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AUA-Betriebsrat: "Crashkurs des Vorstands" gefährdet Standort

AUA HQ
Austrian Headquarters Wien, © Ingo Lang, edition airside

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WIEN - Nach dem AUA-Vorstand ruft der AUA-Betriebsrat Bord nun auch die Wirtschaftskammer in die Pflicht, zu bestehenden Verträgen Verantwortung zu übernehmen. Der in den 80er-Jahren zwischen Betriebsrat, Vorstand, Gewerkschaft und Wirtschaftskammer ausgehandelte Kollektivvertrag sehe bei Änderungen eine Zustimmung der Belegschaft bindend vor. Diese habe mit einem Votum von 96,4 Prozent eindeutig gegen die vom Vorstand einseitig verfügten Änderungen gestimmt.

So hätte auch das Prozedere der kürzlichen Abstimmung explizit auf dem nach wie vor gültigen Kollektivvertrag beruht. In seiner Aussendung vom Donnerstag appelliert der Betriebsrat insbesonders an den Sozialpartner Wirtschaftskammer seine Mitverantwortung für die Verträge wahrzunehmen.

Es könne keine Frage mehr sein, dass der Crash-Kurs des AUA-Vorstandes gegen den Willen der Belegschaft, gegen bestehende Verträge, ohne ernsthafte Verhandlungen über das Sparpaket der Belegschaft, mit hohen Rechtsunsicherheiten und enormen finanziellen Risiken das Unternehmen AUA und den Wirtschaftsstandort Wien gefährdet. "In dieser Situation ist ein Appell an die Sozialpartner, sowie an den Wirtschafts- und Sozialminister, ihre Verantwortung wahrzunehmen, berechtigt",  erklärt Betriebsrat Bord-Sprecher Karl Minhard in der Aussendung.

Wie berichtet, bereitet die AUA zum 1.Juli die Auslagerung des kompletten Flugbetriebs zu der günstiger arbeitenden Regionaltochter Tyrolean vor. Das AUA-Bordpersonal lehnt diesen Betriebsübergang entschieden ab.

Auf einer zeitlich unbegrenzten Betriebsversammlung am Freitag will der Betriebsrat zusammen mit der Belegschaft über das weitere Vorgehen beraten. Zum bevorstehenden Pfingstwochenende muss mit weiteren Flugausfällen gerechnet werden. Austrian hat dazu bereits Vorkehrungen getroffen. So würden Swiss und Lufthansa im Nachbarschaftsverkehr einige Flüge übernehmen. Dies gäbe der AUA mehr Spielraum ihren Flugplan in Richtung Osteuropa stabil zu halten, erklärte kürzlich ein AUA-Sprecher.

Wie Austrian am Donnerstag nachmitag mitteilte, könne es am Freitag aber dennoch zu Veränderungen im Flugplan kommen. So müssen die Flüge nach Tel Aviv, Washington, New York und Toronto um ca zweieinhalb Stunden verschoben werden. Bereits gestrichen wurde je eine Rotation nach Suttgart und Bagdad. Trotz der erwartet hohen Beteiligung an der Betriebsversammlung rechne Austrian aber dennoch damit, dass am Freitag "99 Prozent aller Flüge" durchgeführt werden können.
© aero.at | 24.05.2012 18:33


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