Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Easyjet blockt Piloten mit deutscher...

Beitrag 1 - 15 von 15
Beitrag vom 02.03.2017 - 12:13 Uhr
UserDanCooper
User (1 Beiträge)
Das ist leider nichts neues und betrifft nicht nur EasyJet!

Das ganze ist ein seit Jahren zwischen dem LBA und der CAA ausgetragener Kleinkrieg. Das dadurch deutsche Lizenzinhaber massiv benachteiligt werden interessiert beim LBA oder dem Bundesverkehrsministerium leider niemanden.

Mir ist es Anfang 2013 bei einer anderen großen britischen Airline ähnlich ergangen. Da hat das LBA zwar ein SOLI Formular für mich ausgestellt, aber von der CAA wurde dieses nicht ohne weiteres anerkannt. Außerdem hat die CAA während der Umschreibung immer neue völlig unsinnige Unterlagen verlangt. Ein Highlight war z.B. die Forderung die vollständigen und übersetzten Befunde meiner ersten Tauglichkeitsuntersuchung als Jugendlicher fürs Segelfliegen von vor 24 Jahren vorzulegen!

Es endete damit, dass ich meinen Job nicht antreten konnte, die CAA weder Lizenz noch Medical ausstellte und das LBA sich einfach für nicht zuständig erklärte. Die CAA wollte auch nicht bescheinigen, dass ich keine UK-Lizenz erhalten habe und das LBA wiederum verlangte aber die Vorlage einer UK Lizenz um eine neue deutsche auszustellen.

Letztendlich war ich fünf Monate ohne Lizenz und neun Monate zwangsläufig arbeitslos.
Beitrag vom 02.03.2017 - 13:32 Uhr
Userflydc9
User (793 Beiträge)
Bedankt euch beim LBA
Beitrag vom 02.03.2017 - 15:07 Uhr
Userairlinestrategy
User (318 Beiträge)
Es ist in der Branche hinlänglich bekannt, dass das LBA auch als Luftfahrt-Behinderungs-Amt bezeichnet wird, da es jedem deutschen Piloten oder B1/B2 techniker enorm schwer gemacht wird, Lizenzen eintragen zu lassen, OJT akzeptiert zu bekommen, neue Lehrgänge /Typenberechtigungen eintragen zu lassen u.v.m. !
Das LBA ist mittlerweile ein einziger Risikofaktor geworden... peinlich für Deutschland und unerträglich für Piloten & Techniker, sowie teilweise existenzbedrohend für selbige...
Beitrag vom 02.03.2017 - 15:44 Uhr
UserFlyboy123
User (2 Beiträge)
Haben Inhaber einer deutschen EASA Lizenz das Problem nur mit der britischen Luftfahrtbehörde oder auch mit anderen europäischen Behörden, z.B. Irland?

Wie sieht es mit anderen Behörden weltweit, z.B. Kanada, China, Emirate, aus?

Flyboy123
Beitrag vom 02.03.2017 - 16:20 Uhr
UserDennis
Aviation IT & Media GmbH
Administrator
Nach unseren Informationen gibt es dieses Problem auch mit anderen Luftfahrtbehörden. Wobei es grundsätzlich der Airline anheimgestellt bleibt, eine deutsche EASA-Lizenz ihrer Bewerber einfach zu akzeptieren (pragmatischerweise handhaben das einige Airlines derzeit auch genauso).
Beitrag vom 02.03.2017 - 16:33 Uhr
UserAngros
User (711 Beiträge)
Wer die Arbeitsweise des LBA mal erfahren möchte, kann gerne versuchen dort konkrete Aussagen zur ganzen Tragik "MPL" zu erhalten... eine Behörde, die meiner Meinung nach leider weder ihrer regulatorischen Aufgabe noch ihrer Rolle als Ansprechstelle gerecht wird.
Beitrag vom 02.03.2017 - 16:50 Uhr
UserFlyboy123
User (2 Beiträge)
Wer die Arbeitsweise des LBA mal erfahren möchte, kann gerne versuchen dort konkrete Aussagen zur ganzen Tragik "MPL" zu erhalten... eine Behörde, die meiner Meinung nach leider weder ihrer regulatorischen Aufgabe noch ihrer Rolle als Ansprechstelle gerecht wird.

Das betrifft aber nicht nur MPL Inhaber, sondern jegliche EASA konforme Lizenz, oder? Also auch den EASA-ATPL?
Beitrag vom 02.03.2017 - 20:01 Uhr
Userfbwlaie
User (4880 Beiträge)
Ausnahmsweise verhält sich das LBA in dieser Hinsicht korrekt.
Es darf die Gesundhritesdaten gar nicht weitergeben, auch wenn es der Pilot wünscht.
Das weiss auch jede Luftfahrtbehörde in der EU.
Das CAA könnte doch einfach ein neues britisches medical verlangen - wie bei einem Anfänger.
Wenn EASYJet aber die EASA-Lizenz (aus Z. B. D oder ...) nicht wie eine GB-Lizenz anerkennt, dann ist das angewandter BREXIT!
Beitrag vom 03.03.2017 - 00:04 Uhr
UserLavendel
User (88 Beiträge)
Soviel zum Thema EU. Hauptsache die Bananen haben nur noch 5 Watt.
Und beim LBA wundert mich auch nichts mehr, wenn da zb ein Elektrotechniker für den Bereich HPL (Psychologie; Human Perf. & Limitations) zuständig ist....
Beitrag vom 03.03.2017 - 09:40 Uhr
UserAngros
User (711 Beiträge)
Ausnahmsweise verhält sich das LBA in dieser Hinsicht korrekt.
Es darf die Gesundhritesdaten gar nicht weitergeben, auch wenn es der Pilot wünscht.
Das weiss auch jede Luftfahrtbehörde in der EU.
Das CAA könnte doch einfach ein neues britisches medical verlangen - wie bei einem Anfänger.
Wenn EASYJet aber die EASA-Lizenz (aus Z. B. D oder ...) nicht wie eine GB-Lizenz anerkennt, dann ist das angewandter BREXIT!


Da muss ich Ihnen auch wieder Recht geben und ich bin ehrlich gesagt auch dankbar, dass nicht bedenkenlos medizinische und andere persönliche Daten in der Weltgeschichte verteilt werden (dürfen).
Zumindest mein Beitrag war hier eher auf die geschilderten Reaktionen gemünzt, wenn man mit derlei Probleme sozusagen zum LBA "zurückkommt" oder sich von dort Auskunft zu solchen Themen erhofft.

Dass die Briten seit jeher stolz auf "ihre" Lizenzen sind - und damit stehen sie aber auch nicht alleine in der EU da - ist auch kein Geheimnis. Ein gemeinsames Prüfungswesen scheitert ja ebenfalls schon seit geraumer Zeit an den Vorbehalten einzelner Staaten, weil man es selber ja sowieso besser mache als die Anderen.
Blöd nur, wenn man sich auf diese Weise selbst ein Bein stellt, mir erschließt sich das Vorgehen von Easyjet jedenfalls nicht so ganz.
Beitrag vom 03.03.2017 - 19:26 Uhr
Usercogito.ergo.sum
User (106 Beiträge)
Ausnahmsweise verhält sich das LBA in dieser Hinsicht korrekt.
Es darf die Gesundhritesdaten gar nicht weitergeben, auch wenn es der Pilot wünscht.
Das weiss auch jede Luftfahrtbehörde in der EU.
Das CAA könnte doch einfach ein neues britisches medical verlangen - wie bei einem Anfänger.
Wenn EASYJet aber die EASA-Lizenz (aus Z. B. D oder ...) nicht wie eine GB-Lizenz anerkennt, dann ist das angewandter BREXIT!


Da muss ich Ihnen auch wieder Recht geben und ich bin ehrlich gesagt auch dankbar, dass nicht bedenkenlos medizinische und andere persönliche Daten in der Weltgeschichte verteilt werden (dürfen).
Zumindest mein Beitrag war hier eher auf die geschilderten Reaktionen gemünzt, wenn man mit derlei Probleme sozusagen zum LBA "zurückkommt" oder sich von dort Auskunft zu solchen Themen erhofft.

Dass die Briten seit jeher stolz auf "ihre" Lizenzen sind - und damit stehen sie aber auch nicht alleine in der EU da - ist auch kein Geheimnis. Ein gemeinsames Prüfungswesen scheitert ja ebenfalls schon seit geraumer Zeit an den Vorbehalten einzelner Staaten, weil man es selber ja sowieso besser mache als die Anderen.
Blöd nur, wenn man sich auf diese Weise selbst ein Bein stellt, mir erschließt sich das Vorgehen von Easyjet jedenfalls nicht so ganz.


Es ist ein entscheidender Unterschied, ob persönliche "Daten in der Weltgeschichte verteilt", oder auf Wunsch des Antragstellers weitergeleitet werden. Auf letztgenanntem Prinzip funktioniert jede KBA-Auskunft, die rechtlich meines Wissens nach bisweilen unumstritten ist.
Dass das LBA aufgrund des bestehenden gesetzlichen Ordnungsrahmens so handeln muss, sei gar nicht bestritten. Vielmehr lautet die Frage, ob es der Sache dienlich ist, dass das LBA den mündigen Verkehrspiloten in seiner Anfrage nach Weitergabe seiner Daten aufgrund der Rechtslage bevormunden muss. Und für mich persönlich lautet die Antwort darauf ganz klar: Nein.

Warum Esayjet in diesem Fall so handelt, kann ich allerdings nachvollziehen. Bei der Verlängerung von Ratings etwa sind für jedes Mitgliedsland spezielle Verfahren einzuhalten, die sich mitunter im Detail unterscheiden. So müsste EasyJet für jede Lizenz, die sie sich ins Haus holt, einen Prozess zur Verlängerung der Ratings definieren, diesen ins OM aufnehmen, fortlaufend berichtigen, alle TRI/TREs damit vertraut machen, evtl. sogar von den jeweiligen nationalen Luftfahrtbehörden approven lassen, und und und... Das könnte einen ziemlichen Rattenschwanz mit sich ziehen.
Beitrag vom 03.03.2017 - 21:02 Uhr
Userfbwlaie
User (4880 Beiträge)
Das eigentliche Problem beim LBA ist/war immer die Leitungsspitze.
Sie ist nicht in der Lage oder willens, dem Ministerium klar zu machen, welche Qualifikationen für die einzelnen Bereiche benötigt werden. Es reicht eben nicht aus, Gesetzestexten nur lesen zu können.
So wird das LBA mit nicht mehr benötigten erfahrenen Beamten aus anderen Behörden besetzt.

So ist das LBA die zweitschlechteste von der EASA überprüften europäische Behörden in den den Bereiche Lizenzensierung und Flugmedizin. Andere Bereiche wurden nicht überprüft.
Beitrag vom 04.03.2017 - 08:33 Uhr
Userflydc9
User (793 Beiträge)

So ist das LBA die zweitschlechteste von der EASA überprüften europäische Behörden in den den Bereiche Lizenzensierung und Flugmedizin. Andere Bereiche wurden nicht überprüft.

Und wer soll dann die schlechteste Behörde sein? Die Briten, weil sie das deutsche Medical ablehnen?
Beitrag vom 04.03.2017 - 11:03 Uhr
Userfbwlaie
User (4880 Beiträge)
@flydc9,

GB natürlich - was sonst!
Nein, die Griechen schnitten dabei am sclechtesten ab. Die Untersuchung wurde 2014 durchgeführt. Da kann sich natürlich einiges geändert haben.
Beitrag vom 04.03.2017 - 17:30 Uhr
Userflydc9
User (793 Beiträge)
und was wird diese Untersuchung der Easa für folgen haben?
Sicherlich keine.
jeder wurstelt so weiter wie bisher