Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Emirates-Chef füchtet Konkurrenz du...

Beitrag 1 - 4 von 4
Beitrag vom 14.03.2017 - 12:54 Uhr
UserprofessorXray
User (38 Beiträge)
Ölpreis hin oder her. So lange man die Arbeitnehmer nicht ordentlich bezahlt und sozialgerecht absichert, kann und wird man jeden Preis anbieten.

Wer denkt, dass die Preise NACH diesem Verdrängungswettbewerb im Keller bleiben, der täuscht sich.

Wer denkt, dass DANN ordentliche Gehälter gezahlt werden, täuscht sich ebenfalls.

Hat eine Ryanair oder Norwegian erstmal über die deutschen Airlines gesiegt, bestimmt sie den Preis - genau das wirft man gerade dem "Deal" zwischen LH und AB vor.

Es wird Zeit für eine Regulierung.

Frau Merkel, übernehmen Sie.

P.S.: Herrn Al-Baker stimme ich vollkommen zu.

Beitrag vom 14.03.2017 - 13:06 Uhr
UserViri
User (1388 Beiträge)
Nur müssen die LCCs keine A380er oder B77W vollkriegen, sondern nur eine 787, die auch noch effizienter ist als die anderen. Das mag QR vielleicht weniger jucken, Emirates aber schon.

Aber ist doch schonmal interessant zu sehen, dass nun auch die ME3 langsam Sorgenfalten auf der Stirn bekommen. Die LCC sind eben für jeden eine Gefahr, nicht nur für die Europäer und die Amerikaner.
Beitrag vom 14.03.2017 - 18:33 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Bei teuerem Öl wird das allerdings auch nicht ohne Auswirkungen auf die Kosten der ME3 bleiben und entsprechend der Yields, bzw. der Gewinnmargen. Fraglich wie lange man diese verschmerzen kann wenn man zugleich die vielen Widebodies füllen muss. Höhere Ticketpreise dürften sich jedoch dämpfend auf die Nachfrage auswirken. Aber generell wären wieder steigende Ölpreise Gift für die Nachfrage nicht nur bei ME3. Marginale Airlines mit technisch veraltetem Gerät dürften die ersten Opfer werden. Ich denke Clark sieht es etwas realistischer.
Beitrag vom 15.03.2017 - 10:08 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Die Entwicklung der Weltwirtschaft gründet in erster Linie auf eine im Großen und Ganzen friedliche Weltordnung unter der sich mehr Wohlstand und weniger Armut entwickeln konnten. Die Chancen für neue Low Cost Modelle weltweit und auch auf der Langstrecke hängen unmittelbar von dieser insgesamt positiven Entwicklung ab.

Allerdings sehe ich in vielen Regionen die Gefahr das es zu einer Umkehr kommen könnte. Man nehme die Entwicklung in China oder Nord Korea und den sich anbahnenden Konflikt im Südchinesischen Meer. Man nehme die unberechenbare Entwicklung in der Türkei und weiteren Flüchtlingswellen, die die Region weiter destabilisieren werden. Man nehme den Überlebenskampf der Menschen um das Wasser in Afrika. Man nehme die amerikanische Regierung Trump und das Verhältnis zu Mexiko und vielleicht auch anderen mittel- und lateinamerikanischen Ländern. Man nehme nicht zu letzt unsere Entwicklung innerhalb der EU und dem wachsenden Rechtspopulismus mit möglichen Abspaltungstendenzen der östlichen Partnern und ein sich verschärfendes Verhältnis dieser Länder zu Moskau.

All diese Gefahrenherde bergen das Potential, dass es zu Rückschritten kommt, die auch den Weltluftverkehr beeinflussen würden. Dann würden wir nicht mehr von Wachstum sprechen sonder von Schrumpfung aufgrund neuer restriktiver Luftverkehrsabkommen statt Open Skies.

Nicht zuletzt steht einem weiteren ungehemmten Wachstum noch die Problematik des Klimawandels entgegen, die eigentlich eine Reduzierung des weltweiten Luftverkehr erfordern würde.

Krisen, Kriege und Klimaproblematik sind schlecht für Low-Cost, weil sie die Kosten erhöhen und damit die preissensible Nachfrage nicht mehr erreichen würden.

Also es ist noch längst nicht ausgemacht wer am Ende Sieger bzw. Profiteur der beschriebenen Entwicklung wird. Sicherlich wird es regionale Unterschiede geben. Es wird sowohl Low-Cost als auch herkömmliche Geschäftsmodelle geben. Alle Modelle werden von technischen Verbesserungen im Flugzeugbau und der zunehmenden Automatisierung profitieren was für sich genommen die Produktionskosten senken wird und damit anderen Negativtendenzen hilft auszugleichen, wie Lohnsteigerungen, steigende Infrastrukturkosten an Airports, Flugsicherung und Treibstoffkostenerhöhung. Es ist schlicht zu einfach zu sagen Low-Cost wird Netzwerkmodelle dominieren. Dominieren wird am Ende wer dem Kunde das bessere Produkt anbietet, sowohl was Qualität, Preis und Service angeht. Bei einer sich verschlechternden Weltwirtschaftlage sehe ich eher die Netzwerkairlines im Vorteil die es nicht versäumen dürfen auf ihr Produkt zu achten und dabei inovationsfähig bleiben. Low-Cost würde bei einem Nachfragerückgang am ehesten leiden, da sie wie gesagt auf preissensible Nachfrager angewiesen sind, um die Menge an Sitzen zu füllen.

Ob es dann zu einer Marktbereinigung kommt hängt in erster Linie ab, ob man seitens der staatlichen Anteilseigner gewillt ist die Airlines In der jetzigen Form per Subventionen in der Luft zu halten.

Für innovative Airlines wie American, Delta, United oder Lufthansa wird es zwar auch nicht ohne Verluste abgehen, hier ist man aber nicht so sehr auf preissensible Nachfrager angewiesen. Die nächste Herausforderung für diese Airlines ist ihr Geschäftsmodell über weitere Konzentration und Produktverbesserungen den neuen Gegebenheiten anzupassen.