Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / zu: Neuer Transponder «Mode S» ab ...

Beitrag 1 - 5 von 5
Beitrag vom 21.03.2007 - 11:18 Uhr
UserGast
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Erreichen von technischen Grenzen im Namen der wachsenden Sicherheit? Sicherlich ja. Aber, neben dem Aspekt der "Geldmacherei", auch wachsende Transparenz des öffentlichen und auch des [u:0c674dfa55]privaten[/u:0c674dfa55] Flug-Verkehrs zugunsten des nach dem gläsernen Menschen haschenden Bürokratie-Staates. Nach den technisch möglichen Datenerfasungen über Handy- und GPS-Ortung, Überwachung des Telefon- und Emailverkehrs, der Info-Erfassung an den Autobahngebührenüberwachungsanlagen (nicht nur für Mautpreller!) nun auch die verfeinerte Datenerfassung im Luftverkehr!! Glückwunsch, und dies alles wie immer im Namen der Sicherheit!! Dr. SW
Beitrag vom 21.03.2007 - 13:53 Uhr
UserGast
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Big Brother läßt Grüßen ! Merkt das denn keiner ?
Beitrag vom 21.03.2007 - 15:20 Uhr
UserGast
User (-4 Beiträge)
Nee, das ist nicht Big Brother sondern ein Witz! Tatsache ist, dass viele Flugsicherungsstellen in Europa die zusätzlichen Informationen noch gar nicht auswerten können. Viele Bodenstationen sind aufgrund der hohen damit verbundenen Kosten noch nicht auf den Empfang der S-Mode Signale umgerüstet. Auch bei der Übermittlung der Informationen an die Arbeitsplätze der Controller mangelt es. Im Osten sind viele Stationen sowieso nur mit Empfangsmöglichkeiten für die noch älteren A-Mode Signale ausgerüstet und können damit noch nicht einmal die Höhenkodierung empfangen.
Beitrag vom 21.03.2007 - 21:09 Uhr
UserGast
User (-4 Beiträge)
Bitte nicht eine so unkritische Berichterstattung, welche einseitig nur die Sichtweise der Flugsicherung wiedergibt: Das beschriebene Problem der Störungen des Funkverkehrs, welches mit der Einführung vom Mode-S behoben werden soll, tritt nämlich tatsächlich nur in einigen wenigen Ballungszentren des Luftverkehrs in einem Umkreis von maximal 40 Meilen um sehr stark frequentierte Flughäfen auf. In diesen Ballungsräumen fliegen aber überwiegend Verkehrsflugzeuge und nicht die Flugzeuge der Allgemeinen Luftfahrt. Es hätte deshalb durchaus genügt, wenn lediglich Flugzeuge über 20 Tonnen mit Mode-S Transpondern auszurüsten gewesen wären. In typischer Brüsseler "Überregulierungswut" wurden aber sämtliche Flugzeuge in Europa dieser Verpflichtung unterworfen. Das sind ca. 50.000 Flugzeuge, für jedes sind ca. 5.000 € an Kosten für die Einrüstung der Transponder zu veranschlagen, also rund 250 Mio € werden hier verpulvert. Der Sicherheitsgewinn ist hingegen gleich Null, da diese Maßnahme völlig überflüssig war. Die Piloten der betroffenen Flugzeuge haben von der ganzen Maßnahme gar nichts, es wurden nur Kosten erzeugt "for the convenience of the regulators". Die Mode-S.Transponder hätten dabei durchaus das Potential, Sicherheitsgewinn zu erzeugen: Wenn man nämlich die Datenfähigkeit der Transponder (ADS-B) dazu nutzte, am Boden vorhandene Informationen zur Verkehrslage an die Flugzeuge zu funken, auf dass dort an Bord auf einem Bildschirm eine "Luftlage" dargestellt werden könnte und so die Piloten eine eigenständige Vorstellung von dem Geschehen in ihrer Nähe erhielten, wie es die Lotsen seit langem haben. Dieses "TIS" genannte System gibt es in den USA seit langem (die übrigens Mode-S-Transponder nicht vorschreiben, weil sie sie für überflüssig halten). Dieses vorhandene Potential der neuen Geräte wird jedoch in Europa nicht genutzt, weil die Flugsicherung den dazu notwendigen Daten-upload nicht vornehmen will. Übrigens: Anhand der von den Mode-S-Transpondern ständig automatisch übermittelten Kennung des Flugzeuges kann jedermann (nämlich auch im Internet) jederzeit sich anschauen, welches Flugzeug sich gerade wo aufhält. Stellen Sie sich nur einmal vor, welcher Aufschrei ertönen würde, wenn jeder Autufahrer verpflichtet würde, ein Gerät zu installieren, welches jederzeit eine Information abstrahlt, wo sich dieses Auto mit dem jeweiligen Kennzeichen gerade aufhält, welche Strecke es wann zurückgelegt hat, und all dies von jedermann abgerufen werden könnte (Stichwort Bewegungsprofil). Vereinbar mit dem Grundgesetz? Wohl kaum.
Beitrag vom 22.03.2007 - 11:29 Uhr
UserGast
User (-4 Beiträge)
Danke fuer Ihren ausgewogenen und sachlichen Kommentar. Ich hoffe jemand hat das Geld uebrig, im Sinne der informationellen Selbstbestimmung die Sache auch mal durchzuklagen. Allerdings denke ich, daß es hier auch um Dinge geht, die vorderhand gar nicht erwaehnt werden, naemlich, dasz der Staat die Daten haben moechte zur sog. Terrorrismusbekaempfung. (aka. Bevoelkerungstotalueberwachung)