Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Condor-Übernahme durch PGL vor dem Aus

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Beitrag vom 27.03.2020 - 10:47 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Wenn, wie derzeit kolpotiert wird, die Krise bis 2021 weitergeht, aufgrund vielleicht mehrerer Rebounds des Virus, dann bekommen wir ganz andere Probleme. Es gibt jedoch auch eine Wahrscheinlichkeit, daß es vielleicht im Laufe der nächsten zwei Monate wieder bergauf geht. Vor diesem Hintergrund sollte man alles versuchen bestehende Strukturen zu erhalten. Wenn es doch anders kommt (Gegenwahrscheinlichkeit =schlechter), ist es eh egal.

Die ganzen Szenarien des RKI und anderer Institute beruhen auf Modellrechnungen und Annahmen und ändern sich täglich. Es gibt keine Gewissheit dafür dass sie so eintreten wie derzeit angenommen, da sich die Variablen täglich ändern.

A la long kann unsere Bevölkerung nicht in Quarantäne bleiben. Das halten wir psychisch und wirtschaftlich nicht durch. Die Regelung muß geändert werden in der Form, daß Leute die den Virus nachweislich hatten wieder arbeiten gehen. Es müsste mit Hochdruck getestet werden, sobald ein Antikörpertest bereitsteht. Stattdessen Hochrisikoguppen verläßlich abschirmen.

Zurück zu Condor. Da PGL wohl nicht mehr in Frage kommt bleibt eigentlich nur noch Lufthansa neue alte Mutter. Der Name Condor klingt für mich auch besser als Eurowings, zumindest auf der Langstrecke und Lufthansa könnte auch die Kompetenz einer Condor im Ferienfluggeschäft insbesondere die Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern gut gebrauchen.

Zu denken dass es TUI nach Krise besser geht und sie geeigneter wären den Chartermarkt mehr oder weniger alleine zu stemmen würde ich ebenfalls mal bezweifeln, wenngleich ich einer TUI trotzdem alles Gute wünsche.

Beitrag vom 27.03.2020 - 11:04 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1641 Beiträge)

A la long kann unsere Bevölkerung nicht in Quarantäne bleiben. Das halten wir psychisch und wirtschaftlich nicht durch. Die Regelung muß geändert werden in der Form, daß Leute die den Virus nachweislich hatten wieder arbeiten gehen. Es müsste mit Hochdruck getestet werden, sobald ein Antikörpertest bereitsteht. Stattdessen Hochrisikoguppen verläßlich abschirmen.

Ist aber eine gefährliche Taktik. Einerseits weiß man noch zu wenig darüber, ob man wirklich langfristig immun gegen das Virus ist, andererseits fördert man so, dass sich die Menschen absichtlich anstecken werden nur um wieder "frei" zu sein. Das kann genau zu dem Kollaps führen, den man jetzt gerade fürchtet. Sonst könnte man jetzt auch gleich sagen: Ja gut, sperren wir die Alten und Kranken weg und alle anderen werden schon irgendwie durchkommen und in einem Monat ist dann alles gut.


Zurück zu Condor. Da PGL wohl nicht mehr in Frage kommt bleibt eigentlich nur noch Lufthansa neue alte Mutter. Der Name Condor klingt für mich auch besser als Eurowings, zumindest auf der Langstrecke und Lufthansa könnte auch die Kompetenz einer Condor im Ferienfluggeschäft insbesondere die Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern gut gebrauchen.


Das ist aber dann eine teuer erkaufte Kompetenz. Zumal, wenn Condor wirklich verschwinden sollte, dann kommen die Verbindungen zu den Reiseveranstaltern danach von ganz allein, weil die einfach keine Alternativen mehr haben. Sich nur dafür jetzt so einen Klotz ans Bein zu binden, ergibt in meinen Augen keinen Sinn.

Zu denken dass es TUI nach Krise besser geht und sie geeigneter wären den Chartermarkt mehr oder weniger alleine zu stemmen würde ich ebenfalls mal bezweifeln, wenngleich ich einer TUI trotzdem alles Gute wünsche.

Muss ja nicht Tui sein. Aber nach der Krise wird es viele freie Kapazitäten geben, die die Airlines an die Reiseveranstalter geben können. Wenn denn der Bedarf da ist. Das müssen dann nicht unbedingt Condor oder Tui sein.
Beitrag vom 27.03.2020 - 11:07 Uhr
Usercontrail55
User (4622 Beiträge)
Zurück zu Condor. Da PGL wohl nicht mehr in Frage kommt bleibt eigentlich nur noch Lufthansa neue alte Mutter. Der Name Condor klingt für mich auch besser als Eurowings, zumindest auf der Langstrecke und Lufthansa könnte auch die Kompetenz einer Condor im Ferienfluggeschäft insbesondere die Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern gut gebrauchen.

Zu denken dass es TUI nach Krise besser geht und sie geeigneter wären den Chartermarkt mehr oder weniger alleine zu stemmen würde ich ebenfalls mal bezweifeln, wenngleich ich einer TUI trotzdem alles Gute wünsche.

Aber LHG ist keine PGL die für den Staat alles aufsaugt, was nicht alleine bestehen kann. Die EU spricht hier ja auch mit.
Für die Kurz und Mittelstrecke gibt es genug Auswahl die Condor kompensieren wird. Auf der Langstrecke dann nur noch 2, TUI und LHG. Unklar ist hier jedoch der Bedarf und das Volumen im Angebot. Unterstellt, dass esnur sehr langsam hochfährt, von de paar Strecken die Condor hier akquirieren könnte werden sie nicht leben können. Die Reiseveranstalter hatten zusammen mit einem Investor die Chance hier einzusteigen um mehr Angebot zubekommen. Haben aber dann wohl doch kalte Füße bekommen. Jetzt müssen sie entweder damit leben oder doch noch einsteigen. Aber das was kosten würde liegt möglicherweise weit über dem was man durch Wettbewerb einsparen könnte, plus Risiko. Wer soll da einsteigen?

Nachtrag: Welche Kompetenz hat Condor denn, die LHG nicht auch hätte? Das EW schiefgegangen ist lag an der Häufung zu viel zu schnell und lass die mal alleine machen. Zuviel Premium auf der LS und kein richtiger LCC auf KS. Zuviel Unklarheit was oder wer man sein will.Daraus hat man gelernt und wird so nicht mehr kommen. Die Kompetenz ist ja im Hause, siehe Edelweis und aktuell die Rückholflüge. LHG hätte, zum richtigen Zeitpunkt, sich einen Konkurenten weg und besseren Zugang zum Markt erkauft. Dafür gibt es aber aktuell keinen Bedarf.

Dieser Beitrag wurde am 27.03.2020 11:15 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 01.04.2020 - 15:44 Uhr
Usercontrail55
User (4622 Beiträge)
 https://www.airliners.de/condor-verstaatlichung/54620
Beitrag vom 01.04.2020 - 15:54 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1641 Beiträge)
 https://www.airliners.de/condor-verstaatlichung/54620

Dafür habe ich absolut kein Verständnis. Wir reden hier von mehreren Hundert Millionen Euro, die hier investiert wurden und noch investiert werden müssen um Condor durch die Krise zu bringen. Danach wird man das Geld niemals wieder reinbekommen, selbst wenn man irgendwann einen geeigneten Käufer findet.

Condor ist zwar ein Name, aber letztendlich kein Big-Player. Mit dem Geld kann man hunderte kleine Unternehmen retten und durch die Krise bringen, die im Anschluss deutlich bessere Chancen im Markt haben um am Ende mehr Arbeitsplätze sichern, als es jetzt bei Condor der Fall wäre.

PS: Was ist hier im Forum eigentlich aus den ganzen USern geworden, die die Übernahme durch LOT/PGL so gefeiert haben? Von denen kam nach der ankündigung des Scheiterns nichts mehr...

Dieser Beitrag wurde am 01.04.2020 15:56 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 01.04.2020 - 18:34 Uhr
Usercontrail55
User (4622 Beiträge)
Ich glaube schon, dass es Sinn macht. Ohne Verkauf ist der Kredit verloren. Gibt es einen Käufer muss der vielleicht nur den Kredit ablösen, den Rest gibts umsonst. So wäre der wenigstens gerettet, wenn die Gläubiger mitspielen. Jetzt haben die Reiseveranstalter die zweite Chance, sterben lassen kann man immer noch.
Obwohl ich hier keinen Käufer sehe. Wer soll das denn sein? Da werden doch jetzt die Millionen verbrannt und der Schuldenberg wächst.
Wie bereits erwähnt, mit dieser Maßnahme kommen jetzt alle und wollen unter die Fittiche das Staates. Das wäre ein Megamusterfall.
Oder die LH wird auch verstaatlicht und beide Töchter werden dann zusammengefügt. Da kann die EU wohl nichts sagen und dann werden sie wieder freigelassen. Keine Ahnung ob das ginge, aber allein die Senioritätsverhandlungen würden 100 Jahre dauern ;-)

Dieser Beitrag wurde am 01.04.2020 18:36 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 01.04.2020 - 18:54 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1641 Beiträge)
Ich glaube schon, dass es Sinn macht. Ohne Verkauf ist der Kredit verloren. Gibt es einen Käufer muss der vielleicht nur den Kredit ablösen, den Rest gibts umsonst. So wäre der wenigstens gerettet, wenn die Gläubiger mitspielen. Jetzt haben die Reiseveranstalter die zweite Chance, sterben lassen kann man immer noch.
Obwohl ich hier keinen Käufer sehe. Wer soll das denn sein? Da werden doch jetzt die Millionen verbrannt und der Schuldenberg wächst.

Widersprechen Sie sich hier tatsächlich selbst? :-)

Wie bereits erwähnt, mit dieser Maßnahme kommen jetzt alle und wollen unter die Fittiche das Staates. Das wäre ein Megamusterfall.
Oder die LH wird auch verstaatlicht und beide Töchter werden dann zusammengefügt. Da kann die EU wohl nichts sagen und dann werden sie wieder freigelassen. Keine Ahnung ob das ginge, aber allein die Senioritätsverhandlungen würden 100 Jahre dauern ;-)

Das fürchte ich nämlich auch. Wenn man jetzt eine Firma, in meinen Augen sehr teuer rettet, ohne eine kurzfristige Strategie, wie man die wieder an den freien Markt bringt und die vor allem schon vor der Krise gerettet werden musste, dann öffnet man Tür und Tor...je nachdem wie lange das alles hier noch geht, wird das entweder sehr sehr teuer werden in einigen Monaten oder aber für sehr viel Missgunst, Neid und Unverständnis sorgen, wenn irgendwann dann die Kriterien deutlich härter werden.
Beitrag vom 01.04.2020 - 19:35 Uhr
Usercontrail55
User (4622 Beiträge)
Ich glaube schon, dass es Sinn macht. Ohne Verkauf ist der Kredit verloren. Gibt es einen Käufer muss der vielleicht nur den Kredit ablösen, den Rest gibts umsonst. So wäre der wenigstens gerettet, wenn die Gläubiger mitspielen. Jetzt haben die Reiseveranstalter die zweite Chance, sterben lassen kann man immer noch.
Obwohl ich hier keinen Käufer sehe. Wer soll das denn sein? Da werden doch jetzt die Millionen verbrannt und der Schuldenberg wächst.

Widersprechen Sie sich hier tatsächlich selbst? :-)
Stimmt ;-) Aber die Macher haben wahrscheinlich mehr Informationen und sehen etwas, was ich nicht sehe.
Wie bereits erwähnt, mit dieser Maßnahme kommen jetzt alle und wollen unter die Fittiche das Staates. Das wäre ein Megamusterfall.
Oder die LH wird auch verstaatlicht und beide Töchter werden dann zusammengefügt. Da kann die EU wohl nichts sagen und dann werden sie wieder freigelassen. Keine Ahnung ob das ginge, aber allein die Senioritätsverhandlungen würden 100 Jahre dauern ;-)

Das fürchte ich nämlich auch. Wenn man jetzt eine Firma, in meinen Augen sehr teuer rettet, ohne eine kurzfristige Strategie, wie man die wieder an den freien Markt bringt und die vor allem schon vor der Krise gerettet werden musste, dann öffnet man Tür und Tor...je nachdem wie lange das alles hier noch geht, wird das entweder sehr sehr teuer werden in einigen Monaten oder aber für sehr viel Missgunst, Neid und Unverständnis sorgen, wenn irgendwann dann die Kriterien deutlich härter werden.
Die Missgunst sehe ich da auch. Alle Big Player erwarten eine Verkleinerung auf absehbare Zeit. Das bedeutet Entlassungen (wie auch immer das dann gemacht wird) Aber wenn man mit Condor zusammenkommt und dann Downsized, wen muss man entlassen? Werde ich dann gehen müssen, weil jemand von der Condor besseren Sozialstatus hat und mich überholt. Das würde auf Jahre Animositäten hervorrufen, die keiner heilen kann. Ich weiß wovon ich rede, das habe ich durch. Airlines sind da sehr speziell.

Dieser Beitrag wurde am 01.04.2020 19:36 Uhr bearbeitet.
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