Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Piloten ziehen sich aus Krisenregelu...

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Beitrag vom 12.07.2021 - 08:16 Uhr
UserAngros
User (711 Beiträge)
Soweit ich es beurteilen kann haben UFO und ver.di Vereinbarungen getroffen die bestand haben. Die einzigen Probleme gibt es offenbar beim Cockpitpersonal.

Einfach mal abwarten. Der nächste Konflikt auch mit UFO und Verdi kommt bestimmt, und vermutlich nicht erst in ein paar Jahren. Denn was einige Foristen hier gerne unter den Tisch fallen lassen ist, dass die angeblich so streikfreudigen Piloten vor den 14 Streiks viele Jahre lang gar nicht gestreikt haben, während die übrigen Gewerkschaften den Laden rauf- und runterbestreikt haben, auch nach den Pilotenstreiks. Einfach mal drüber nachdenken.

Also ich kann mich nur an wenige Warnstreik von wenigen Stunden und EINEN Streik von wenigen Tagen beim Bodenpersonal erinnern. Das kommt aber bei weitem nicht an die Pilotenstreiks heran. Ich bin übrigens seid 1991 dabei.

Auch die Piloten haben in aller Regel nur stunden-/ oder tageweise gestreikt, um bspw. Umbuchungen zuzulassen. Vielleicht wäre rückblickend z.B. ein Totalstreik von 14 Tagen oder so aber tatsächlich zielführender gewesen. Anderswo hat man so meist nach kurzer Zeit Kompromissbereitschaft hergestellt.
Beitrag vom 12.07.2021 - 08:46 Uhr
UserWaldaRokil
User (46 Beiträge)
Soweit ich es beurteilen kann haben UFO und ver.di Vereinbarungen getroffen die bestand haben. Die einzigen Probleme gibt es offenbar beim Cockpitpersonal.

Einfach mal abwarten. Der nächste Konflikt auch mit UFO und Verdi kommt bestimmt, und vermutlich nicht erst in ein paar Jahren. Denn was einige Foristen hier gerne unter den Tisch fallen lassen ist, dass die angeblich so streikfreudigen Piloten vor den 14 Streiks viele Jahre lang gar nicht gestreikt haben, während die übrigen Gewerkschaften den Laden rauf- und runterbestreikt haben, auch nach den Pilotenstreiks. Einfach mal drüber nachdenken.



Also ich kann mich nur an wenige Warnstreik von wenigen Stunden und EINEN Streik von wenigen Tagen beim Bodenpersonal erinnern. Das kommt aber bei weitem nicht an die Pilotenstreiks heran. Ich bin übrigens seid 1991 dabei.

Auch die Piloten haben in aller Regel nur stunden-/ oder tageweise gestreikt, um bspw. Umbuchungen zuzulassen. Vielleicht wäre rückblickend z.B. ein Totalstreik von 14 Tagen oder so aber tatsächlich zielführender gewesen. Anderswo hat man so meist nach kurzer Zeit Kompromissbereitschaft hergestellt.

Es waren genau 29 Streiktage bei 14 Streiks mit unfassbaren 1,5 Millionen betroffenen Passagieren mit einem katastrophalen Ergebnis .. dem PPV .

Schon längst wäre ein Neuanfang von beiden Seiten notwendig gewesen… ist aber scheinbar nicht möglich.

Es wird weiter geschossen und die Karre wird immer tiefer in den Dreck gefahren.
Beitrag vom 12.07.2021 - 09:26 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)

Es waren genau 29 Streiktage bei 14 Streiks mit unfassbaren 1,5 Millionen betroffenen Passagieren mit einem katastrophalen Ergebnis .. dem PPV .

Laut Airlines.de 513.000 betroffene Fluggäste... Immer noch ne ganze Menge (zu viele ), aber in Relation zu den normalerweise transportieren (bis zu 340.000) Passagieren eher überschaubar...

UFO hat mit 8 Tagen es in einem Rutsch (längster Streik der LH Geschichte) geschafft, Verdi war mit 5 Tagen auch nicht schlecht vertreten. Über die diversen Streiks an Flughäfen in FRA und MUC und in Flugsicherungen, die ebenso Folgen hauptsächlich für LH hatte, reden wir ja gar nicht mehr ;-(
Beitrag vom 12.07.2021 - 10:28 Uhr
UserViri
User (1388 Beiträge)
Also ich kann mich nur an wenige Warnstreik von wenigen Stunden und EINEN Streik von wenigen Tagen beim Bodenpersonal erinnern. Das kommt aber bei weitem nicht an die Pilotenstreiks heran. Ich bin übrigens seid 1991 dabei.

Dann ist Ihr Gedächtnis aber entweder sehr selektiv oder nicht besonders gut.

Mal eine Chronologie (Quelle:  https://www.airliners.de/eurowings-germanwings-lufthansa-streik-piloten-flugbegleiter/39902):

2001: Piloten (der bis 2014 letzte Streik von der VC)

2008: Boden- und Kabine (verdi): 5 Tage am Stück!

2012: Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo verursacht den bis dahin größten Ausfall an einem einzigen Streiktag in der Geschichte der Lufthansa. Rund 1000 Flüge werden gestrichen, es trifft über 100.000 Passagiere. Beide Seiten beschließen eine Schlichtung.

April 2013: Ein Warnstreik des Bodenpersonals legt den Flugverkehr der Lufthansa in Deutschland fast lahm. Der Airline zufolge sind rund 150.000 Passagiere betroffen. Im Mai verabreden Verdi und der Konzern anschließend gestufte Entgelterhöhungen und einen Kündigungsschutz.

2015: UFO verursacht den längsten Streik in der LH Geschichte

2016 hat UFO dann nochmal Streiks bei GWI und EWG ausgerufen.

UFO hat mit 8 Tagen es in einem Rutsch (längster Streik der LH Geschichte) geschafft, Verdi war mit 5 Tagen auch nicht schlecht vertreten. Über die diversen Streiks an Flughäfen in FRA und MUC und in Flugsicherungen, die ebenso Folgen hauptsächlich für LH hatte, reden wir ja gar nicht mehr ;-(

Genau das meine ich. UFO hat einfach eine Woche lang den Laden bestreikt und am Ende 29 (!!!) verschiedene Tarifverträge rausgepresst. Aber irgendwie bezeichnet die keiner als raffgierig...

Dieser Beitrag wurde am 12.07.2021 10:36 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 12.07.2021 - 14:58 Uhr
UserA320Fam
User (1734 Beiträge)
@Viri

Wo war meine Aussage selektiv. Sie gaben genau das aufgezählt, was ich zum Thema Bodenmitarbeiter schrieb.
Ich machte keine Aussagen zu UFO und Cockpit.
Beitrag vom 12.07.2021 - 15:47 Uhr
UserFlugbegeisterter
User (66 Beiträge)
Wer nun wann und wieviel gestreikt hat... Vielleicht zurück zum Thema des Artikels:

Vielleicht muss man sich fragen, warum die A32F nicht zur LCAG gehen? Kann es sein, dass so eine (Mini)Flotte bei einer gewünschten reinen B77F Flotte aus wirtschaftlicher Sicht keinen Sinn macht?

Wenn man teils hier die Beiträge liest, kann man fast denken, dass bei Aerologic Ausbeuterhegälter gezahlt werden. Das ist meines Wissens keineswegs der Fall. Es ist eben der Wunsch der VC noch nicht in Erfüllung gegangen, Aerologic zu tarifieren. Diejenigen, die diesen Wunsch haben, sollten mal sehen, wie schnell DHL da Flieger (B77F) reinpumpt. So schnell sind die dort auch wieder weg, wenn dort die Kosten durch die Decke gehen. Ist ja ein reines Leasingkonstrukt. Von den Aerologic Fliegern ist eben keiner im Eigentum der Gesellschaft.

Ansonsten zeigt sich noch eine Sache in meinen Augen: Jeder denkt jetzt nur noch an sich. Das VC Argument ist doch immer: es muss überall ordentlich tarifiert sein. Meines Wissens gibt es bei der CityLine Tarifverträge. Tja, wenn der eigene Kittel bei der LCAG brennt, ist der Rest der Kollegen (hier CityLine) dann doch egal und die Vereinsparole gleich mit.



Beitrag vom 13.07.2021 - 09:49 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Wer nun wann und wieviel gestreikt hat... Vielleicht zurück zum Thema des Artikels:

Vielleicht muss man sich fragen, warum die A32F nicht zur LCAG gehen? Kann es sein, dass so eine (Mini)Flotte bei einer gewünschten reinen B77F Flotte aus wirtschaftlicher Sicht keinen Sinn macht?

Es geht ja um zwei Probleme bei dem Ganzen.
Das eine ist ein Trainingsproblem. Wie bekomme ich möglichst schnell und unkompliziert genügend Leute zusammen, die A320 operieren können. LCAG soll ja weiterhin der Vermarkter dieser Kapazitäten sein. Das heißt, dass es um nur um die reine Operation geht, quasi ein in House Wetlease... Dafür boten sich alle A320 Operator im LH-Konzern an. CLH ist da einer von vielen..

Das andere ist, dass auf Vorstandsebene nicht einmal gefragt wurde, ob man die A321F bei irgendeiner PPV-Gesellschaft unterbringen kann. Sowohl LCAG, LH-Passage, als auch GWI hat ja, nach Aussage des LH-Vorstandes "zuviel" Personal und davon nicht unwesentlich viele current auf A320. Man sorgt so ganz gezielt dafür, dass der Personalüberhang bestehen bleibt, dass Sozialpläne weiterhin "notwendig" sind, dass betriebliche Kündigungen in D weiterhin ein großes Thema bleiben. Auch bei CLH gibt es Personalüberhang, der aber "noch" nicht so sehr benannt wurde. Eine AUA hätte es auch dringend nötig gehabt, wurde aber aus unbekannten Gründen auch ausgeschlagen, sodass dort auch weiterhin mit massiven Personalabbau zu rechnen ist...


Wenn man teils hier die Beiträge liest, kann man fast denken, dass bei Aerologic Ausbeuterhegälter gezahlt werden. Das ist meines Wissens keineswegs der Fall. Es ist eben der Wunsch der VC noch nicht in Erfüllung gegangen, Aerologic zu tarifieren. Diejenigen, die diesen Wunsch haben, sollten mal sehen, wie schnell DHL da Flieger (B77F) reinpumpt. So schnell sind die dort auch wieder weg, wenn dort die Kosten durch die Decke gehen. Ist ja ein reines Leasingkonstrukt. Von den Aerologic Fliegern ist eben keiner im Eigentum der Gesellschaft.

Über die Gehälter kann ich keine Aussage treffen. Aber genau das, was Sie im zweiten Teil beschreiben ist der Grund, warum es tarifiert werden "muss". Sunexpress war auch nicht tarifiert. Auch deshalb konnte LH dort "wüten"... Und für individuelle Verträge, die im Zweifelsfall eben dem "Markt" unterliegen gibt es monetär eben einen Bonus. Oder eine schnelle Perspektive oder oder oder....
Aber Jobsicherheit über Jahre eben nicht...


Ansonsten zeigt sich noch eine Sache in meinen Augen: Jeder denkt jetzt nur noch an sich. Das VC Argument ist doch immer: es muss überall ordentlich tarifiert sein. Meines Wissens gibt es bei der CityLine Tarifverträge. Tja, wenn der eigene Kittel bei der LCAG brennt, ist der Rest der Kollegen (hier CityLine) dann doch egal und die Vereinsparole gleich mit.

Das habe ich versucht oben zu beschreiben. Ganz so einfach ist es nicht, spielt aber sicher eine große Rolle. Teile der TVs bei CLH hätte man bei LH auch gerne, habe Sie können sich sicher denken, wer da etwas dagegen hätte ;-)
Beitrag vom 13.07.2021 - 10:44 Uhr
UserViri
User (1388 Beiträge)
@Viri

Wo war meine Aussage selektiv. Sie gaben genau das aufgezählt, was ich zum Thema Bodenmitarbeiter schrieb.
Ich machte keine Aussagen zu UFO und Cockpit.

Genau das ist ja selektiv! Ich schrieb vorher von den anderen Gewerkschaften und Sie picken sich nur eine andere Berufsgruppe raus. Merken Sie selber, was?
Beitrag vom 13.07.2021 - 17:25 Uhr
UserFlugbegeisterter
User (66 Beiträge)
Über die Gehälter kann ich keine Aussage treffen. Aber genau das, was Sie im zweiten Teil beschreiben ist der Grund, warum es tarifiert werden "muss". Sunexpress war auch nicht tarifiert. Auch deshalb konnte LH dort "wüten"... Und für individuelle Verträge, die im Zweifelsfall eben dem "Markt" unterliegen gibt es monetär eben einen Bonus. Oder eine schnelle Perspektive oder oder oder....
Aber Jobsicherheit über Jahre eben nicht...


Ich glaube nicht, dass LH bei Aerologic wüten kann. Eines wird hier scheinbar nicht so gesehen: der Laden gehört zu 50% (wenn es um die Eigentumsverhältnisse geht) der DHL. Meinen Sie, dass die DHL die "gleichen Scherereien" auf dem Hof haben will wie LH?

Für DHL ist Aerologic eine gute Plattform. DHL hat wirtschaftlich die Hosen an. 3/4 der Flieger dort fliegen für die DHL. LH ist wirtschaftlich gesehen der Juniorpartner. Meinen Sie, dass die DHL toleriert, dass dort LH/VC Grabenkämpfe gekämpft werden? Ich glaube, wenn das naht, wird DHL dort Ansagen machen und zwar sehr deutliche - das Ziehen des Steckers nicht ausgeschlossen.

Ich rate, das Thema Aerologic nicht so heiß zu essen, wie es von vielen gekocht wird. Vor allem sollte man die Phantasien mal beiseite legen, dass die VC dort die gleiche Macht haben kann wie bei LH. Der Tag wird nun einfach nie kommen. Aber politisch verstehe ich die VC. Denn vielleicht höhlt der stete Tropfen mal den Stein, oder auch nicht.


Dieser Beitrag wurde am 13.07.2021 17:26 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.07.2021 - 20:05 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Über die Gehälter kann ich keine Aussage treffen. Aber genau das, was Sie im zweiten Teil beschreiben ist der Grund, warum es tarifiert werden "muss". Sunexpress war auch nicht tarifiert. Auch deshalb konnte LH dort "wüten"... Und für individuelle Verträge, die im Zweifelsfall eben dem "Markt" unterliegen gibt es monetär eben einen Bonus. Oder eine schnelle Perspektive oder oder oder....
Aber Jobsicherheit über Jahre eben nicht...


Ich glaube nicht, dass LH bei Aerologic wüten kann. Eines wird hier scheinbar nicht so gesehen: der Laden gehört zu 50% (wenn es um die Eigentumsverhältnisse geht) der DHL. Meinen Sie, dass die DHL die "gleichen Scherereien" auf dem Hof haben will wie LH?

"Wüten" war die falsche Formulierung. Sie haben Recht. Allerdings bestellt der LH-Konzen Flugzeuge und die gehen nach Maßgabe der LH Vorstandes zu Aerologic oder zu LCAG. Insofern hat der 50% Anteil durchaus Gewicht.
DHL könnte es aber ja auch gleich ganz alleine machen. Tun die aber auch nicht... Warum? LCAG ist vor Aerologic übrigens genau dieses Geschäft für DHL geflogen... Hat der LCAG auch eine "Grundlast" geliefert. Die Einführung der B777 wollte man aber unbedingt NICHT bei LCAG haben, obwohl es Synergien mit einer eventuellen Passage B777 Einführung hätte geben können.


Für DHL ist Aerologic eine gute Plattform. DHL hat wirtschaftlich die Hosen an. 3/4 der Flieger dort fliegen für die DHL. LH ist wirtschaftlich gesehen der Juniorpartner. Meinen Sie, dass die DHL toleriert, dass dort LH/VC Grabenkämpfe gekämpft werden? Ich glaube, wenn das naht, wird DHL dort Ansagen machen und zwar sehr deutliche - das Ziehen des Steckers nicht ausgeschlossen.


Aerologic war für beide DLH und DHL ein Puffer. Man konnte unterschiedliche Geschäftsverläufe gegenseitig mit Aerologic "Puffern" oder auch Streckensynergien heben wo weder LCAG, noch DHL den Flieger füllen konnte. Die B777 hat auch ein etwas anders Einsatzspektrum als eine MD11, das sich eine ganze zeitlang nicht so sehr überschnitten hat. Ich denke, dass der Aufschrei auch nicht so groß gewesen wäre, wenn die MD11 zahlenmäßig 1zu1 bei LCAG ersetzt worden wäre. Dann wäre Wachstum bei Aerologic auch nicht von der VC kritisiert worden.

Ich rate, das Thema Aerologic nicht so heiß zu essen, wie es von vielen gekocht wird. Vor allem sollte man die Phantasien mal beiseite legen, dass die VC dort die gleiche Macht haben kann wie bei LH. Der Tag wird nun einfach nie kommen. Aber politisch verstehe ich die VC. Denn vielleicht höhlt der stete Tropfen mal den Stein, oder auch nicht.

Ich denke, dass die VC sich das aber ja gar nicht leisten kann, zu ignorieren. Einen Betrieb, der untarifiert in direkter Konkurrenz zu Mitgliedsbetrieben wächst, während man selbst im gleichen Konzern abgebaut wird, kann keine Gewerkschaft kalt lassen.

Wenn dann noch die Kollegen der Aerologic genau das als positives Merkmal heraus stellen, kann eine Gewerkschaft eigentlich gar nicht mehr anders, als massiv dagegen an zu gehen. Es gefährdet letztendlich alle Gewerkschaftsmitglieder, wenn ein Betrieb "auf Kosten" organisierter Betrieb wächst. Ob das wirklich so ist, wissen ja auch nur die direkt Beteiligten und mag sicherlich diskussionswürdig sein. Aber allein der Eindruck, dass dies der Fall sein könnte, lässt die Gemüter offensichtlich nicht kalt...
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