Kontaminierte Kabinenluft
Älter als 7 Tage

Airbus hat Wartungsmängel an Hilfstriebwerken in Verdacht

TOULOUSE - Lufthansa-Flug 1053 von Paris nach Frankfurt ist startbereit, als in der Kabine ein stechender Geruch wahrgenommen wird. Nach der Landung der A319 in Frankfurt bleiben drei Flugbegleiter längere Zeit erkrankt. Verunreinigte Kabinenluft spielte augenscheinlich nicht nur bei diesem Vorfall vom 05. August eine Rolle.

Das Thema ist ebenso ernst wie kontrovers. Immerhin erkannte die BG Verkehr im Mai gesundheitliche Folgen kontaminierter Kabinenluft - zum ersten Mal in Deutschland - als Arbeitsunfall einer Flugbegleiterin an. Doch über die Ursachen streiten Flugpersonal, Airlines, Flugzeug- und Triebwerkshersteller nach wie vor lebhaft.

Lufthansa Europakabine
Lufthansa Europakabine, © Deutsche Lufthansa AG

Lufthansa dokumentierte in einer eigenen Feldstudie mit der Medizinischen Hochschule Hannover auf 108 Flügen zwar einzelne Geruchsvorfälle, die Messungen wiesen jedoch keine der im Verdacht stehenden und als besonders schädlich eingestuften Trikresylphosphate (TCP) in der Kabinenluft nach. Auch die übrigen Werte blieben unauffällig.

Einer heißen Spur in Sachen belasteter Kabinenluft ging Airbus demgegenüber schon vor drei Jahren nach - in Ausgabe 53 des hauseigenen Technikmagazins "FAST", erschienen im August 2013, stellt Airbus Zusammenhänge von Wartungsfehlern am Hilfstriebwerk (APU) und Geruchsereignissen auf späteren Flügen her.

"Eine saubere APU bedeutet saubere Kabinenluft", titelt der umfassende Beitrag, der auf den Seiten 4 bis 9 der hier verlinkten "FAST"-Ausgabe 53 (PDF) nachzulesen ist.

Bisher fand der Airbus-Artikel in der Debatte um verunreinigte Kabinenluft erstaunlich wenig Beachtung. Beim "Aviation Herald", der seine Leser am Dienstag auf die Veröffentlichung hinwies, führt man das auf die offenbar weitgehende Unbekanntheit von "FAST" innerhalb der Branche zurück.

Zwischenfall in Dubrovnik

aero.de ist ein weiteres Geruchsereignis aus diesem Jahr bekannt. Nach einer Landung in Dubrovnik fanden sich in Triebwerk #1 eines Airbus Ölrückstände, die ein eingeflogener Techniker beseitigte.

Beim anschließenden Überführungsflug nach Frankfurt trat der Geruch erneut auf. Die Piloten stellten die Zapfluftzufuhr aus beiden Triebwerken ab und schalteten Ram Air zu.  Eine erneute Inspektion des Flugzeugs führte Ölrückstände auch in Triebwerk #2 sowie in der APU zutage.
© aero.de | Abb.: Airbus FAST | 14.12.2016 07:45

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Beitrag vom 15.12.2016 - 09:47 Uhr
Sie haben tatsächlich eine BILD Zeitung die auf alles rund um "Flugzeuge" spezialisiert ist jemals ernst genommen?
Der Fehler im Artikel hier gehört noch zu den harmloseren. Da wurden schon ganz andere Meldungen ohne Sinn und Verstand durch den Übersetzer gejagt und völlig verfälscht. Wenn man schon Publikationen aus Fremdsprachen nahezu 1:1 kopiert sollte man eben auch Ahnung von der Materie haben - bei aero sicher nicht der Fall
Beitrag vom 14.12.2016 - 10:41 Uhr
"Die Piloten schalteten die Zapfluftzufuhr aus beiden Triebwerken ab und fuhren die Staudruckturbine aus."

Warum sollte man die Ratte ausfahren? Sie versorgt die Hydrauliksysteme und hat mit dem Zapfluftsystem nichts zu tun.

Weil der Verfasser des Artikels keine Ahnung von Flugzeugen hat. Nachdem im englischen Original irgendwo etwas von "RAM Air" stand hat seine laienhafte google Recherche die "RAM Air Turbine" ausgespuckt und fertig ist der fehlerhaft kopierte Artikel aus dem Englischen

Langsam frage ich mich ernsthaft, ob ich Aero.de als Branchenportal überhaupt noch ernst nehmen kann...
Beitrag vom 14.12.2016 - 10:17 Uhr
"Die Piloten schalteten die Zapfluftzufuhr aus beiden Triebwerken ab und fuhren die Staudruckturbine aus."

Warum sollte man die Ratte ausfahren? Sie versorgt die Hydrauliksysteme und hat mit dem Zapfluftsystem nichts zu tun.

Weil der Verfasser des Artikels keine Ahnung von Flugzeugen hat. Nachdem im englischen Original irgendwo etwas von "RAM Air" stand hat seine laienhafte google Recherche die "RAM Air Turbine" ausgespuckt und fertig ist der fehlerhaft kopierte Artikel aus dem Englischen


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