Ryanair in Frankfurt
Älter als 7 Tage

Jetzt geht es um die Banker

Michael O`Leary
Michael O`Leary, © Ryanair

Verwandte Themen

FRANKFURT - Ryanair wildert im Lufthansa-Revier. Ab Ende März starten zwei Boeing 737-800 von Frankfurt zu Sonnenzielen. Fünf Flugzeuge verstärken die Basis im Winter mit anderem Auftrag. "Wir werden immer mehr Geschäftsreisende befördern", gab Ryanair-Chef Michael O`Leary am Dienstag die Stoßrichtung vor.

Ab Ende Oktober sind sieben Ryanair-Maschinen in Frankfurt stationiert, die jährlich etwa 2,3 Millionen Kunden transportieren sollen. Mittelfristig rechnet O'Leary mit bis zu 20 Maschinen und bis zu zehn Millionen Passagieren an dem Standort, der aber weiterhin von hohen Kosten geprägt sei.

Der irische Preisbrecher will im Winter 2017/2018 Linien nach London und Mailand öffnen - Ziele, die auch Lufthansa an geschäftsreisende Vielflieger verkauft. Sie will Ryanair über den Preis abwerben. Für den Winterflugplan 2017/2018 rechne er mit Anlaufverlusten in Frankfurt, sagte O`Leary.

In Frankfurt profitiert Ryanair wie andere Anbieter in den ersten drei Jahren von einem Gebührenrabatt, den der Flughafenbetreiber Fraport bei neuen Verbindungen gewährt. Wizz Air öffnet 2017 Linien nach Sofia und Budapest und tritt damit ebenfalls in direkte Konkurrenz zu Lufthansa.

Der Lufthansa-Konzern will zum Sommer 2018 die eigene Billigtochter Eurowings in Frankfurt an den Start bringen. Er freue sich auf die neue Konkurrenz, sagte O'Leary, weil dann die Kunden die Preise vergleichen und sich für Ryanair entscheiden würden.

Eurowings gelte nur in den Lufthansa-Vorstandsbüros als Billigflieger. "Das ist der einzige Ort, an dem man ernsthaft meint, dass Eurowings eine Niedrigpreisairline ist", stichelte O`Leary.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Ryanair | 01.03.2017 08:47

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 04.03.2017 - 02:01 Uhr

Wir haben in den letzten Jahren nachweisbar global große Fortschritte dabei erzielt, das Vermögende ihr Geld nicht mehr steuerfrei in Steueroasen parken können und dem Gemeinwesen entsprechende Steuereinnahmen vorenthalten werden. Mit Sicht auf 5 Jahre sollte es auch möglich sein, bei der Unternehmensbesteuerung signifikante Fortschritte zu erzielen.

Dem ersten Teil dieses Absatzes kann man bedingt zustimmen auch wenn die wirklich Reichen noch genügend Möglichkeiten haben. Den Optimismus bei der Unternehmensbesteuerung kann ich nicht teilen. Weltweit schon mal garnicht und auch in Europa fehlt die notwendige Einigkeit.
Beitrag vom 03.03.2017 - 10:19 Uhr
Dann beantworten Sie bitte mal, warum ein Arbeitnehmer in Deutschland heute und vor allem auch in Zukunft das Recht auf mehr Verdienst und mehr soziale Absicherung hat, als ein exakt genauso qualifizierter und genauso hart arbeitenden Arbeitnehmer in einem anderen Land?

Weil wir es können?
Weil wir es wollen?
Diese abstrakten "Arbeitnehmer in Deutschland" sind Ihre Kollegen, Nachbarn und Mitmenschen.
Warum sollten wir Entscheidungen treffen oder zulassen, die diese in Zukunft bewusst schlechter stellen?
Die Globalisierung, für die Sie argumentieren, ist eine, in der es durch möglichst globalen Wettbewerb im Endeffekt allen gleich schlecht geht. Ein Race to the bottom.
Für ein Land mit einem der höchsten Lebensstandards weltweit wäre das eine große Anpassung nach unten.
Wer will das?
Das Argument dass es dann allen besser geht scheint da irgendwie nicht zu greifen, oder?

Ist es vorstellbar, das wir ein paar Jahrzehnte aufgrund glücklicher Fügungen auf der Insel der Glückseligen gelebt haben? Das das aber nicht für alle Ewigkeit als physikalische Gesetzmäßigkeit festgeschrieben ist?

Fügungen? Ich sehe den deutschen Lebensstandard eher als Folge der in DE proaktizierten Sozialen Marktwirtschaft im Unterschied zur Marktradikalen Wirtschaft in anderen Ländern.
Und ich sehe keinen Grund, diesen Vorteil Deutschlands aufgrund einer nebulösen Globalisierungs-Rhetorik, die angeblich alternativlos ist, aufzugeben.

Wenn Märkte daher mehrere, derartig unterschiedliche Länder abdecken, wie zB im Luftverkehr, muss der Staat denke ich regulierend eingreifen. Ansonsten machen wir alle einen auf Nokia, verlagern Firmen ins Ausland und greifen mit dort abgerechnetem Service, Produkten und Leistungen die verbliebenen Firmen an, die dann eine nach der anderen Pleite gehen.
Das ist in der Tat schon in anderen Industrien passiert, wenn Arbeit aber allgemein immer transportabler wird, entsteht daraus nach und nach ein gesamtwirtschaftliches und damit gesellschaftliches Problem.

Merken Sie die Inkonsistenz Ihrer Argumentation nicht? Sie schreiben selbst, dass das in allen möglichen anderen Industrien passiert. Nur die Luftfahrt und insbesondere Lufthansa wollen sie von weltweiten Entwicklungen ausnehmen. Warum soll das gerade in der extrem globalisierten Luftfahrt funktionieren, was in anderen Branche nicht funktioniert?

Was in anderen Branchen bisher auch nicht versucht wurde.
Das ist ein Unterschied.

Das kann und wird niemals funktionieren. Diese ganzen Entwicklungen sind systemimmanent. Wenn sie das ändern wollen, müssen sie am System etwas ändern. Das muss nicht die grundlegende Revolution und Einführung des Kommunismus o.ä. sein. Aber wir müssen am System korrigieren. Das geht nicht in nationalstaatlichen Grenzen.

Eine Weltregierung wäre hierfür sicher hilfreich, aber wir müssen da denke ich von der real existierenden Welt ausgehen. Und da sind die einzigen tatsächlich legislativ autarken Einheiten nunmal die Nationalstaaten...

Das zeigt die ganze Arroganz der Lufthanseaten:

OK, meine Posts mögen arrogant rüberkommen. Aber Lufthanseat bin ich keiner. Das geht dann auf meine eigene Kappe.
Beitrag vom 03.03.2017 - 09:42 Uhr
Ihre Argumentation ist in sich schon widersprüchlich. Egoismus durch Firmen die aggressiven Verdrängungswettbewerb führen, deuten Sie in Altruismus um, während Sie Arbeitnehmern in einer Selbstverteidigungsposition Egoismus vorwerfen.

Hören Sie bitte auf, die Diskussion zu verdrehen. Ich habe Ryanair nie Altruismus zugeschrieben. Nur Sie haben das gemacht. Und dann arbeiten Sie sich daran ab, diese selbst aufgestellte These zu widerlegen.

Und mal ehrlich. Deutsche Arbeitnehmer mit deutschen Lebenshaltungs- und Lohnnebenkosten werden NIEMALS in der Lage sein, im marktradikalen Wettbewerb mit Osteuropa, Asien oder Irland beim Preis für ihre Arbeitskraft zu bestehen. Da liegen keine Prozente sondern Faktoren dazwischen. Soviel produktiver ist kein Mensch.

Dann beantworten Sie bitte mal, warum ein Arbeitnehmer in Deutschland heute und vor allem auch in Zukunft das Recht auf mehr Verdienst und mehr soziale Absicherung hat, als ein exakt genauso qualifizierter und genauso hart arbeitenden Arbeitnehmer in einem anderen Land? Ist es vorstellbar, das wir ein paar Jahrzehnte aufgrund glücklicher Fügungen auf der Insel der Glückseligen gelebt haben? Das das aber nicht für alle Ewigkeit als physikalische Gesetzmäßigkeit festgeschrieben ist?

Wenn Märkte daher mehrere, derartig unterschiedliche Länder abdecken, wie zB im Luftverkehr, muss der Staat denke ich regulierend eingreifen. Ansonsten machen wir alle einen auf Nokia, verlagern Firmen ins Ausland und greifen mit dort abgerechnetem Service, Produkten und Leistungen die verbliebenen Firmen an, die dann eine nach der anderen Pleite gehen.
Das ist in der Tat schon in anderen Industrien passiert, wenn Arbeit aber allgemein immer transportabler wird, entsteht daraus nach und nach ein gesamtwirtschaftliches und damit gesellschaftliches Problem.

Merken Sie die Inkonsistenz Ihrer Argumentation nicht? Sie schreiben selbst, dass das in allen möglichen anderen Industrien passiert. Nur die Luftfahrt und insbesondere Lufthansa wollen sie von weltweiten Entwicklungen ausnehmen. Warum soll das gerade in der extrem globalisierten Luftfahrt funktionieren, was in anderen Branche nicht funktioniert? Das kann und wird niemals funktionieren. Diese ganzen Entwicklungen sind systemimmanent. Wenn sie das ändern wollen, müssen sie am System etwas ändern. Das muss nicht die grundlegende Revolution und Einführung des Kommunismus o.ä. sein. Aber wir müssen am System korrigieren. Das geht nicht in nationalstaatlichen Grenzen. Die globale Klimaerwärmung bleibt in ihrem Garten auch nicht aus, nur weil sie da 3 Eichen gepflanzt haben. Das ist aber ihr Ansatz für Ryanair.

Wir haben in den letzten Jahren nachweisbar global große Fortschritte dabei erzielt, das Vermögende ihr Geld nicht mehr steuerfrei in Steueroasen parken können und dem Gemeinwesen entsprechende Steuereinnahmen vorenthalten werden. Mit Sicht auf 5 Jahre sollte es auch möglich sein, bei der Unternehmensbesteuerung signifikante Fortschritte zu erzielen.

Auf jeden Fall wird die Schere kleiner, so dass vielleicht tatsächlich weniger Personen das schlechtere Produkt, das nur wenig billiger ist, wählen.

Das zeigt die ganze Arroganz der Lufthanseaten: Wo hat denn die selbsternannte Premiummarke Lufthansa noch ein besseres Produkt als Ryanair? Ryanir hat mehr Sitzabstand, erlaubt mehr Handgepäck. Sitzplatzreservierung ist bei Ryanair billiger usw. Wo hat Ryanair das schlechtere Produkt? Ich will nicht sagen, das Ryanair besser ist. Aber Lufthansa hat seinen Standard so extrem abgesenkt und Ryanair seine Kundenfeindlichkeit aufgegeben, so dass ich da auf Europastrecken keinen Unterschied sehe.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden