Kein Interesse an Alitalia
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Air France-KLM treibt Ausbau ihrer Günstigangebote voran

Air France Airbus A320 mit Sharklets
Air France Airbus A320 mit Sharklets, © Ingo Lang

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PARIS - Air France-KLM unternimmt nach einem Abpraller 2008 definitiv keinen zweiten Anlauf auf Alitalia. Airlinechef Jean-Marc Janaillac schließt eine Rettung des früheren Partners aus dessen Insolvenz kategorisch aus. Air France-KLM will von innen heraus wachsen und mit günstigen Tickets punkten.

Die Erfahrungen mit Alitalia seien "wenig erbaulich" für Air France-KLM gewesen, sagte Janaillac am Dienstag vor Aktionären.

Air France-KLM versenkte 323 Millionen Euro in einer 25-Prozent-Beteiligung an Alitalia, die der Flugkonzern 2014 auf Null abschrieb. Gerade kappte Air France-KLM verbliebene Codeshare-Flüge und zog damit auch operativ einen Schlussstrich unter das Kapitel Alitalia.

Passé. Janaillac sucht 2017 Anschluss an den Günstigflugmarkt und will vor allem die Piloten von Air France für einen schnelleren Ausbau der Selbstzahlerangebote gewinnen. Denn bisher produziert nur der KLM-Ableger Transavia in größerem Stil günstige Tickets für den Konzern.

Transavia werde sich nach einem Wachstumsschub um 23 Prozent auf 13,3 Millionen Passagiere 2016 auch im laufenden Jahr im zweistelligen Tempo entwickeln, sagte Janaillac am Dienstag. Bei 1,2 Milliarden Euro Umsatz habe Transavia operativ die Gewinnzone erreicht.

Boost: Haltelinie bei 18 Flugzeugen

Im Air-France-Lager verhinderten Piloten und Flugbegleiter eine skalierbare Günstigairline und auch die neue Plattform "Boost" bleibt eng an Air France angelehnt. Air France werde Boost im Winter 2017 starten und sechs Airbus A321 mit Crews an die Plattform verleasen, schreibt "Air Journal".

Neue Tarifklauseln drücken die Produktionskosten bis zu 20 Prozent unter das Niveau der Mainline. Ein Deal mit den Piloten - Air France und die Gewerkschaft feilen noch an Details - zieht beim Ausbau jedoch eine klare Halteline: 18 Mittelstrecken- und zehn Langstreckenflugzeuge, mehr "Boost" geht nicht.

Richtig Form nimmt Boost im Sommer 2018 an. Neben den ersten elf A321 werden dann bis zu vier A340-300 für kostengünstige Langstreckenflüge zur Verfügung stehen, auch, um mögliche Konkurrenz durch die IAG-Plattform Level abzufangen. IAG deutete Anfang Mai an, mit Level in Paris anzutreten.

Die A340-300 sind nur eine Übergangslösung. Ab Ende 2019 stellt Air France Boost schrittweise zehn A350-900 zur Verfügung. Zwei Jahre später - im Sommer 2021 - soll die Airline mit einem Dutzend A321, sechs A320 und zehn A350-900 ihr volles Potenzial entfalten.
© aero.de, Bloomberg News, dpa-AFX | Abb.: Transavia | 17.05.2017 12:47


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