidbar sind (§ 96 Abs. 1 SGB III). Kurzarbeit ist das letzte Mittel, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden."

Das ist so richtig!

Wir sind doch gar nicht soooo weit auseinander...

Sie haben ja Recht, in der Hinsicht, dass die Alternative die Kündigung ist.
Aber auch die ist in D nicht so schnell durch- oder umzusetzen, wie manche es manche hier anscheinend für einzelne Berufsgruppen gerne herbeisehnen. Stichwort: Kündigungsfristen...

Deshalb ist es kurzfristig(!) ein "Goodie" des AN an den AG, wenn er auf sein volles Gehalt verzichtet. Langfristig gebe ich Ihnen doch recht, dass es auch für den AN absolut sinnbefreit ist, auf das volle Gehalt zu pochen, wenn dann in wenigen Monaten Feierabend ist.

Die Kurzarbeit kann aber nur(!) im Einvernehmen mit den AN vereinbart werden. Der AG kann es beantragen, wenn die Betriebspartner zustimmen, sonst nicht!
In aller Regel hat auch ein AG ein Interesse daran den Betrieb fortzuführen (ausser bei GWI, deshalb dort auch kein KUG), dann ist es doch sinnvoll erst einmal so viel wie möglich an Gehaltszahlungen einzusparen. Im Falle LH eben die gesamten Zahlungen bis zur BBG und anteilig darüber hinaus. Insofern hat sowohl der AG ein Einsparvorteil, als auch der AN einen Anteil an der Einsparung, wenn er teilweise auf Aufstockung verzichtet.

Wir diskutieren doch hier seit Wochen nur über die Höhe der Zuzahlung (Aufstockung), also ob die LH sich das leisten kann oder nicht und ob die entsprechenden AN sich das leisten können müssen.

Bislang scheint es auf allen Seiten zu funktionieren. Gespannt bleiben können wir natürlich weiterhin...

Dieser Beitrag wurde am 07.06.2020 12:16 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.06.2020 - 12:15 Uhr
Usercontrail55
User (4634 Beiträge)
@contrail & @100-58: Ich habe doch nur gefragt wie es bei genannten Airlines läuft (Gehalt, Arbeitsplatzgarantien, Verhandlungen etc.). Sie haben so getan als wüssten sie das. Also entweder wissen sie detailliert Bescheid über die Airlines oder Sie sollten sie nicht ins Spiel bringen.
Ich warte noch auf Antworten dazu.
Sie führen immer wieder die Verhältnisse bei der Swiss an, belächeln dabei Informationen die aus der Presse zitiert werden. Daher vorher die Frage, welche Quellen sollen es denn sein? Wenn sich jeder nur auf den internen Zugang reduziert, wird das hier ein sehr kurzer Austausch. Alles was in der Presse zu finden ist können Sie leicht unter "joblosses und dann die Airline finden, oder intern in ONE, da gibt es eine Vergleichsliste, wer was gerade macht. Wenn Sie auf intern bestehen, dann müssten Sie allerdings auch die Vereinbarungen bei der Swiss belegen.
Beitrag vom 07.06.2020 - 12:33 Uhr
Usercontrail55
User (4634 Beiträge)
@Digiflieger
Der AN kann nichts für 0% Arbeit! Der AG ist verpflichtet(!) den Lohn weiter zu zahlen, auch wenn der AG ihm keine Arbeit zuweisen kann.

Das KAG ist also in erster Linie eine (kurzfristige) Entlastung des AG aus seiner Pflicht, dem AN den vollen Lohn zu zahlen.

Wieviel der AG dann abziehen darf, ist eine Sache der Verhandlungen zwischen AN und AG. Insofern ist jeder Lohnverzicht gleichzeitig ein Goodie des AN an den AG.

Mir ist schon klar, dass, wenn der AN in diesen Corona-Zeiten nicht anteilig auf sein Recht verzichtet, es ganz schnell bedeutet, dass er nicht auf wenige Prozente, sondern auf 100% seines Einkommens verzichten wird.
Eben. Daher verstehe ich nicht, wie Sie das als Goodie des AN bezeichnen können. Das Goodie des AG ist, dass er keine betriebsbedingten Kündigungen ausspricht.
Wenn das die vorherrschende Meinung der Sozialpartnerschaft ist, dass jeder sich auf die Schulter klopft wie generös er Goodies verteilt, dann werden das schwierige Verhandlungen. Wenn man intern zwischen den Zeilen liest ist die 100% Option durchaus eine Realistische.
Mir geht es aber in dieser hypothetischen Annahme erst einmal darum, wie das grundsätzliche Verhältnis zwischen AN und AG ausgestaltet ist.
AN stellt seine Arbeitskraft zur Verfügung, der AG schuldet Gehalt. Und das unabhängig von den absoluten Gehaltszahlungen.
Dazu passt ein Auszug aus dem BR Lexikon "Kurzarbeit dient der Überbrückung von erheblichen Arbeitsausfällen im Betrieb, die auf wirtschaftlichen Gründen oder einem unabwendbaren Ereignis beruhen, sofern sie vorübergehend und nicht vermeidbar sind (§ 96 Abs. 1 SGB III). Kurzarbeit ist das letzte Mittel, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden."

Das ist so richtig!

Wir sind doch gar nicht soooo weit auseinander...

Sie haben ja Recht, in der Hinsicht, dass die Alternative die Kündigung ist.
Aber auch die ist in D nicht so schnell durch- oder umzusetzen, wie manche es manche hier anscheinend für einzelne Berufsgruppen gerne herbeisehnen. Stichwort: Kündigungsfristen...
Es geht doch garnicht um wie schnell durch- oder umsetzen. Es geht um das überhaupt. Wie "leicht" das geht machen andere ja gerade vor. Es geht auch nicht um die verfahrenstechische Abwicklung des Prozesses. Mitbestimmung heißt Mitbestimmung, da sind wir einer Meinung.
Deshalb ist es kurzfristig(!) ein "Goodie" des AN an den AG, wenn er auf sein volles Gehalt verzichtet. Langfristig gebe ich Ihnen doch recht, dass es auch für den AN absolut sinnbefreit ist, auf das volle Gehalt zu pochen, wenn dann in wenigen Monaten Feierabend ist.
Mich stört nur das Wort "Goodie" und die einseitige Betrachtung. Die Stilllegung der GWI OHNE gleichzeitiges Aussprechen von betriebsbedingten Kündigungen sehe ich auch als ein "Goodie". Mir fehlt die neutrale Betrachtung der Situation. Mehr nicht, obwohl das in den heutigen Zeiten scheinbar schon eine mächtige Forderung zu sein scheint ;-)
Beitrag vom 07.06.2020 - 12:36 Uhr
UserHanomag
User (213 Beiträge)
@Hanomag: Sie wissen selber wie die Beschäftigungsbedingungen (teilweise) sind bei Ryanair und Norwegian. Und reden Sie mal mit Leuten aus dem Sand. Schade, dass Sie solche Themen klein reden und lächerlich machen. Denn dagegen müsste die Politik schon lang etwas unternehmen.
Wogegen sollte die Politik etwas unternehmen? Dass Airlines im Sand den deutschen unterbezahlten LH Piloten großzügigste Konditionen anbieten? Lesen Sie doch einfach mal die ganzen Beiträge die vor ein paar Jahren hierzu geschrieben wurden. Wenn man nur die Hälfte davon für bare Münze genommen hätte, könnte man sich immer noch krumm lachen.
Beitrag vom 07.06.2020 - 12:43 Uhr
UserBald-Lokführer
User (575 Beiträge)
@contrail & @100-58: Ich habe doch nur gefragt wie es bei genannten Airlines läuft (Gehalt, Arbeitsplatzgarantien, Verhandlungen etc.). Sie haben so getan als wüssten sie das. Also entweder wissen sie detailliert Bescheid über die Airlines oder Sie sollten sie nicht ins Spiel bringen.
Ich warte noch auf Antworten dazu.
Sie führen immer wieder die Verhältnisse bei der Swiss an, belächeln dabei Informationen die aus der Presse zitiert werden. Daher vorher die Frage, welche Quellen sollen es denn sein? Wenn sich jeder nur auf den internen Zugang reduziert, wird das hier ein sehr kurzer Austausch. Alles was in der Presse zu finden ist können Sie leicht unter "joblosses und dann die Airline finden, oder intern in ONE, da gibt es eine Vergleichsliste, wer was gerade macht. Wenn Sie auf intern bestehen, dann müssten Sie allerdings auch die Vereinbarungen bei der Swiss belegen.

Also haben Sie keine Ahnung wie die Vereinbarungen bei den anderen Airlines im Detail sind. Schade. Wäre spannend gewesen zu wissen.
Beitrag vom 07.06.2020 - 12:45 Uhr
UserBald-Lokführer
User (575 Beiträge)
@Hanomag: Sie wissen selber wie die Beschäftigungsbedingungen (teilweise) sind bei Ryanair und Norwegian. Und reden Sie mal mit Leuten aus dem Sand. Schade, dass Sie solche Themen klein reden und lächerlich machen. Denn dagegen müsste die Politik schon lang etwas unternehmen.
Wogegen sollte die Politik etwas unternehmen? Dass Airlines im Sand den deutschen unterbezahlten LH Piloten großzügigste Konditionen anbieten? Lesen Sie doch einfach mal die ganzen Beiträge die vor ein paar Jahren hierzu geschrieben wurden. Wenn man nur die Hälfte davon für bare Münze genommen hätte, könnte man sich immer noch krumm lachen.

Darum geht es doch garnicht. Es geht darum, dass der EU vollkommen egal ist wem die Landerechte gewährt und was für Arbeitsbedingungen dort herrschen (siehe z.B. Auflagen LH - die slots werden wohl an Wizz oder FR gehen - super...). Oder wie schon angesprochen Rechte der Angestellten bei gewissen ME Carriern.
Aber eben. Das scheint Sie nicht zu interessieren. Schade.
Beitrag vom 07.06.2020 - 13:00 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)

Wir sind doch gar nicht soooo weit auseinander...

Sie haben ja Recht, in der Hinsicht, dass die Alternative die Kündigung ist.
Aber auch die ist in D nicht so schnell durch- oder umzusetzen, wie manche es manche hier anscheinend für einzelne Berufsgruppen gerne herbeisehnen. Stichwort: Kündigungsfristen...
Es geht doch garnicht um wie schnell durch- oder umsetzen. Es geht um das überhaupt. Wie "leicht" das geht machen andere ja gerade vor. Es geht auch nicht um die verfahrenstechische Abwicklung des Prozesses. Mitbestimmung heißt Mitbestimmung, da sind wir einer Meinung.

Für mich macht das schon einen Unterscheid, ob man sofort auf der Strasse steht oder eben ein paar Monate Zeit hat, sich auf das "neue Normal" einzustellen...

Abgesehen davon haben Sie natürlich mittel- bis langfristig grundsätzlich recht.

Deshalb ist es kurzfristig(!) ein "Goodie" des AN an den AG, wenn er auf sein volles Gehalt verzichtet. Langfristig gebe ich Ihnen doch recht, dass es auch für den AN absolut sinnbefreit ist, auf das volle Gehalt zu pochen, wenn dann in wenigen Monaten Feierabend ist.
Mich stört nur das Wort "Goodie" und die einseitige Betrachtung. Die Stilllegung der GWI OHNE gleichzeitiges Aussprechen von betriebsbedingten Kündigungen sehe ich auch als ein "Goodie". Mir fehlt die neutrale Betrachtung der Situation. Mehr nicht, obwohl das in den heutigen Zeiten scheinbar schon eine mächtige Forderung zu sein scheint ;-)


Deshalb habe ich es ja auch in "" geschrieben. Die GWI-Nummer ist noch einmal ein Thema für sich.
Dort wurde, warum auch immer, versucht, mit brachialen Mitteln ein selbst gemachtes Problem im Rausch der Corona-Krise zu entsorgen. Das ist zum Glück für die Beschäftigten so nicht durch gegangen.
Das "Goodie", wenn sie so wollen, ist, dass es bis heute bei GWI keine Kündigung gibt (Dafür bin ich tatsächlich sehr dankbar!) und deshalb die entsprechenden Fristen auch noch gar nicht angefangen haben. Ordentliche Kündigungen sind aktuell noch (wie auch zum damaligen Zeitpunkt, als die KUG-Regel für GWI gekippt wurde) der einzige legale Weg gewesen die GWI-MA loszuwerden und würde eben lange Fristen bedeuten. (Die wirklich teuren und treuen MA der GWI sind alle länger als 15 Jahre dabei und haben 6 bis 9 Monate Kündigungsfristen).
Diese Kosten hätte man mit einer vorsichtigen Fortführungsprognose und KUG deutlich reduzieren können. Da spielte aber Firmenpolitik, Macherpanik und Durchsetzungskämpfe in verschiedenen Entscheidungsebenen eine (zu) große Rolle...

Beim letzten Satz bin ich wieder ganz bei Ihnen!
So wie Ihnen die einseitig AN/GW Betrachtung auf den Senkel geht, so geht mir die einseitigen AG-/Aktionärs-Betrachtung auf den Geist.
Neutralität liegt leider allzu häufig im Auge des Betrachters ;-)

Insofern wünsche ich Ihnen einen schönen Sonntag.
Beitrag vom 07.06.2020 - 13:35 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Die von Ihnen aufgezählten Punkte gehören alle in den Bereich "Gestaltung" und damit, da haben Sie recht, zum vergleichsweise angenehmen Teil einer Managertätigkeit. Um diese angenehmen Bereiche aber ging es hier gerade nicht, sondern um das vergleichsweise unangenehme und lästige Thema Kostenkontrolle. DFS, Mineralölkonzerne, andere Zulieferer etc. lassen sich nunmal weit weniger (bzw. gar nicht) unter Druck setzen, als die Mitarbeiter.

Es geht auch heute schon um das Gestalten von morgen, nicht nur in Personalfragen, auch Themen wie Sitzkonfiguration, Flugplanaufbau, Flottenmix, Inflightprodukt werden intensiv bearbeitet (soweit die Kurzarbeit es zuläßt), nur bekommen Sie das anscheinend nicht mit.

Andererseits: Damit es für den Vorstand nicht zu unangenehm wird und man sich selber nicht allzu sehr einbringen muss, werden die PP-Folien des nächsten, "unverzichtbaren" Sparprogramms meist bei vollkommen überbezahlten Beratungsfirmen eingekauft und anschließend für die unumgänglichen Verhandlungen diejenigen Tarifknechte, die noch auf eine Karriere hoffen, ins Rennen geschickt.
Das ist übrigens so, als könnte sich ein Techniker/Purser/Pilot immer dann, wenn die nächste Schicht/der nächste Flug, aus welchem Grund auch immer, besonders unangenehm zu werden droht, eines Ersatzkollegen von McKenzie bedienen und dennoch sein volles Gehalt kassieren.

Nein, so ist es eigentlich nicht.
Die Führung des Unternehmens delegiert natürlich anstehende Aufgaben an Spezialisten, die das viel besser können.
Tarifverhandlungen werden von Tarifknechten (Ihre Worte), Flüge werden von Fachidioten (die Worte einer LH Pilotin) durchgeführt und Flugzeuge von Technikern gewartet. Alles andere wäre doch höchst unprofesionell.
Oder sollte ein Vorstand etwa auch ein Flugzeug fliegen?

Ganz kurz zu Beratungsfirmen: Ich bin wirklich kein Freund von denen, aber manchmal macht es Sinn, ein Thema "von außen" zu betrachten, einfach um Betriebsblindheit ("Das haben wir schon immer so gemacht") vorzubeugen.

Wäre vielleicht auch einmal ein Thema (Outsourcing immer dann, wenn's persönlich zu unangenehm wird) für kommende Tarifverhandlungen?

Ich weiß nicht, was sie damit meinen.
Beitrag vom 07.06.2020 - 14:06 Uhr
UserSaintEx
User (378 Beiträge)
Die von Ihnen aufgezählten Punkte gehören alle in den Bereich "Gestaltung" und damit, da haben Sie recht, zum vergleichsweise angenehmen Teil einer Managertätigkeit. Um diese angenehmen Bereiche aber ging es hier gerade nicht, sondern um das vergleichsweise unangenehme und lästige Thema Kostenkontrolle. DFS, Mineralölkonzerne, andere Zulieferer etc. lassen sich nunmal weit weniger (bzw. gar nicht) unter Druck setzen, als die Mitarbeiter.

Es geht auch heute schon um das Gestalten von morgen, nicht nur in Personalfragen, auch Themen wie Sitzkonfiguration, Flugplanaufbau, Flottenmix, Inflightprodukt werden intensiv bearbeitet (soweit die Kurzarbeit es zuläßt), nur bekommen Sie das anscheinend nicht mit.

Ich bekomme das mit. Akzeptieren Sie aber doch bitte, daß es hier um ein anderes Thema ging.

Andererseits: Damit es für den Vorstand nicht zu unangenehm wird und man sich selber nicht allzu sehr einbringen muss, werden die PP-Folien des nächsten, "unverzichtbaren" Sparprogramms meist bei vollkommen überbezahlten Beratungsfirmen eingekauft und anschließend für die unumgänglichen Verhandlungen diejenigen Tarifknechte, die noch auf eine Karriere hoffen, ins Rennen geschickt.
Das ist übrigens so, als könnte sich ein Techniker/Purser/Pilot immer dann, wenn die nächste Schicht/der nächste Flug, aus welchem Grund auch immer, besonders unangenehm zu werden droht, eines Ersatzkollegen von McKenzie bedienen und dennoch sein volles Gehalt kassieren.

Nein, so ist es eigentlich nicht.

Eigentlich? ;-)

Die Führung des Unternehmens delegiert natürlich anstehende Aufgaben an Spezialisten, die das viel besser können.
Tarifverhandlungen werden von Tarifknechten (Ihre Worte), Flüge werden von Fachidioten (die Worte einer LH Pilotin) durchgeführt und Flugzeuge von Technikern gewartet. Alles andere wäre doch höchst unprofesionell.
Oder sollte ein Vorstand etwa auch ein Flugzeug fliegen?

Stellt sich am Ende nur die Frage: Was bleibt nach Abzug aller Tätigkeiten durch Spezialisten noch als Spezial- und Verantwortungsgebiet eines Vorstandsmitglieds übrig, daß ein 20-200-mal höheres Gehalt rechtfertigen könnte?

Ganz kurz zu Beratungsfirmen: Ich bin wirklich kein Freund von denen, aber manchmal macht es Sinn, ein Thema "von außen" zu betrachten, einfach um Betriebsblindheit ("Das haben wir schon immer so gemacht") vorzubeugen.

Na ja, manchmal ... selten vielleicht. Jedenfalls nicht in dreistelliger Millionenhöhe. Ich werte das jetzt mal als klassischen Versuch, den hier Mitlesenden Sand in die Augen zu streuen. ;-)
Beitrag vom 07.06.2020 - 14:17 Uhr
Usercontrail55
User (4634 Beiträge)
Also haben Sie keine Ahnung wie die Vereinbarungen bei den anderen Airlines im Detail sind. Schade. Wäre spannend gewesen zu wissen.
Wer weiß. Das war ja auch nicht die Frage. Aber Sie weichen wieder mal aus. Schade. Ich weiß immer noch nicht, was Sie eigentlich wollen?

Dieser Beitrag wurde am 07.06.2020 14:27 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.06.2020 - 14:20 Uhr
Usercontrail55
User (4634 Beiträge)
Beim letzten Satz bin ich wieder ganz bei Ihnen!
So wie Ihnen die einseitig AN/GW Betrachtung auf den Senkel geht, so geht mir die einseitigen AG-/Aktionärs-Betrachtung auf den Geist.
Neutralität liegt leider allzu häufig im Auge des Betrachters ;-)
Mir geht einseitige Betrachtung grundsätzlich auf den Senkel. Es gibt immer zwei Seiten der Medallie, diese Sichtweise hat mich unter dem Strich die BR Tätigkeit gekostet. Kann aber gut damit leben ;-)
Insofern wünsche ich Ihnen einen schönen Sonntag.
Das wünsche ich Ihnen auch!
Beitrag vom 07.06.2020 - 17:10 Uhr
UserA320Fam
User (1735 Beiträge)
Also haben Sie keine Ahnung wie die Vereinbarungen bei den anderen Airlines im Detail sind. Schade. Wäre spannend gewesen zu wissen.
Wer weiß. Das war ja auch nicht die Frage. Aber Sie weichen wieder mal aus. Schade. Ich weiß immer noch nicht, was Sie eigentlich wollen?

Aus der FAZ
ie wegen der Corona-Krise mit großen Verlusten kämpfende Fluglinie British Airways (BA) schlägt im Ringen um einen umfassenden Personalabbau und Gehaltskürzungen eine harte Gangart gegenüber den Gewerkschaften ein. Sie erhöhte am Wochenende den Druck, indem sie mit der Entlassung aller 4300 Piloten drohte, sollte es keine Einigung auf neue Beschäftigungsbedingungen geben. Die Piloten könnten sämtlich entlassen und dann die erforderliche Zahl individuell neu eingestellt werden...
Beitrag vom 07.06.2020 - 17:15 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Die von Ihnen aufgezählten Punkte gehören alle in den Bereich "Gestaltung" und damit, da haben Sie recht, zum vergleichsweise angenehmen Teil einer Managertätigkeit. Um diese angenehmen Bereiche aber ging es hier gerade nicht, sondern um das vergleichsweise unangenehme und lästige Thema Kostenkontrolle. DFS, Mineralölkonzerne, andere Zulieferer etc. lassen sich nunmal weit weniger (bzw. gar nicht) unter Druck setzen, als die Mitarbeiter.

Es geht auch heute schon um das Gestalten von morgen, nicht nur in Personalfragen, auch Themen wie Sitzkonfiguration, Flugplanaufbau, Flottenmix, Inflightprodukt werden intensiv bearbeitet (soweit die Kurzarbeit es zuläßt), nur bekommen Sie das anscheinend nicht mit.

Ich bekomme das mit. Akzeptieren Sie aber doch bitte, daß es hier um ein anderes Thema ging.

Andererseits: Damit es für den Vorstand nicht zu unangenehm wird und man sich selber nicht allzu sehr einbringen muss, werden die PP-Folien des nächsten, "unverzichtbaren" Sparprogramms meist bei vollkommen überbezahlten Beratungsfirmen eingekauft und anschließend für die unumgänglichen Verhandlungen diejenigen Tarifknechte, die noch auf eine Karriere hoffen, ins Rennen geschickt.
Das ist übrigens so, als könnte sich ein Techniker/Purser/Pilot immer dann, wenn die nächste Schicht/der nächste Flug, aus welchem Grund auch immer, besonders unangenehm zu werden droht, eines Ersatzkollegen von McKenzie bedienen und dennoch sein volles Gehalt kassieren.

Nein, so ist es eigentlich nicht.

Eigentlich? ;-)

Die Führung des Unternehmens delegiert natürlich anstehende Aufgaben an Spezialisten, die das viel besser können.
Tarifverhandlungen werden von Tarifknechten (Ihre Worte), Flüge werden von Fachidioten (die Worte einer LH Pilotin) durchgeführt und Flugzeuge von Technikern gewartet. Alles andere wäre doch höchst unprofesionell.
Oder sollte ein Vorstand etwa auch ein Flugzeug fliegen?

Stellt sich am Ende nur die Frage: Was bleibt nach Abzug aller Tätigkeiten durch Spezialisten noch als Spezial- und Verantwortungsgebiet eines Vorstandsmitglieds übrig, daß ein 20-200-mal höheres Gehalt rechtfertigen könnte?

Klingt so, als würden Sie tatsächlich erwarten, dass ein Vorstandmitglied selbst Tarifverhandlungen führt, Flugzeugsitze designed oder an Flugzeugen schraubt.

Und akzeptiern Sie doch aber bitte, dass es in dieser Diskussion nicht um die Höhe von Vorstandgehältern ging.

Ganz kurz zu Beratungsfirmen: Ich bin wirklich kein Freund von denen, aber manchmal macht es Sinn, ein Thema "von außen" zu betrachten, einfach um Betriebsblindheit ("Das haben wir schon immer so gemacht") vorzubeugen.

Na ja, manchmal ... selten vielleicht. Jedenfalls nicht in dreistelliger Millionenhöhe. Ich werte das jetzt mal als klassischen Versuch, den hier Mitlesenden Sand in die Augen zu streuen. ;-)

Da Sie es ja anscheinend wissen und um den Mitlesenden den Sand aus den Augen zu treiben: Wie viel Geld ging denn an Beraterfirmen?
Ich weiß es wirklich nicht.
Beitrag vom 07.06.2020 - 17:32 Uhr
Usercontrail55
User (4634 Beiträge)
Also haben Sie keine Ahnung wie die Vereinbarungen bei den anderen Airlines im Detail sind. Schade. Wäre spannend gewesen zu wissen.
Wer weiß. Das war ja auch nicht die Frage. Aber Sie weichen wieder mal aus. Schade. Ich weiß immer noch nicht, was Sie eigentlich wollen?

Aus der FAZ
ie wegen der Corona-Krise mit großen Verlusten kämpfende Fluglinie British Airways (BA) schlägt im Ringen um einen umfassenden Personalabbau und Gehaltskürzungen eine harte Gangart gegenüber den Gewerkschaften ein. Sie erhöhte am Wochenende den Druck, indem sie mit der Entlassung aller 4300 Piloten drohte, sollte es keine Einigung auf neue Beschäftigungsbedingungen geben. Die Piloten könnten sämtlich entlassen und dann die erforderliche Zahl individuell neu eingestellt werden...
Da gibts noch viel mehr, auch mit Originalen der Schreiben an die Belegschaft, aber wir wissen ja nicht ob das den Anforderungen entspricht, in einen fundierten Austausch zu gehen.
Kleiner Teaser gefällig
 https://unitetheunion.org/campaigns/ba-betrayal/
Mir reicht das als fundierte Quelle. Gibt es auch zu Kündigungen bei Iberia, aber da reicht mein Spanisch nicht.
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