Flug 9W-118
Älter als 7 Tage

Eurofighter fangen Boeing 777-300ER von Jet Airways ab

FRANKFURT - Ein Linienflug von Jet Airways testete vergangenen Donnerstag die Alarmrotte der Luftwaffe. Nachdem der Funkkontakt zur Boeing 777-300ER zwischen Bratislava und Prag verloren ging, stiegen zwei deutsche Eurofighter auf und fingen Flug 9W-118 nordöstlich von Frankfurt ab.

Vermutlich ist ein einfacher Zahlendreher Schuld, dass der Flug auf dem Weg von Mumbai nach London-Heathrow vorübergehend nicht erreichbar war. Bei der Übergabe von Bratislava nach Prag stellten die Piloten die Frequenz 132.980MHz ein, die korrekte Frequenz ist 132.890MHz.

Nördlich von Nürnberg konnte die Flugsicherung über eine Notfrequenz wieder Kontakt zu Flug 9W-118 aufnehmen. Die Eurofighter setzten das Abfangmanöver dennoch fort und eskorierten die VT-JEX durch deutschen Luftraum. Der Flug mit 330 Passagieren und 15 Besatzungsmitgliedern landete später sicher in London.

Von dem Zwischenfall existieren seltene Videoaufzeichnungen aus dem Cockpit eines unbeteiligten Flugzeugs:

Eurofighter fangen Jet Airways Boeing ab, © Mark Steward, YouTube SL


Zwei deutsche Eurofighter "Quick Reaction Alert-Interceptor"-Rotten (QRA-I) sind beim taktischen Luftwaffengeschwader 74 in Neuburg an der Donau sowie bei der taktischen Luftwaffengruppe "Richthofen" in Wittmund in ständiger Alarmbereitschaft. "Alpha-Scrambles", echte Alarmstarts, nahmen die letzten Jahre zu. Allein 2015 stiegen die Verbände in mindestens 18 Ernstfällen auf.

Diese Meldung basiert auf Informationen des Dienstes "The Aviation Herald" und wird von aero.de in freundlicher Lizenz veröffentlicht.
© aero.de | Abb.: Mark Steward, YouTube SL | 19.02.2017 19:21

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Beitrag vom 20.02.2017 - 19:24 Uhr
In der heutigen Zeit mit der Möglichkeit durch Terrorismus, war die Reaktion die QRA-I auf den Weg zu bringen, völlig gerechtfertigt und die richtige Aktion.
Zahlendreher bei der Funk-Frequenz hin oder her. Das darf einfach nicht passieren.Da wurde einfach nur gepennt!

Schön im Video mit anzusehen, wie die Luftwaffe ihren Job macht! *top*
Beitrag vom 20.02.2017 - 16:01 Uhr
@fbwlaie:
Da sie es nicht wissen nochmal: Man erhält vor dem Abflug die Freigabe für den Flug bis zum Zielflughafen (z.B. "JAI118 cleared to EGLL via ... flight plan route ..."). Eine Ausnahme ist nur der Nordatlantik.

Und natürlich hat die ICAO im Falle eines Funkverlustes klar geregelt wann und auf welchem Flugweg man die Reiseflughöhe im Anflug zum Zielflughafen zu verlassen hat.

Ein Flughafen kann davon abweichende Vorschriften haben, diese sind dann aber in den Anflugkarten zu diesem Flughafen aufgeführt.

Ein Abweichen von diesen ICAO-Vorschriften ist nur in einem Notfall zulässig.
Beitrag vom 20.02.2017 - 15:52 Uhr

Solang Herr Dobrindt nicht die Kosten übernimmt bzw. das BAF keine Bussgelder verlangt,
wird sich kaum etwas ändern!

Herr D. oder Frau v d L. werden wohl die Kosten übernehmen müssen.

Und ja klar, BAF und Strafe - die typische Reaktion, leider nur völlig am Ziel vorbei, oder um im Flieger-Jargon zu
bleiben: Über die Bahn hinaus geschossen. Für mich typisches Stammtisch-Geplauder ;-)

Ein punitives System ist in der Fliegerei absolut kontraproduktiv, besonders dann, wenn es noch nicht einmal zur
Gefährdung von "Dritten" gekommen ist. In diesem Fall waren bestimmt keine Unbeteiligten gefährdet.
Statt jemanden mit hunderten oder tausenden Euros zu belasten ist doch wesentlich sinnvoller, mit dem
Piloten über die Situation zu sprechen und ihm den Fehler aufzuzeigen. Ein nicht punitives System führt jedenfalls
dazu, dass eher über Fehlergesprochen wird und insgesamt dürfte die "freundlichere" Variante auch die sichere
Variante.....





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