Jubiläum
Älter als 7 Tage

Scandinavian Airlines feiert ihren Siebziger

STOCKHOLM - Am 1. August 1946 fusionierten Norwegen, Schweden und Dänemark ihren internationalen Flugbetrieb in das "Scandinavian Airlines System", kurz SAS. Sechs Wochen später hob in Stockholm erstmals eine Douglas DC4 mit 28 Gästen zu einem 25 Stunden-Flug nach New York ab, via Kopenhagen, Prestwick und Gander.

Die viermotorige Propellermaschine verfügte noch nicht über eine Druckkabine, entsprechend "wetterfühlig" verliefen die in niedriger Reisehöhe durchgeführten Flüge.

Nicht nur die Airlinemitarbeiter brauchten damals eine gehörige Portion Pioniergeist, auch die Passagiere. Entsprechend fasste Rickard Gustafson, der heutige Präsident und CEO von SAS, zum Jubiläum seinen Dank zusammen: "Ich bin jedem Passagier und jedem Mitarbeiter dankbar, der unser Unternehmen in den letzten 70 Jahren zu dem gemacht hat, was es heute ist. Wir sind Teil einer einzigartigen Reisegeschichte, die noch lange nicht zu Ende ist."

SAS Airbus A330-300
SAS Airbus A330-300 Enhanced, © Airbus

Ihren Pioniergeist haben die aviatischen Nachfahren der Vikinger mit zahlreichen Neuerungen bewiesen, unter anderem mit der Erschließung der Nordpolroute für Flüge von Europa zur US-Westküste.

Industrieweite "Firsts" waren auch der erste "Rund-um-die Welt Dienst", die Bordunterhaltung oder die Einführung von Schlafsitzen in der Economy. Auch die erste Pilotin in einem Liniencockpit soll auf das Konto der Skandinavier gehen. Die "Skandinavian" ist auch ein Gründungsmitglied der Star Alliance, der ersten weltumspannenden Airlineallianz.

Aktuelle Themen sind "grüne" Konzepte zur Treibstoffeinsparung und Reduktion der Treibhausemissionen. Nach eigener Darstellung folgt Scandinavian Airlines einer Vision des langfristigen gesellschaftlichen Nutzens. Die Airline hält es für möglich, im Jahr 2050 ohne schädliche CO2-Emissionen zu fliegen. Ihr Fokus: Biotreibstoff und eine treibstoffeffiziente Flotte.

Expansion auf der Langstrecke

SAS besteht auch heute noch aus einem Verbund von drei nationalen Betriebsgesellschaften. In den letzten Jahren hat das Unternehmen stark in die interkontinentale Expansion investiert. Das Streckennetz von und nach Asien und in die USA wurde ausgebaut und die Langstreckenflotte  mit einer ultra-modernen Inneneinrichtung aufgewertet.

Dazu startete die Fluggesellschaft in den letzten 12 Monaten neue Direktflüge von Skandinavien nach Hongkong, Los Angeles und Boston, ab September 2016 kommt eine Verbindung von Kopenhagen und Oslo nach Miami dazu.

Gegenwärtig betreiben rund 12.000 Mitarbeiter eine Flotte von 152 Flugzeugen, darunter je acht Langstreckenmaschinen der Reihen Airbus A340-300 und A330-300, sowie ein Mix aus Airbus A319/320/321 und Boeing 737NG-600/700/800 Mittelstreckenjets. Daneben fliegen für SAS auch im Wetlease betriebene Canadair CRJ900 Regionaljets, sowie ATR72 Turboprops.

Das weltweite Netzwerk von Scandinavian umfasst 119 Ziele. Ihre Heimathubs sind Kopenhagen, Oslo und Stockholm. Weitere Basen befinden sich in Bergen, Göteborg, Stavanger und Trondheim. Im Jahr 2015 flogen mit SAS 28,1 Millionen Pasagiere.

Übernahmepläne durch die deutsche Lufthansa liegen derzeit wieder auf Eis. Lufthansa-Chef Carsten Spohr sprach kürzlich aber von möglichen Optionen die skandinavische Gesellschaft in das Verbundsystem der Europatochter Eurowings zu integrieren.

SAS wurde nach verlustreichen Jahren umfassend restrukturiert. Seit 2013 bilanziert SAS wieder positiv, im Jahr 2015 schaffte die Airline eine EBIT-Marge von 5,6 Prozent.
© aero.at | Abb.: SAS | 02.08.2016 19:43


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