Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Lufthansa und Piloten nehmen Schlich...

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Beitrag vom 15.02.2017 - 19:05 Uhr
UserPilot Response
User (357 Beiträge)
8,4 Prozent für 7 Jahre (2012-2019) plus eine Einmalzahlung von ca. einem halben Monatsgehalt ist jetzt ein äußerst humaner Abschluss für Lufthansa.

Sehr Schade allerdings, dass gleich wieder von den üblichen Protagonisten fleißig Öl ins Feuer gegossen wird. Das dürfte die kommenden ÜV und MTV Verhandlungen erheblich "erschweren", wenn ich die Stellungnahme der VC dazu lese.

Was meinen Sie da denn?

 http://www.finanztreff.de/news/geaenderte-flottenplanung-der-lufthansa-veraergert-piloten/11891191
Beitrag vom 15.02.2017 - 20:00 Uhr
UserMuck
User (293 Beiträge)
85 Mio von 32'056 Mio Umsatz sind eine Kostensteigerung von 0,26%.

Außerdem sind die 85 Mio erst ab 2019 wirksam. Dann sollte der Umsatz nochmals höher liegen.

Und die Steigerung gibt es in einem Zeitraum in dem die Inflation um ca. 15% zugelegt hat.

Glaubt wirklich jemand, dass es, wenn überhaupt, gerade aus diesem Grund zu einer Ausflaggung von 40 Flugzeugen kommt?
Beitrag vom 15.02.2017 - 20:34 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1641 Beiträge)
85 Mio von 32'056 Mio Umsatz sind eine Kostensteigerung von 0,26%.


Hab ich in BWL nicht aufgepasst oder seit wann wir die Kostensteigerung mit dem Umsatz als Basiswert berechnet?
Ich dachte immer, dass dafür die bisherigen Kosten herangezogen werden.
Beitrag vom 15.02.2017 - 20:53 Uhr
UserCGNWAW
User (562 Beiträge)
85 Mio von 32'056 Mio Umsatz sind eine Kostensteigerung von 0,26%.

Außerdem sind die 85 Mio erst ab 2019 wirksam. Dann sollte der Umsatz nochmals höher liegen.

Und die Steigerung gibt es in einem Zeitraum in dem die Inflation um ca. 15% zugelegt hat.

Glaubt wirklich jemand, dass es, wenn überhaupt, gerade aus diesem Grund zu einer Ausflaggung von 40 Flugzeugen kommt?


Die € 85 Mio sollten man nicht im Verhältnis zum Umsatz betrachten sondern zum Nettoergebnis. Zudem sollte man beachten, dass der Konzern nicht nur Piloten beschäftigt. Hört sich hier immer so an, als sollten alle Erlöse des Konzerns an die Piloten gehen. Zudem werden die Kosten nicht erst 2019 fällig, es gibt jetzt bereits ne Einmalzahlung und zwischendurch stufenweise Erhöhungen.

Bei einer Eigenkapitalquote von 17% und dem hohen Finanzierungsbedarf des Konzerns, muss die Rendite stimmen sonst hat man schnell ein ganz fatales Problem bei der Refinanzierung. Daher kann der Vorstand doch nicht anders, als die Kosten in den Griff zu bekommen.
Die Ausflaggung steht ganz eindeutig in Zusammenhang mit der noch nicht gelösten Frage der Pensionsrückstellungen. Ich denke, dass wird jedem klar, der mal die Zahlen der LH studiert. Ufo hat eine Änderung der Pensionsberechnung zugestimmt, warum tut VC das nicht?

Der Verbraucherpreisindex ist von Mai 2012 bis Januar 2017 von 103,9% auf 108,1% . Das entspricht einer kumulierten Inflation von 4,04%. Selbst wenn Sie nun noch mal 2% p.a. darauf rechnen, dann weiss ich nicht, wo sie die 15% herbekommen.
Beitrag vom 15.02.2017 - 22:04 Uhr
UserMuck
User (293 Beiträge)
Der Verbraucherpreisindex ist von Mai 2012 bis Januar 2017 von 103,9% auf 108,1% . Das entspricht einer kumulierten Inflation von 4,04%. Selbst wenn Sie nun noch mal 2% p.a. darauf rechnen, dann weiss ich nicht, wo sie die 15% herbekommen.

Vollkommen richtig. Da habe ich ausnahmsweise mal ohne zu googeln auf mein Gedächtnis zurück gegriffen. Die Zahl 15% stimmt für die Zeit ab der Finanzkrise. Danke für die Korrektur.

Die Ausflaggung steht ganz eindeutig in Zusammenhang mit der noch nicht gelösten Frage der Pensionsrückstellungen.

Eben.

Aber momentan geht es alleine um den Vergütungstarifvertrag.

Das Thema Übergangsversorgung muss erst noch gelöst werden. Und es ist sicherlich auch der Tarifkommission klar, dass die Übergangsversorgung verändert werden muss. Mittlerweile muss man ja, Draghi sei dank, Geld bezahlen wenn man sein Geld an einen halbwegs anständigen Schuldner verleihen möchte. Aber wie gesagt, das ist ein anderes Thema und wird zu einer anderen Zeit angegangen.

Was ich aufzeigen wollte & will: 85 Millionen sind bei einem Umsatz von 32 Milliarden Peanuts. Die Ausflaggungsandrohnung damit zu begründen ist kompletter Unsinn.
Beitrag vom 16.02.2017 - 01:44 Uhr
UserRobR
User (775 Beiträge)
Was ich aufzeigen wollte & will: 85 Millionen sind bei einem Umsatz von 32 Milliarden Peanuts. Die Ausflaggungsandrohnung damit zu begründen ist kompletter Unsinn.

85 Mio sind so oder so keine Peanuts, schon weil Lufthansa keine Bank sondern eine Airline ist.
Viele Projekte quer durch das Unternehmen zielen auf Einsparungen die teilweise im kleineren 5-stelligen Bereich liegen.
Und da sollen 85 Mio dann Peanuts sein? Die VC hat hoch gepokert aber der Vorstand hat die besseren Karten und löst zu Not auch das gesamte Unternehmen auf... Um dann wieder neu zu beginnen...
Beitrag vom 16.02.2017 - 08:05 Uhr
UserFragensteller
User (15 Beiträge)
Ich kann CGNWAW nur zustimmen, meiner Meinung nach zielt die Drohung schon auf die nächsten Tarifverhandlungen. Wenn ich das richtig verstehe wird die erst 2018 fällig und die Nachzahlung der aufsummierten Gehaltserhöhungen gehen im guten Geschäftsjahr unter.
Wenn die Schlichtung in der Urabstimmung angenommen wird kann sich die VC ja erstmal zurücklehnen. Die anderen gekündigten Tarifverträge wirken nach und geschrumpft wird im KTV ja eh. Herr Spohr wird ja nicht müde seine roten Linien immer wieder zu betonen. Dann wird sich ja zeigen ob sich der Vorstand für seine Strategie auch von der Marke Lufthansa trennen würde.
Zum Thema Pensionsrückstellungen, hat sich jemand der Herren hier schonmal mit IFRS und HGB beschäftigt? Laut Stellungnahme der Bundesbank stellen die Pensionsrückstellungen nach HGB im Moment trotz Niedrigzins keine erns zu nehmende Beslastung für die Unternehmen dar, weil sich dafür die Unternehmen am Kapitalmarkt günstig Geld beschaffen können. Ich weiß, Lufthansa bilanziert nach IFRS, wo es nochmal anders aussieht, weil die Eigenkapitalquote durch die Rückstellungen sinkt und ein anderer Zins für die Pensionsrückstellungen verwendet wird. Lange Rede, kurzer Sinn, die Belastung in Sachen Pensionsrückstellung ergibt sich weniger aus der reiner Summe, sondern aus der Art wie das ganze in den Bilanzen auftaucht und wie LH dadurch für Anleger dasteht. Gerüchten zufolge hat LH mit einem Trust ( oder Fond???) auf Malta die letzten Jahre um du 4,5% Rendite erzielt mit den Pensionsrückstellungen. LH kann hier mit einem viel größeren Volumen arbeiten und auch ein höheres Risiko eingehen, als man es als AN machen könnte und würde.
Beitrag vom 16.02.2017 - 08:16 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Ich kann CGNWAW nur zustimmen, meiner Meinung nach zielt die Drohung schon auf die nächsten Tarifverhandlungen. Wenn ich das richtig verstehe wird die erst 2018 fällig und die Nachzahlung der aufsummierten Gehaltserhöhungen gehen im guten Geschäftsjahr unter.

Das hatte @Muck geschrieben und die besagte Einmalzahlung wird erst 2018 fällig. Wieso man das so machte, keine Ahnung, denn eigentlich ist diese ja als "Kompensation" für die Jahre 2012 bis 2016 gedacht...

Ich finde es ebenso nicht hilfreich, dass man erst die Annahme der Schlichtung, die als Kompromiss gedacht war, verkündet und im selben Atemzug die Zusammenarbeit aufkündigt.
Was will man denn damit erreichen?!?

...

Zum Thema Pensionsrückstellungen, hat sich jemand der Herren hier schonmal mit IFRS und HGB beschäftigt? Laut Stellungnahme der Bundesbank stellen die Pensionsrückstellungen nach HGB im Moment trotz Niedrigzins keine erns zu nehmende Beslastung für die Unternehmen dar, weil sich dafür die Unternehmen am Kapitalmarkt günstig Geld beschaffen können. Ich weiß, Lufthansa bilanziert nach IFRS, wo es nochmal anders aussieht, weil die Eigenkapitalquote durch die Rückstellungen sinkt und ein anderer Zins für die Pensionsrückstellungen verwendet wird. Lange Rede, kurzer Sinn, die Belastung in Sachen Pensionsrückstellung ergibt sich weniger aus der reiner Summe, sondern aus der Art wie das ganze in den Bilanzen auftaucht und wie LH dadurch für Anleger dasteht. Gerüchten zufolge hat LH mit einem Trust ( oder Fond???) auf Malta die letzten Jahre um du 4,5% Rendite erzielt mit den Pensionsrückstellungen. LH kann hier mit einem viel größeren Volumen arbeiten und auch ein höheres Risiko eingehen, als man es als AN machen könnte und würde.


Das wiederum finde ich sehr interessant. kann das jemand mit BWL-Ahnung mal bestätigen oder wiederlegen?

Beitrag vom 16.02.2017 - 08:42 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)

Die € 85 Mio sollten man nicht im Verhältnis zum Umsatz betrachten sondern zum Nettoergebnis. Zudem sollte man beachten, dass der Konzern nicht nur Piloten beschäftigt. Hört sich hier immer so an, als sollten alle Erlöse des Konzerns an die Piloten gehen. Zudem werden die Kosten nicht erst 2019 fällig, es gibt jetzt bereits ne Einmalzahlung und zwischendurch stufenweise Erhöhungen.

Doch, die gesamten(!) 85Mio werden erst 2019 fällig. Wobei ich mich schon frage, wie diese Zahl jetzt wieder zustande kommt. Wahrscheinlich ähnlich, wie die Piloten bekommen jetzt 8,7%... Die Einmalzahlung kommt auch erst 2018... Gleichzeitg haben alle GWI-Piloten eine weitere Netto-"Gehaltskürzung" erfahren, weil man eine Schichtzulage nicht vernünftig mit dem Finanzamt geregelt bekommt. Und das alleinig zu Lasten der Arbeitnehmer!

Und natürlich sind die gesamten Erlöse nicht für die Piloten, was soll so eine Aussage? Die LH soll alle Erlöse bekommen, die sie will, wenn sie dafür eben auch die Gegenleistung der KTV-Arbeitsplätze liefert. Die hätte sie, wie schon mehrfach gesagt, zu einem deutlich günstiger Preis bekommen. (Nicht billig, aber günstig;-))

Wer aufgepasst hat, weiß dass man seitens VC und der Pilotenschaft immer wieder und dauernd auf eine Gesamtlösung gehofft hat. Diese ist aus verschiedenen Gründen gescheitert... Von daher hat man nur eine VTV-Lösung gesucht, gefunden und bekommt nun von der LH noch einen Tritt in den Hintern. Das finde ich ziemlich verrückt.
In der Präambel der Schlichtung ist ausdrücklich davon die Rede, dass man weitere Lösungen durch eine moderate Schlichtung nicht verhindern wollte. Und die LH tritt sofort nach.... Was soll man davon halten?


Bei einer Eigenkapitalquote von 17% und dem hohen Finanzierungsbedarf des Konzerns, muss die Rendite stimmen sonst hat man schnell ein ganz fatales Problem bei der Refinanzierung. Daher kann der Vorstand doch nicht anders, als die Kosten in den Griff zu bekommen.

Um die Kosten im Cockpit geht es doch schon lange nicht mehr, wenn man die Preise bei AB, Sunex und EWE für Kapitäne und Management sich so anschaut. Koste es was es wolle, Hauptsache kein KTV...

Die Ausflaggung steht ganz eindeutig in Zusammenhang mit der noch nicht gelösten Frage der Pensionsrückstellungen. Ich denke, dass wird jedem klar, der mal die Zahlen der LH studiert. Ufo hat eine Änderung der Pensionsberechnung zugestimmt, warum tut VC das nicht?

Erstens hatte die UFO nie einen KTV, obwohl sie ihn beinnahe bekommen hätte, wenn sich der UFO-VOrstand nicht zerlegt hätte.
Zweitens hat die UFO eine Gegenleistung dafür bekommen (ob genug, gut oder schlecht, kann ich nicht beurteilen)
Drittens zeigt sich, dass der Teufel dort in der "redaktionellen" Nachbearbeitung liegt und es immer noch keine endgültige Einigung (sprich fertige Tarifverträge) gibt, aber die Pensionen schon mal umgestellt wurden...

Die LH fordert von den Piloten die AV umzustellen und jeden Zugriff auf die Konzernarbeitsplätze abzugeben.

WO ist da noch irgendein Vorteil für die KTVler?

Und nein, die KTVler sind nicht die einzigen Piloten im Konzern, aber immer noch(!) die Mehrheit. Ausserdem wurde dem Konzern mit diesen viel zu teuren und renitenten Piloten und anderen LH-Urgesteinen an Bord und Boden es doch erst möglich diese "Sperenzchen" wie AUA, Swiss oder EW zu finanzieren. Es ist schon eine ziemlich perfide Logik, die Peripherie einzukaufen und dann damit die Quelle zu "erpressen".

Der Verbraucherpreisindex ist von Mai 2012 bis Januar 2017 von 103,9% auf 108,1% . Das entspricht einer kumulierten Inflation von 4,04%. Selbst wenn Sie nun noch mal 2% p.a. darauf rechnen, dann weiss ich nicht, wo sie die 15% herbekommen.

Halte dagegen;-): Durchschnittliche Lohnsteigerung aller Unternehmen in D: 11,68%
Durchschnittliche Lohnsteigerung der Verkehr und Nachrichtenübermittlung(?) in D: 10,01%
Beitrag vom 16.02.2017 - 23:47 Uhr
UserLH830
👮👮👮
User (629 Beiträge)
Halte dagegen;-): Durchschnittliche Lohnsteigerung aller Unternehmen in D: 11,68%
Durchschnittliches Einkommen aller Unternehmen in D ? Durchschnittliche Wochenarbeitszeit ?
Durchschnittliche Lohnsteigerung der Verkehr und Nachrichtenübermittlung(?) in D: 10,01%
Durchschnittliches Einkommen aller AN der Verkehr und Nachrichtenübermittlung? Durchschnittliche Wochenarbeitszeit?

Dieser Beitrag wurde am 16.02.2017 23:48 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.02.2017 - 08:41 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Halte dagegen;-): Durchschnittliche Lohnsteigerung aller Unternehmen in D: 11,68%
Durchschnittliches Einkommen aller Unternehmen in D ? Durchschnittliche Wochenarbeitszeit ?
Durchschnittliche Lohnsteigerung der Verkehr und Nachrichtenübermittlung(?) in D: 10,01%
Durchschnittliches Einkommen aller AN der Verkehr und Nachrichtenübermittlung? Durchschnittliche Wochenarbeitszeit?

Häh?!?

Was wollen Sie damit sagen oder besser andeuten?
Liefern Sie doch bitte die Zahlen, wenn es aussagekräftige sind...

Weitere Vergleiche fällig?
Durchschnittliche WE-, Nacht- oder Feiertagsdienste? Durchschnittliche Schichtlänge? Durchschnittliche Klimaveränderung? Durchschnittliche Gesundheitsschädigung am Arbeitsplatz? Durchschnittliche erforderliche Qualifikation? Durchschnittliche erforderliche Konstitution? Durchschnittliche Überprüfung der Qualifikation?

Das bringt doch alles nichts...

Das ist doch ähnlich fruchtlos und sinnlos, wie ein Vergleich mit Hartz 4, z.B.:

Hartz 4 Sätze 2012 374€, 2017 405€ = Steigerung 8,3%

Wochenarbeitszeit 0 Stunden

Was soll der Vergleich nun?

Entweder Sie gönnen allen Gehaltsklassen einen vernünftigen Gehaltszuwachs oder Sie lassen es...

Dieser Beitrag wurde am 17.02.2017 08:42 Uhr bearbeitet.
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