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"Das ist definitiv kein Mittel zum Arbeitskampf für uns", sagte der Tarifexperte Nicoley Baublies am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Man rufe dazu nicht auf und distanziere sich klar von einem möglichen Missbrauch.
Baublies zeigte aber großes Verständnis für die Flugbegleiter der Fluggesellschaften Tuifly und Air Berlin, die aus Personalmangel in den vergangenen Tagen etliche Flüge absagen mussten. Auch bei der Lufthansa-Tochter Eurowings, die im kommenden Jahr 35 Jets samt Besatzungen von der Air Berlin übernehmen soll, habe sich der Krankenstand aktuell in etwa verdoppelt, sagte der Gewerkschafter.
Wegen der miserablen Informationspolitik ihrer Gesellschaften wüssten die Beschäftigten nicht, was auf sie bei der Neuordnung des Luftverkehrsmarktes zukomme, kritisierte Baublies. Das führe bei Einzelnen zu starken psychischen Belastungen. Nach einer innerlichen Kündigung seien Kollegen auch nicht mehr bereit, über kleinere Beschwerden hinwegzusehen oder aus einer Krankheitsperiode früher wieder in den Job zurückzukehren. "Das sagt jeder Arbeitspsychologe, dass das einen Riesenunterschied ausmacht."
Bei der Eurowings drohen Baublies zufolge bereits ab der kommenden Woche Streiks des Kabinenpersonals. Hintergrund sind die gescheiterten Tarifverhandlungen bei der Teilgesellschaft Eurowings Deutschland. Man werde die Aktionen kurzfristig ankündigen, sagte Baublies. Dabei seien auch Warnstreiks in anderen Teilgesellschaften denkbar. Die Konkurrenzgewerkschaft Verdi hatte bei der Eurowings bereits einen Warnstreik veranstaltet.
© dpa | 06.10.2016 11:24
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