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Lufthansa Technik stellt Flugzeugüberholung in Hamburg ein

Lufthansa Technik
Lufthansa Technik hat ihre Heimatbasis in Hamburg. Der Konzern ist weltweit im MRO Markt aktiv, © Lufthansa Technik

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HAMBURG - Die Lufthansa Technik stellt im nächsten Jahr die Überholung von Verkehrsflugzeugen in Hamburg ein. Die Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi seien am Vortag ohne Einigung zu Ende gegangen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Von den rund 400 Arbeitsplätzen seien rund 300 von der Schließung betroffen.

Die Mitarbeiter würden in andere Bereiche versetzt oder sollen Angebote wie Altersteilzeit erhalten. Betriebsbedingte Kündigungen schließt das Unternehmen aus.

Es will die Flugzeugüberholungen künftig an internationalen Standorten zum Beispiel in Budapest, Sofia, Puerto Rico und Manila anbieten. Da Liegezeiten der Flugzeuge über Jahre im Voraus geplant würden, könnten sie an jeden Ort weltweit gebracht werden, teilte die Technik-Werft mit.

Trotz intensiver Verhandlungen um tarifliche Kostensenkungen hätten die Tarifpartner keine Lösung gefunden, die eine wirtschaftliche Fortsetzung der Flugzeugüberholung in der Hansestadt ermöglicht hätte.

Der hiesige Technik-Standort hat aktuell insgesamt rund 7500 Beschäftigte. Im Sommer hatte sich das Unternehmen mit Verdi und dem Betriebsrat darauf geeinigt, dass der deutschlandweite Arbeitsplatzabbau um 700 auf 1300 Stellen in der Triebwerksüberholung ohne betriebsbedingte Kündigungen auf fünf bis sieben Jahre verteilt wird. In Hamburg sollen hiervon 1100 Arbeitsplätze bleiben.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 13.12.2016 14:20

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Beitrag vom 15.12.2016 - 13:18 Uhr


Wenn man sich überlegt mit wie vielen Mängeln die Flugzeuge aus den Wartungen in Manila oder generell aus dem Ausland erstmal nach '' noch '' Hamburg, Frankfurt oder München gebracht werden um dort nochmal einer mehrtägigen Nachbesserung unterzogen zu werden, möchte ich bald nicht mehr mit LH fliegen....


Tut mir leid, aber das stimmt nicht. Ich bin auch gegen zu viel Offshoring, aber vergleiche bspw. die D-AIMH, die lt. flightradar24.com gestern aus dem C4/ IL -Check in MNL kam und direkt wieder auf Strecke ging - da waren keine Nachbesserungen in FRA nötig. Die LHT schickt bei ihren Wartungen im Ausland immer ein paar erfahrende, dt. Kollegen mit, die auf alles ein Auge haben - die Maschinen verlassen die Wartung in einem Top-Zustand. Wäre dies nicht so, würde auch nicht z.B. Qantas dort warten - die statistisch sicherste Airline der Welt - diesen Ruf setzt man nicht aufs Spiel.

Was ich jedoch kritischer sehe ist, dass BA seine großen Checks in Cardiff macht, AF/KLM auch immer mehr nach CDG/AMS holt und der Trend mit dem Offshoring rückläufig ist - Stichwort CFK-Flieger, wo die Wartungsintervalle verlängert sind auch weniger Befunde zu erwarten sind, dafür aber das Equipment komplexer wird. Da sagen andere Airlines "das Know-How lassen wir im Land und für die kürzeren Checks lohnen sich die Ferry-Flüge nicht". Schade, dass die LH das anders sieht ...
Beitrag vom 14.12.2016 - 19:08 Uhr
@Gordon:
Dass die Ausschüttung an die Aktionäre im Vordergrund steht, ist doch nicht wahr, oder wollen Sie das bestreiten?

Ein klares JEIN!

Die Ausschüttung in Form einer Dividende steht nicht im Vordergrund, nein.

Aber die Erhöhung des Marktwertes der Lufthansa, also die Steigerung des Aktienkurses, ja.

Ich bestreite auch nicht, dass das ein gutes, sinnvolles, ja sogar das richtige Ziel ist. Aber der Weg in Form von "Die Zitrone ist nie ausgequetscht" ist meiner Meinung nach unverantwortlich den Mitarbeitern gegenüber.

Sie können doch nicht von 'unverantwortlich' sprechen, wenn eine defizitäre Sparte geschlossen und kein Mitarbeiter betriebsbedingt gekündigt wird. Was arbeitsrechtlich völlig problemlos möglich wäre. Im Gegenteil, ich finde, Lufthansa geht hier absolut verantwortungsvoll mit den Mitarbeitern um, wenn Sie die angesprochenen Möglichkeiten (Altersteilzeit etc.) anbietet.


Bei einer Air Berlin, die über eine Milliarde Euro Verlust angehäuft hat, könnte ich das verstehen. Aber nicht bei einer Firma wie die Lufthansa Technik, die fast eine halbe Milliarde Gewinn im Geschäftsjahr 2015 erwirtschaftet hat.

Die Frage ist, wie viele defizitäre Sparten kann und will man sich leisten. Und wenn man auch in Zukunft in einem Sektor wie Flugzeugüberholung keine Wendung zu einem zumindest ausgeglichenen Ergebnis sieht, dann muss man sich davon auch trennen.
Das gleiche gilt für Strecken. Ein Drittel der LH-Strecken macht keinen Gewinn und wenn man kosten- und/oder ertragsseitig da keine Wende schafft, muss man die Strecken halt einstellen.
Übrigens: Ein Schrumpfen der Lufthansa um 1/3 würde den Aktionär extrem erfreuen! Fragen Sie mal die BA-Aktionäre.

Dieser Beitrag wurde am 14.12.2016 19:08 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.12.2016 - 16:30 Uhr
@Gordon:
Dass die Ausschüttung an die Aktionäre im Vordergrund steht, ist doch nicht wahr, oder wollen Sie das bestreiten?

Ein klares JEIN!

Die Ausschüttung in Form einer Dividende steht nicht im Vordergrund, nein.

Aber die Erhöhung des Marktwertes der Lufthansa, also die Steigerung des Aktienkurses, ja.

Ich bestreite auch nicht, dass das ein gutes, sinnvolles, ja sogar das richtige Ziel ist. Aber der Weg in Form von "Die Zitrone ist nie ausgequetscht" ist meiner Meinung nach unverantwortlich den Mitarbeitern gegenüber.

Bei einer Air Berlin, die über eine Milliarde Euro Verlust angehäuft hat, könnte ich das verstehen. Aber nicht bei einer Firma wie die Lufthansa Technik, die fast eine halbe Milliarde Gewinn im Geschäftsjahr 2015 erwirtschaftet hat.




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