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Etihad lässt Air Berlin Geld für Neuanfang zukommen

BERLIN - Air Berlin schlägt ihre österreichische Tochter NIKI an den Partner Etihad Airways los und ist für den Winter wieder flüssig. Die Transaktion - Etihad überweist für die Anteile 300 Millionen Euro an Air Berlin - werde einen "positiven Effekt auf das Finanzergebnis haben", teilte Air Berlin am Montag mit.

Air Berlin verkauft NIKI, eine Airline mit 17 geleasten Airbus, für das Vierfache des eigenen Marktwerts an Etihad. An der Börse wird die gesamte Air Berlin Group derzeit nur mit 68,9 Millionen Euro gehandelt, die Gesellschaft steht bei ihren Gläubigern mit mehr als einer Milliarde Euro in der Kreide.

Flyniki Airbus A320
Flyniki Airbus A320, © Ingo Lang

In Air Berlin versickerten allein in den letzten drei Jahren 1,27 Milliarden Euro Verlust. Etihad stellte mit unbefristeten Anleihen und Kreditlinien die Liquidität ihrer angezählten Beteiligung sicher und schießt Air Berlin mit der Ablösung von NIKI jetzt ein weiteres Mal frisches Kapital zu.

Die Transaktion sei aber, auf diese Feststellung legt Air Berlin viel Wert, "Teil des Umbauplans, den das Unternehmen im September vorgestellt hat". Die neuen Etihad-Millionen fließen in den Umbau von Air Berlin zu einer Netzairline, die sich auf Langstrecken aus Düsseldorf und Berlin konzentriert und den Rest ihres bisherigen Geschäftsmodells verwirft.

Air Berlin verleast ab 2017 40 Airbus A319 und A320 langfristig an Lufthansa, die mit den Flugzeugen dezentrale Netze von Eurowings und Austrian verstärkt und einen Wettbewerber weniger hat. NIKI wird vollständig von Air Berlin abgespalten und ist auch bei Etihad nur ein durchlaufender Posten.

NIKI wird die Basis eines in Österreich beheimateten Ferienfliegers bilden, den Etihad mit TUIfly realisiert. Die Airline werde aus 60 Flugzeugen - darunter alle A321 von Air Berlin - bestehen und jedes Jahr 15 Millionen Sitze produzieren, teilte Etihad am Montag mit.

Die TUI AG werde im Rahmen des Joint Ventures 24,8 Prozent der Anteile halten, Etihad Airways 25 Prozent. Die restlichen 50,2 Prozent verbleiben in der NIKI Privatstiftung. Das Stiftungsmodell sorgt seit der Komplettübernahme von NIKI durch Air Berlin im Jahr 2011 dafür, das NIKI luftrechtlich als österreichisch kontrollierte Airline durchgeht.
© aero.de | Abb.: Ingo Lang | 06.12.2016 09:56


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