"Handelsblatt"
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Emirates erhält keine weiteren Landerechte in Deutschland

Emirates
Emirates Airbus A380, © Airbus S.A.S.

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DÜSSELDORF - Die arabische Fluggesellschaft Emirates muss laut einem Pressebericht fürs Erste ihre Pläne zurückstellen, in Deutschland weitere Flughäfen anzufliegen. Bei einem Gespräch von Spitzenvertretern des Unternehmens und dem für Landegenehmigungen zuständigen Bundesverkehrsministerium in Berlin konnten Vertreter der arabischen Airline der Politik keine Zugeständnisse abringen, berichtet das "Handelsblatt" (Freitag).

Selbst das Bestreben von Emirates, offiziell in Verhandlungen einzutreten, wurde abgelehnt. Emirates versucht seit längerem, weitere Landerechte in Deutschland zu erhalten. Unter dem aktuellen Luftverkehrsabkommen darf die allianzlose Airline vier Flughäfen in Deutschland anfliegen und bedient gegenwärtig Frankfurt, München, Düsseldorf und Hamburg.

Neben diesen vier Flughäfen will die Gesellschaft aber auch Verkehre ab Stuttgart sowie vom neuen Großflughafen Berlin-Brandenburg International aufziehen.

Emirates hat großes Interesse am deutschen Markt, denn der Heimatmarkt der arabischen Luftfahrtgesellschaft ist sehr begrenzt. Wachstum ist nur möglich, wenn die Gesellschaft Fluggäste in anderen Ländern gewinnt und über ihren Hub in Dubai auf ihre internationalen Linien verteilt.

Wettbewerber wie die Deutsche Lufthansa und ihre Verbände sehen hierin eine Gefahr für die eigenen Langstrecken und warnten vor dem Verlust von Arbeitsplätzen bei Airlines und an europäischen Hubs, sollten Golfairlines weitere Anflugrechte erhalten.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Airbus S.A.S. | 20.05.2011 09:47

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Beitrag vom 14.02.2013 - 11:32 Uhr
Es wird immer über die Gefahr der Golf Airlines gesprochen und ihrem "Wettbewerbsvorteil". Fakt ist aber auch, dass man die Wettbewerbsfähigkeit der Lufthansa und der deutschen Industrie von Seiten der Politik doch bewusst reduziert, sei es durch die Luftverkehrsabgabe, hohe Steuern auf Benzin / Kerosin, Nachflugbeschränkungen, Ineffektivität bei der Erstellung von Infrastrukturprojekten wie BER, S21, 19% Mehrwertsteuer, etc und die zukünftigen stark steigenden Abgaben für die Energiewende. Um Lufthansa und anderen deutschen Firmen zu helfen, sollte hier angesetzt werden. Es müssen gute Rahmenbedingungen geschaffen werden, dass hilft vielmehr, als Emirates zu schikanieren. Sonst werden wir langfristig doch auch nur ein Griechenland 2 (oder ein Frankreich 2)
Beitrag vom 22.05.2011 - 09:34 Uhr
Sehr gut formuliert, deshalb denke ich auch, ist die ganze Debatte um die Nachteile für EK und die dadurch entstehenden "Vorteile" fur deutsche Airlines etwas übertrieben ist. Man darf auf der anderen Seite auch nicht vergessen, daß das bilaterale Luftverkehrsabkommen zwischen beiden Staaten ein Vertrag ist und damals beide Seiten zugestimmt haben. Verträge sind nunmal da, um sie auch zu erfüllen, wenn wir jetzt mal den Fußball außen vor lassen. Es besteht also auch keine Pflicht, einen bestehenden Vertrag zu ändern, nur weil eine Seite jetzt nicht mehr zufrieden ist.
Beitrag vom 21.05.2011 - 19:53 Uhr
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Meiner Meinung nach ist ziemlich sicher, dass Emirates bei einigen Dingen (Personalkosten/Steuern, Kerosin) deutliche Kostenvorteile hat. Die einzigen die mit Sicherheit wissen ob das stimmt oder nicht, streiten dies natürlich aus eigenem Interesse so oder so ab.


Konkurrenz ist nichts schlechtes. Es ist aber doch fraglich, wie man jemandem fair gegenüber treten soll, der selbst nicht mit fairen Mitteln spielt.
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Genau hier liegt der der Hund begraben und deshalb sollte man den Versuch machen das etwas genauer zu beleuchten. Personalkosten für Piloten und fliegendes Personal dürfte nicht unter internationalem Standard liegen. Mit allem was unter den qualifizierten Leuten liegt sind die Kosten wahrscheinlich deutlich niedriger als in Westeuropa. Das ist in vielen asiatischen Ländern aber nicht anders.

Das Kerosin am Golf vermutlich generell günstiger ist kann nicht verwundern. Ringsum liegen die großen Quellen. Ob über diesen normalen Vorteil hinaus getrixt wird kann man vermuten aber bewiesen ist es wohl noch nicht konkret.

Bleiben noch die Steuern und die heimliche Unterstützung durch Übernahme von Kosten und Investitionen die LH und Co. normalerweise selber tragen müssen. Auch hier darf einiges vermutet werden aber zu beweisen ist sowas schwer. Und wenn wird es als Investitionszulage daklariert und sowas gibt es ja bei uns ja auch. Was legal ist und was nicht darüber streiten Boeing und Airbus ja über alle WHO-Instanzen und jeder sieht etwas vollkommen anderes. Das ist nur ein Beispiel, so etwas ist in geringerem Maß ja nicht unüblich. Nur wer legt die Grenze zwischen erlaubtem und unerlaubtem fest?

Bleibt noch die Lage. Die ist wahrlich für Asien-Reisende nicht schlecht wenn ohnehin umgestiegen werden muss. Das Emirates das konsequent ausnutzt ist auch erlaubt wenn - ja wenn nicht durch oben angedachte unfaire Praxis - sprich staatliche Subvention der Wettbewerb unzulässig verzerrt wird. Und darüber wird wohl noch lange gestritten.


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