Delta könnte sich ein Steuerdomizil in Europa schaffen

ATLANTA - Der zuletzt hoch profitabele US-Flugkonzern Delta feilt an einer neuen Steuerstrategie und könnte sich ein Domizil in den Niederlanden zulegen. In eine "Delta Amsterdam" ausgegliederte Beteiligungen und Gemeinschaftsunternehmen würden die Steuerrechnung senken, meinen die Analysten von Wolfe Research.

Das Delta-Management habe entsprechende Absichten zuletzt durchblicken lassen. In den Vereinigten Staaten unterliegen Airlines höheren Unternehmenssteuern als in Europa.

Eine denkbare Taktik sei daher, die gemeinsamen Transatlantikflüge mit Air France-KLM und Virgin Atlantic - und ihre Gewinne - in eine Tochtergesellschaft in den vertrauten Niederlanden abzuspalten, heißt es in dem Bericht, aus dem zuerst die "Air Transport World" zitierte.

"Delta Amsterdam" könnte ebenfalls die globalen Beteiligungen des Konzerns beheimaten. Delta hält 49 Prozent der Virgin-Atlantic-Aktien und kaufte sich in kleinerem Umfang zuletzt auch bei der brasilianischen Airline Gol sowie bei China Eastern ein.

Delta gelang im dritten Quartal ein Überschuss von 1,3 Milliarden Dollar, gut dreieinhalb Mal so viel wie ein Jahr zuvor. Mit Verlustvorträgen konnte Delta ihre Steuerrechnung zuletzt begrenzen und Investitionen tätigen - aktuell sieht sich Delta am Gebrauchtmarkt nach günstigen Airbus A330-200 und Boeing 777-200 um.

Anfang Oktober bestätigte Delta Pläne für einen Personalabbau im Management und in der Verwaltung. Trotz sprudelnder Gewinne seien Kürzungen erforderlich, da die Durchschnittserlöse im Passagiergeschäft zuletzt spürbar nachgaben.