Airbus setzte sich 2014 gegen Boeing durch und erhielt von Delta den Zuschlag für 25 A350-900 und 25 A330neo. Delta bestellte die A350-900 als Nachfolger der Boeing 747-400 und wird mit den A330neo ihre ältesten 767 ersetzen. Die erste A350-900 soll gegen Jahresende als 306-Sitzer an Delta geliefert werden.
Erst im Dezember hatte sich Delta von einem Auftrag über 18 Boeing 787 komplett gelöst, den Northwest Airlines in den 2008 fusionierten Flugkonzern eingebracht hatte.
Ganz so rigoros werde Delta mit dem Airbus-Auftrag wohl nicht verfahren, meint Airlineberater Scott Hamilton. Er rechne eher mit einer Verlegung von Lieferterminen oder einer veränderten Zusammensetzung des Auftrags, der dann auch A321neo oder die leichtere A330 Regional einschließen könnte.
Virgin Atlantic, an der Delta mit 49 Prozent beteiligt ist, plant ebenfalls mit der A350. Zwölf A350-1000 sollen zwischen Anfang 2019 und Ende 2021 bei Virgin in Betrieb gehen. Die Airline sieht für die Flugzeuge zwei Kabinengrundrisse mit 360 und 410 Sitzen vor.
Airlines halten ihr Geld zusammen
Nachdem Airbus mit der A350 anfänglich große Erfolge im US-Markt feiern und Boeing Marktanteile abluchsen konnte, hadern die drei großen amerikanischen Flugkonzerne inzwischen mit ihren Aufträgen. Wetterfeste Bilanzen haben in den Chefetagen derzeit Vorrang vor neuen Flugzeugen.
American, die 2013 mit US Airways fusionierte und deren Auftrag über 22 A350-900 übernahm, stellte die Auslieferungen vergangenes Jahr zurück und will die Flugzeuge durchschnittlich 26 Monate später abrufen. United überlegt gerade, ob ihr 35 bestellte A350-1000 nicht doch eine Nummer zu groß sind.
Richard Aboulafia von der Teal Group hat eine einfache Erklärung für die vorherrschende Vorsicht. Von 2011 bis 2015 pumpten Airbus und Boeing "von Jahr zu Jahr 16 Prozent mehr Großraumflugzeuge in den Markt", sagt der Analyst. Die Branche sei gerade noch damit beschäftigt, diese Kapazitäten zu verdauen.
Sturmschäden bei Delta
Ein überraschender Preisverfall und höhere Kosten brockten Delta zum Jahresstart einen Gewinneinbruch ein. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen im ersten Quartal 603 Millionen US-Dollar und damit gut ein Drittel weniger (36 Prozent) als ein Jahr zuvor, wie es am Mittwoch am Konzernsitz in Atlanta mitteilte.
Teuer kommen Delta die jüngsten Stürme in Atlanta zu stehen. Die rund 4.000 Flugausfälle vergangene Woche dürften das Unternehmen vor Steuern 125 Millionen Dollar kosten, hieß es.
© Bloomberg News, dpa-AFX, aero.de | Abb.: Airbus | 13.04.2017 10:02
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