Flug ID-7704
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Startbahn-Kollision in Jakarta war menschliches Versagen

JAKARTA - Batik Air Flug 7703 hat Startfreigabe. Die Boeing 737-800 ist mitten in der Beschleunigung als die Piloten am Abend des 04. April 2016 das Hindernis auf Startbahn 24 des Flughafens Jakarta Halim-Perdanakusuma erkennen: ein Schlepper zieht eine ATR 42-600 zum Hangar.

Kollision. Boeing und ATR sind arg ramponiert und fangen Feuer, doch es bleibt bei erheblichem Sachschaden. Alle 49 Passagiere und sieben Crewmitglieder verlassen die 737-800 nach dem Zusammenstoß unverletzt über die Notrutschen. In Sekundenbruchteilen getroffene Entscheidungen retteten mutmaßlich Leben.

Batik Air Boeing 737-800 PK-LBS
Batik Air Boeing 737-800 PK-LBS, © NTSC

"Die Entscheidung der Piloten und des Schlepperfahrers, weg von der Mittelbahnmarkierung auszuweichen, verhinderte eine Frontalkollision", hält der Abschlussbericht fest, den Indonesiens Flugunfallbehörde NTSC jetzt vorlegte. Die Kollision der Tragflächen sei hingegen "nicht mehr abwendbar" gewesen.

Tatsächlich hat die 737-800 bereits auf 90 Knoten beschleunigt, als die Piloten schemenhaft das Gespann aus Schlepper und ATR erkennen und um zwei Grad nach rechts, "sechs Meter neben die Mittellinie", ziehen.

Startbahn-Kollision in Jakarta
Startbahn-Kollision in Jakarta, © NTSC

Startabbruch. Fast im selben Moment nehmen die Piloten einen Schlag wahr. Erst 400 Meter hinter dem Kollisionspunkt steht die Boeing.

Fehler im Tower und schlechte Beleuchtung


Das NTSC erklärt den Unfall mit Fehlern der Fluglotsen, die "auf unterschiedlichen Frequenzen und untereinander unabgestimmt" mit Linienflug und Schlepper kommunizierten. Zwischen Tower und Fahrzeugführer habe es Missverständnisse gegeben, außerdem sei das Gespann unzureichend beleuchtet gewesen.

TransNusa ATR 42-600 PK-TNJ
TransNusa ATR 42-600 PK-TNJ, © NTSC

An der neuwertigen ATR 42-600 PK-TNJ der Gesellschaft TransNusa Aviation entstand Totalschaden. Die ebenfalls erst im November 2014 neu an Batik Air ausgelieferte Boeing 737-800 PK-LBS kehrte nach mehrmonatiger Instandsetzung am 26. September in die aktive Flotte der Lion-Air-Tochter zurück.
© aero.de | Abb.: NTSC | 18.04.2017 08:10

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Beitrag vom 18.04.2017 - 17:43 Uhr
Genau, deswegen verfolgen die in Indonesien eine Mischstrategie, weil das in Indien nicht funktioniert ;-)
Beitrag vom 18.04.2017 - 17:15 Uhr
... außerdem sei das Gespann unzureichend beleutet gewesen.

Ja, in Indien müssen die Flugzeuge leuten wie Kühe anstelle von leuchten.
;)


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