Erst erwischte es die Bombardier CSeries, dann den Airbus A320neo und jetzt die 737 MAX. Eine Warnung des Herstellers CFM veranlasste Boeing am Mittwoch zur vorläufigen Absage aller Testflüge, um die Triebwerke an 30 Flugzeugen auf Mängel zu inspizieren. Im Endspurt zum EIS war die Nachricht besonders ärgerlich.
Der Großteil der 737-MAX-Flotte bleibt vorerst zwar noch am Boden, doch das erste Kundenflugzeug für Lion Air durfte am Freitag und Samstag - mit Sondererlaubnis der Behörden und defektfreien Ersatztriebwerken - wieder abheben.
Lion Air werde "die Auslieferungen noch im laufenden Monat aufnehmen", sagte Airline-Chef Edward Sirait am Samstag. Lion-Air-Tochter Malindo Air rechne mit Entgegennahme der ersten 737 MAX 8 nun am 22. Mai, nur vier Tage nach bisher angesetztem Termin. Noch vor Monatsende soll auch Norwegian Air eine erste 737 MAX 8 erhalten.
"Keine Probleme mit dem Design"
CFM vermutet Defizite im Herstellungsprozess eines Tier-2-Zulieferers hinter der Panne. "Es bestehen keine Probleme mit dem Design des LEAP-Triebwerks", beruhigte Matt Cribbins von General Electric. Die kämen in der Tat ungelegen, denn das amerikanisch-französische Konsortium muss einen strammen Produktionshochlauf stemmen, um Lieferzusagen einzuhalten.
Vergangenes Jahr verfehlte CFM mit 77 produzierten LEAP-Antrieben das Soll um 28 Einheiten. Dieses Jahr will CFM weiterhin 500 der spritsparenden Triebwerke ausliefern und 2020 schon 2.000 Einheiten produzieren. Als LEAP-1A und LEAP-1C ist das Triebwerk auch am Airbus A320neo und an der COMAC C919 im Einsatz. Beide Varianten blieben von dem Mangel verschont.
© aero.de, Bloomberg | Abb.: Safran | 13.05.2017 23:22
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