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IndiGo beschränkt Reiseflughöhe ihrer A320neo

DELHI - Die indische Fluggesellschaft IndiGo hat ihre Piloten angewiesen, als maximale Reiseflughöhe ihrer Airbus A320neo nur noch auf 30.000 Fuß zu steigen, um die Triebwerke der neuen Zweistrahler zu schonen.

Die indische Webseite "Livemint" berichtete, ihr liege die IndiGo-Anweisung an A320neo-Piloten vor, im normalen Linienbetrieb statt der üblichen 36.000 Fuß (10.973 Meter) nur noch auf maximal 30.000 Fuß (9.144 Meter) Reiseflughöhe zu steigen.

Grund der Maßnahme sei die beabsichtigte Schonung der neuartigen Pratt & Whitney-Getriebefan-Triebwerke der A320neo. Die Airline nehme dafür einen höheren Kraftstoffverbrauch in Kauf.

IndiGo Airbus A320neo
IndiGo Airbus A320neo, © Airbus S.A.S.

Am 21. März habe IndiGo-Flugbetriebsvorstand Ashim Mittra seine Piloten angewiesen, die Flughöhe auf 30.000 Fuß zu beschränken, um eine mögliche Störung des Triebwerks-Ölsystems zu vermeiden. Diese Empfehlung gehe auf einen Rat von Pratt & Whitney zurück.

Die Piloten sollten für den erhöhten Kraftstoffverbrauch in der niedrigeren Flugfläche mehr Treibstoff mitnehmen. Der Triebwerkshersteller analysiere die Probleme ständig.

Die indische Luftfahrtbehörde hatte die A320neo-Betreiber Indigo und GoAir bereits angewiesen, ihre Überwachung der neuen Triebwerke zu verschärfen. Anfang März war sie von leitenden Mitarbeitern von Pratt & Whitney über den aktuellen Stand informiert worden. Im Januar und Februar waren ingesamt vier Störungen an indischen A320neo-Triebwerken bekannt geworden, einmal sogar ein Triebwerksbrand.

IndiGo hat bereits 19 Airbus A320neo im Einsatz. Bestellt hat sie sogar 411 Flugzeuge. GoAir setzt bisher sechs A320neo ein und hat 140 bestellt.

Die hochmodernen, sehr wirtschaftlichen und technisch viel versprechenden Getriebefans leiden noch unter Kinderkrankheiten. Dazu zählen deutlich verlängerte Anlasszeiten, Probleme mit der Brennkammerisolierung, leckende Öldichtungen und irrtümliche Warnungen vor Metallspänen im Ölkreislauf.
© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: Airbus | 24.03.2017 16:52

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Beitrag vom 25.03.2017 - 19:31 Uhr
Ich habe mal die Testflüge herausgesucht, steht nur bis Sept. 2016 im Logbook
und nur A 320:

P&W 1.640 Std
CFM 1.220 Std

Soll war für beide zusammen 1.600 Std. Da schein es ernste Probleme zu geben. Was mich wundert warum die aufgetretenen Probleme nicht schon bei den vielen Teststunden bemerkt wurden.
Beitrag vom 25.03.2017 - 02:45 Uhr
Aviation Week hat grade einen Artikel zu Leap und P&W geschrieben. Fazit: Leap hatte ganz wenige Probleme, bis jetzt ist nichts systematisches aufgetaucht. Pratt hat immer noch das Problem mit der Startzeit, haben diese aktuell auf 3:30 Minuten herunter bekommen, wenn die Airline alle bisher verfügbaren Modifikationen nachrüstet, am meisten bringt die Möglichkeit, die Triebwerke gleichzeitig zu kühlen, dafür gibt es seit neuestem einen entsprechenden Schalter.
Die größten Probleme haben Indigo und Go, alles deutet darauf hin, dass es eine Kombination aus Luftverschmutzung, Salzluft, Luftfeuchtigkeit und Hitze ist (daher sind die Inder besonders betroffen), die - lt. Artikel - bisher in 13 Fällen Löcher zur Kühlung der Brennkammer verstopft haben. Pratt untersucht das noch.

Qatar hat ursprünglich nur wegen der Startzeit gezickt, ich vermute, verstärkt durch die Andeutung von AILERON, dass QR mittlerweile zusätzlich die berechtigte Sorge hat, dass es in Doha zu ähnlichen Problemen wie in Indien kommt.

@ d@n!3l Das aktuelle Problem wurde im Artikel nicht beschrieben, dafür war es auch zu neu. Ich kann nur mutmaßen, dass es einen Zusammenhang mit der Kühlung der Brennkammer gibt. Wenn meine Vermutung zutrifft, würde das auch erklären, warum LH keine Maßnahmen ergreift.
Beitrag vom 24.03.2017 - 20:55 Uhr
Und was genau weiß IndiGo, was andere NEO Betreiber wie bspw. die LH nicht wissen? Die sind doch - allem was man hört nach - sehr zufrieden und nutzen den A320NEO auch >FL300 ?!


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