Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Lufthansa lässt Zwei-Personen-Regel...

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Beitrag vom 27.03.2017 - 13:21 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)

Ein Sicherheitsverfahren hat sich schon gerechnet, wenn es EINEN EINZIGEN FALL in 10 Jahren verhindert daher darf man nicht davon abgehen (Egal ob 4 Augen Prinzip, Sicherheitstüre zum Cockpit, 100ml Flüssigkeitsverordnung oder vieles andere....)


Das ist mir eine zu einfache Betrachtung. Die Konsequenz daraus wäre, dass man gar nicht mehr fliegt. Denn das wäre dann das perfekte Sicherheitsverfahren, das 100%ig alle Fälle verhindert hätte.

Es geht hier darum ein Risiko gegen ein anderes abzuwägen. Und das ist nun einmal niemals einfach und schon gar nicht EINZIGARTIG.

Das Beispiel der Sicherheits-Cockpittür hat es doch gerade gezeigt!
Man hat das Risiko einer Entführung quasi eliminimiert, während man ein anderes erzeugt hat. Von daher keine Patentlösung!

Ihr Standpunkt würde bedeuten, dass man etwas einmal eingeführtes NIEMALS ändern darf. Das ist mit Sicherheit nicht im Sinne des Erfinders...

Beitrag vom 28.03.2017 - 00:32 Uhr
UserC-160
User (81 Beiträge)
Das Beispiel der Sicherheits-Cockpittür hat es doch gerade gezeigt!
Man hat das Risiko einer Entführung quasi eliminimiert, während man ein anderes erzeugt hat.
Das ist doch schon mal gut wenn man das verstanden hat. Also warum dagegen sein? Es geht jetzt darum das Ganze noch zu verfeinern und die zweite Sache klar zu bekommen. Die verschlossene Türe hält den Übeltäter fern solange sie geschlossen ist. Wird sie geöffnet dann gibt es Schwächen. Was wäre wenn man zwei Cockpittüren einbaut, also eine Schleuse? Technisch und finanziell machbar, wenn die Notwendigkeit deklariert wird. Umständlich werden manche sagen, aber was macht man nicht sonst so alles für die Sicherheit. Ein anderes Thema ist die Gefahr die aus dem Cockpit selber kommt. Klar, wenn ich als Pilot den anderen ausschalte dann gibt es eine Katastrophe. Egal ob einer von beiden das Cockpit verlassen hat oder nicht. Die Tür gibt noch weitere Möglichkeiten für einen potentiellen Täter aus den Reihen der Airline selbst. Haben wir ja erleben müssen. Es stellt sich also mehr die Frage wie man die Tür gestaltet und nicht ob man sie wieder abschaffen soll.

Dieser Beitrag wurde am 28.03.2017 00:40 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.03.2017 - 15:33 Uhr
Userskytrain
User (129 Beiträge)
Der von fbwlaie genannte Sachverhalt kommt mir in der Diskussion etwas zu kurz:

Es geht hier doch um Terroristen bzw. erweiterten Selbstmord.
(...)
Bei erweitertem Selbstmord - der Fall A. L. ist da schon extrem - geht man davon aus, dass bei der direkten Anwesenheit einer weiterten Person der potentielle Täter Hemmungen haben könnte. Das spricht für eine zweite Person im Cockpit!


Genau dieser Aspekt der sozialen Kontrolle wird mir hier im Forum zu wenig beleuchtet. Die Frage, ob ein Flugbegleiter aktiv eingreifen kann, wenn der Pilot bewusst eine falsche Handlung durchführt, stellt sich für mich gar nicht. Dies ist auch nicht Sinn der 2-Personen-Regel. Hier geht man davon aus, dass die Anwesenheit des Flugbegleiters (oder einer anderen Person) bereits ausreicht, um eine labile Persönlichkeit von der Ausführung ihrer Tat abzuhalten. Eine zweite Person aktiv auszuschalten oder ihr bei der Ausführung der Tat in die Augen sehen zu müssen erfordert ein höheres Maß an Aggression als eine anonym ausgeführte Tat.

Gegen einen Täter, der mit hoher Aggression oder hoher krimineller Energie vorgeht, hilft die 2-Personen-Regel nicht. Und wenn ein Pilot sein Flugzeug in terroristischer oder suizidaler Absicht um jeden Preis zum Absturz bringen will, wird es dies schaffen, selbst wenn ein zweiter ausgebildeter Pilot neben ihm sitzt (vgl. JAL 350). Hierfür hat er genug Gelegenheiten und muss nur eine entsprechende kritische Flugphase abwarten. Dies werden wir nicht verhindern können, wenn die entsprechende Person bereits im Cockpit sitzt.

Die 2-Personen-Regel kann aber im Fall eines geplanten (oder spontanen) Mitnahmesuizids wirksam sein, wenn die handelnde Person aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur die unmittelbare Auseinandersetzung mit einem anderen Menschen scheut, der von ihrer Tat betroffen ist. Hierfür kann es ausreichend sein, wenn eine weitere Person unmittelbar physisch anwesend ist und nicht durch eine Tür getrennt ist und damit unsichtbar bleibt. Mehr kann und soll die 2-Personen-Regel m.E. gar nicht bewirken.

Natürlich ist es sinnvoll und legitim, mögliche Risiken der 2-Personen-Regel zu beleuchten und die Wirksamkeit sowie die Folgen der Regelung kritisch zu hinterfragen. Ungeachtet dessen haben wir bei Flug 4U 9525 ein Szenario erlebt, das ebenso Antworten verlangt, wie ein solcher Vorfall zukünftig verhindert werden kann.

Ob die 2-Personen-Regel ein geeignetes Mittel darstellt oder sogar kontraproduktiv ist, kann ich nicht im Detail beurteilen. Welche Alternativen zur 2-Personen-Regel gäbe es denn, wenn man aus Sicherheitsgründen am Prinzip der hermetisch verschlossenen Cockpittür festhalten will?

Dieser Beitrag wurde am 28.03.2017 15:42 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.03.2017 - 16:57 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
@skytrain
Das sind alles valide Argumente, Ihre und auch andere hier, aber unter dem Strich läuft es auf das Argument von @digiflieger hinaus "Es geht hier darum ein Risiko gegen ein anderes abzuwägen."

Cockpittür Umbau geht gut auf B747 und A380, auf Embrarer wird das schon schwieriger. Selbst wenn man Cockpit abschirmt und autark macht, lebt die Sicherheit an Bord auch in großem Maße vom Austausch Cockpit/Kabine. Das würde man evtl. reduzieren. Seit dem 11Sep ist die Anzahl von Entführungen mit Cockpizugriff auf Null reduziert, dem gegenüber stehen 60 Jahre zivile Luftfahrt mit "nur" knapp 10 Fällen von Suizid. Es sind, wie Sie auch sagen, sehr viele Parameter die hier zu berücksichtigen wären und deren Wertigkeit sicher Ansichtssache ist.

In den Arbeitsgruppen werden, weit mehr als die Argumente hier, sehr viele Seiten beleuchtet und das Ergebnis ist und bleibt ein Kompromiss. Damit werden wir Crews und die Öffentlichkeit leben müssen.

Dieser Beitrag wurde am 28.03.2017 16:57 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.03.2017 - 17:17 Uhr
UserPilot Response
User (357 Beiträge)
Eine ziemlich sachliche Betrachtung der Folgen des GWI Absturzes für den Alltag der Crews:

 https://flugundzeit.blog/2017/03/26/germanwings-absturz-und-die-auswirkungen/

Dieser Beitrag wurde am 28.03.2017 17:18 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 29.03.2017 - 16:24 Uhr
UserLH830
👮👮👮
User (629 Beiträge)
Sorry, wo ist den genau die sachliche Stelle in dem Beitrag? Leeres Stroh, getränkt mit jeder Menge an einseitiger Emotionalität. Sachlich ist dann was anderes. Es wird nur rumgeheult wie schlimm alles geworden sein soll. Was soll das?

Dieser Beitrag wurde am 29.03.2017 16:26 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 29.03.2017 - 16:58 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Sorry, wo ist den genau die sachliche Stelle in dem Beitrag? Leeres Stroh, getränkt mit jeder Menge an einseitiger Emotionalität. Sachlich ist dann was anderes. Es wird nur rumgeheult wie schlimm alles geworden sein soll. Was soll das?

Zumindest sachlicher als Ihr Beitrag!

Hab Sie schon fast vermisst;-) Happy trolling...
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