Hauptstadtflughafen
Älter als 7 Tage

7 Milliarden Euro: BER sprengt nächsten Kostenrahmen

BERLIN - Die Kosten für den neuen Hauptstadtflughafen Berli BER steigen voraussichtlich auf mehr als sieben Milliarden Euro. Nach dem aktuellen Businessplan der Betreiber seien 770 Millionen Euro zusätzlich notwendig, berichtete der Sender RBB am Freitag.

Damit würden die Kosten für den drittgrößten deutschen Flughafen BER knapp 7,3 Milliarden Euro erreichen - beim ersten Spatenstich 2006 war von zwei Milliarden Euro die Rede gewesen. Fehlplanungen, Verzögerungen, Baumängel und Erweiterungen des Baus treiben seither jedoch die Kosten in die Höhe.

Ausbaustufen des BER bis 2035
Ausbaustufe 0 des BER, © FBB

Ein Unternehmenssprecher wollte sich zu dem Bericht nicht äußern und verwies auf die Aufsichtsratssitzung am Freitag nächster Woche. Dass sich weitere Mehrkosten ergeben würden, war klar, seit die Eröffnung des Flughafens im Dezember ein weiteres Mal verschoben wurde - dieses Mal von 2018 auf 2020. Ursprünglich sollten im neuen Terminal in Schönefeld 2011 die ersten Passagiere einchecken.

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hatte im Januar erklärt, für das Terminal würden 300 bis 400 Millionen Euro benötigt. Zudem sei Geld nötig, um Kredite zu tilgen und Zinsen zu zahlen. Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen 140 Millionen Euro für den Schuldendienst aufbringen müssen.

Damit ist der Sprung über die Marke von sieben Milliarden Euro plausibel. Lütke Daldrup betonte jedoch, insgesamt würden die Mehrkosten unter einer Milliarde Euro liegen.

Nach RBB-Informationen soll die Hälfte der 770 Millionen von den Flughafeneigentümern Bund, Berlin und Brandenburg kommen - ob als Zuschuss oder Darlehen blieb offen. Für den Rest wolle die Flughafengesellschaft Bankkredite aufnehmen.

Finanzierungslücke

Der Berliner Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) bestätigte am Freitag, dass ihm Zahlen dazu vorliegen - als sich am Mittwoch der Berliner Koalitionsausschuss mit dem Businessplan auseinandersetzen wollte, war das noch nicht der Fall. Das Gremium soll nach dem Bericht nun am Dienstag tagen.

Kollatz-Ahnen nannte das Ziel, die Finanzierungslücke durch Anstrengungen des Unternehmens sowie weitere Optimierung zu verkleinern.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: FBB | 23.02.2018 12:37

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.


Warning: mysql_fetch_array() expects parameter 1 to be resource, boolean given in /homepages/18/d506720601/htdocs/_aero_de/pages/news_details.php on line 2793
Beitrag vom 26.02.2018 - 20:43 Uhr
Es ist mir ja egal was die mit IHREM Geld machen und wen/ wie die wählen, das ist deren Problem, aber was mit meinen Steuergeldern geschieht ist mir halt nicht so egal.

Ich finde das der Bund da keinen Cent mehr geben sollte, das ist äußerst unfair und unverhältnismäßig gegenüber Ländern/ Städten die ihr Zeug auf die Reihe kriegen und dabei vielleicht noch knapsen müssen bzw. das Geld nicht so hinterhergeschmissen bekommen wie Berlin.
Beitrag vom 24.02.2018 - 20:35 Uhr
Die wenigsten Politiker wissen, dass man Verantwortung nicht teilen kann.
Wowi, Platzeck, Schwarz und wie sie alle heissen sind jeder für die Katastrophe verantworlich.
Falls jemand sagt, er wusste aber nichts, dann weiss er aber nun, dass dank seiner Unwissenheit der Flugplatz nicht fertiggestellte worden ist. Weshalb hatte er sich nicht richtig informiert? Dummheit schützt vor Strafe???
Beitrag vom 24.02.2018 - 17:48 Uhr
Das schlimme an BER ist, es scheint anscheinend niemand in der Regierung wirklich zu interessieren. Deswegen gibt es auch keine Konsequenzen. Oder die, die es interessieren müsste, hängen anscheinend selber mit drin. Einfach unglaublich wie sich so ein Missmanagement am Bau von BER normalisiert. Würden wir hier im Forum nicht diskutieren, wäre er für mich auch schon Normalität. Komisch, ist der immer noch nicht fertig ;-)


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden