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Trump will US-Airlines helfen – Einreisebann bremst Tourismus

Delta Boeing 777-200LR
Delta Boeing 777-200LR, © Delta

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WASHINGTON - US-Präsident Donald Trump hat den Chefs der großen einheimischen Fluggesellschaften Unterstützung im Wettkampf mit internationalen Rivalen versprochen. Bei einem Treffen im Weißen Haus sagte er am Donnerstag, ein Großteil der ausländischen Konkurrenz werde in großem Stil von Regierungen subventioniert.

US-Airlines wie Delta, United Continental und American klagen schon seit Jahren über unfairen Wettbewerb, vor allem der Konkurrenten Emirates, Etihad und Quatar Airways aus den Golfstaaten.

Zudem kündigte Trump "phänomenale" Schritte zur Senkung von Regulierungen und Steuern an, von denen die Fluggesellschaften profitieren würden. Die Maßnahmen sollen in den nächsten Wochen beschlossen werden und helfen, die "überholte" Transportinfrastruktur auf Vordermann zu bringen. Wie genau der Plan zur Sanierung von Flughäfen, Zug- und Straßenverkehr aussieht, führte Trump nicht aus.

Das von Trump verfügte Einreiseverbot für Menschen aus sieben überwiegend islamisch geprägten Ländern wirkt sich indes laut einer Studie abschreckend auf viele Touristen aus. Vom 28. Januar bis zum 4. Februar seien die Flugbuchungen in die USA im Jahresvergleich um 6,5 Prozent gesunken, so das Ergebnis einer Untersuchung des Analysehauses ForwardKeys. Bei dem Treffen in Washington sei der Einreisestopp jedoch kein Thema gewesen, sagte Southwest-Airlines-Chef Gary Kelly im US-Fernsehen.

Die Flugreservierungen aus den vom Einreiseverbot betroffenen Ländern Irak, Syrien, Iran, Libyen, Somalia, Sudan und Jemen sind der ForwardKey-Analyse nach um 80 Prozent eingebrochen. Auch in anderen Teilen der Welt habe Trumps Dekret starke Auswirkungen gehabt, so seien etwa in der Asien-Pazifik-Region und in Westeuropa Rückgänge von 14,0 und 13,6 Prozent verzeichnet worden. ForwardKeys wertet nach eigenen Angaben die Daten von mehr als 200 000 Reisevermittlern aus.
© dpa-AFX | 09.02.2017 20:16

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Beitrag vom 11.02.2017 - 14:14 Uhr
Ich hoffe ja irgendwie, dass es die Regierungen dieser Welt schaffen die USA links liegen zu lassen und damit den orangenen Demagogen im Weissen Haus schneller los werden als der USA buchstabieren kann.
Beitrag vom 10.02.2017 - 20:49 Uhr
Guido31,
Deine Rechnung gilt nicht nur für die ME3.
Viele andere 777- oder 787-Kunden werden sich fragen, ob sie nicht auch sanktioniert werden können. Boeing wird das sicherlich in die Diskussion einbringen.
Beitrag vom 10.02.2017 - 16:03 Uhr
Nein, wissen kann ich es nicht. Die Verträge liegen mir nicht vor. Aber ich kann es mit hoher Wahrscheinlichkeit vermuten.

Ich weiß es genau so wenig, würde aber mit hoher Wahrscheinlichkeit vermuten, dass Emirates und Co versuchen, solche Klauseln unterzubringen. Warum? Weil es da gar nicht nur um "Vergeltung" geht, sondern weil das existenzielle Risiken für Emirates und Co sind. Zu solchen Klauseln gehören natürlich immer 2 Parteien und letztlich haben solche Klauseln ein Preisschild.

Mal überschlägig: Emirates fliegt 11 Ziele in den USA an (Qatar sogar 15), teilweise mehrfach täglich. Das sind Streckenlängen von 11.000 bis 13.500 km. 1 Flugzeug reicht da nicht ansatzweise für einen Hin-und Rückflug innerhalb 24 Stunden. Gehen wir mal davon aus, das Emirates aktuell 25-30 Flugzeuge nur für die USA-Routen braucht.

Sollte Trump in seinem Wahnsinn die komplett blocken, sind die 25-30 Flugzeuge über. Aber das ist nicht alles. Die Mehrheit der US-Passagiere will nicht nach Dubai sondern steigt da nur um und fliegt weiter nach Indien, Ostafrika, ... Bei den Weiterflügen nach Osten und Süden fällt also auch noch mal ein Bedarf entsprechend 20-25 Flugzeugen weg. In der Summe 45-55 Flugzeuge.

Was bei den ganzen Unterstellungen hinsichtlich Subventionen gern übersehen wird: Die angeblich hoch subventionierte Emirates ist hoch verschuldet. Inklusive Leasingverpflichtungen ist Emirates mit 216% des Eigenkapitals verschuldet. Es gibt Analysten, die das langsam kritisch finden. Und das hinter Emirates stehende Emirat Dubai ist ebenfalls hoch verschuldet. Man hat ja gerade eine neue Gebühr am Flughafen DXB eingeführt, weil man den Bau von DWC sonst nicht finanziert bekommt. Lange Rede kurzer Sinn: Wenn Emirates in den USA massiv sanktioniert wird, dann haben die 45-55 Flugzeuge zu viel und können das schlicht nicht finanzieren, ihre Bestellungen abzunehmen.

Dieser Beitrag wurde am 10.02.2017 18:32 Uhr bearbeitet.


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