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In einer Stellungnahme verweist Austrian auf Studien des Wirtschaftsforschungsinstituts bzw. des Grazer Joanneums. Nach deren Berechnung generieren 1.000 Passagiere im operativen Bereich rund einen Arbeitsplatz, und zwei weitere im affinen Umfeld. Dazu entfiele auf jeden Passagier im Schnitt eine Bruttowertschöpfung von rund 250 Euro. Bei 19,6 Mio Passagieren ergibt das am Flughafen Wien eine Wertschöpfung von 5 Mrd Euro, ein Steueraufkommen von 1 Mrd Euro und rund 70.000 Arbeitsplätze.
Demnach hätte Emirates im Jahr 2010 am Standort lediglich 633 und 2011 844 Arbeitsplätze geschaffen. Hingegen kommt die Emirates-Studie des Linzer Tourismus-Beraters 'con.os tourismus.consulting' pro tausend Passagiere statt 3 auf rund 16 Arbeitsplätze, Touristik inklusive. Noch stärker variiert das gesamtwirtschaftliche Ergebnis. Bezogen auf jährlich 210.000 Passagiere und eine kolportierte Wertschöpfung von 337 Mio Euro würde jeder Emirates-Fluggast rund 1.600 Euro im Lande lassen.
Dieser 'Hebel' sei reichlich optimistisch, sagt dazu AUA-Sprecher Martin Hehemann. Mit ähnlich optimistischen Zahlen seien die Linzer auch schon mit einer Studie für Ryanair aufgefallen.
So bezweifelt Austrian auch die touristisch relevanten Zahlen. Laut AUA fliegen rund zwei Drittel der Emirates-Passagiere aus dem Einzugsbebiet Österreich via Dubai weiter zu asiatischen Zielen. Dies entspräche auch der Strategie von Emirates ihr Drehreuz Dubai global auszubauen. Demnach fliegt Emirates höchstens ein Drittel ihrer Passagiere NACH Österreich, was die touristischen Effekte stark relativiere.
Austrian stehe aber auch außerhalb Österreichs in offensivem Wettbewerb mit Emirates. So überschneiden sich die Transfernetze beider Airlines bereits auf 32 der 102 relevanten AUA-Strecken, zu höchst ungleichen Wettbewerbsbedingungen. Dies würde auf Dauer auch den Flughafen Wien schwächen und die touristischen Effekte bei weitem überwiegen, so Austrian in ihrer Stellungnahme.
Von den heute in Dubai beginnenden Verhandlungen zwischen der Republik Österreich und den Vereinigten Emiraten erwartet sich Austrian ein Ergebnis, das es ihr ermöglicht ihr Asien-Angebot am Standort Wien weiter auszubauen. Im Kern der bilateralen Verhandlungen steht eine marktgerechte Nivellierung der Wettbewerbsbedingungen. Andernfalls würde die von Emirates angestrebte Liberalisierung des Markts 'ganz nebenbei' auch den Hub Wien als potentiellen Asien-Konkurrenten elliminieren, da dürfen der Bundesregierung keine Fehler mehr passieren, appelliert Austrian an die Politik.
Emirates CEO Tim Clark auf Kurzbesuch in Wien
Überraschend kam Emirates-Chef Tim Clark heute nach Wien. Überrascht zeigt sich aber auch Clark über die hier kolportierten Wettbewerbsverzerrungen, wie z.B. Dumpinglöhne von monatlich 60 Euro für das Bodenpersonal. Die von AUA-Betriebsrat Alfred Junghans genannten Zahlen seien schlicht und einfach falsch. Die Löhne würden im Schnitt 1000 bis 1200 Dollar betragen, steuerfrei inklusive Quartier. Die Verhandlungen laufen derzeit schleppend, man gehe aber davon aus, dass Emirates auch im Winter Wien zweimal täglich anfliegen kann. Nach wie vor strittig sei aber die von Österreich geforderte Wettbewerbsklausel.
Hintergrund der Clark Mission sind Emirates Bemühungen, ihre Verkehrsrechte in den Heimatmärkten der Lufthansa-Gruppe auszuweiten.
© aero.at | Abb.: Ingo Lang, edition airside | 03.08.2011 15:44
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Dieser Beitrag wurde am 07.08.2011 13:42 Uhr bearbeitet.
Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Gut die Hälfte ihrer Passagiere fliegt die Airline in die andere Richtung, in dem Fall AUS Asien, Pazifik, und Afrika NACH Europa, natürlich auch im Wettbewerb. So behauptet EK,sie würde allein in Österreich durch Incomingtourismus eine Wertschöpfung von jährlich über 300 Mio EUR generieren. !?
Das zentrale Problem ist die Kostenschere, nicht der wachsende Marktanteil der Golfairlines. Tatsache ist, der Asienmarkt boomt, sowohl bei den Euro, als auch bei den Golfcarriern. Aber zu ungleichen Kosten. Und das drückt in Europa auf die Wirtschaftlichkeit der Airlines. Kann man das regeln? Schätze man MUSS, sonst kostet das hier wirklich Arbeitsplätze.