Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Lufthansa kündigt tiefgreifenden Um...

Beitrag 1 - 15 von 36
1 | 2 | 3 | « zurück | weiter »
Beitrag vom 03.06.2020 - 08:58 Uhr
UserEricM
User (5487 Beiträge)
Ob "Senkung der Stückkosten" bei einem massiven Volumeneinbruch ein sinnvolle STrategie ist? Die Fliegerei skaliert aktuell massiv zurück. Viele Fixkosten verteilen sich jetzt auf weniger "Stücke", wenn man Kunden mal so bezechnen will.
D.h. sämtliche externen Skaleneffekte führen unmitigiert zu aktuell höheren Stückkosten.

Da zu bremsen ist logisch und notwendig, aber unter diesen Umständen eine Senkung anzustreben erscheint mir unrealistisch.

Die Preise fürs Fliegen werden mittefristig raufgehen müssen, da wird keine Fluggesellschaft drum rumkommen.
Beitrag vom 03.06.2020 - 10:02 Uhr
Usercontrail55
User (4624 Beiträge)
Ob "Senkung der Stückkosten" bei einem massiven Volumeneinbruch ein sinnvolle STrategie ist? Die Fliegerei skaliert aktuell massiv zurück. Viele Fixkosten verteilen sich jetzt auf weniger "Stücke", wenn man Kunden mal so bezechnen will.
D.h. sämtliche externen Skaleneffekte führen unmitigiert zu aktuell höheren Stückkosten.

Da zu bremsen ist logisch und notwendig, aber unter diesen Umständen eine Senkung anzustreben erscheint mir unrealistisch.
Das müssten Sie erläutern. Senkung der Stückkosten keine sinnvolle Strategie aber bremsen (der Ausgaben) logisch und notwendig? Wieso unrealistisch? Allein in meinem Bereich fällt mir spontan eine ganze Liste an Sparideen ein, kurzfristig wie langfristig. Die kennt LH bestimmt auch alle, plus welche an die ich nicht zu denken wage. Das läuft ja auch schon in der Umsetzung und Verhandlung.
Die Preise fürs Fliegen werden mittelfristig raufgehen müssen, da wird keine Fluggesellschaft drum rumkommen.
Das Problem ist "mittelfristig" und bis dahin ist es ein langer Weg. Durch die Kredite und deren dynamischen Zinsanstieg ist es essentiell, jetzt die Ausgaben zu senken um das Geld beisammen zu halten. Was jetzt nicht für die Rückzahlung gespart wird, wird später sehr teuer verzinst.
Beitrag vom 03.06.2020 - 10:20 Uhr
UserEmil Galotti
User (106 Beiträge)
Für mich als Laien verbergen sich in diesen Nachrichten viele Fragezeichen? Was bedeutet tiefgreifende Umstrukturierung, welche menschlichen Schicksale verbergen sich hinter dem Begriff "rechnerischer Überhang?"

Hat die Lufthansa denn über 700 Fluggeräte, oder gehören die zur Group, dann muss man aber auch noch die 1,4 Milliarden Euro der Schweizer Regierung bei den Staatshilfen addieren.

Welche konkreten Maßnahmen kann die Lufthansa ergreifen, um die "Stückkosten" unter Vorkrisenniveau zu drücken?

Es kommen einem viele Fragen in den Sinn, auch warum es so lange dauern soll, bis man an alte Zeiten anknüpfen kann, wenn die Reiseeinschränkungen aufgehoben werden.

Als Fluggast würde ich mich sofort wieder in einen Flieger setzen, um zu meinen Wunschdestinationen zu gelangen, und das gleiche Flugpensum absolvieren wie vorher auch.

Es wird interessant den weiteren Werdegang bei der Lufthansa zu beobachten.
Beitrag vom 03.06.2020 - 10:26 Uhr
UserNexus
User (480 Beiträge)

Die Preise fürs Fliegen werden mittelfristig raufgehen müssen, da wird keine Fluggesellschaft drum rumkommen.
Weniger Nachfrage und viel Angebot führt nur ganz selten zu steigenden Preisen. Mir fällt kein Beispiel ein. In Europa werden die LCC dominieren, allen voran Wizzair. Die Langstrecke dürfte die Durchschnittserlöse der letzten Jahre nicht einmal ansatzweise erreichen. Dazu kommen in Deutschland mit dem FRA-Ausbau und BER sogar noch zusätzliche Bodenkapazitäten an den Markt. Die Diskussion um die Slotvergabe kann man deshalb nur als Witz ansehen. Wenn es gut läuft, dann wird die LH dauerhaft bei ca. 50 bis 60 % des heutigen Volumens landen.
Beitrag vom 03.06.2020 - 10:27 Uhr
UserEricM
User (5487 Beiträge)
Das müssten Sie erläutern. Senkung der Stückkosten keine sinnvolle Strategie aber bremsen (der Ausgaben) logisch und notwendig? Wieso unrealistisch?

Generell: Economies of Scale fallen weg.
Eine Bremsung des Anstiegs der Stückkosten muss klar das Ziel sein. Aber bei fallenden Volumen eine weitere Senkung der Stückkosten trotz des o.g. Effekts erreichen zu wollen klingt nicht realistsich.
Beitrag vom 03.06.2020 - 10:45 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Für mich als Laien verbergen sich in diesen Nachrichten viele Fragezeichen? Was bedeutet tiefgreifende Umstrukturierung, welche menschlichen Schicksale verbergen sich hinter dem Begriff "rechnerischer Überhang?"

Es war von 10.000 Mitarbeitern die Rede, ich vermute aber mehr.

Hat die Lufthansa denn über 700 Fluggeräte, oder gehören die zur Group, dann muss man aber auch noch die 1,4 Milliarden Euro der Schweizer Regierung bei den Staatshilfen addieren.

Natürlich.

Welche konkreten Maßnahmen kann die Lufthansa ergreifen, um die "Stückkosten" unter Vorkrisenniveau zu drücken?

Kosten senken, insb. Personalkosten, da andere Kosten kaum beeinflussbar sind.

Es kommen einem viele Fragen in den Sinn, auch warum es so lange dauern soll, bis man an alte Zeiten anknüpfen kann, wenn die Reiseeinschränkungen aufgehoben werden.

Weil viele Prognosen einen von zurückhaltender Reisetätigkeit ausgehen.
Weil viele nicht mit Maske fliegen wollen.
Weil Videokonferenzen die Geschäftsreisen veringern werden.
Weil während einer wirtschaftlichen Talfahrt viele am Urlaub sparen werden.
Weil LCC die Chance der Schwäche der Netzairlines nutzen werden.
Weil ....


Als Fluggast würde ich mich sofort wieder in einen Flieger setzen, um zu meinen Wunschdestinationen zu gelangen, und das gleiche Flugpensum absolvieren wie vorher auch.

Sie vielleicht, aber eben nicht alle.

Es wird interessant den weiteren Werdegang bei der Lufthansa zu beobachten.

Auf jeden Fall!

Dieser Beitrag wurde am 03.06.2020 10:45 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 03.06.2020 - 10:56 Uhr
Userhamtlg
User (78 Beiträge)
Ich denke das alle Airlines in den nächsten Jahren auf einen Teil der Geschäftsreisenden verzichten müssen. Spätestens in der Krise haben die Firmen gelernt mehr über Online-Meetings zu erledigen. Damit bricht auch ein Großteil der "Vollzahler" weg. Geschäftsreisen wurden oft sehr kurzfristig und voll umbuchbar gebucht = höher Ticketpreis. Viele davon flogen ja auch in den Premiumklassen. Nicht umsonst sagt ja CS sie wollen sich vermehrt auf Touristen konzentrieren.
Beitrag vom 03.06.2020 - 11:04 Uhr
UserEricM
User (5487 Beiträge)
Weniger Nachfrage und viel Angebot führt nur ganz selten zu steigenden Preisen.

Richtig, erst mal nicht.
Die Preise werde also erst mal fallen, bis soviele Anbieter aus dem Markt gehen, dass der Rest wieder etwas verdienen kann.
Damit passt der Markt sein zu hohes Angebot an die nun niedrigere Nachfrage an.
Und bei dann niedrigeren Gesamt-Volumen müssen gleichbleibende Fixkosten über einen etwas höheren Stück-Preis ausgeglichen werden.

Ansonsten müsste man davon ausgehen, dass Airlines in Zukunft dauerhaft drauflegen werden
Beitrag vom 03.06.2020 - 11:44 Uhr
UserViri
User (1388 Beiträge)
Ich denke das alle Airlines in den nächsten Jahren auf einen Teil der Geschäftsreisenden verzichten müssen. Spätestens in der Krise haben die Firmen gelernt mehr über Online-Meetings zu erledigen. Damit bricht auch ein Großteil der "Vollzahler" weg.

Da bin ich mir nicht so sicher. Videokonferenzen gibt es schon seit mittlerweile vielen Jahren und es gibt trotzdem noch Geschäftsreisende. Wenn es denn so einfach und so viel besser wäre, hätte jede Firma mittlerweile auf Online-Meetings umgestellt. Ich halte es durchaus für möglich, dass es zwar die ein oder andere Firma gibt, die den Wert einer Online-Konferenz zu schätzen gelernt hat, andere aber auch feststellen, dass es ohne persönlichen Kontakt aber doch nicht geht.
Beitrag vom 03.06.2020 - 11:49 Uhr
Usercontrail55
User (4624 Beiträge)
Das müssten Sie erläutern. Senkung der Stückkosten keine sinnvolle Strategie aber bremsen (der Ausgaben) logisch und notwendig? Wieso unrealistisch?

Generell: Economies of Scale fallen weg.
Eine Bremsung des Anstiegs der Stückkosten muss klar das Ziel sein. Aber bei fallenden Volumen eine weitere Senkung der Stückkosten trotz des o.g. Effekts erreichen zu wollen klingt nicht realistsich.
Sagen wir mal so, durch die Skalierung hat man entsprechend verdient und konnte sich einen gewissen "Hüftspeck" leisten. Wenn die Skalierung sich verkleinert muss man diesen Hüftspeck abbauen um zumindest auf die gleichen Stückkosten zu kommen. Das wird aber nicht reichen, denn das macht der Wettbewerb ohne Hüftspeck auch und wird noch effizienter. Er kann ohne Hilfsgelder zurückzahlen zu müssen diese Effizienz direkt invetieren oder Kampfpreise substituieren. Viele Kosten der Produktion sind für alle gleich oder ähnlich und nur mit begrenztem Einfluss. Bei den Personalkosten sieht das anders aus, hier war LH sehr weit oben. Da ist, und wird wohl auch, viel zu holen.
Beitrag vom 03.06.2020 - 11:50 Uhr
UserReal Dreamliner
"Konstrukteur"
User (367 Beiträge)
"Kein einziger Arbeitsplatz geht wegen Corona verloren"

Bundeswirtschaftsminister Altmaier,16.März 2020 in "Hart aber Fair"
Beitrag vom 03.06.2020 - 11:54 Uhr
Usercontrail55
User (4624 Beiträge)
Ich denke das alle Airlines in den nächsten Jahren auf einen Teil der Geschäftsreisenden verzichten müssen. Spätestens in der Krise haben die Firmen gelernt mehr über Online-Meetings zu erledigen. Damit bricht auch ein Großteil der "Vollzahler" weg.

Da bin ich mir nicht so sicher. Videokonferenzen gibt es schon seit mittlerweile vielen Jahren und es gibt trotzdem noch Geschäftsreisende. Wenn es denn so einfach und so viel besser wäre, hätte jede Firma mittlerweile auf Online-Meetings umgestellt. Ich halte es durchaus für möglich, dass es zwar die ein oder andere Firma gibt, die den Wert einer Online-Konferenz zu schätzen gelernt hat, andere aber auch feststellen, dass es ohne persönlichen Kontakt aber doch nicht geht.
Das wird wohl auch so sein. Aber es ist noch nicht solange her, da brauchte es pro Flug nur einen Business Class Gast mehr, um den Gewinn zu verdoppeln. Das heißt bei einem weniger... Eben. Es ist nun mal die Gewinn Klientel und da macht ein Minus von wenigen % schon eine Menge aus.
Beitrag vom 03.06.2020 - 11:55 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Ich denke das alle Airlines in den nächsten Jahren auf einen Teil der Geschäftsreisenden verzichten müssen. Spätestens in der Krise haben die Firmen gelernt mehr über Online-Meetings zu erledigen. Damit bricht auch ein Großteil der "Vollzahler" weg.

Da bin ich mir nicht so sicher. Videokonferenzen gibt es schon seit mittlerweile vielen Jahren und es gibt trotzdem noch Geschäftsreisende. Wenn es denn so einfach und so viel besser wäre, hätte jede Firma mittlerweile auf Online-Meetings umgestellt. Ich halte es durchaus für möglich, dass es zwar die ein oder andere Firma gibt, die den Wert einer Online-Konferenz zu schätzen gelernt hat, andere aber auch feststellen, dass es ohne persönlichen Kontakt aber doch nicht geht.

Natürlich geht es nicht ohne persönliche Kontakte und natürlich wird es auch weiter Geschäftsreiseverkehr geben.
Tatsache ist aber auch, dass viele Firmen hier Einsparpotential sehen, nicht zuletzt auch die Lufthansa bei sich.

 https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wegen-coronavirus-deutsche-bank-schraenkt-dienstreisen-ein-a-0bba99fb-8db4-4533-9a5c-456d6238b4d3
Beitrag vom 03.06.2020 - 11:58 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
"Kein einziger Arbeitsplatz geht wegen Corona verloren"

Bundeswirtschaftsminister Altmaier,16.März 2020 in "Hart aber Fair"

Ic glaube, das Zitat ist aus dem Zusammenhang gerissen. Da ging es mehr um den Shutdown (Kurzarbeit etc.), weniger um die gesamtwirtschaftliche Entwicklung der nächsten Jahre.
Beitrag vom 03.06.2020 - 12:02 Uhr
UserReal Dreamliner
"Konstrukteur"
User (367 Beiträge)
"Kein einziger Arbeitsplatz geht wegen Corona verloren"

Bundeswirtschaftsminister Altmaier,16.März 2020 in "Hart aber Fair"

Ic glaube, das Zitat ist aus dem Zusammenhang gerissen. Da ging es mehr um den Shutdown (Kurzarbeit etc.), weniger um die gesamtwirtschaftliche Entwicklung der nächsten Jahre.

Nicht wirklich, ich habe die Sendung leider gesehen. Er rühmte dort das Engagement der Bundesregierung und das viele Geld, dass sie jetzt in die Hand nähme, die Arbeitnehmer sollen sich nicht sorgen. Er könne zusichern, dass (hier das Zitat).

Das ist das, was diese Regierung in anderen Fällen als Fake-News oder Populismus brandmarkt.
1 | 2 | 3 | « zurück | weiter »