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Streiks bei Eurowings ab kommenden Montag

eurowings Airbus A320
Eurowings Airbus A320, © Ingo Lang

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DÜSSELDORF - Neuer Arbeitskampf im Lufthansa-Konzern: Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo hat ab kommenden Montag Arbeitsniederlegungen bei Eurowings angekündigt. Zwei Wochen lang könnten dann jederzeit Streiks stattfinden, die Öffentlichkeit werde über die einzelnen Maßnahmen rechtzeitig informiert, sagte Ufo-Tarifvorstand Nicoley Baublies am Donnerstag in einer Video-Botschaft.

Die Verhandlungen mit dem Management erklärte er zugleich für gescheitert. "Gespräche werden nicht mehr aufgenommen, der Prozess ist beendet."

Einzelheiten zu den anstehenden Streikmaßnahmen nannte Baublies nicht. Doch der Arbeitskampf könnte weiter eskalieren, wenn sich nach zwei Wochen bei den Tarifpartnern keine Anzeichen für ein Einlenken ergeben. So werde Ufo gegebenenfalls dann auch zu einem unbefristeten Streik aufrufen, hieß es weiter. Für die Weihnachtszeit schloss Baublies allerdings schon jetzt die Fortsetzung des Arbeitskampfes aus.

Bei der Eurowings stieß die Ankündigung auf Unverständnis. Alle Beteiligten wüssten, dass eine Lösung nur am Verhandlungstisch erzielt werden könne, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Das Unternehmen stehe jederzeit für Gespräche bereit. Die Fluggesellschaft zeigte sich zudem zuversichtlich, trotz der anstehenden Streiks die meisten ihrer Flüge bewältigen können.

Die Geschäftsführung von Eurowings hatte am Mittwochabend Ufo zufolge einen eigenen Vorschlag für eine Schlichtung vom Tisch genommen. Das habe den Tarifkonflikt eskalieren lassen.

Hintergrund des Konflikts ist ein neuer Vergütungstarifvertrag für die rund 400 in Deutschland arbeitenden Flugbegleiter von Eurowings. Dabei geht es um die in Düsseldorf sitzende Gesellschaft, die 23 von bislang 90 Mittelstreckenjets betreibt. Die übrigen Maschinen und Besatzungen stammen von anderen Gesellschaften mit Germanwings an der Spitze. Dort gelten andere Tarifverträge.

Seit 2008 hat ausschließlich Ufo bei der Lufthansa-Tochter neue Tarifverträge für die Flugbegleiter abgeschlossen. Doch inzwischen mischt Verdi stärker mit. Im September hatte die DGB-Gewerkschafteinen Warnstreik des Kabinenpersonals bei Eurowings Deutschland organisiert, in dessen Folge acht Flüge ausfielen. Nach weiteren Angaben des Eurowings-Sprecher will das Unternehmen in der kommenden Woche die Tarifgespräche mit Verdi fortsetzen.
© dpa-AFX | Abb.: Eurowings | 20.10.2016 14:43

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Beitrag vom 21.10.2016 - 11:36 Uhr

Irgendwo endet auch das Mitspracherecht bei den Mitarbeitern. Oder soll/ muss die Firma jedesmal eine Mitarbeiterbefragung starten, wenn sie Flugzeuge verkaufen, oder Tochtergesellschaften im Ausland gründen will?Die Streikmassnahmen gehen ja wiederum nur gegen unternehmerische Entscheidungen. Bei den Piloten haben die Gerichte diese Art von "Streiks" ja schon untersagt. Mals sehen, wie sie nun bei den Flugbegleitern entscheiden. Wenn Wiederrum so entschieden wird dann kann es für UFO/Baublies teuer werden. Die VC wurde ja auf 60 Mill. Euro Schadenersatz verklagt, wegen des ungerechtfertigten Streiks - und deshalb gibt es auch keine Streiks mehr bei den Piloten

Glauben Sie was Sie da schreiben, oder woll Sie einfach provozieren? Wenn ich mich richtig erinnere wurde Ihnen der Hintergrund zum VC Streikverbot schon einmal dargelegt. Ist aber wohl nicht angekommen. Daher deute ich das mal als Provozieren.

... oder einfach mal bei @Meadowlands vorbeischauen.
Beitrag vom 21.10.2016 - 09:51 Uhr
Bei den Piloten haben die Gerichte diese Art von "Streiks" ja schon untersagt. Mals sehen, wie sie nun bei den Flugbegleitern entscheiden. Wenn Wiederrum so entschieden wird dann kann es für UFO/Baublies teuer werden. Die VC wurde ja auf 60 Mill. Euro Schadenersatz verklagt, wegen des ungerechtfertigten Streiks - und deshalb gibt es auch keine Streiks mehr bei den Piloten


Du scheinst ja Ahnung zu haben....
1.)
Die Streiks, die Du ansprichst, wurden nicht untersagt. Es handelt sich im Übrigen nur um einen (1) Streik, der der VC Probleme machte. Auch bei jedem vorherigen hat LH mit allen Kanoen auf die VC geschossen, passiert ist nichts. Irgendwann muss man aber auch mal einen Treffer haben, das ist halt am AG Frankfurt passiert.

2.)
"Die Gerichte", die Du ansprichst, haben nichts untersagt. Es handelt sich um eine Einstweilige Verfügung des Arbeitsgerichts Frankfurt, und da auch nur um die Meinung eines einzelnen Richters. Denn zur gleichen Zeit hat das Arbeitsgericht Düsseldorf, bei dem damals die LH auch eine Einstweilige Verfügung beantragt hat, anders entschieden und alles für rechtmäßig erklärt. Gleicher Sachverhalt, gleiche Ausgangslage, absolut konträre Entscheidung in DUS.
Dazu gibt es im übrigens auch keine weiteren Entscheidungen! Der Hauptsachentermin fand bis heute nicht statt, weder in DUS noch in FRA.

3.)
Es gibt nicht deswegen keine Pilotenstreiks, weil man "die Gerichte" fürchtet, sondern weil man bis vor wenigen Wochen noch ein Gesamtpaket verhandelt hat. Das ist gescheitert. Nun verhandelt man eben einen TV nach dem anderen. Und wenn da die Verhandlungen scheitern, wird auch da wieder gestreikt werden.

4.)
Die 60 Mio Klage der LH liegt auf Eis. Das wäre auch mit Sicherheit nicht das Ende der VC, denn die VC hat kaum fest angestellte Personen. Nur die Anwälte, Sekretärinnen usw. haben reguläre Arbeitsverträge. Die Räumlichkeiten sind gemietet. Alle anderen Positionen, z.B. Vorstand der VC, Tarifkommisionen der Airlines und Arbeitsgruppen, sind ehrenamtlich! Dagegen stehen dann ca. 10.000 Mitglieder, die pro Monat 1% ihres Bruttogehalts einzahlen.



Dieser Beitrag wurde am 21.10.2016 09:54 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.10.2016 - 09:36 Uhr
was hindert den LH Konzern, die Flugzeuge an eine östereichische Besitzgesellschaft zu verkaufen, die die Flugzeuge dann an eine gestärkte Niki verleast und danach für die bisherigen Mitarbeiter in Deutschland aus betrieblichen Gründen die Massenentlassung auspricht?


Nichts hindert die Lufthansa daran - man sieht es ja, denn es findet ja schon laufend statt. Das nennt man "Unternehmerische Freiheit".
Das sollte zum Unwort des Jahres werden;-)
Wie frei ist denn der Unternehmer in D in seinen Entscheidungen?
Die soziale Marktwirtschaft in D sichert den Mitarbeitern ein großes Mitspracherecht! Und das ist auch gut so!
Allerdings sind wir eine Exportnation. und vergessen dabei, dass, wenn wir Arbeitsplätze "exportieren", wir gleichzeitig einen Teil unseres sozialen Selbstverständnisses verlieren..

Irgendwo endet auch das Mitspracherecht bei den Mitarbeitern. Oder soll/ muss die Firma jedesmal eine Mitarbeiterbefragung starten, wenn sie Flugzeuge verkaufen, oder Tochtergesellschaften im Ausland gründen will?Die Streikmassnahmen gehen ja wiederum nur gegen unternehmerische Entscheidungen. Bei den Piloten haben die Gerichte diese Art von "Streiks" ja schon untersagt. Mals sehen, wie sie nun bei den Flugbegleitern entscheiden. Wenn Wiederrum so entschieden wird dann kann es für UFO/Baublies teuer werden. Die VC wurde ja auf 60 Mill. Euro Schadenersatz verklagt, wegen des ungerechtfertigten Streiks - und deshalb gibt es auch keine Streiks mehr bei den Piloten


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