Verkehrszahlen 2016
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Neuer Chef verhindert bei Turkish Airlines Schlimmeres

ISTANBUL - Krisen innerhalb und außerhalb der Türkei beendeten 2016 den Steigflug von Turkish Airlines abrupt. Gegen Jahresende nahm Turkish Airlines Kapazitäten raus und ging am 31. Dezember mit einem kleinen Passagierplus von 2,5 Prozent auf 62,8 Millionen Passagiere ins Ziel.

Der neue Airlinechef Bilal Eksi, Temel Kotil ging im Oktober von Bord, fuhr die Bremsklappen aus. Nach Medienberichten stehen derzeit gut 30 Flugzeuge, rund ein Zehntel der Flotte, dauerhaft am Boden. Neben Langstreckengerät holte Turkish Airlines auch A320 und Boeing 737 aus der Luft.

Turkish Airlines Airbus A320
Turkish Airlines Airbus A320, © Ingo Lang

Eksis korrektive Eingriffe in Flotte und Flugplan bremsten den Angebotsausbau 2016 auf 10,7 Prozent (ASK) ab, nachdem Kotil das Wachstumsziel im Sommer noch auf 18 Prozent beziffert hatte. Der Absatz habe im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 (RPK) zugelegt, teilte Turkish Airlines mit.

Aus der Differenz resultiert ein Rückgang der Gesamtauslastung um 3,1 Punkte von 74,6 Prozent. Im internationalen Umsteigeverkehr - dem Eckpfeiler der Unternehmensstrategie - gewann Turkish Airlines 14,1 Prozent hinzu, hatte sich aber auch hier deutlich mehr vom Jahr versprochen.

In den ersten neun Monaten 2016 verzeichnete Turkish Airlines einen operativen Verlust von 260 Millionen US-Dollar und sucht 2017 zunächst weiter weiter nach der richtigen Flughöhe.

Drei von Jet Airways für sechs Jahre angemietete Airbus A330-200 gibt Turkish Airlines dieses Jahr vorzeitig zurück. Im Oktober trat Turkish Airlines an Airbus und Boeing heran und verlegte 39 A320neo und 737 MAX von 2018 bis 2020 in spätere Lieferjahre.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Ingo Lang | 18.01.2017 09:42

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Beitrag vom 19.01.2017 - 23:12 Uhr
Es gab gleichwohl - abseits aller Politik, die sich derzeit in der Türkei fehlentwickelt - gute operative Gründe Kotil zu chassen. Er hat THY auf Ikarus-Wachstum getrimmt, ähnlich wie Hogan EY.

Der Putsch hat die Probleme nur vorgezogen, die THY spätestens dieses Jahr ohnehin ereilt hätten. Bei dem Wachstum wird man anfällig für kleinste Marktschwankungen. Eksi ist sicher eine auch eine politische Wahl aber nichtsdestoweniger ein kompetenter Mann an der Spitze.
Beitrag vom 19.01.2017 - 08:46 Uhr
@manni43
Es ist in jedem Fall auf den ersten Blick kein Aufstieg, als CEO von Turkish auf den Posten des Grüßaugust bei einem kleinen Rüstungsanbieter zu wechseln. Nach Umsatz ist Turkish ungefähr 10 mal größer. Ob Kotil zu angesehen und mächtig war, um ihn komplett kalt zu stellen oder ob Kotil möglicherweise aus irgendwelchen Gründen tatsächlich Interesse an dem neuen Job hatte, werden wir wahrscheinlich nicht erfahren.

Das ändert nichts an der Tatsache, dass die meisten Einschnitte, die in diesem Artikel Eksi zugeschrieben werden, schon unter Kotil veranlasst wurden.

Beitrag vom 18.01.2017 - 13:19 Uhr
Vom Chef einer großen Airline mit 289 Flugzeugen zum Aufsichtsratsmitglied eines kleineren Zulieferes. Aufstieg sieht anders aus aber immerhin ein Trostpflaster das die meisten der Entlassenen nicht bekommen.

Guido 3 hat vollkommen Recht. Der Rückgang der Passagierzahlen ist nicht Kotils Schuld der lange Jahre gut gewirkt hat sondern geht zum größten Teil auf die politische Situation zurück. Für die ist Erdogan zwar nicht allein aber doch zu einem sehr großen Teil indirekt verantwortlich. Immer gut wenn man einen Sündenbock benennen kann.


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