Flug 3411
Älter als 7 Tage

United lässt Passagier aus überbuchtem Flug zerren

CHICAGO - United-Flug 3411 von Chicago nach Louisville ist überbucht. Die Airline braucht kurzfristig noch Sitze für eigene Mitarbeiter. Als ein Passagier seinen Platz nicht freiwillig hergeben will, fackelt United nicht lange.

Vier geboardete Passagiere sollten das startbereite Flugzeug am Sonntag wieder verlassen, berichten Mitreisende. United habe deren Sitze für eigene Mitarbeiter benötigt, die am Montag einen Flug aus Louisville durchführen sollten.

"Unser Team hat (offenbar erfolglos, Red.) zunächst Freiwillige gesucht", erklärte ein Airlinesprecher. Schließlich habe man Reisende nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. "Ein Passagier hat sich dann jedoch geweigert, das Flugzeug freiwillig zu verlassen." Daher habe die Crew die Polizei hinzuziehen müssen.

United-Flug 3411, © YouTube, Business Insider

Was dann passiert, lässt sich tatsächlich nicht mehr als "freiwillig" bezeichnen. Die Polizisten zerren den zahlenden Passagier - bei dem Mann soll es sich um einen Arzt aus Louisville handeln - erst mit roher Gewalt aus seinem Sitz und schließlich über den Gang aus dem Flugzeug.

Empörte Mitreisende zücken die Smartphones. Die Aufnahmen verbreiten sich gerade rasant in sozialen Netzwerken. United hat sich übrigens entschuldigt - allerdings nur für den Umstand, dass der Flug überbucht war. "Wir haben die einschlägigen Verfahren befolgt", verteidige der Sprecher die blutige Aktion.

Update: United will Zwischenfall untersuchen

United-Vorstandschef Oscar Munoz kündigte am Montag zumindest eine Untersuchung des "bestürzenden Vorfalls" an. Die Airline werde zudem das Gespräch mit dem betroffenen Fluggast suchen. Gleichwohl entschuldigte sich auch Munoz lediglich dafür, "dass diese Kunden umgebucht werden mussten".

In sozialen Netzwerken brach daraufhin eine zweite Welle der Entrüstung über United herein. Offenbar werde man bei United auch schon mal ins Krankenhaus umgebucht, kommentierte ein Nutzer Munozs Stellungnahme auf Facebook.
© aero.de | 10.04.2017 19:04

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Beitrag vom 19.04.2017 - 18:32 Uhr
Wenn das so stimmt, haben die noch nicht viel gelernt:

 http://www.spiegel.de/reise/aktuell/united-airlines-wirft-hochzeitspaar-aus-flugzeug-a-1143640.html
Beitrag vom 16.04.2017 - 20:07 Uhr
Schließen Sie sich gerne an, wem sie möchten.

Dann wäre aber die Aussage von A345 falsch, dass Zitat:" Es ist in Ausnahmefällen und bei sehr kurzfristig notwendigen Proceedings möglich, die dead head reisenden Crewmember der aktiv fliegenden Crew zuzurechnen" wären. Und dann werden sie in den entsprechenden Formblättern auch als Crew protokolliert und genau das DARF die Airline auch mit Mitarbeitern machen, ob sie es tut und ob sie dieses Verfahren überhaupt in ihren Trainings lehrt obliegt der Airline. Sie könnte dieses Verfahren auch nur den CPT und Pursern unterweisen oder einer anderen frei wählbaren Gruppe, da dies schlicht ein Ausnahmeverfahren ist.

Sie mögen dieses Verfahren vielleicht nicht kennen, weil es ihre Airline nicht nutzt (und davon gibt es in Deutschland mehrere) oder sie nicht in einer Position sind, wo es für ihren Verantwortungsbereich relevant wäre, bitte geschenkt.

Das heißt aber nicht, dass es nicht existiert. Und daher von Pauschalisierung und/oder falschen Details zu sprechen ist dann im Umkehrschluß wieder gewagt.

(Das soll bitte ausdrücklich nicht ihre Berufliche Verantwortung schmälern oder als Diskreditierung verstanden werden. Jeder Beruf erfordert für die Ausübung ein bestimmtes Maß an Vorschriften/Verfahren usw., weitere Vorschriften müssen dann halt Vorgesetzte oä. kennen.)

Da dies aber jetzt wirklich Off Topic ist, gerne weiter per PN.
Beitrag vom 16.04.2017 - 19:24 Uhr

Also bei einer großen deutschen Airline kannst du auch ohne Teil der Crew zu sein als Mitarbeiter auf dem Jump mitfliegen.

Wo widerspricht das meiner Aussage "dann aber als Crew aufgeführt". Das sagt doch ausdrücklich nicht "Crew sein". Das ist nicht nur bei einer deutschen Airline so. Die Airline darf jeden Mitarbeiter unter der Rubrik "Crew" auf den Unterlagen ausweisen und ihn dann auch auf den Jump Seat befördern. Der Mitarbeiter ist damit nicht automatisch Teil der Crew sondern nur gesondert von den Gäste/Passagieren aufgeführt.

Ich schließe mich hier @Blotto an, das ist entweder alles sehr pauschal, oder im Detail nicht richtig.

Alles was nicht Besatzung ist wird als Passagier gewertet. Passagiere auf dem Jump (entsprechende Qualifizierung vorausgesetzt, das scheint jede Airline anders zu regeln) werden als eben genau das gezählt, als Passagiere. Sie gehen als Passagiere in den Headcount ein und sind in allen passagierrelevanten Unterlagen als Passagier aufgeführt.

Als Besatzung sind Personen definiert (IATA), die während des Fluges flugrelevante Aufgaben ausführen. Egal wo sie sitzen.

Aber ich glaube wir kommen hier zu weit OFF Topic.


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