Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Der Katermorgen nach dem Börsenrausch

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Beitrag vom 17.03.2020 - 15:21 Uhr
UserNicci72
User (572 Beiträge)
Der Mangel an Rücklagen könnte tatsächlich wie im Artikel dargestellt zu einem sehr ernsthaften Problem auch für manche Großen der Branche in den USA werden. Wenn einer von ihnen "crashen" sollte, dann würde es die Krise der internationalen Luftfahrt nochmals wesentlich verschärfen. Wobei klar sein sollte, dass wohl ohnehin eine große Anzahl von Airlines ein sehr gravierendes Finanzproblem bekommen werden, sollte sich die Krise tatsächlich länger hinziehen - nicht, weil sie in den vergangenen guten Jahren mit Gewinnen geaast haben sondern weil ihre Finanzdecke einfach zu dünn ist für eine derartige Krise.

Dieser Beitrag wurde am 17.03.2020 15:23 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.03.2020 - 16:29 Uhr
UserAngros
User (711 Beiträge)
Das "ordentliche Wirtschaften" ist nicht nur den Amerikanern verlustig gegangen, sondern auch uns in Europa, wo wir die Unternehmensphilosophien und -strukturen gleich mit übernommen haben.
Konservativ zu denken und zu handeln ist in der Wirtschaft völlig uncool geworden, alles ist und war darauf ausgelegt maximale Gewinne zu erzielen, aber auch abzuschöpfen. Länger als über das eigene Vertragsende hinaus denken diese Manager nicht, das liegt auch in der Natur der Sache. Geht solange gut, solange man das Schneeballsystem immer noch weiter ausweiten kann, aber irgendwann kommt eben der Crash - und die langen Gesichter.
Beitrag vom 17.03.2020 - 17:06 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Das "ordentliche Wirtschaften" ist nicht nur den Amerikanern verlustig gegangen, sondern auch uns in Europa, wo wir die Unternehmensphilosophien und -strukturen gleich mit übernommen haben.
Konservativ zu denken und zu handeln ist in der Wirtschaft völlig uncool geworden, alles ist und war darauf ausgelegt maximale Gewinne zu erzielen, aber auch abzuschöpfen. Länger als über das eigene Vertragsende hinaus denken diese Manager nicht, das liegt auch in der Natur der Sache. Geht solange gut, solange man das Schneeballsystem immer noch weiter ausweiten kann, aber irgendwann kommt eben der Crash - und die langen Gesichter.

Was verstehen Sie denn unter "ordentlichem Wirtschaften"?

Die Lufthansa verwendete ihren Gewinn um dem Eigentümer eine Dividende zu bezahlen (400 Mio. Euro), dem Mitarbeitern eine Gewinnbeteiligung zu gewähren (500 Mio. Euro) und den Rest investiert sie vor allem in neue und effiziente Flugzeuge 8fast 2 Mrd. Euro), was für die Mitarbeiter das größte Arbeitsplatzsicherungsprogramm ist. Denn mit altem Möhren ist schnell Schicht im Schacht, wenn die Konkurrenz anders agiert.

Maximale Gewinne abschöpfen? Machen vielleicht viele, aber doch wohl nicht die Lufthansa!!!
Natürlich kann man sich fragen, warum der Eigentümer schlechter wegkommt als der Mitarbeiter. Und warum diese 500 Mio. Euro nicht besser zurückgelegt wurden .... für weltweite Pandemiekrisen z.B.. Der Mitarbeiter bekommt ja schließlich seinen vereinbarten Lohn (und der ist im Branchenvergleicheher am oberen Ende).

Ich kann's echt bald nicht mehr hören ...
Beitrag vom 17.03.2020 - 17:25 Uhr
Usercontrail55
User (4617 Beiträge)
Das "ordentliche Wirtschaften" ist nicht nur den Amerikanern verlustig gegangen, sondern auch uns in Europa, wo wir die Unternehmensphilosophien und -strukturen gleich mit übernommen haben.
Konservativ zu denken und zu handeln ist in der Wirtschaft völlig uncool geworden, alles ist und war darauf ausgelegt maximale Gewinne zu erzielen, aber auch abzuschöpfen. Länger als über das eigene Vertragsende hinaus denken diese Manager nicht, das liegt auch in der Natur der Sache. Geht solange gut, solange man das Schneeballsystem immer noch weiter ausweiten kann, aber irgendwann kommt eben der Crash - und die langen Gesichter.
Woran machen Sie das denn fest? Gott sei Dank haben wir Corona, dann haben all die Verschwörungstheoretiker endlich ein Beispiel für ihre kruden Theorien. Wenn es in der Natur der Sache liegt ist es laut Duden "aus sich heraus selbstergebend" Dann ist es doch prima, Et iss wie et iss, warum aufregen?
Beitrag vom 17.03.2020 - 18:03 Uhr
UserNCC1701
User (287 Beiträge)
Die Lufthansa verwendete ihren Gewinn um dem Eigentümer eine Dividende zu bezahlen (400 Mio. Euro), dem Mitarbeitern eine Gewinnbeteiligung zu gewähren (500 Mio. Euro)

Das ständige wiederholen dieser Aussage bringt keine neuen Argumente und Erkenntnis mehr.
Und mit Blackrock als ein Großaktionär der LH ist der Druck auf die AG hoch, soviel wie möglich auzuschütten und keine "Rücklagen" für schlechte Zeiten zu bilden.

...NCC1701

Dieser Beitrag wurde am 17.03.2020 18:03 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.03.2020 - 18:12 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Die Lufthansa verwendete ihren Gewinn um dem Eigentümer eine Dividende zu bezahlen (400 Mio. Euro), dem Mitarbeitern eine Gewinnbeteiligung zu gewähren (500 Mio. Euro)

Das ständige wiederholen dieser Aussage bringt keine neuen Argumente und Erkenntnis mehr.
Und mit Blackrock als ein Großaktionär der LH ist der Druck auf die AG hoch, soviel wie möglich auzuschütten und keine "Rücklagen" für schlechte Zeiten zu bilden.

...NCC1701

Wo wird denn soviel wie möglich ausgeschüttet?
Und wie hoch ist der Anteil von Blackroch bei Lufthansa?

Dieser Beitrag wurde am 17.03.2020 18:12 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.03.2020 - 18:26 Uhr
Usermarbu
User (285 Beiträge)
Das "ordentliche Wirtschaften" ist nicht nur den Amerikanern verlustig gegangen, sondern auch uns in Europa, wo wir die Unternehmensphilosophien und -strukturen gleich mit übernommen haben.
Konservativ zu denken und zu handeln ist in der Wirtschaft völlig uncool geworden, alles ist und war darauf ausgelegt maximale Gewinne zu erzielen, aber auch abzuschöpfen. Länger als über das eigene Vertragsende hinaus denken diese Manager nicht, das liegt auch in der Natur der Sache. Geht solange gut, solange man das Schneeballsystem immer noch weiter ausweiten kann, aber irgendwann kommt eben der Crash - und die langen Gesichter.

Was verstehen Sie denn unter "ordentlichem Wirtschaften"?

Die Lufthansa verwendete ihren Gewinn um dem Eigentümer eine Dividende zu bezahlen (400 Mio. Euro), dem Mitarbeitern eine Gewinnbeteiligung zu gewähren (500 Mio. Euro) und den Rest investiert sie vor allem in neue und effiziente Flugzeuge 8fast 2 Mrd. Euro), was für die Mitarbeiter das größte Arbeitsplatzsicherungsprogramm ist. Denn mit altem Möhren ist schnell Schicht im Schacht, wenn die Konkurrenz anders agiert.

Maximale Gewinne abschöpfen? Machen vielleicht viele, aber doch wohl nicht die Lufthansa!!!
Natürlich kann man sich fragen, warum der Eigentümer schlechter wegkommt als der Mitarbeiter. Und warum diese 500 Mio. Euro nicht besser zurückgelegt wurden .... für weltweite Pandemiekrisen z.B.. Der Mitarbeiter bekommt ja schließlich seinen vereinbarten Lohn (und der ist im Branchenvergleicheher am oberen Ende).

Ich kann's echt bald nicht mehr hören ...

Die 500 Mio Gewinn die an die Mitarbeiter ausgeschüttet wurden nennt man EVV - Ergebnis variable Vergütungsbestandteile.
Vergütung ist ein anderes Wort für Lohn. Das ist also Teil des vereinbarten Lohns.

Lassen sie mich raten: Sie bekommen sowas nicht? Könnte vielleicht daran liegen dass sie solche Sachen nicht wissen und generell nicht das hellste Köpfchen sind. Aber keine Sorge: Jeder macht das wofür er geschaffen / qualifiziert ist :)
Beitrag vom 17.03.2020 - 18:40 Uhr
UserEin Leser dieser..
... Seite
User (656 Beiträge)
So, zweiter Versuch:

@ Gordon:
Ich hab den Beitrag von Angros mehrfach durchgelesen. Ich stimme Ihnen zu, dass das so nicht auf die Lufthansa zutrifft. Aber ich finde im Beitrag von Angros auch keinen Bezug auf die Lufthansa. Ganz allgemein gesprochen kann ich Angros, gerade auf die viel mehr risikobereite US-Wirtschaft, die sich auch immer mehr auf europäische Unternehmen überträgt, nicht widersprechen.
Auch in Ihrem 2. Beitrag gebe ich Ihnen Recht, dass Black Rock mit unter 5% Aktienanteil kein Großaktionär ist. Aber, da sich die Masse der Lufthansaaktien im Streubesitz befinden, hat BR als größter Anteilseigner auch mit nur knapp 5% recht großen Einfluss. Leider.
Beitrag vom 17.03.2020 - 18:58 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
So, zweiter Versuch:

@ Gordon:
Ich hab den Beitrag von Angros mehrfach durchgelesen. Ich stimme Ihnen zu, dass das so nicht auf die Lufthansa zutrifft. Aber ich finde im Beitrag von Angros auch keinen Bezug auf die Lufthansa. Ganz allgemein gesprochen kann ich Angros, gerade auf die viel mehr risikobereite US-Wirtschaft, die sich auch immer mehr auf europäische Unternehmen überträgt, nicht widersprechen.

Das mag sein, aber Lufthansa gehört, wie Sie richtg bemerkt haben, nicht dazu.

Auch in Ihrem 2. Beitrag gebe ich Ihnen Recht, dass Black Rock mit unter 5% Aktienanteil kein Großaktionär ist. Aber, da sich die Masse der Lufthansaaktien im Streubesitz befinden, hat BR als größter Anteilseigner auch mit nur knapp 5% recht großen Einfluss. Leider.

Wenn BR tatsächlich einen so großen Einfluss hätte, warum wird dann nur so wenig ausgeschüttet?
Beitrag vom 17.03.2020 - 18:59 Uhr
Usercontrail55
User (4617 Beiträge)
So, zweiter Versuch:

@ Gordon:
Ich hab den Beitrag von Angros mehrfach durchgelesen. Ich stimme Ihnen zu, dass das so nicht auf die Lufthansa zutrifft. Aber ich finde im Beitrag von Angros auch keinen Bezug auf die Lufthansa. Ganz allgemein gesprochen kann ich Angros, gerade auf die viel mehr risikobereite US-Wirtschaft, die sich auch immer mehr auf europäische Unternehmen überträgt, nicht widersprechen.
Auch in Ihrem 2. Beitrag gebe ich Ihnen Recht, dass Black Rock mit unter 5% Aktienanteil kein Großaktionär ist. Aber, da sich die Masse der Lufthansaaktien im Streubesitz befinden, hat BR als größter Anteilseigner auch mit nur knapp 5% recht großen Einfluss. Leider.

Das ständige wiederholen dieser Aussage bringt keine neuen Argumente und Erkenntnis mehr.
Und mit Blackrock als ein Großaktionär der LH ist der Druck auf die AG hoch, soviel wie möglich auzuschütten und keine "Rücklagen" für schlechte Zeiten zu bilden.

...NCC1701
Das darf bezweifelt werden. Stand gestern, 16. März 2020, hält BR keine LH Aktien, zumindest nicht über der Meldegrenze von 3%.
Hier werden Clichés bedient, das kann man wirklich bald nicht mehr hören...
 https://investor-relations.lufthansagroup.com/de/aktie-anleihen/aktionaersstruktur.html

Dieser Beitrag wurde am 17.03.2020 19:01 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.03.2020 - 19:08 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Die 500 Mio Gewinn die an die Mitarbeiter ausgeschüttet wurden nennt man EVV - Ergebnis variable Vergütungsbestandteile.

Also bei mir heisst es "Success"

Vergütung ist ein anderes Wort für Lohn. Das ist also Teil des vereinbarten Lohns.

Das können Sie nennen, wie Sie wollen. Fakt ist doch, dass dieser Vergütungsbestandteil an das Unternehmensergebnis gekoppelt ist. Gibt es ein positives Ergebnis, gibt es Geld. Bei Verlusten gibt es nichts. Genau wie bei Dividenden.
"Lohn" ist da schon etwas anderes.


Lassen sie mich raten: Sie bekommen sowas nicht?

Falsch, raten Sie noch einmal.

Könnte vielleicht daran liegen dass sie solche Sachen nicht wissen und generell nicht das hellste Köpfchen sind. Aber keine Sorge: Jeder macht das wofür er geschaffen / qualifiziert ist :)

Ich will wirklich nicht behaupten, dass ich das allerhellste Köpfchen bin. Ich weiss aber wohl, dass man unter "Lohn" ein regelmäßiges Arbeitsentgelt ist. Und davon ist hier nicht die Rede. Ich meine die Erfolgsbeteiligung.
Sie helles Köpfchen, Sie ...



Dieser Beitrag wurde am 17.03.2020 19:09 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.03.2020 - 19:31 Uhr
UserEin Leser dieser..
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User (656 Beiträge)
@Contrail55
Sie haben recht, ich habe da, wie NCC1701 wahrscheinlich auch, auf veraltete Informationen zurückgegriffen. Sorry. Dennoch wollte ich die LH ja nicht in der Rubrik, die von Angros beschrieben wurde stehen lassen. Aber auch LH ist (und muss es auch sein) gewinnorientiert!
Ich wollte eigentlich nur der schwarz/weiß-Malerei entgegenwirken, was eigentlich bisher auch (nach meinem Endruck) generell ihre Intension ist. Das vermisse ich ein wenig in dieser Diskussion. auch von anderen.
Beitrag vom 17.03.2020 - 19:49 Uhr
UserEricM
User (5481 Beiträge)
Und mit Blackrock als ein Großaktionär der LH ist der Druck auf die AG hoch, soviel wie möglich auzuschütten und keine "Rücklagen" für schlechte Zeiten zu bilden.

...NCC1701
Das darf bezweifelt werden. Stand gestern, 16. März 2020, hält BR keine LH Aktien, zumindest nicht über der Meldegrenze von 3%.
Hier werden Clichés bedient, das kann man wirklich bald nicht mehr hören...

Ich denke auch, das liegt weder am CEO, noch an der Firma noch an einzelnen Großaktionären mit einem miesen Image - sondern am von der Eigentümerversammlung beschlossenen Entlohnungssystem der Führungskräfte.

Sobald in den KPIs der Aktienkurs als relevantes Element auftaucht, wird jener auch tendenziell gesteigert. Durch Einsparungen, Reduktion von F&E, Konzentration auf ein Kerngeschäft, Verbilligung der Humanressourcen, Outsourcing und Verringerung der Rücklagen auf das gesetzliche Minimum. Bisweilen auch mit einem Rückgang der Qaulität durch Reduktion der Qualitätskontrollen.
Also all das, was die "Phantasie der Investoren weckt" - was aber die Resilienz in Krisenzeiten massiv senken kann.

Die Leute/Organisationen die die Regeländerungen forciert und/oder beschlossen haben, sind heute, wenn sie es richtig gemacht haben, gar nicht mehr Eigentümer der betroffenen Firma, sondern haben nur die Kurssteigerungen, die dieser Entscheidung gefolgt sind, mitgenommen und haben mit Gewinn verkauft.
Um im Klischee zu bleiben: Sie schauen sich jetzt in Ruhe aus ihrer Villa oder von ihrer Superyacht aus an, wie Führungskräfte, Mitarbeiter und aktuelle Investoren durch das Blutbad waten, das sie da verursacht haben.
Oder aber sie zahlen mit den "erbeuteten" Milliarden die Renten von hunderttausenden ehemaligen Arbeitnehmern oder halten die Zuzahlungen ihrer Versicherten in Grenzen.

Denn die den Gewinn steigernden Regeln rückgängig zu machen, würde den Aktienkurs im Umkehrschluss massiv senken. Hat ein Investor erst mal teuer gekauft, wird er den Teufel tun und sein Eigentum entwerten um es Krisensicherer zu machen.
Wird ja schon nicht so schlimm kommen, bevor man selbst wieder verkauft.

Ist ein ganz banaler Mechanismus, der von 2009 bis März 2020 hervorragend funktioniert hat ...


Dieser Beitrag wurde am 17.03.2020 19:59 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.03.2020 - 20:11 Uhr
UserEin Leser dieser..
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User (656 Beiträge)
@EricM
Das, was Sie darlegen, gefällt mir nicht, aber ich muss dem leider zustimmen.
Glücklicherweise sind die Verhältnisse in Europa noch nicht ganz so wie in den Staaten.
Dennoch ist es in der heutigen Situation weltweit wichtig, Grundpfeiler des internationalen Handelns zu stützen, weil es doch so schlimm kommen wird und wir diese Grundpfeiler nach der Kriese mehr den je zuvor benötigen werden.
Beitrag vom 17.03.2020 - 22:30 Uhr
UserAngros
User (711 Beiträge)
@EricM und Ein Leser dieser...

Vielen Dank, ich meine Sie beide haben meine Denkweise nachvollzogen und verständlicher gemacht. Ich habe nicht explizit über die Lufthansa geschrieben, gordons Reaktion dürfte den geneigten Forenleser dennoch vermutlich kaum überraschen.
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