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Beitrag vom 18.03.2019 - 11:44 Uhr
Usernessie
User (674 Beiträge)
Militärflugzeuge - wie z.B. der Eurofighter - sind derart instabil, dass sie ohne Rechnerunterstützung sofort abstürzen würden; aus diesem Grund ist das FCS (Flight Control System) auch vierfach redundant.
Diese Auslegung ist per se nicht verwerflich, so lange das Gesamtsystem zuverlässig funktioniert.

....hat aber nach wie vor ein gegenüber eigenstabilen Flugzeugen erhöhtes Absturzrisiko. Das geht man bei Fightern aufgrund der deutlich höheren Manövrierfähigkeit ein. Bei Stealth-Bombern geht man das Risiko aufgrund der höheren Tarnkappenwirkung ein.

Da man in der Zivilluftfahrt einen das Risiko ausreichend legitimierenden Grund (derzeit) nicht sieht, sind entsprechende Entwürfe nicht zulässig.

Entsprechend muss man das MAX-Konzept (signifikant reduzierte Stabilität, die mit Software kaschiert wird) auch bei ausreichend redundanter Auslegung (die nicht gegeben sind) durchaus grundsätzlich hinterfragen.

Zynisch formuliert muss man die Frage beantworten: rechtfertigt ein geringerer Spritvorteil (im Falle der Max zusätzlich: bei geringem Entwicklungsaufwand und frühem Verkaufsstart) ab und an mal ein hundert Tote? Ich meine diese Frage auch gar nicht mal vollständig rhetorisch. Sämtliche Auslegungskriterien gehen davon aus, dass in absoluten Extremfällen ein Absturz vorkommen kann. Warum setzt man z.B. den Sicherheitsfaktor beim ultimate load test auf 150% und nicht auf 200%?

Nebenbei: Die Forderung nach Eigenstabilität hat bislang die Entwicklung von Nurflügel-Verkehrsflugzeugen verhindert.
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