Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / London-Southend: Stressfrei in die USA

Beitrag 1 - 13 von 13
Beitrag vom 31.10.2017 - 20:38 Uhr
UserPolarfuchs
User (16 Beiträge)
Was genau hat das mit dem Flughafen London Southend zu tun, wenn man nun über Dublin dieses Angebot annehmen kann? Das trifft doch auf jeden Flughafen zu, von dem aus es passende Anschlussflüge über Dublin gibt?

"Dies erspare den Fluggästen nicht nur wie oft beklagt Stress und Mühen bei der Einreise, sondern vor Ort auch bis zu zwei Stunden Zeit." - Mir ist nicht ganz klar, wo diese Annahme herkommt? Die Einreise verschiebt sich, man muss also dennoch durch den "Stress und die Mühen" durch, und auch die Wartezeit bei der Einreisekontrolle verschiebt sich vor den Flug - sie verschwindet aber nicht.
Beitrag vom 01.11.2017 - 00:47 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
@Polarfuchs: So was nennt man Marketing. Der Flughafen und die Zubringer-Airline (beide gehören der Stobart-Gruppe) wenden sich damit an US-Reisende, die's gern ein bisschen entspannter angehen wollen. Und wer den "Hastle" bei der Einreise in die USA kennt, kann davon ausgehen, dass es dafür durchaus einen "Markt" gibt. Zumal es auch in Dublin um einiges 'zivilisierter' (beschaulicher) zugeht als am JFK. Gilt sicher auch für Southend im Vergleich zu Heathrow.

Dieser Beitrag wurde am 01.11.2017 01:09 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 01.11.2017 - 08:43 Uhr
Usernessie
User (674 Beiträge)
@Polarfuchs:

Vor US Customs and Immigration haben auch US-Amerikaner Respekt. Die Jungs nehmen nämlich ihren Job durchaus ernst und können ziemlich unangenehm werden.

Wartezeiten bei der Einreise sind ein ziemliches Thema. Die schwanken nämlich von Flughafen zu Flughafen gewaltig. Wenn du mal eine Suchmaschine bemühst wirst du auf entsprechenden Blogs und Berichten wie  https://blog.shermanstravel.com/2013/the-10-best-worst-u-s-airports-for-immigration-wait-times/ landen.

Wenn du also einen ohnehin erforderlichen Tankstopp/Umsteigeaufenthalt mit der Immigration verbinden kannst, kannst du durchaus Zeit sparen, weil du bei der "finalen Landung" einfach vom Flugzeug auf die Straße laufen kannst.

Die Größe des Flughafens spielt für die Immigration interessanterweise nicht unbedingt eine Rolle. Atlanta hat die kürzesten Wartezeiten; New York JFK ist ziemlich übel.
Beitrag vom 01.11.2017 - 13:47 Uhr
UserDavid_B
User (594 Beiträge)
@nessie
Die Größe des Flughafens alleine sagt nicht viel aus. Auch wenn Atlanta deutlich mehr Passagiere abwickelt, sind es am JFK mehr Einreisevorgänge in die USA als in ATL.

Nebst Dublin ist auch eine Einreise über Kanada eine Option.
Beitrag vom 01.11.2017 - 20:20 Uhr
UserPolarfuchs
User (16 Beiträge)
@nessie: Ich bin mit den Wartezeiten bei der Einreise bereits vertraut. Mein Argument war aber eben, dass sich diese Wartezeiten und der Stress durch Pre-Clearance verschieben, aber sie verschwinden nicht. Ich kann sehr wohl den Komfortvorteil verstehen (man ist beim Langstreckenflug schon "eingereist" und braucht dies nicht nach der Ankunft machen), allerdings muss man dennoch durch die laut Artikel (oder wie bob.gedat andeutet "Werbeartikel" ;-) ) stressvolle Einreise dennoch machen, sie verschwindet nicht. Auch die Warezeit bleibt da (selbst wenn sie durchschnittlich geringer sein soll als laut Statistiken in manchen US-Flughäfen - wo sich dabei jedoch die Frage stellt warum man stattdessen sich nicht auf die Effizienzverbesserung der Einreisekontrollen an US-Flughäfen konzentriert).
Beitrag vom 01.11.2017 - 21:28 Uhr
UserCGNWAW
User (562 Beiträge)
@nessie: Ich bin mit den Wartezeiten bei der Einreise bereits vertraut. Mein Argument war aber eben, dass sich diese Wartezeiten und der Stress durch Pre-Clearance verschieben, aber sie verschwinden nicht. Ich kann sehr wohl den Komfortvorteil verstehen (man ist beim Langstreckenflug schon "eingereist" und braucht dies nicht nach der Ankunft machen), allerdings muss man dennoch durch die laut Artikel (oder wie bob.gedat andeutet "Werbeartikel" ;-) ) stressvolle Einreise dennoch machen, sie verschwindet nicht. Auch die Warezeit bleibt da (selbst wenn sie durchschnittlich geringer sein soll als laut Statistiken in manchen US-Flughäfen - wo sich dabei jedoch die Frage stellt warum man stattdessen sich nicht auf die Effizienzverbesserung der Einreisekontrollen an US-Flughäfen konzentriert).

Der Hauptvorteil der Pre Clearance in Europa ist sicher dann gegeben, wenn sie am Startflughafen stattfindet. Ansonsten ist es halt einfach entspannter, wenn man noch umsteigen muss, da man so nicht Gefahr läuft wegen der teilweise sehr langen Umsteigezeiten den Anschluß zu verpassen. Meine Erfahrung mit Pre Clearance Flughäfen in Kanada ist, dass man dort Personal hat, dass Passagiere mit knappen Anschlußverbindungen vorzieht. In USA kenn ich das nicht.

Zudem wäre es mir allemal lieber in Europa zu erfahren, dass meine Einreise verweigert wird, als von einem US Flughafen zurückgeschickt zu werden.

Die Frage, die sich hier aber eigentlich stellt, ist, macht es wirklich Sinn, dass Deutschland das Pre Clearance Verfahren in Deutschland nicht erlauben will? Wäre es wirklich so schlimm, wenn etwa ein Teil von Terminal Z in Frankfurt als US Termnal dienen würde? Wäre sicher auch ne Möglichkeit für kleinere Flughäfen sich im US Markt zu etablieren (z.b. CGN)
Beitrag vom 01.11.2017 - 23:09 Uhr
Userfbwlaie
User (4880 Beiträge)
Für Israel gibt (oder gab) es bereits eine "Pre-Clearance" in Frankfurt.
Die habe ich vor ca. 15 Jahren genossen: Da musste ich eine Deutschstunde abhalten.
Da man dort aber eh zuviel Zeit hatte, war es dann doch nur amüsant.
Solle es dann auch für China oder Russland (,falls etwas Ruhe in die Beziehungen kommen sollte) ähnlioche Einrichtungen z. B. in Frankfurt geben?
Die Amis wollen doch die Überprüfungen bei der Einreise erweitern...Das wäre dann eine Amerkanischstunde zur Akklimatisierung - auch nicht schlecht.
Beitrag vom 02.11.2017 - 07:45 Uhr
UserCGNWAW
User (562 Beiträge)
Für Israel gibt (oder gab) es bereits eine "Pre-Clearance" in Frankfurt.
Die habe ich vor ca. 15 Jahren genossen: Da musste ich eine Deutschstunde abhalten.
Da man dort aber eh zuviel Zeit hatte, war es dann doch nur amüsant.
Solle es dann auch für China oder Russland (,falls etwas Ruhe in die Beziehungen kommen sollte) ähnlioche Einrichtungen z. B. in Frankfurt geben?
Die Amis wollen doch die Überprüfungen bei der Einreise erweitern...Das wäre dann eine Amerkanischstunde zur Akklimatisierung - auch nicht schlecht.

Sorry, das ist am Thema vorbei. Es geht darum, dass die Grenzkontrolle halt schon am Abflughafen stattfindet und man dann in den USA wie auf einem Inlandsflug ankommt. So ein Verfahren hat nichts mit den zustätzlichen Sicherheitskontrollen bei Israelflügen zu tun.
Beitrag vom 02.11.2017 - 18:27 Uhr
UserPolarfuchs
User (16 Beiträge)
@CGNAW: Genau, ich kann es absolut nachvollziehen, wenn man man mit der Pre-Clearance den Trip startet. Wenn ich jedoch umsteigen muss, ist es prinzipiell egal, wohin man das Risiko und die Wartezeit verlagert. Dass man in Kanada Passagiere vorlässt, die einen baldigen Anschlussflug haben, ist mir auch aufgefallen - aber gut, das könnte man auf jedem US-Flughafen ebenso einführen, wenn man nur wollte ;-)

Auf der englischen Wikipedia-Seite gibt es eine Liste mit abgesagten Pre-Clearance-Flughäfen/-Ländern. Als Gründe werden unter anderem sinkende Einnahmen im Duty-Free-Bereich, Platzverbrauch, oder politischen Gründen.

Aber die rechtliche Lage für Passagiere wäre wiederum bei Pre-Clearance wesentlich angenehmer, wenn man durchsucht werden soll - oder wie angesprochen die Einreise verweigert wird.
Beitrag vom 03.11.2017 - 11:09 Uhr
Userfbwlaie
User (4880 Beiträge)
@CGNWAW,

in Israel war ich aber recht schnell durch alle Kontrollen...

Die Amis wollen doch nur die Kosten der Einreise ins Ausland verlagern.
Was würden die Amis sagen, falls sie in US z. B. durch eine Schengen-, Brasilien-... Pre-Cleareance müssten, bevor sie einreisen dort könnten.
Weshalb sind aber die Wartezeiten in US so unterschiedlich?

P.S.: Vor 30 jahren gab es bereits in Chicago längere Wartezeiten, falls mehr als ein Grossraumflugzeug ankam. Jedes einzelne Gepäckstück wurde geöffnet und überprüft.
Beitrag vom 03.11.2017 - 16:26 Uhr
UserHardcoreStgt
User (1 Beiträge)
Nachdem ich in den letzten Jahren mehrfach Stunden in der Warteschlange bei der US Immigration verbracht hatte, habe ich im September zum ersten Mal die Möglichkeit des Pre-Clearance in Dublin ausprobiert. Von STR nach DUB geflogen, dort innerhalb von 8 Minuten die gesamte Einreiseprozedur für USA gemacht. Für 2 Maschinen waren mehr als 10 Schalter geöffnet; vorher kurz am Automat Daten und Fingerprints abgegeben und Pass eingelesen. Freundliche und höfliche US Inspectors. Und in JFK am JetBlue Domestic Terminal angekommen. 15 Minuten vom Flieger bis zum Taxi, inkl Gepäckausgabe. EI bietet keinen aussergewöhnlichen Service und ist auch nicht unbedingt die preisgünstigste Alternative. Aber der Zeitvorteil und die Bequemlichkeit des Pre-Clearance sind ein unschlagbarer Vorteil, insbesondere wenn man sowieso umsteigen muss...
Beitrag vom 03.11.2017 - 17:17 Uhr
UserCGNWAW
User (562 Beiträge)
@CGNWAW,

in Israel war ich aber recht schnell durch alle Kontrollen...

Die Amis wollen doch nur die Kosten der Einreise ins Ausland verlagern.
Was würden die Amis sagen, falls sie in US z. B. durch eine Schengen-, Brasilien-... Pre-Cleareance müssten, bevor sie einreisen dort könnten.
Weshalb sind aber die Wartezeiten in US so unterschiedlich?

P.S.: Vor 30 jahren gab es bereits in Chicago längere Wartezeiten, falls mehr als ein Grossraumflugzeug ankam. Jedes einzelne Gepäckstück wurde geöffnet und überprüft.


@fbwlaie,

es geht ja nicht darum die europäischen Flughäfen zu zwingen, Preclearance anzubieten sondern ihnen die Möglichkeit zu geben. Das ist den deutschen Flughäfen derzeit nicht erlaubt. Kosten spart die US Regierung ja nicht, wenn sie die Beamten nach Deutschland abordnen muss. Das ist im Zweifel teurer. Ob Flughäfen wie CGN, FRA, STR, HAM Bereiche für Preclearance bereitstellen, ist deren Frage und die müssten unternehmerisch die Vor- und Nachteile abwägen. BER könnte ja gleich ein neues Terminal dafür bauen :) (ist ironisch gemeint)
Beitrag vom 03.11.2017 - 17:25 Uhr
UserCGNWAW
User (562 Beiträge)
Nachdem ich in den letzten Jahren mehrfach Stunden in der Warteschlange bei der US Immigration verbracht hatte, habe ich im September zum ersten Mal die Möglichkeit des Pre-Clearance in Dublin ausprobiert. Von STR nach DUB geflogen, dort innerhalb von 8 Minuten die gesamte Einreiseprozedur für USA gemacht. Für 2 Maschinen waren mehr als 10 Schalter geöffnet; vorher kurz am Automat Daten und Fingerprints abgegeben und Pass eingelesen. Freundliche und höfliche US Inspectors. Und in JFK am JetBlue Domestic Terminal angekommen. 15 Minuten vom Flieger bis zum Taxi, inkl Gepäckausgabe. EI bietet keinen aussergewöhnlichen Service und ist auch nicht unbedingt die preisgünstigste Alternative. Aber der Zeitvorteil und die Bequemlichkeit des Pre-Clearance sind ein unschlagbarer Vorteil, insbesondere wenn man sowieso umsteigen muss...

Ja so sind auch meine Erfahrungen in Kanada. Ich kann mir vorstellen, dass es einfacher ist die Kapazität bei Kontrolle vor der Abreise zu steuern als bei der Ankunft. Die Beamten wissen halt wann wieviele Gäste vor Abflug zur Kontrolle kommen. Bei der Ankunft kann es Verspätungen geben und zudem kommen da dann schon mal 300 Leute in 10 Minuten aus einer Maschine an. Auch denke ich, die Beamten, die im Ausland leben verstehen besser, welche Fluggäste eventuell ein Problem unter Immigrationsgesichtspunkten sind.

Als kleiner Exkurs sollte man bedenken, dass mehr als 50% illegal in den USA lebenden Einwanderer über Flugzeuge und nicht über die Landgrenze kommen. Das sind aber meistens keine Schengenbürger sondern kommen aus Zentralamerika oder Asien. Daher sind die dann vielleicht in Dublin oder Toronto weniger besorgt. Bei Drogen denke ich mal, sieht das ähnlich aus.