Kollision. Boeing und ATR sind arg ramponiert und fangen Feuer, doch es bleibt bei erheblichem Sachschaden. Alle 49 Passagiere und sieben Crewmitglieder verlassen die 737-800 nach dem Zusammenstoß unverletzt über die Notrutschen. In Sekundenbruchteilen getroffene Entscheidungen retteten mutmaßlich Leben.
"Die Entscheidung der Piloten und des Schlepperfahrers, weg von der Mittelbahnmarkierung auszuweichen, verhinderte eine Frontalkollision", hält der Abschlussbericht fest, den Indonesiens Flugunfallbehörde NTSC jetzt vorlegte. Die Kollision der Tragflächen sei hingegen "nicht mehr abwendbar" gewesen.
Tatsächlich hat die 737-800 bereits auf 90 Knoten beschleunigt, als die Piloten schemenhaft das Gespann aus Schlepper und ATR erkennen und um zwei Grad nach rechts, "sechs Meter neben die Mittellinie", ziehen.
Startabbruch. Fast im selben Moment nehmen die Piloten einen Schlag wahr. Erst 400 Meter hinter dem Kollisionspunkt steht die Boeing.
Fehler im Tower und schlechte Beleuchtung
Das NTSC erklärt den Unfall mit Fehlern der Fluglotsen, die "auf unterschiedlichen Frequenzen und untereinander unabgestimmt" mit Linienflug und Schlepper kommunizierten. Zwischen Tower und Fahrzeugführer habe es Missverständnisse gegeben, außerdem sei das Gespann unzureichend beleuchtet gewesen.
An der neuwertigen ATR 42-600 PK-TNJ der Gesellschaft TransNusa Aviation entstand Totalschaden. Die ebenfalls erst im November 2014 neu an Batik Air ausgelieferte Boeing 737-800 PK-LBS kehrte nach mehrmonatiger Instandsetzung am 26. September in die aktive Flotte der Lion-Air-Tochter zurück.
© aero.de | Abb.: NTSC | 18.04.2017 08:10
Kommentare (2) Zur Startseite
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Ja, in Indien müssen die Flugzeuge leuten wie Kühe anstelle von leuchten.
;)