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Beitrag vom 19.11.2017 - 10:35 Uhr
Userrasch
😊
User (431 Beiträge)
Na, an dieser Stelle haben sie ja wenigstens Fantasie. 14 Streiks zu einem umzudeuten... Respekt!

Und warum das alles nicht geht und die Spartengewerkschaften besser allein weiter machen wissen sie auch: Weil die anderen nicht so wollen wie sie…
Danke für die Unterhaltung!
Beitrag vom 19.11.2017 - 11:12 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Na, an dieser Stelle haben sie ja wenigstens Fantasie. 14 Streiks zu einem umzudeuten... Respekt!

Och kommen Sie, Sarkasmus funktioniert nicht in einem Forum ;-)

Es ging um EINEN Tarifkonflikt, nicht jedes Mal um etwas Neues, eine neue Forderung oder was auch immer. Man stimmt gerade eine Tarifeinigung ab, die eine Zeitspanne von 10(!) Jahren, 5 Vergangenheit, 5 Zukunft, umfasst. Da sind die 14 Streiks, die einzeln nicht ein einziges Mal die gesamte Pilotenschaft zum Ausstand aufgerufen hatten, eher lächerlich. Die Auswirkung war groß, der tatsächliche Effekt eher gering... Da wurde und wird an ganz anderer Stelle aus politischen Gründen wesentlich mehr Geld verbrannt.
Das wird man auch bei O´Leary beobachten können, dass es nicht um die "Mehrkosten" geht, sondern um "das Prinzip" der Gewerkschaftslosigkeit....

Und warum das alles nicht geht und die Spartengewerkschaften besser allein weiter machen wissen sie auch: Weil die anderen nicht so wollen wie sie…
Danke für die Unterhaltung!

Spielen Sie bitte nicht die beleidigte Leberwurst. Ich finde es deutlich zu kurz gesprungen, den schwarzen Peter nur bei den Piloten zu suchen. Denn "Wollen" müssten beide Seiten und das sehe ich im Moment einfach nicht.

Natürlich könnten die Spartengewerkschaften "besser" alleine weiter machen. Aus den von Ihnen genannten Gründen ist das wohl auch so. Trotz dessen gibt es auch bei den Piloten durchaus Bestrebungen und den Wunsch als Teil des größeren Belegschaft wieder dem/den Konzern/-en entgegenzutreten. Aber sicher nicht zu jedem Preis und nicht auf dem Diskussionsniveau, wie man es teilweise auch hier erfährt.
Da sind Sie bislang eine sehr positive Ausnahme. Ich erinnere mich aber eben auch an andere Kandidaten... Und vor denen hätte ich eben große Bedenken...

Gerade bei Ryanair hätte ja eine Verdi sich etablieren können und für die Beschäftigten etwas erreichen können. Da war aber niemand der sich um die Piloten, Flugbegleiter oder das Bodenpersonal in prekären Beschäftigungsverhältnissen kümmern wollte oder konnte.
Und nun? Bei den Piloten macht die VC jetzt den Anfang. Z.B. mit einem Fond für die Piloten, die sich gewerkschaftlich organisieren, die den Kopf rausstrecken und sich als Tarifkommission aufstellen lassen.
Wo sind da die "großen" Gewerkschaften in den letzen Jahren geblieben? Bei Easyjet haben sie es ja auch geschafft...
Beitrag vom 19.11.2017 - 12:19 Uhr
Userrasch
😊
User (431 Beiträge)
Ich will nochmal etwas grundsätzlicher werden: Es geht nicht darum was der eine oder andere getan oder erreicht hat. Es geht um Einheit, auch wenn`s schwierig und in manchen Augen nicht möglich ist.
Es darf nicht sein das "17 verschieden Gruppen" versuchen an einen Verhandlungstisch zu kommen der vom AG verwaltet wird. Wenn AN etwas erreichen wollen, müssen sie gemeinsam, mit einer Vertretung an den Tisch kommen. Da können vorher die Fetzen geflogen sein und werden auch nachher die Fetzen fliegen aber gegenüber dem AG geht das nicht. Das macht der AG doch auch nicht... (der hat`s natürlich leichter).

Das ist natürlich in einer Zeit der populistischen-Schlagzeilen-Generierer schwierig, aber umso mehr Notwendig.

Gewerkschaften sind keine Dienstleistungsbetriebe. Es geht darum den (möglichst vielen/allen) ANern zu vermitteln das er für sein Schicksal etwas tun kann, wenn er Teil seiner Vertretung ist. Auch das geht nicht, wenn "17 verschiedene Gruppen" sich gegenseitig schlecht darstellen. Dafür muss es aber EINE Vertretung geben, wie auch immer diese organisiert ist.

Damit will ich es bewenden lassen, die Unterhaltung gerät immer mehr OT.
Beitrag vom 19.11.2017 - 13:35 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Wo ich grad dabei bin das letzte Wort zu haben 😉…

Es ist ja das Wesen der kleinen Spartengewerkschaften die Interessen ihrer Mitglieder durchzusetzen. Im Gegensatz zu Flächengewerkschaften, die ggf. Interessen unterschiedlicher Berufsgruppen abzuwägen haben.

Die dazu aber auch alle ihre Mitglieder sein müssen ... das Argument ist schlicht falsch.

Nochmal nachdenken bitte. Mir fällt andersrum keine Gewerkschaft ein die Interessen von Berufsgruppen vertritt die nicht bei ihr organisiert sind.

Das beantwortet meine Frage nach einem Beispiel.

Ich denke wir hatten hier ein Missverständnis:
Sie stellen oben "vertritt nur Mitglieder" ein "vertritt mehrere Berufsgruppen" gegenüber.
Das sind Äpfel und Birnen.

Ja, sie hatten da ein Missverständnis und es war keine Gegenüberstellung.

Wenn Sie sich mit der Aussage, es sei nur /mein/ Missverständnis gewesen, besser fühlen ... :)
Wenn "Im Gegensatz zu" keine Gegenüberstellung einleitet, wie war es dann gemeint?


Jede Gewerkschaft darf nur die Interessen ihrer Mitglieder vertreten aber natürlich kann eine Gewerkschaft mehrere Berufsgruppen vertreten, wenn alle bei ihr organisiert sind.

Jede Gewerkschaft soll/muss die Interessen ihrer Mitglieder vertreten und natürlich soll/muss eine Gewerkschaft alle Berufsgruppen vertreten, die bei ihr organisiert sind.

Also darf zB nicht Verdi versuchen, die Interessen von Stahlarbeitern verteten, die Mitglieder der IG Metall sind.

Wenn ein Stahlarbeiter Mitglied bei verdi ist, selbstverständlich!

Nein, seit dem Tarifeinheitsgesetz doch genau nicht mehr.
Bei mehreren Gewerkschaften in der gleichen Berufsgruppe ist nur noch diejenige mit den misten Mitgliedern verhandlungsberechtigt.
Beitrag vom 19.11.2017 - 15:27 Uhr
Userrasch
😊
User (431 Beiträge)
Wo ich grad dabei bin das letzte Wort zu haben 😉…

> Es ist ja das Wesen der kleinen Spartengewerkschaften die Interessen ihrer Mitglieder durchzusetzen. Im Gegensatz zu Flächengewerkschaften, die ggf. Interessen unterschiedlicher Berufsgruppen abzuwägen haben.

Die dazu aber auch alle ihre Mitglieder sein müssen ... das Argument ist schlicht falsch.

Nochmal nachdenken bitte. Mir fällt andersrum keine Gewerkschaft ein die Interessen von Berufsgruppen vertritt die nicht bei ihr organisiert sind.

Das beantwortet meine Frage nach einem Beispiel.

Ich denke wir hatten hier ein Missverständnis:
Sie stellen oben "vertritt nur Mitglieder" ein "vertritt mehrere Berufsgruppen" gegenüber.
Das sind Äpfel und Birnen.

Ja, sie hatten da ein Missverständnis und es war keine Gegenüberstellung.

Wenn Sie sich mit der Aussage, es sei nur /mein/ Missverständnis gewesen, besser fühlen ... :)
Wenn "Im Gegensatz zu" keine Gegenüberstellung einleitet, wie war es dann gemeint?

Wenn sie wollten das ich mich besser fühle dann lassen sie mir doch den Punkt und verfallen nicht in Rechthaberei.
Ich habe Spartengewerkschaften den Flächengewerkschaften gegenübergestellt.
Sie machen daraus
Zitat: Sie stellen oben "vertritt nur Mitglieder" ein "vertritt mehrere Berufsgruppen" gegenüber. Zitatende.
Sie beurteilen das mit "falsch" und "Äpfel mit Birnen". Jetzt haben sie offenbar darüber nachgedacht und wollen immer noch nicht klüger sein…



Jede Gewerkschaft darf nur die Interessen ihrer Mitglieder vertreten aber natürlich kann eine Gewerkschaft mehrere Berufsgruppen vertreten, wenn alle bei ihr organisiert sind.

Jede Gewerkschaft soll/muss die Interessen ihrer Mitglieder vertreten und natürlich soll/muss eine Gewerkschaft alle Berufsgruppen vertreten, die bei ihr organisiert sind.

Also darf zB nicht Verdi versuchen, die Interessen von Stahlarbeitern verteten, die Mitglieder der IG Metall sind.

Wenn ein Stahlarbeiter Mitglied bei verdi ist, selbstverständlich!

Nein, seit dem Tarifeinheitsgesetz doch genau nicht mehr.
Bei mehreren Gewerkschaften in der gleichen Berufsgruppe ist nur noch diejenige mit den misten Mitgliedern verhandlungsberechtigt.

Das Tarifeinheitsgesetz regelt, dass die mitgliederstärkste Gewerkschaft im jeweiligen Betrieb den Tarifvertrag für die jeweilige Berufsgruppe abschließen darf bzw. muss. Wenn Tarifvertrag gleich Interessenvertretung wäre, hätten sie BEDINGT Recht. Nun kann in einem Betrieb die Konstellation Berufsgruppen und Gewerkschaftsmitglieder dazu führen, dass Gewerkschaft A am Zuge ist. In einem anderen Betrieb kann das Verhältnis jedoch auch anders sein und Gewerkschaft B wäre am Zug.
Nun zum Beispiel: Wenn also in einem Betrieb mit Haustarif in dem verdi die stärkste Gewerkschaft für alle Berufsgruppen ist (sagen wir 100 MA davon 30 Stahlarbeiter) dann kann verdi diese nicht nur vertreten, sondern auch einen Tarifvertrag für sie abschließen.

Ich hoffe ich habe ihnen damit abschließend Auskunft gegeben zu haben,
mit freundlichen Grüßen…



Dieser Beitrag wurde am 19.11.2017 15:29 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 20.11.2017 - 01:06 Uhr
Userchris7891
User (809 Beiträge)
Wo ich grad dabei bin das letzte Wort zu haben 😉…

> > Es ist ja das Wesen der kleinen Spartengewerkschaften die Interessen ihrer Mitglieder durchzusetzen. Im Gegensatz zu Flächengewerkschaften, die ggf. Interessen unterschiedlicher Berufsgruppen abzuwägen haben.
>
> Die dazu aber auch alle ihre Mitglieder sein müssen ... das Argument ist schlicht falsch.

Nochmal nachdenken bitte. Mir fällt andersrum keine Gewerkschaft ein die Interessen von Berufsgruppen vertritt die nicht bei ihr organisiert sind.

Das beantwortet meine Frage nach einem Beispiel.

Ich denke wir hatten hier ein Missverständnis:
Sie stellen oben "vertritt nur Mitglieder" ein "vertritt mehrere Berufsgruppen" gegenüber.
Das sind Äpfel und Birnen.

Ja, sie hatten da ein Missverständnis und es war keine Gegenüberstellung.

Wenn Sie sich mit der Aussage, es sei nur /mein/ Missverständnis gewesen, besser fühlen ... :)
Wenn "Im Gegensatz zu" keine Gegenüberstellung einleitet, wie war es dann gemeint?

Wenn sie wollten das ich mich besser fühle dann lassen sie mir doch den Punkt und verfallen nicht in Rechthaberei.
Ich habe Spartengewerkschaften den Flächengewerkschaften gegenübergestellt.
Sie machen daraus
Zitat: Sie stellen oben "vertritt nur Mitglieder" ein "vertritt mehrere Berufsgruppen" gegenüber. Zitatende.
Sie beurteilen das mit "falsch" und "Äpfel mit Birnen". Jetzt haben sie offenbar darüber nachgedacht und wollen immer noch nicht klüger sein…



Jede Gewerkschaft darf nur die Interessen ihrer Mitglieder vertreten aber natürlich kann eine Gewerkschaft mehrere Berufsgruppen vertreten, wenn alle bei ihr organisiert sind.

Jede Gewerkschaft soll/muss die Interessen ihrer Mitglieder vertreten und natürlich soll/muss eine Gewerkschaft alle Berufsgruppen vertreten, die bei ihr organisiert sind.

Also darf zB nicht Verdi versuchen, die Interessen von Stahlarbeitern verteten, die Mitglieder der IG Metall sind.

Wenn ein Stahlarbeiter Mitglied bei verdi ist, selbstverständlich!

Nein, seit dem Tarifeinheitsgesetz doch genau nicht mehr.
Bei mehreren Gewerkschaften in der gleichen Berufsgruppe ist nur noch diejenige mit den misten Mitgliedern verhandlungsberechtigt.

Das Tarifeinheitsgesetz regelt, dass die mitgliederstärkste Gewerkschaft im jeweiligen Betrieb den Tarifvertrag für die jeweilige Berufsgruppe abschließen darf bzw. muss. Wenn Tarifvertrag gleich Interessenvertretung wäre, hätten sie BEDINGT Recht. Nun kann in einem Betrieb die Konstellation Berufsgruppen und Gewerkschaftsmitglieder dazu führen, dass Gewerkschaft A am Zuge ist. In einem anderen Betrieb kann das Verhältnis jedoch auch anders sein und Gewerkschaft B wäre am Zug.
Nun zum Beispiel: Wenn also in einem Betrieb mit Haustarif in dem verdi die stärkste Gewerkschaft für alle Berufsgruppen ist (sagen wir 100 MA davon 30 Stahlarbeiter) dann kann verdi diese nicht nur vertreten, sondern auch einen Tarifvertrag für sie abschließen.

Ich hoffe ich habe ihnen damit abschließend Auskunft gegeben zu haben,
mit freundlichen Grüßen…



Nö. Vorrausetzung ist, dass der Arbeitgeber auch im Arbeitgeberverband sein muss.
Übrigens: Kein Stahlarbeiter wird jemals Verdi Mitglied. Wenn die 30 MA bei IGM organisiert sind, dann verhandelt nur die IGM.
Beitrag vom 20.11.2017 - 12:12 Uhr
Userrasch
😊
User (431 Beiträge)
Manchmal ist es besser, so spät in der Nacht einfach mal… ins Bett zu gehen

Nö. Vorrausetzung ist, dass der Arbeitgeber auch im Arbeitgeberverband sein muss.
Wie kommen sie darauf? Es gibt Firmen und sogar öffentliche Arbeitgeber die nicht oder nicht mehr in Arbeitgeberverbänden organisiert sind.

Ich weiß es nicht, aber in welchem Arbeitgeberverband war z. B. Airberlin? Tatsächlich ist es so, dass Firmengruppen auch gerne eigene Verbände (z.B. LH) gründen, aber eine Voraussetzung um einen Tarifvertrag zu schließen ist es nicht.
Jede Firma kann eigene Tarifverträge abschließen. Ob das gut und praktikabel ist, ist eine andere Frage.

Übrigens: Kein Stahlarbeiter wird jemals Verdi Mitglied.
Wenn sie das ganz genau wissen, bleiben sie dabei… Würden sie auch Wetten abschließen?

Wenn die 30 MA bei IGM organisiert sind, dann verhandelt nur die IGM.
Das ist wahrscheinlich aber nicht sicher (Es könnte sein das die IGM für 30 Leute nicht losgeht.) Und es geht an meinem Beispiel vorbei. Ich habe genau geschrieben wie der Fall gestrickt sein müsste und es ist ein Beispiel um die Aussage zu wiederlegen das verdi das nicht darf!
Die Aufteilung der Gewerkschaften auf Branchen liegt in der Natur der Sache aber es gibt keine Verbote.


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